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»Sexy bis zum Anschlag«

Prospekt der Vampyrologie

  • Julia Bertschik / Christa Agnes Tuczay (Hg.): Poetische Wiedergänger. Deutschsprachige Vampirismus-Diskurse vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Tübingen: Francke 2005. 335 S. 19 s/w Abb. Kartoniert. EUR (D) 58,00.
    ISBN: 3-7720-8080-4.

Inhalt des Bandes

Julia Bertschik / Christa A. Tuczay: Poetische Wiedergänger: Einleitung (S. 7–10)

Clemens Ruthner: Untote Verzahnungen. Prolegomena zu einer Literaturgeschichte des Vampirismus (S. 11–41)

Marco Frenschkowski: Keine spitzen Zähne. Von der interkulturellen Vergleichbarkeit mythologischer Konzepte: das Beispiel des Vampirs (S. 43–59)

Christa A. Tuczay: »...swem er den tôt getuot, dem sugents uz daz warme bluot«. Wiedergänger, Blutsauger und Dracula in deutschen Texten des Mittelalters (S. 61–82)

Gábor Klaniczay: Historische Hintergründe: Der Aufstieg der Vampire im Habsburgerreich des 18. Jahrhunderts (S. 83–111)

Peter Mario Kreuter: Vom »üblen Geist« zum »Vampier«: Die Darstellung des Vampirs in den Berichten österreichischer Militärärzte zwischen 1725 und 1756 (S. 113–127)

Silke Arnold-de Simine: Wiedergängerische Texte: Die intertextuelle Vernetzung des Vampirmotivs in E.T.A. Hoffmanns »Vampirismus«-Geschichte (1821) (S. 129–145)

Karin Lichtblau: »Und der Verdammte bist du allein!« Vampire in der deutschen Oper (S. 147–161)

Hans Richard Brittnacher: Phantasmen der Niederlage. Über weibliche Vampire und ihre männlichen Opfer um 1900 (S. 163–183)

Ingrid Cella: »...es ist überhaupt gar nichts da.« Strategien der Visualisierung und Entvisualisierung der vampirischen Femme fatale (S. 185–215)

Michaela Wünsch: Von Vampiren und anderen Degenerierten. »Dracula« im Kontext moderner Entartungsdiskurse (S. 217–231)

Julia Bertschik: »Bluterguß der Seele«. Diskursformen vampiristischer Ökonomie in der Zwischenkriegszeit (S. 233–246)

Michael Schmidt: Die Transformation des Trivialen oder: H. C. Artmanns vampiristische Postmoderne (S. 247–263)

Stefan Pattis / Rainer Sigl: Digitale Vampire. Zur literarischen Aneignung des Vampirs im Computerspiel »Legacy of Kain« (S. 265–283)

Mark Benecke: Vampire unter uns: Jugendliche Vampirsubkulturen (S. 285–302)

Forschungsliteratur zum Vampirismus. Eine Auswahlbibliographie. Zusammengestellt von Clemens Ruthner, ergänzt von Julia Bertschik (S. 303–318)

[1] 

»Vampire unter uns«
– Metapher und Realität

[2] 

Sollte noch jemand Zweifel an der realitätsbestimmenden Kraft von Diskursen haben, hier wird er eines Besseren belehrt: »Vampire gibt es.« (S. 285) Mark Benecke, der seinen Beitrag mit dieser lakonischen Feststellung beginnt, ist »Kriminalbiologe, öffentlich bestallter und vereidigter Sachverständiger für kriminalistische Sicherung, Untersuchung und Auswertung von biologischen Spuren« (S. 319) – nach all den ›weichen‹ Kulturwissenschaftlerinnen und ‑wissenschaftlern, die in dem anzuzeigenden Band versammelt sind und die sich meist für diskursive Konstrukte interessieren, also ein Experte für ›harte‹ naturwissenschaftliche Forschung: »Forensische Entomologie«, »Blutspuren-Verteilungsmuster«, »DNA-Typisierung« (ebd.).

[3] 

Also ›Fakten, Fakten, Fakten‹? Aber Benecke ist auch »Verfasser populärwissenschaftlicher Bücher« (ebd.). Was kein Widerspruch sein muss, gerät bei ihm zur lustvoll inszenierten Provokation diskursiver Grenzziehungen: »Vampire gibt es. Sie sind lebendig, sehen nicht schlecht aus und denken öfters an Blut und Hälse. Die älteren Semester sind verschattete Figuren oder Konzernchefs; die jüngeren können sexy bis zum Anschlag sein.« (S. 285) Können sie auch den Beruf des Kriminalbiologen ergreifen? Rasch wird deutlich, dass Benecke in seinem Beitrag dem bekannten ethnologischen Paradox des ›teilnehmenden Beobachters‹ unterliegt: »Die gesunden schwarzen Gestalten wissen, daß sie anders sind – eine Selbsterkenntnis, die viele normale Menschen nicht erreichen.« (S. 288) So ist auch sein »Interview mit einer Vampirin« (S. 292–301) von unverhohlener Empathie geprägt.

[4] 

Aber worum geht es? Geht es um »psychische Vampire, die einen dazu bringen können, etwas zu tun, was man nicht tun will« (S. 292), also »einfach Nervensägen, Laberzecken, Depressive oder Groupies« (S. 286), geht es um die ›erweckten‹ Vampire mit »ausgeprägte[r] Toleranz und Friedensliebe« (S. 288), die lediglich eine andere Körperflüssigkeit austauschen, als dies bei Menschen gemeinhin als üblich gilt –»safe, sane and consensual«, versteht sich (S. 289) –, oder geht es doch um die »reinen Blutvergießer[ ] und -verschwender[ ]«, die sich »weder mittels Millilitermessungen noch medizinischem Murks zügeln müssen« (S. 285)? – Es geht um die »Krone der Erwachten«, während »bluttrinkende Figuren sogar unter Vampiren als unentwickelt und roh gelten« (S. 292).

[5] 

Spätestens damit wird klar, dass es bei der vampirischen Erweckung, die Benecke preist, um die Ausbildung einer spezifisch literarisch-kulturellen Kompetenz geht. Texte etwa von Kleist und Kafka führen vor, was geschieht, wenn Metapher und Realität ununterscheidbar, wenn Metaphern wörtlich genommen werden. Im Normalfall wird der Literaturwissenschaftler wohl weder »entlang seiner privaten, samtenen und nächtlichen Wege« schleichen noch »in unerklärlicher Anwandlung auf sein Autolenkrad« eindreschen oder »seinen Bleistift zernag[en]« (S. 292), sondern stattdessen lieber lesen. Was ist vorzuziehen? In jedem Fall kann man – metaphorisch oder real – aus Beneckes Beitrag Energie beziehen zur kritischen Musterung des gesamten Bandes.

[6] 

Was ist ein Vampir?

[7] 

Dergestalt von hinten gelesen, fällt auf, dass keinesfalls als ausgemacht gelten darf, was ein Vampir ist – und wie ›real‹ ein Vampir ist. Der Einleitung zufolge nämlich »handelt es sich beim Vampir um eine imaginierte Figur; eine Figur also, die im jeweiligen Diskursprozeß erst entsteht und ihre spezifischen Eigenschaften herausbildet« (S. 7). Die »intertextuelle[ ] Diskursvernetzung« durch die »Verarbeitung und Umschreibung« der vom Vampirismus handelnden Quellen erweitert die Rede von ihm aber nicht nur »zur poetologischen Metapher« (S. 7), sondern – wie Benecke zeigt – zur kulturellen Realität.

[8] 

Auch sonst herrscht keineswegs terminologische und methodische Einigkeit: Am vehementesten argumentiert Marco Frenschkowski gegen die Vorstellung eines interkulturellen Universalismus des Vampir-Konzepts: Die Rede etwa von antiken oder chinesischen ›Vampiren‹ sei »ein kultureller Imperialismus: ein europäischer Oberbegriff vereint alles unter einem Hut, um es überschaubar und damit imaginativ beherrschbar zu machen.« (S. 52) Unmittelbar konterkariert wird sein Plädoyer freilich durch den folgenden Beitrag der Mitherausgeberin Christa A. Tuczay, die das gesamte mittelalterliche Panorama von Wiedergängern, Untoten, Nachzehrern, Naturgeistern, Dämonen und blutrünstigen Tyrannen entfaltet und damit zwar einen farbigen Überblick bietet, die chronotopische Konturierung des Forschungsfeldes ›Vampirismus‹ indes verhindert.

[9] 

Geschichte des Vampirismus

[10] 

Eine programmatische Musterung des Diskursfeldes unternimmt vor allem Clemens Ruthner mit seinen »Prolegomena zu einer Literaturgeschichte des Vampirismus« im Eröffnungsbeitrag. Einer Exposition gleich, sind die meisten der in den folgenden Beiträgen behandelten Themen hier bereits angelegt. Dabei ist er erkennbar um begriffliche Klarheit und seriöse Methodik bemüht, was mit der Abgrenzung von den »Ausgeburten eines kulturell marginalisierten Irrationalismus, der (markt-)strategisch herbeizitiert wird« (S. 12), einhergeht. Als »Zeichen mit vager Referenz« halte der Vampir im kulturellen Gedächtnis »eine Leerstelle des Anderen, des Ir(r)-Rationalen frei, das jenseits kulturell definierter Grenzen liegt – Leerstellen, die in verschiedenen Diskursen unterschiedlich besetzt werden können.« (S. 15) Fünf aufeinander folgende Phasen der Aneignung des Vampirismus unterscheidet Ruthner:

[11] 

1. eine mythisch-folklorische,

[12] 

2. eine wissenschaftlich-publizistische,

[13] 

3. eine literarische,

[14] 

4. eine filmische,

[15] 

5. eine populärkulturelle Phase (vgl. S. 15 f.).

[16] 

Ruthner beginnt seine kulturelle Archäologie mit dem Auftauchen des Vampirismus auf dem Balkan in den 1720er Jahren (und eben nicht in der Antike oder im Mittelalter). Die kulturellen, religiösen und medizinischen Hintergründe, die Ruthner nur andeuten kann, werden später im Band in den Beiträgen von Gábor Klaniczay und Peter Mario Kreuter ausgeleuchtet. Der aufklärerisch-naturwissenschaftlichen Domestizierung des Vampirs folgte seine literarische Karriere um 1800, wobei Goethes Ballade Die Braut von Korinth Ruthner zufolge eine »Gelenkstelle« in der deutschsprachigen Überlieferung bilde (S. 23). Im 19. und 20. Jahrhundert hat dann die politische Blutsauger-Metapher Konjunktur, und zwar insbesondere im völkisch-antisemitischen Kontext – hier wird Michaela Wünsch mit ihrer Analyse des ›Entartungs‹-Diskurses anschließen –, jedoch auch mit einer nationalsozialistischen »Innovation« als deutsche »Identifikationsfigur« (S. 32).

[17] 

Die weiteren Phasen der Aneignung des Vampirismus werden nicht mehr behandelt. Stattdessen schließt Ruthner an dieses historische Panorama – etwas unvermittelt – eine Detailuntersuchung des literarischen Vampirs als »Gender-Dämon« (S. 33) an, wobei es sich vor allem um eine instruktive Lektüre der Braut von Korinth handelt. Zwar ist es keineswegs noch immer so, als stelle der Text »im Gesamtwerk des Weimarer Olympioniken gewissermaßen einen Störfall dar« (S. 35) – hier ist entweder das Goethe-Bild oder die Auffassung von der Goethe-Forschung revisionsbedürftig 1 –, aber Ruthner kann einleuchtend zeigen, wie Goethes Ballade dazu beigetragen hat, dass »Frauenrollen nicht nur in Vampirgeschichten bis ins 20. Jahrhundert hinein in die stereotype Dichotomie von blutrünstiger Femme fatale (Täterin) und blasser Femme fragile (Märtyrerin, Opfer) eingespannt« sind (S. 39) – mit der Spätfolge einer »Hinterfragung von Geschlechterrollen bzw. einer – möglicherweise prekären – Identitätssuche« (S. 40) anhand der Vampir-Motivik in Texten zeitgenössischer Schriftstellerinnen.

[18] 

Intertextualität
als Vampirismus

[19] 

Die literarhistorischen Spuren, die Ruthner legt, werden zunächst von Silke Arnold-de Simine am Beispiel von E.T.A. Hoffmann verfolgt. Die Figur des Vampirs biete hier eine Projektionsfläche, die die alte »Verbindung von Weiblichkeit, Sexualität und Tod« mit »zeitgenössischen medizinischen, naturwissenschaftlichen, philosophischen und literarischen Diskursen« verknüpfe und damit zeitgemäß aktualisiere (S. 134). Dabei gehe es vor allem einerseits um männliche Schöpfung, die als kreativ und originell imaginiert sei, und andererseits um die sich von Toten nährende weibliche Reproduktion. Da sich jedoch auch die Geschichte des männlichen Erzählers von anderen Texten nährt, wird Literatur zum praktizierten Vampirismus (vgl. S. 139) und der Vampirismus zur Metapher der Poesie:

[20] 
Der Dichter erscheint als Vampir, der sich seine Unsterblichkeit auf Kosten anderer, zumeist ihm nahestehender, geliebter Personen verschafft, die er im Zuge dieses Prozesses verschlingt oder denen er zumindest Lebensenergie entzieht, um sie seinem Kunstobjekt zuzuführen. Dabei verschafft er ihnen die Möglichkeit, ewig zu leben – aber eben nur als »blutleere« literarische Figuren, indem er sie in Kunstobjekte verwandelt. Der Vampirmythos versinnbildlicht die Ambivalenz dieses männlich konnotierten Schöpfungsprozesses. (S. 140)
[21] 

Geschlechtlicher Rollenwechsel
und medialer Wandel

[22] 

Mit dieser geschlechtlichen Ambivalenz des Vampirs wird das durch Bram Stokers Dracula (1897) markierte Ende des »lange von Männern – als Autoren und Akteuren – monopolisierten Vampirismus« eingeläutet (S. 164). Dem geschlechtlichen Rollenwechsel um 1900 ist Hans Richard Brittnacher auf der Spur, der damit einen weiteren Faden aus Ruthners Exposition aufnimmt. Dabei vertritt er freilich nicht die These einer prinzipiellen Weiblichkeit des Vampirs, sondern deutet die Metapher des Vampirs im Gegenteil als »Angstvision von der weiblichen Usurpation eines genuin männlichen Paradigmas.« (S. 167) Die geschlechtliche »Umcodierung der Vampirmetapher um 1900« basiere auf drei mentalitäts- und ideengeschichtlichen Voraussetzungen:

[23] 

1. der »Angst vor der Frau als einem Wesen von panerotischer Unersättlichkeit«,

[24] 

2. dem »Geschlechterkampf als anthropologische[m] Grundkonflikt einer Krisenzeit«,

[25] 

3. dem »Wechsel des erotischen Trägerkonzepts« (S. 168)

[26] 

– wobei mit letzterem der Masochismus gemeint ist. Brittnachers Rekonstruktion dieser Umcodierung – die auch kulturtopographisch unterlegt ist als »Untergang der mitteleuropäischen Welten« durch »unzivilisierte Horden, unbekannte Mikroben und beängstigend fremde Frauen« aus den »Steppen und Sümpfen des Ostens« (S. 175) – wäre schlüssig, wenn die geschlechtlichen Zuschreibungen nicht letztlich doch wieder schematisch wären. Denn wieso werden die »neuen Vampirgeschichten« als »Geschichten aus der Feder von Männern [...] an Männer« bezeichnet (S. 174 f.), wo doch zuvor eine Erzählung der (sich zur gleichgeschlechtlichen Liebe bekennenden) Autorin Toni Schwabe als besonders prägnantes Beispiel herbeizitiert wurde (vgl. S. 172 f.)?

[27] 

Die Frage der Universalität des Vampir-Konzepts berührt noch einmal Ingrid Cella, wenn sie dem Bild der Femme fatale als Konstruktion einer weiblichen Wunschfigur durch einen schwachen Mann archetypischen, universalen Charakter unterstellt, die Frage aber immerhin als nicht entscheidbar bezeichnet (vgl. S. 189 f.). Konkrete historische Anschlüsse stellt dann wieder Julia Bertschik mit ihrer Verortung des Kollektivsymbols Vampir in der Zwischenkriegszeit zwischen – durch den »Blutfetischismus« des Ersten Weltkriegs induzierter –»archaische[r] Übertretung« und »zivilisatorische[n] Grenzziehungen und Verbote[n]« (S. 240) am Beispiel von Hans Henny Jahnn und Hanns Heinz Ewers her.

[28] 

Auf der von ihr abschließend konstatierten ›Wanderung‹ »von der Belletristik zu den visuellen Medien« (S. 246) darf der Leser des vorliegenden Bandes jedoch den Vampir nicht mehr begleiten. Ein eigener Beitrag zum Film – sicherlich das Medium, das mit dem Vampirismus in der zeitgenössischen populären Wahrnehmung am engsten assoziiert ist – fehlt. Zwar liefern Stefan Pattis und Rainer Sigl eine willkommene Untersuchung über Vampire im Videospiel, doch stehen sie damit außerhalb der thematischen Grenze des Bandes, der sich laut Untertitel auf deutschsprachige Diskurse beschränken wollte. Aber gerade jenseits der Grenzen – so viel weiß der Leser inzwischen – befindet man sich bei diesem Thema im Zentrum, nämlich beim ›neuen‹ Vampirbild, das »die vielfältige psychologische Identifikation der Rezipienten mit dem Vampir« erlaube und »die psychologischen Konflikte einer entsozialisierten Gesellschaft von in Subkulturen zersplitterten Individuen darstellen« lasse: »In dieser Hinsicht ist der Vampir endgültig bei uns Menschen angekommen.« (S. 273) –»Vampire gibt es.«

[29] 

Fazit

[30] 

Dass die Vampyrologie ein noch junges kulturwissenschaftliches Forschungsgebiet sei, kann angesichts der stattlichen Auswahlbibliographie im vorliegenden Band nicht mehr wirklich behauptet werden. Und doch sind die Schwierigkeiten bei der Grenzziehung, thematische und methodische Uneinigkeiten symptomatisch für die Konturierung eines neuen Feldes. Hier geht es vor allem darum, den Vampirismus als seriöses Thema der deutschsprachigen Literaturwissenschaft als Medienkulturwissenschaft zu etablieren. Dass Differenzen nicht glatt gebügelt werden, ist dabei eher zu begrüßen, auch wenn man sich offenere Debatten zwischen den divergierenden Ansätzen gewünscht hätte. Wohin die Wege der Forschung gehen werden, ob eher in die Richtung der Erforschung von Subkulturen oder in Richtung einer zeitgemäßen Umetikettierung bekannter motiv- und ideengeschichtlicher literaturwissenschaftlicher Fragestellungen, bleibt vorerst offen. Weitere Aufschlüsse sind insbesondere von Clemens Ruthners angekündigter Monographie zum Thema zu erwarten. Inzwischen liegt ein anregender und wohl komponierter Sammelband vor, der für einen ersten Überblick über die Thematik ebenso zu empfehlen ist wie als Anregung für weitere Forschungen.



Anmerkungen

Es fehlt z.B. eine Auseinandersetzung mit Mathias Mayer: Goethes vampirische Poetik. Zwei Thesen zur Braut von Corinth. In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft 43 (1999), S. 148–158. Eine von Mayers Thesen ist, dass das dichterische Medium selbst »den Eindruck des Vampirischen hinterlassen kann: die Musen saugen einen aus.« (S. 158)   zurück