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Hoffnungsschimmer für ein
eingeschlafenes Editionsprojekt

  • Joachim Gruber (Hg.): Conradi Celtis Protucii Panegyris ad duces Bavariae. Mit Einleitung, Übersetzung und Kommentar. (Gratia. Bamberger Schriften zur Renaissanceforschung 41) Wiesbaden: Harrassowitz 2003. LXIV, 178 S. Kartoniert. EUR (D) 49,50.
    ISBN: 3-447-04697-X.
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Ein bedeutendes neulateinisches
Œuvre und seine editorische
Vernachlässigung

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Die Bedeutung des Conrad Celtis für die humanistische Literatur in Deutschland ist unbestritten. Mag Celtis’ eigene Wahrnehmung seiner Rolle im kulturellen Panorama Deutschlands um 1500 in mancherlei Hinsicht auch zu selbstbewußt ausgefallen sein, 1 so besteht dennoch kein Zweifel, daß der aus Wipfeld bei Schweinfurt stammende Winzersohn als Diskursstifter für zentrale Diskussionsfelder des deutschen Humanismus zu gelten hat, 2 daß mit ihm die lateinhumanistische Dichtung in Deutschland ihren dabei äußerst ambitionierten Ausgang nimmt, 3 daß mithin sein Œuvre, auch wenn es in beträchtlichen Teilen nur Ankündigung geblieben ist, zu den facettenreichsten und inhaltlich ergiebigsten Werkensembles gehört, die nördlich der Alpen entstanden sind.

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Als ebenso produktive wie anregende Portalfigur des deutschen Humanismus wird Conrad Celtis denn auch sowohl in der literaturwissenschaftlichen wie auch in der historischen Frühneuzeitforschung hohe Aufmerksamkeit zuteil, wovon gerade in jüngerer Zeit wieder einige größere Veröffentlichungen zeugen. 4 Erfreut sich das Werk des sogenannten deutschen »Erzhumanisten« also eines kontinuierlichen und sich offensichtlich sogar wieder intensivierenden Interesses in der Forschung, ist die Editionslage seines Œuvre demgegenüber weiterhin als desolat zu bezeichnen. Kaum eines seiner Werke liegt in einer neueren, philologisch verläßlichen Ausgabe vor, Übersetzungen und grundlegende Kommentare fehlen fast völlig.

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Zur grundlegenden Bedeutung
editorischer Erschließung für eine breite
Rezeption neulateinischer Literatur

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Dabei tut eine solide editorische Erschließung, die Übersetzung und eingehende Erläuterung unbedingt mit einzuschließen hat, bei der lateinhumanistischen Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts besonders Not. Denn neben dem Befund, das diese bisweilen nur in seltenen und daher schwer zugänglichen Drucken überliefert ist, stellt vor allen Dingen die Sprache, in der sie verfaßt ist, eine nicht zu unterschätzende Barriere ihrer breiteren Rezeption selbst in einschlägigen Fachkreisen dar. Hinzutreten noch die für neulateinische Literatur konstitutive intertextuelle Dichte und damit eine weitere Schwierigkeit für ihr schnelles Verständnis, deretwegen ihre bloße Übertragung ins Deutsche eine zwar keinesfalls unwesentliche, meistens aber noch keine ausreichende Grundlage darstellt, um diese einem breiteren Leserkreis zugänglich zu machen. Von einer ausreichenden Erschließung neulateinischer Literatur kann daher eigentlich erst dann gesprochen werden, wenn Edition und Übersetzung zudem durch einen Kommentar begleitet werden, der die sprachlichen und inhaltlichen Schwierigkeiten des betreffenden Werkes aufdeckt und erklärt.

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Das sich in den letzten Jahrzehnten ausgebildete Interesse an der Epoche der Frühen Neuzeit, das die Frühneuzeitforschung inzwischen zu einem der produktivsten Betätigungsfelder der Literatur- und Geschichtswissenschaft werden ließ, hat freilich dazu geführt, daß sich auch der Kreis jener, die sich mit der lateinischen Literatur der Frühen Neuzeit beschäftigen, beträchtlich erweitert hat. Dabei begünstigt die Tatsache, daß die Neulateinische Philologie an deutschen Universitäten nicht institutionalisiert ist und sich daher aus Vertretern der klassischen, mittellateinischen und der neusprachlichen Philologien zusammensetzt, mithin daß sich die Frühneuzeitforschung insgesamt durch einen hohen Grad an interdisziplinärer Vernetzung auszeichnet, die zunehmend sich verbreiternde Wahrnehmung neulateinischer Literatur. Gleichwohl darf die neue Akzeptanz der neulateinischen Literatur und das erwachte Bewußtsein ihrer fundamentalen Rolle im gesamten Zeitraum der Frühen Neuzeit nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich die Erforschung gerade schlecht zugänglicher Werke ganz unabhängig von ihrer Bedeutung nicht selten weiterhin nur im engen Zirkel lateinkundiger Fachleute vollzieht und deren Ergebnisse ebensowenig größere Kreise ziehen. Daß die editorische Aufbereitung neulateinischer Literatur in der oben angemahnten umfassenden Weise den Schlüssel darstellt, um diese nachhaltig in das Panorama der von der Frühneuzeitforschung wahrgenommenen Textzeugen zu integrieren, ist dabei nur allzu offensichtlich. 5

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Editorischer Lichtblick
für Celtis’ Œuvre

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Es kann vor diesem Hintergrund nicht anders als bedauerlich bezeichnet werden, daß das in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von den damals führenden Celtis-Forschern anvisierte Projekt einer Celtis-Gesamtausgabe bis heute nicht zustande gekommen ist. Da dessen Realisierung weiterhin außer Reichweite zu sein scheint, 6 sind jene Projekte um so mehr hervorzuheben, die zumindest im Hinblick auf einzelne Werke des Celtis eine Verbesserung der Editionslage bewirken. Wenn dies dann noch in derart mustergültiger Form geschieht wie in Joachim Grubers jetzt vorliegender Ausgabe der Panegyris ad duces Bavariae, dann ist nicht weniger als von einer Sternstunde der Celtis-Forschung zu sprechen.

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Grubers Veröffentlichung, der eine Online-Edition der Ingolstädter Rede mit deutscher Übersetzung und grundlegendem Kommentar auf der Homepage des Editors vorangegangen war, 7 präsentiert nun freilich nicht nur die Panegyris ad duces Bavariae und die Ingolstädter Rede als die beiden bedeutendsten bildungsprogrammatischen Texte, die Celtis anläßlich seiner Anstellung als außerordentlicher Professor für Rhetorik und Poetik an der Universität Ingolstadt im Jahre 1492 verfaßt hat, sondern das gesamte Textensemble der im selben Jahr bei Erhard Ratdolt in Augsburg erschienenen Ausgabe, und dies in der dort überlieferten Reihenfolge. 8 Dies ist zunächst ein hendekasyllabisches Epigramm des Heinrich Euticius (Henrici Eutici de Monte Norico epigramma versiculo hendecasyllabo ad Conradum Celten), hierauf fünf Distichen Ad lectorem, daraufhin die Panegyris, die dem Druck seinen Namen gibt und deren vollständiger Titel lautet: Conradi Celtis Protucii, Germani imperatoris manibus poetae laureati, panegyris ad duces Bavariae et Philippum Palatinum Rheni, dum in Ingelstadio donatus fuisset publico stipendio, sodann die Ingolstädter Rede, wohl der bekannteste Text des Drucks, der den Titel trägt: Eiusdem oratio in gymnasio in Ingelstadio publice recitata, dann die bildungsprogrammatische Ode an Sigismund Fusilius in der sapphischen Strophe (Eius ode ad Sigismundum Fusilium Vratislamensem paranetice quibus instituendi sint adolescentes) und schließlich der ebenfalls in der sapphischen Ode verfaßte Hymnus an die Gottesmutter (Eius hymnus ad divam dei genitricem pro pace et concordia principum Germanorum).

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Mit der strikten Befolgung der im Augsburger Druck überlieferten Werkreihung setzt sich Gruber grundsätzlich und mit vollem Recht von Hans Rupprichs in den 1930er Jahren entstandenen Edition der Ingolstädter Rede ab, welche ihr Hauptaugenmerk allein auf Celtis’ Antrittsrede vor der juristischen Fakultät richtet und die weiteren größeren Texte der Ratdoltschen Inkunabel, darunter auch die Panegyris, in einen kleingedruckten Anhang verbannt. 9 Abgesehen davon, daß diese Anordnung keinesfalls der Bedeutung der in den Anhang gedrängten Texte gerecht wird – stellen doch die Panegyris und die von Rupprich ebenso marginalisierte Ode an Sigismund Fusilius integrale Bestandteile von Celtis’ Bildungskonzept dar –, zerstört sie überdies einen Präsentationszusammenhang, der auf bewußter und mithin sinnstiftender Komposition beruht.

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Humanistische Texte stehen selten für sich, sondern sie sind in den meisten Fällen eingebunden in ein Ensemble weiterer Texte, das ein komplexes und für die Textinterpretation nicht unerhebliches Verweissystem konstituiert. Die Dokumentation des Überlieferungskontexts humanistischer Texte ist daher nicht einfach nur als vermeintlich allzu penible Beachtung der Historizität zeitgenössischer Veröffentlichungspraxis zu verbuchen, sondern stellt vielmehr eine erste Stufe für das Verständnis der Texte dar. Der Editionskontext der Panegyris ad duces Bavariae ist hierfür ein aussagekräftiges Beispiel. Ihn erstmals in einer modernen Edition sichtbar gemacht zu haben, ist eines der nicht wenigen Verdienste der Gruberschen Ausgabe.

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Biographischer Hintergrund
und literaturhistorische
Einordnung

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Dem Editionsteil geht eine ausführliche Einleitung voraus, in der Gruber weit ausholt und unter erschöpfender Dokumentation der vorliegenden Forschungsliteratur zunächst auf die Gründung und die ersten Jahrzehnte der Universität Ingolstadt (S. XXIII–XXVII) sowie auf die Vita des Celtis bis zu seinem Auftreten ebenda eingeht (S. XXVIII–XXXIII), bevor er ebenso kenntnisreich Celtis’ Wirken in Ingolstadt beleuchtet, das den Hintergrund für die Abfassung der in der Ratdoltschen Ausgabe versammelten Texte bildet (S. XXXIV–XXXIX). Ein weiteres Einleitungskapitel stellt die Panegyris in den Kontext zeitgenössischer bildungsprogrammatischer Reden, die Gruber vollständig verzeichnet (S. XL–XLVII).

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Es ist bei dem Versuch, das Textensemble der Panegyris in einen weiteren literaturhistorischen Zusammenhang einzuordnen, sicher nicht unerheblich, auf Fälle spätantiker Literatur wie das von Gruber angesprochene Œuvre des Ausonius aufmerksam zu machen, welcher seinen Gedichtzyklen immer wieder mehrere Vorreden vorangestellt hat (vgl. S. XL mit Anm. 3 und 4). Eine Beziehung zur prosimetrischen Literatur in der Nachfolge eines Boethius oder Martianus Capella, deren Konjunktur freilich bis weit in die humanistische Epoche reicht, scheint demgegenüber kaum zu knüpfen zu sein (vgl. S. XL f.). Ungeachtet der nicht in Abrede zu stellenden Tatsache, daß Celtis natürlich mit jenen beiden spätantiken Autoren vertraut war, reflektiert der Befund der Panegyris doch eine genuin humanistische Praxis der Werkpräsentation, die Ursache und Zweck in der spezifischen Gemeinschafts- und Kommunikationskultur des Humanismus findet, welche in früheren Epochen kein vergleichbares Pendant hat.

[15] 

Eine ausführliche Darstellung des in der Panegyris ad duces Bavariae entwickelten Bildungsprogramms sowie Hinweise zu Sprache und Stil der edierten Texte schließen die Einleitung ab (S. XLVIII–LVII).

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Normalisierte versus
überlieferungsgetreue
Orthographie

[17] 

Der Textedition in der Reihenfolge des Überlieferungsbefunds der Ratdoltschen Ausgabe gehen eine etwas knappe und eher unübersichtliche Beschreibung der Überlieferungsträger sowie eine Darstellung der Editionsprinzipien voraus (S. LXII–LXIV). Bei letzteren bekennt sich Gruber entschieden zur Verwendung der für die Edition klassisch-antiker Texte üblichen Orthographie und begründet diese Entscheidung mit der orthographischen Uneinheitlichkeit der Überlieferungsträger (S. LXIII). Da er sein Vorgehen explizit auch als Abgrenzung zu den Editionsprinzipien versteht, denen der Verfasser dieser Rezension bei seiner Ausgabe der Germania generalis gefolgt ist (S. LXIII, Anm. 53), seien hier einige Anmerkungen zum notorischen Dissens über die adäquate Edition nachantiker und vor allem humanistischer lateinischer Texte gestattet. 10

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Die Orthographie, die bei der Herausgabe von Werken der Antike angewandt wird, versteht sich als Rekonstruktion einer antiken Normalorthographie, welche die lateinische Literatur der nachantiken Epochen in der uns vorliegenden Überlieferung nicht teilt. Die in dieser greifbare Orthographie entspricht weder der für die Edition antiker Texte verwendeten Schreibung, noch ist sie in sich einheitlich. Während in der Editionspraxis mittellateinischer Literatur die historische Orientierung am orthographischen Erscheinungsbild des für die Edition zur Grundlage gewählten Überlieferungsträgers längst gang und gäbe ist, dürfte die Tendenz, neulateinische Werke in der aus der Altphilologie bekannten Orthographie zu edieren, nicht nur daran liegen, daß deren Editionen häufig von Klassischen Philologen besorgt werden, die mit jener Schreibung lateinischer Texte vertraut sind. Vielmehr scheint hinter deren Bevorzugung auch die Überzeugung zu stehen, daß der Humanismus jene Epoche sei, in der neben der Restitution des klassischen Stils auch die bis heute übliche Orthographie entwickelt worden sei. Im Rahmen eines solchen Verständnisses erscheinen orthographische Uneinheitlichkeiten in den Überlieferungsträgern neulateinischer Literatur als Verletzungen einer Norm, einer Norm allerdings, die wie der klassische Stil freilich selbst erst Ergebnis eines längeren Prozesses gewesen ist.

[19] 

Vor diesem Hintergrund scheint nun gerade das Argument orthographischer Uneinheitlichkeit, das Gruber für seine Entscheidung, bei seiner Edition die normalisierte Orthographie verwenden zu wollen, angibt, ein Plädoyer für das gegenteilige Vorgehen zu sein. Denn wie Gruber in einem eigenen Abschnitt mit gutem Grund und aussagekräftigen Beispielen aufzeigt, daß Celtis’ Latein noch weit von dem von diesem selbst als Zielmarke vorgegebenen Stilideal entfernt ist, so könnte die vorlagengetreue Wiedergabe der Orthographie mit ihren noch teilweise mittelalterlichen Usancen und zahlreichen Schwankungen einen Einblick gewähren in die insgesamt noch uneinheitliche Schreibpraxis lateinischer Texte in Deutschland um 1500 und die Panegyris damit auch im Hinblick auf ihre zeitgenössische Präsentation als Dokument einer Entwicklung erkennbar machen, die zum Zeitpunkt, an dem Celtis’ bildungsprogrammatisches Textkorpus erschien, noch in vollem Gange war. Die Sorge um die Lesbarkeit des edierten Textes dürfte in diesem Zusammenhang unbegründet sein, da sich die Besonderheiten frühhumanistischer Schreibpraxis letztendlich doch auf eine überschaubare Anzahl beschränken, die einem mit der Lektüre lateinischer Texte vertrauten Leser keine Schwierigkeiten bereiten dürften.

[20] 

Brillante Übersetzungen
und umfassende Kommentierung

[21] 

Die den edierten Texten beigegebenen Übersetzungen können nicht anders als äußerst gelungen bezeichnet werden. Sie bewahren viel vom Stil ihrer Vorlagen und präsentieren sich gleichzeitig als gut lesbare Texte, die auch ohne Kenntnisnahme des lateinischen Originals problemlos zu rezipieren sind. Der an Edition und Übersetzung anschließende Zeilenkommentar (S. 53–138) läßt daraufhin keine Wünsche offen. Er liefert eine Gliederung der edierten Werke, klärt in erschöpfender Weise sprachliche Besonderheiten, verweist auf Parallelen im Werk des Celtis, zu humanistischen sowie antiken Autoren, und erläutert ausführlich die Inhalte und Konzepte, die in den Texten entwickelt werden. Doch hiermit nicht genug: Auf den Kommentar läßt Gruber noch einen Anhang folgen, in dem er Texte (zumeist Briefe) ediert, übersetzt und erneut knapp erläutert, die im Zusammenhang mit Celtis’ Ernennung in Ingolstadt stehen oder in ihr zeitliches Umfeld gehören (S. 139–157). Auf diese willkommene Ergänzung des editorischen Programms seiner Veröffentlichung folgen ausführliche und hilfreiche Indizes (S. 159–178). Diese schließen eine Ausgabe ab, die alle Hochachtung verdient hat.

[22] 

Maßstabsetzende Mahnung
an die Editoren der
Celtis-Gesamtausgabe

[23] 

Daß Grubers Ausgabe der Panegyris ad duces Bavariae die nicht gerade rosige Editionslage in Celtis’ Œuvre spürbar verbessert und dabei ein vorbildliches Exemplum dafür abgibt, wie neulateinische Werke zu edieren sind, steht außer Frage. Sie hätte freilich dann noch einen weiteren Zweck erfüllt, wenn sie jenen Editoren als Mahnung diente, welche die Fertigstellung der von ihnen vor rund dreißig Jahren übernommenen Editionen immer noch nicht aufgegeben haben. Der fünfhundertste Todestag des Archegeten humanistischer Dichtung nördlich der Alpen im Jahre 2008 wäre dabei ein geeigneter Anlaß, um ein in der Fachwelt immer mehr als endgültig gescheitert empfundenes Projekt letztlich doch noch zum Erfolg zu führen.



Anmerkungen

Zu Celtis’ Selbstverständnis siehe Franz Josef Worstbrock: Konrad Celtis. Zur Konstitution des humanistischen Dichters in Deutschland. In: Hartmut Bookmann et al. (Hg.): Literatur, Musik und Kunst im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Bericht über Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters 1989–1992 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.-hist. Klasse 3, 208) Göttingen 1995, S. 9–35.   zurück
Dies gilt insbesondere für den Germania illustrata-Diskurs. Vgl. hierzu Gernot Michael Müller: Die Germania generalis des Conrad Celtis. Studien mit Edition, Übersetzung und Kommentar (Frühe Neuzeit, Bd. 67) Tübingen 2001 sowie Ulrich Muhlack: Das Projekt der Germania illustrata. Ein Paradigma der Diffusion des Humanismus? In: Johannes Helmrath / Ulrich Muhlack / Gerrit Walther (Hg.): Diffusion des Humanismus. Studien zur nationalen Geschichtsschreibung europäischer Humanisten. Göttingen 2002, S. 142–158.   zurück
Siehe jetzt Jörg Robert: Konrad Celtis und das Projekt der deutschen Dichtung. Studien zur humanistischen Konstitution von Poetik, Philosophie, Nation und Ich (Frühe Neuzeit, Bd. 76) Tübingen 2003, insbes. S. 19–248.   zurück
Zu nennen sind hier vor allem Peter Luh: Kaiser Maximilian gewidmet. Die unvollendete Werkausgabe des Conrad Celtis und ihre Holzschnitte (Europäische Hochschulschriften, Reihe XXVIII: Kunstgeschichte, Bd. 377) Frankfurt / Main u. a. 2001; P. L..: Der Allegorische Reichsadler von Conrad Celtis und Hans Burgkmair. Ein Werbeblatt für das Collegium poetarum et mathematicorum in Wien (Europäische Hochschulschriften, Reihe XXVIII, Kunstgeschichte, Bd. 390) Frankfurt / Main 2002; Claudia Wiener / Jörg Robert / Günter / Ursula Hess (Hg.): Amor als Topograph. 500 Jahre Amores des Conrad Celtis. Ein Manifest des deutschen Humanismus. Kabinettausstellung 7. April–30. Juni 2002 (Bibliothek Otto Schäfer. Ausstellungskatalog 18) Schweinfurt 2002; Jörg Robert (Anm. 3) sowie die Beiträge im Pirckheimer Jahrbuch für Renaissance- und Humanismusforschung 19 (2004).   zurück
Es ist vor diesem Hintergrund sehr zu begrüßen, wenn in einem kürzlich erschienenen Sammelband über lateinische Lyrik der Frühen Neuzeit, der von Beate und Ralph-Georg Czapla sowie von Robert Seidel herausgegeben wurde (Lateinische Lyrik der Frühen Neuzeit. Poetische Kleinformen und ihre Funktionen zwischen Renaissance und Aufklärung [Frühe Neuzeit, Bd. 77] Tübingen 2003), jeder Beitrag mit Edition und Übersetzung des in ihm besprochenen Textes abgeschlossen wird. In seiner vorbildlichen Kombination von literaturwissenschaftlicher Analyse und editorischer Erschließung meist wenig bekannter Werke setzt dieser Sammelband Maßstäbe, die unbedingt Schule machen sollten. Vgl. meine Rezension des Bandes in: Neulateinisches Jahrbuch 7 (2005), S. 326–331.   zurück
Vgl. hierzu auch Herbert Jaumanns Rezension zu Jörg Robert (Anm. 3) in IASLonline: URL: http://iasl.uni-muenchen.de/rezensio/liste/Jaumann3484365765_728.html.   zurück
Conrad Celtis: Panegyris ad duces Bavariae [Augsburg: Erhard Ratdoldt, nach 31. August 1492] (GW 6466).   zurück
Conrad Celtis: Oratio in gymnasio in Ingelstadio publice recitata cum carminibus ad orationem pertinentibus. Hg. von Hans Rupprich (Bibliotheca scriptorum medii recentisque aevorum 5) Leipzig 1932. Im dortigen Anhang erscheinen zunächst die Panegyris (ebd., S. 12–15) und hierauf die sapphische Ode an Sigismund Fusilius (ebd., S. 15). Alle weiteren Texte der Ratdoltschen Ausgabe fehlen bei Rupprich.   zurück
10 
Siehe Gernot Michael Müller (Anm. 2), S. 84–86.   zurück