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Mehr als ein Mauerblümchen?

Ein neuer Sammelband zum Krimi der Gegenwart

  • Friedbert Aspetsberger / Daniela Strigl (Hg.): Ich kannte den Mörder wußte nur nicht wer er war. Zum Kriminalroman der Gegenwart. (Schriftenreihe Literatur des Instituts für Österreichkunde 15) Innsbruck u. a.: Studienverlag 2004. 294 S. Kartoniert. EUR 29,00.
    ISBN: 3-7065-1997-6.

Inhalt des Bandes

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I

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Der Kriminalroman, kurz Krimi, hat es noch immer schwer. Im literaturwissenschaftlichen Bereich fristet er nach wie vor ein Mauerblümchendasein. Auf dem Buchmarkt erfolgreich wie kaum ein anderes Genre, lässt der Krimi die aktuellen LiteraturwissenschaftlerInnen überwiegend kalt. Nur wenige Einzelstudien erscheinen jährlich, Gesamtdarstellungen sind, sieht man von den bekannten älteren Einführungsbänden ab, kaum vorhanden. Das literaturwissenschaftliche Interesse, das in den siebziger und achtziger Jahren eine Zeitlang aufgeflammt war, scheint heute fast erloschen.

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Ein neuer, von Friedbert Aspetsberger und Daniela Strigl herausgegebener Sammelband mit dem viel versprechenden Titel Ich kannte den Mörder wußte nur nicht wer er war. Zum Kriminalroman der Gegenwart versucht dem entgegenzuwirken. Der Band enthält zehn Beiträge von neun AutorInnen sowie zwei dem eigentlichen wissenschaftlichen Teil vorangestellte »Kurzkrimis« von Gertrude Stein und Christine Grün, die mit den Konventionen des klassischen Krimis spielen. Das Themenspektrum der einzelnen Beiträge reicht von einer exemplarischen Darstellung kriminalistischer Elemente im Science-Fiction-Roman (Bernhard Fetz) über die Frage, warum »in Krimis so viel gegessen und getrunken wird« (Daniela Strigl), bis hin zu einer Analyse der Genres und Strukturen im Kinder- und Jugendkrimi (Erich Perschon).

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Die methodischen Angänge der einzelnen Beiträge sind, wie kaum anders zu erwarten, recht unterschiedlich: konventionelle inhaltliche und strukturelle Analysen stehen neben rezeptionsorientierten, eher philosophisch akzentuierte Darstellungen neben soziologisch orientierten und solchen, die primär didaktisch ausgerichtet sind. Hervorzuheben ist der starke nationale Akzent der Beiträge. Im Gegensatz zum Untertitel des Bandes »Zum Kriminalroman der Gegenwart«, der eine weitreichende Perspektive zu eröffnen scheint, bleiben die meisten Beiträge, neben den üblichen historischen Rekursen auf die englischsprachige Kriminalliteratur, auf die österreichische und deutsche Krimiszene beschränkt. Dazu kommt, dass sich drei der zehn Beiträge explizit auf den deutschsprachigen Fernsehkrimi beziehungsweise Kriminalfilm beziehen.

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II

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Nach einer längeren Einführung von Friedbert Aspetsberger, auf die später eingegangen wird (siehe Punkt III), befasst sich Konrad Paul Liessmann in dem ersten Beitrag des Bandes mit dem »Begriff des Verbrechens in der Gesellschaft und im Kriminalroman« (S. 67–82). Seine Leitthese lautet: »Wir lieben den Verbrecher, nicht aber das Verbrechen.« (S. 67) Ausgehend von diesem Postulat werden in Anlehnung an ältere Forschungsliteratur weitere Dualismen des Krimis rekonstruiert: der Dualismus von Recht und Moral, von alltäglicher Wirklichkeit und außergewöhnlicher Fiktion und von Leben und Tod. Aus diesen Dualismen ergibt sich nach Liessmann ein erheblicher Teil der Spannung im Krimi, die aber weniger das Verbrechen und seine Aufklärung betrifft als den Verbrecher selbst, denn er »verschafft uns Spannung, bringt Farbe in unser eintöniges Leben, hilft uns, indem er jemanden totschlägt, unsere Zeit totzuschlagen« (S. 75).

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Diese auf den einzelnen Leser bezogene (und auf Karl Marx zurückreichende) These wird im Folgenden mit Argumenten von Norbert Elias und Eric Dunning zu einer generellen Frage nach den mangelnden Spannungsmomenten der Gegenwart zugespitzt. Das Lesen von Krimis wird als eine Art Ersatzhandlung interpretiert, welche die mangelnde Spannung des Alltags kompensieren soll – eines Alltags, in dem andererseits sehr wohl die scharfe Grenze zwischen »Kunst und Leben« geachtet wird: »Was in einem Kriminalroman für Spannung sorgt, darf im Leben ruhig ein wenig langweilig sein.« (S. 81)

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Problematisch an Liessmanns Beitrag ist vor allem der methodische Zugriff: Für wen spricht Liessmann, wenn er schreibt: »Wir lieben den Verbrecher, nicht aber das Verbrechen«? Für alle Krimileser Österreichs? Europas? Ist mit diesem »Wir« überhaupt eine empirisch überprüfbare Situation gemeint? Zum anderen bleibt unklar, inwiefern sich die Spannungserzeugung durch die Figur des Verbrechers von der narrativen Konstitution eines Krimis unterscheidet beziehungsweise inwiefern diese beiden Momente interferieren. Denn Spannung wird im Krimi auch und gerade durch die kunstvolle narrative Anordnung der einzelnen die Verbrechens- und die Aufklärungsgeschichte betreffenden Informationen erzeugt. Für den Detektivroman nach ›klassischem‹ Muster wäre noch hinzuzufügen, dass hier der Verbrecher in der Regel erst am Ende des Textes überführt wird, man also höchstens vom Verbrechen oder von den Verdächtigen fasziniert sein könnte, nicht aber vom Verbrecher, den man erst auf den letzten Seiten kennen lernt. Schließlich sind seine Anmerkungen zum »langweiligen« Zustand der Gegenwart nicht mehr als hinlänglich bekannte kulturkritische Postulate.

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Der folgende Beitrag von Bernhard Fetz »Die Konstruktion von Verbrechen und Zukunft: Science Fiction und Kriminalroman« (S. 83–97) konzentriert sich auf die Frage, welche Auswirkungen es auf den Begriff des Verbrechens hat, wenn, wie im Science-Fiction-Roman, das Menschsein selbst in Frage gestellt wird: Lassen sich Androiden noch nach den Maßstäben eines für Menschen gemachten Gesetzes beurteilen, das Verantwortung und einen Begriff von Schuld und Freiheit voraussetzt? Diese leitende Frage wird an drei literarischen Beispielen betrachtet: an dem heute nahezu unbekannten Roman Baltasar Tipho (1919) von Hans Flesch, an Philip K. Dicks berühmter literarischer Vorlage Do Androids Dream of Electric Sheep (1968) für Ridley Scotts nicht minder berühmten Film Blade Runner (1982) und an Rafael Reigs Roman Überall Blut (Sangre a borbotones, 2002). Mit Argumenten aus Peter Sloterdijks viel diskutierter Elmauer Rede »Regeln für den Menschenpark« kommt Fetz letztlich zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass Verbrechen zwar »Zukunft«, aber »in der sf Literatur einen instabilen Charakter und manchmal gar keinen richtigen Körper mehr« hat. Mit Blick auf die »Wiedervereinigung von humanistischen und posthumanistischen Diskursen« plädiert der Beitrag für »einen zukunftsträchtigen Genrezwitter aus Kriminalroman und science fiction Roman« (S. 97).

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Karl Mellacher fragt in seinem Beitrag »Ordnung schaffen in einer brüchigen Welt« (S. 98–117) nach der didaktischen Funktion von Kriminalliteratur im Oberstufenunterricht. Viele Pädagogen lehnen, so Mellacher, bis heute die schulische Vermittlung von Kriminalliteratur aus ideologischen und ästhetischen Erwägungen ab. Demgegenüber vertritt er die These, dass der aktuellen Schülergeneration, der die ›großen Erzählungen‹ der Vergangenheit fehlen, eine schulische Beschäftigung mit dem Kriminalroman sinnstiftende Impulse geben kann. Wie dies realisiert werden kann, demonstriert Mellacher überzeugend anhand eines Unterrichtsentwurfs, in dem ein Krimi von Wolf Haas anhand Immanuel Kants »Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?« gelesen wird.

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Der Titel von Daniela Strigls Beitrag »Der Hedonismus und der Tod. Warum in Krimis so viel gegessen und getrunken wird« (S. 121–143) klingt viel versprechend. Nach einer Bestandsaufnahme der Interferenzen zwischen dem Krimi- und Kochbuchmarkt werden die verschiedenen Funktionen gastronomischer Exkurse in Kriminalromanen untersucht. Diese reichen von schlichtem Marketing (Krimiautoren veröffentlichen Kochbücher mit Rezepten aus ihren Krimis) über die Lösung von Darstellungsproblemen (Charakterisierung des Helden / der Heldin über regional gefärbte Essens- und Trinkgewohnheiten) bis hin zu einem symbolisch vollzogenen Kannibalismus. Dabei lässt sich laut Strigl auch eine gender-Problematik erkennen:

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Im Vergleich mit den amerikanischen Feministinnen [die Krimis mit weiblichen Heldinnen schreiben] scheinen die österreichischen auf dem Umweg über die knallhart-unternehmungslustige Frau wieder zu einer bewährten Form weiblicher Kompetenz zurückgekehrt zu sein. Die Figur der Ermittlerin erlaubt es, traditionelle Interessensgebiete [nämlich das Kochen] unverdächtig ins Erzählgeschehen einzuschleusen. Hier ist sie Frau, hier darf sie’s sein. (S. 133)
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Trotz der ironischen Distanz, die Strigl ihrem Untersuchungsgegenstand entgegenbringt, vermag ihr Beitrag nicht zu überzeugen, da die spezifische Verbindung von Kriminalliteratur und Gastronomie weitgehend unklar bleibt. Anders gefragt: Ließen sich die meisten Beobachtungen nicht auch an anderer Literatur machen?

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Evelyne Polt-Heinzl liefert mit ihrem Beitrag »Frauenkrimis – Von der besonderen Dotation zu Detektion und Mord« (S. 144–170) einen literaturhistorisch akzentuierten Abriss über die Rolle von Ermittlerinnen im Krimi, die, so ihre Beobachtung, vor allem mit einem Wandel des Milieus einhergeht, in dem weibliche Detektive agieren. Verknüpft wird diese gattungsgeschichtliche Betrachtung mit einer geschlechtergeschichtlichen, die nach der Rolle von Krimiautorinnen im Literaturbetrieb fragt. In diesem Zuge wird auch eine der ersten deutschen Krimiautorinnen vorgestellt: die heute fast ganz vergessene Auguste Groner (1850–1929).

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Anschließend widmet sich der Beitrag weitergehenden typologischen Fragen, etwa nach der Rolle des weiblichen Opfers und den Motivationen von Mörderinnen im Krimi, die nicht Machtinteressen verfolgen, sondern private Konflikte austragen und Strategien gegenüber Männerverhalten entwickeln (S. 162). Am Ende des Beitrags attestiert Polt-Heinzl Ermittlerinnen im Kriminalroman einen spezifisch weiblichen Blick, da sie bei ihren Nachforschungen offenbar andere Dinge zu erkennen vermögen als ihre männlichen Kollegen.

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In dem methodisch avanciertesten Beitrag des Bandes »Opfer. Zur strukturellen Gewalt in den Filmen Michael Hanekes« (S. 171–188) von Fatima Naqvi wird unter kulturgeschichtlichen Aspekten der systematische Stellenwert der Opfertypologie in den Filmen von Michael Hanekes (Benny’s Video, 1992, Funny Games, 1997, und Code inconnu, 2000) untersucht. Hanekes Filme sind keine Krimis im klassischen Sinn, obwohl sie mit zahlreichen Anleihen an das Genre arbeiten. Ausgehend von der an René Girard angelehnten These, dass das Opfer als integrierendes Moment der Gesellschaft wirkt, zeigt Naqvi eindrücklich die Konsequenzen auf, die sich aus der Gewaltdarstellung in Hanekes Filmen ergeben. Hanekes’ filmische Gestaltung operiert in hohem Maße mit der Ambivalenz von Gewalteinschluss (durch das Opfer) und Gewaltausschluss (in westlichen Gesellschaften), beispielsweise in Benny’s Video:

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Indem Haneke unserer Wahrnehmungsfeld limitiert [durch die Kameraperspektive], werden wir uns unserer eigenen paradoxalen Faszination durch den Fall bewußt: Wir wollen gleichzeitig mehr sehen und doch nicht mehr sehen. (S. 179)
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Diese Ambivalenz betrifft also nicht nur das Verhältnis von Opfer und Täter, sondern auch das von Film und Zuschauer. Wichtig dabei ist, dass die Gewalt in Hanekes Filmen den Tätern zur gesellschaftlichen Anerkennung verhelfen soll: Sie opfern andere, um sich selbst aus der Opferrolle zu befreien. Dies aber kann nicht gelingen, weil Gewalt gesellschaftlich sanktioniert ist. Es ist diese paradoxale Logik, aus der es in Hanekes’ Filmen keinen Ausweg gibt.

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Wiederum primär didaktisch orientiert ist der informative Beitrag von Erich Perschon: »Nicht mehr ›verwerflich‹. Genres und Strukturen im Kinder- und Jugendkrimi« (S. 191–217). Perschon bietet einen umfassenden Überblick über den deutschsprachigen Kinder- und Jugendkrimi der Gegenwart. Zur typologischen Klassifizierung greift er auf die gängigen Kategorien der Krimiforschung zurück, wobei auch interaktive Krimi-Computerspiele mit Rätselaufgaben Berücksichtigung finden sowie Kinder- und Jugendkrimis, die sich auf ›Neue Medien‹ wie Computer und Internet beziehen. Perschons Beitrag bietet eine detaillierte Bestandsaufnahme aktueller Entwicklungen in einem Bereich, dem bislang von der Forschung wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

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Eine weitere, allerdings anders geartete Bestandausnahme bietet der Beitrag »Erfolgreich, werbewirksam, trivial. Anmerkungen zum österreichischen Fernsehkrimi« (S. 221–239) von Doris Priesching. In den amüsant zu lesenden Ausführungen über die Medienpräsenz von Fernsehkrimis aus Reihen wie Der Bulle von Tölz oder SOKO Kitzbühel in Österreich versucht Priesching, die Strategien der ›Fernsehmacher‹ darzustellen, die für den Erfolg dieser Krimis verantwortlich sind. Sie kommt zu dem ernüchternden Fazit, dass Erfolg »auf sehr eingefahrenen, dramaturgischen Bahnen« erreicht wird und dass »immer dort, wo Koproduzenten zufriedengestellt werden sollen, mehr oder weniger große Zugeständnisse an einen Massengeschmack gemacht werden« (S. 238).

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III

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Friedbert Aspetsberger hat zwei Beiträge zum Band beigesteuert: eine umfangreiche Einführung mit dem Titel »Krimi-Hausse. Einiges Bemerkenswerte, das allen auffiel« (S. 16–63) sowie den Schlussbeitrag »Zu Helmut Zenkers TV-Krimi-Serie ›Kottan ermittelt‹: In die Bilder abgesenkte FormKunst; mit Bildern hochgehaltener Realismus; Play-Back-Leben in der ›Kapelle‹« (S. 240–289). Um es gleich vorweg zu sagen: Dem Rezensenten wollen sich beide Beiträge nicht recht erschließen. Dies liegt vor allem an einem Stilgestus, der es schwer macht, den einzelnen Argumentationsschritten zu folgen. So heißt es bereits zu Beginn des ersten Abschnitts von »Krimi-Hausse«, der den Titel »{die Ordnung provoziert schon in der Genesis das Verbrechen – Anstalten machen: zu Straftaten und gegen sie, ästhetisch und staatlich – Kunst und Nichtkunst}« trägt:

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Wie der Begriff dafür lautet, spielt keine Rolle, aber der Sache nach ist alles kriminell, seit es mehr als einen (Einen) gibt: sowohl von Gott her gesehen wie von den Menschen her. Auffällig ist, dass der Verursacher-Grundsatz nur unzureichend eingeklagt wird: So lässt die Anthologie des Verbrechens ›I padri fondatori. Il giallo da Jahvè a Voltaire‹ den giallo (den Krimi) nicht mit der Schöpfung oder zumindest mit der Vertreibung aus dem Paradies beginnen, sondern erst mit dem Mord Kains an Abel. (S. 16)
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In diesem Stilgestus wird die Argumentation fortgesetzt: mal gibt sie sich philosophisch, mal ist sie soziologisch, mal literaturwissenschaftlich, mal kunsthistorisch. Unterschiedlichste Themenfelder werden gestreift: Gattungsreflexionen vermischen sich mit inhaltlichen Beschreibungen, Strukturanalysen mit Begriffsgeschichte, Rechtsgeschichte mit linguistischen Reflexionen. In diesen Argumentations- und Methodenpluralismus hinein mengen sich Exkurse über Raabe, Handke, Magritte und Henry James. Zudem finden sich zwischendurch mehrfach Bemerkungen zur österreichischen Universitätspolitik, deren Zusammenhang mit dem Thema kaum erkennbar ist. Das alles wäre vielleicht noch akzeptabel, wenn die Argumentation nicht zusätzlich immer wieder durch üppige Sprachspielereien verrätselt würde, zum Beispiel:

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Der Krimi gilt als Schema-Literatur: er führt die (in Gesetzen konstruierte, jetzt) gestörte Ordnung, das heißt die Unordnung, wieder zur Ordnung zurück. Er ist damit ein Inbegriff des Schrift-Stellens, zuerst vom Vor-Schrift- / Vor-Satz-Ordentlichen und -Geraden aus zum Verqueren, dann vom Verqueren aufs Ordentliche und Gerade zurück. Im Kriminalroman werden also Sätze zu bunten Vor-Fällen (z. B. zu blutig liegenden Ermordeten) auf die in SchwarzWeiß gedruckten Rechts-Grund-Sätze bezogen bzw. gleichsam in einer Interlinear-Version zu ihnen dazu geschrieben, auch in Blutrot. (S. 43)
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Man ahnt, worum es geht, fragt sich aber, warum dies nicht klarer ausgedrückt wird. Aspetsbergers Beitrag ist daher, entgegen der Ankündigung im Untertitel, leider nicht »bemerkenswert«, da die im Einzelnen interessanten Beobachtungen in einen Argumentationsrahmen gestellt werden, dessen innere Kohärenz, zumindest für den Rezensenten, kaum nachvollziehbar ist. Dasselbe gilt für Aspetsbergers Schlussbeitrag zur Fernsehreihe Kottan ermittelt: nur Eingeweihte werden den Ausführungen mit Gewinn folgen können.

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IV. Fazit

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Als Fazit lässt sich festhalten: Der vorliegende Sammelband vermag nur in Teilen zu überzeugen. Immer dort, wo Überblicksdarstellungen auch und gerade bezüglich wenig erschlossener Felder der Krimiforschung geboten oder neuere Methodiken in Anschlag gebracht werden, kann der Band als gelungen bezeichnet werden. Andere Teile jedoch, insbesondere die, die sich auf dem bekannten Terrain der letzten dreißig Jahre Krimiforschung bewegen, führen überwiegend zu wenig überraschenden Ergebnissen.