Klaus Graf

Keine leichte und anziehende Lektüre




  • Gerd Brinkhus / Arno Mentzel-Reuters: Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen. Signaturen Mc 151 bis Mc 379 sowie die lateinischen Handschriften bis 1600 aus den Signaturengruppen Mh, Mk und aus dem Druckschriftenbestand, beschrieben unter Mitwirkung von Hedwig Röckelein u. a. unter Benutzung der Vorarbeiten von Eugen Neuscheler. (Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen 1, Teil 2) Wiesbaden: Harrassowitz 2001. 558 S. Kartoniert. DEM 74,00.
    ISBN: 3-447-04422-5.


[1] 

»Ich überließ ihn seinen Betrachtungen und schlug ein Buch auf, das ich mit Interesse las; denn es war ein Handschriftenkatalog. Ich kenne keine leichtere, anziehendere und angenehmere Lektüre als die eines Kataloges«, läßt Anatole France seinen Protagonisten in Professor Bonards Schuld sagen 1 . Es gibt aber auch Kataloge, die legt man ausgesprochen mißgelaunt aus der Hand.

[2] 

Seit 1985 ist die Universitätsbibliothek Tübingen, die einen wenig bekannten Bestand von gut 400 älteren lateinischen Handschriften ihr eigen nennt, bestrebt, diesen im Rahmen des DFG-Handschriftenprogramms durch gedruckte Kataloge zu erschließen. 1991 kam der erste Band zu den Signaturen Mc 1 bis 150 heraus, für den Hedwig Röckelein auf dem Titelblatt verantwortlich zeichnete. Er wies im Vergleich zu anderen Handschriftenkatalogen eine nicht zu vernachlässigende Reihe von Mängeln auf 2 . Röckelein wirkte auch an einer Reihe von Beschreibungen des vorliegenden Bandes mit, doch wurde das Gros der mittelalterlichen Handschriften von Arno Mentzel-Reuters bearbeitet. Nach seinem Weggang aus Tübingen 1994 übernahm es Gerd Brinkhus, den Band druckfertig zu machen. Diese Aufgabe hat er bedauerlicherweise nicht mit der nötigen Akkuratesse erledigt, wie zu zeigen sein wird.

[3] 

Statistik, Inhaltsübersicht
und Provenienzen

[4] 

Vergeblich sucht der Leser des Bandes nach Angaben über die Zahl der beschriebenen Handschriften oder nach einer zusammenfassenden Würdigung. Die Beschreibungen der Hauptreihe Mc 151 bis 379 stehen auf den Seiten 71–253, es schließen sich lateinische Württembergica mit der Signatur Mh und vier Musicalia an (S. 257–293). Den Schluß bilden lateinische Handschriften im Druckschriftenbestand (S. 297–318). Wenn ich mich nicht verzählt habe, schlüsselt folgende Tabelle die 267 beschriebenen Handschriften (bis 1600 ausführlich, nach 1600 kursorisch) chronologisch auf:

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Mc

Mh

Mk

Druckschriften

13. Jh.

2

1

-

-

14. Jh.

10

-

-

-

1400–1530

78

-

2

9

1531–1600

34

26

2

15

1601–1700

17

-

-

-

1701–1800

51

-

-

-

1801–1903

20

-

-

-

[6] 

Ich habe mich bei meinen Strichlisten auf die Beschreibungen selbst gestützt, denn die Übersicht »Datierung der Handschriften« im Register S. 360–364 ist offenbar nicht völlig exakt (Mc 375 finde ich nirgends).

[7] 

Inhaltlich liegt ein heterogener Mischbestand vor, der neben mittelalterlichen Codices unterschiedlicher Provenienz neuzeitliche Materialien umfaßt, die überwiegend auf die in Tübingen tätigen Professoren zurückgehen und ihre gelehrten Interessen spiegeln (insbesondere Vorlesungsnachschriften). Stark vertreten ist die Theologie, wobei Predigthandschriften einen eigenen Schwerpunkt bilden (siehe das Registerstichwort »Sermones«). Philosophische Texte, insbesondere aus dem Bereich der Aristoteles-Rezeption, sind ebenfalls in stattlicher Zahl vorhanden, desgleichen juristische Texte (einschließlich Kanonistik). Eine Reihe von Materialien, darunter auch mittelalterliche Codices aus Italien, stehen mit einem Publikationsvorhaben des Tübinger Rechtshistorikers Heinrich Siegfried Eduard Schrader (1779–1860) in Verbindung, der an einer Ausgabe des Corpus Iuris Civilis arbeitete (S. 44). Medizinischen und naturwissenschaftlichen Inhalts sind dagegen nur wenige Handschriften.

[8] 

Philologen seien auf die neulateinischen Texte aufmerksam gemacht (siehe im Register die Lemmata »Carmina«, »Festansprachen« und »Verse«). Zu Nicodemus Frischlin, dem Tübinger Dichter, finden sich einige aufschlußreiche Stücke, vor allem in Mh 197, einer Dokumentation von Martin Crusius über die erbitterte Gelehrtenfehde mit Frischlin. Die jüngste Handschrift des Bandes, Mc 364 von 1903, ist eine Übersetzung der Tübinger Gedichte von Hugo Meyer durch den Indologen und Neulateiner Hermann Weller (1878–1956). Die erwartungsgemäß nicht sehr umfangreichen deutschen Texte weist das Register S. 365 f. nach. Mystische Texte überliefern Mc 160 und Mc 200, daneben gibt es vor allem Gebete, Rezepte und Vocabularien in der Volkssprache.

[9] 

Besondere Bedeutung kommt dem Katalog durch die Handschriften der Tübinger Nominalisten (Via moderna) um 1500 zu. Von dem Theologieprofessor Wendelin Steinbach (1454–1519), Schüler von Gabriel Biel, stammen die autographen Codices Mc 185, 188, 194, 201 und 256. Mc 194 überliefert das Collectorium Biels. Genannt sei auch Mc 188 mit Traktaten des Tübinger Theologen Konrad Summenhart (ca. 1458–1502?) und eigenen Werken Steinbachs, unter anderem Orationes academicae. Steinbachs Handschriften dürften in den Besitz des Tübinger Stiftspredigers Martin Plantsch (ca. 1460–1533) übergegangen sein, des Gründers des Stipendium Martinianum, das seine Büchersammlung bewahrte. Arno Mentzel-Reuters hat Leben und Werk dieses Theologen 1995 anhand der aus seiner Bibliothek erhaltenen Tübinger Handschriften und Drucke ausführlich dargestellt. 3 Vermutlich ab 1489 zeichnete Plantsch seine Sonntagspredigten auf, überliefert in Mc 186, 193, 183. Zwei Predigten von 1502 und 1505 in Mc 193 werfen neues Licht auf die Dämonen- und Hexenlehre von Plantsch, die dieser in seinem einflußreichen Opusculum de sagis maleficis (Pforzheim 1507) formulierte.

[10] 

Höchst wertvoll ist der Band durch die in der Einleitung niedergelegten neuen Erkenntnisse zu den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Provenienzen. Aus den Schwäbisch Gmünder Konventen der Dominikaner und Augustinereremiten, deren spätmittelalterliche Bibliotheken der erste Band glanzvoll wiederentdeckt hatte, stammen in Band 2 nur noch wenige Codices (Dominikaner 10, Augustiner 4). 4 Nennenswert sind auch die nach der Säkularisation nach Tübingen gelangten sieben Handschriften aus der Benediktinerabtei Zwiefalten (den Hauptbestand verwahrt die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart). Ausführlich wird in der Einleitung auf die Geschichte der Esslinger Pfarr- und Stadtbibliothek eingegangen (S. 36–42), aus der 1872 17 Handschriften (Mc 325–343) nach Tübingen verkauft wurden. Ergänzend ist der 1997 erschienene Aufsatz von Gerd Brinkhus und Felix Heinzer Die Esslinger mittelalterlichen Papierhandschriften heranzuziehen, in dem die provenienzgeschichtliche Entdeckungen von Mentzel-Reuters, insbesondere die Zuweisung von Codices an die Bibliothek der Karmeliter, gebührend herausgestellt werden. 5 Hervorgehoben sei nur die Recherche zu den Büchern des Heidelberger Kanonisten Dr. Melchior Wittich, dem Mc 334 und der für die Heidelberger Universitätsgeschichte wichtige Mc 340 gehörten (S. 39–41).

[11] 

Unter den frühneuzeitlichen Handschriften hat der handschriftliche Nachlaß des Tübinger Gräzisten und Historikers Martin Crusius (1526–1507) das größte Gewicht. 6 Von den 27 aufgenommenen württembergischen Handschriften der Reihe Mh waren nur Mh 332, 344, 345, 439, 818, 819 und 953 nicht in seinem Besitz. In seinen umfangreichen Kollektaneen zur württembergischen Landesgeschichte wird man noch manche Entdeckung machen können. Herausgegriffen seien nur die bis zum Erscheinen des Tübinger Katalogs der Forschung verborgen gebliebenen Exzerpte aus dem im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Roten Buch des Klosters Lorch in Mh 370 und die gleichfalls staufergeschichtlich bedeutsame Geschichte der Königin Irene von der Hand des württembergischen »Historicus« David Wolleber in Mh 544-I. Während das berühmte Diarium Mh 466 in seinen ungedruckten Teilen vergleichsweise ausführlich beschrieben wird 7 , muß man sich leider bei dem umfangreichen Kollektaneen- und Exzerpteband zur württembergischen Geschichte Mh 369 mit einigen knappen Angaben und dem enttäuschenden Hinweis begnügen, eine detaillierte Beschreibung hätte den Katalog und sein Register gesprengt, könne aber in Tübingen eingesehen werden. Es darf der dringende Wunsch geäußert werden, dieses maschinenschriftliche Katalogisat im Internet zugänglich zu machen!

[12] 

Kritische Bemerkungen

[13] 

Ganz und gar unerfreulich ist, daß bei der Redaktion des Bandes 23 Beschreibungen nachträglich entfernt wurden, die nunmehr eine empfindliche Lücke hinterlassen. Bereits der aufmerksame Leser registriert, daß in der Einleitung S. 34 der Abschnitt über die Weißenauer Prämonstratenser gegenstandslos ist, da das Kopialbuch Mh 734 nicht mehr im Katalog vertreten ist (Weißenau fehlt daher auch im Register). Unverständlicherweise wurden aus der Gruppe Mh auch Crusius-Handschriften ausgegliedert, die S. 45 f. aufgezählt werden. Angesichts der Bedeutung der Crusiana erscheint diese Entscheidung höchst tadelnswert. 8

[14] 

S. 321–325 finden sich eine stattliche Zahl Berichtigungen und Nachträge zu Band 1. Während einige der in meiner ZWLG-Rezension bemerkten Monita eingearbeitet wurden, blieben andere unberücksichtigt. Ignoriert wurde desgleichen eine längere briefliche Stellungnahme von mir vom 25. März 1992 mit weiteren Beanstandungen. So erscheint denn nach wie vor das sicher falsche Laufhuoten, Sitz eines Dominikanerkonvents und Schauplatz eines angeblichen jüdischen Ritualmords 1448, aus Mc 141 im Register. Auch ohne Autopsie wage ich eine Lesung »lanshuoten« (Landshut). Ob Friedrich Achtswut in Mc 113 nicht doch Achtsinit hieß, wäre gleichfalls zu überprüfen.

[15] 

Mehrfach begegnen eigenartige Namensformen für baden-württembergische Orte. Zu Mc 126 hatte ich die richtige Identifizierung Neudenau bei Mosbach notiert – in Bd. 2 S. 324 wird unter Hinweis auf mich Neidenau daraus. S. 218 lies statt Grünbach Grunbach, S. 227 Hegenlohe statt Hägenlohe. Im Register ist Tüllau in Tullau zu verbessern. S. 164 steht richtig Tennenbach, aber im Register heißt das Kloster lustigerweise Hennenbach. In Mc 66, 104r las ich Effingen und Treffingen (statt Epfingen und Trepfingen). Es handelt sich um Öffingen und Trossingen, wie aus der zwischenzeitlich erfolgten Erschließung der Reichskammergerichtsakten des Hauptstaatsarchivs Stuttgart (Nr. 2888) hervorgeht. Statt Wertenberg ist natürlich Werdenberg zu lesen.

[16] 

Die Familie Elberbach aus dem bemerkenswerten Genealogie- und Wappenbuch von 1524 (Mc 250) darf getrost zu Ellerbach verbessert werden (nur Registereintrag). Für den Codex wäre übrigens zu prüfen, ob er mit Matthäus Marschall von Pappenheim, der zur gleichen Zeit vergleichbare Sammlungen anlegte, in Verbindung steht. Im Text fiel mir noch auf, daß der S. 274 zu Mh 371, 209–250 (bei 141–204 beschrieben) gegebene Literaturhinweis zu 125–140 gehört. Nicht verbessern kann ich dagegen den Textverlust S. 267 Zeile 9 von unten. Negativ muß ebenfalls vermerkt werden, daß keine einzige Abbildung den Text begleitet (dem ersten Band waren noch 19 Tafeln beigegeben).

[17] 

Das Kreuzregister des Bandes, ein kumuliertes Register für beide Bände, ist ein Ärgernis. Wenn Personennamen nach RAK-PMA – aus Sicht der Benutzerfreundlichkeit eine krasse Fehlentscheidung – angesetzt werden, so muß durch Verweise sichergestellt werden, daß der wissenschaftliche Benutzer die Suche intuitiv angehen kann. Zu welchen Auswüchsen diese Ansetzung geführt hat, kann man etwa aus der Liste der Dominikaner S. 368 ersehen: Warum »Johannes Streler«, aber »Nider, Johannes«? Es ist schlichtweg nicht akzeptabel, daß beispielsweise Graf Ulrich von Helfenstein nur unter U, nicht aber unter H zu finden ist. Wer sich für die Adelsfamilie von Helfenstein interessiert, hat offenbar gefälligst alle einschlägigen Vornamen zu wissen! Ist es wirklich zuviel verlangt, bei »Onsshusen, Wernerus de«, dem Stuttgarter Stiftsprediger Werner Wick aus Unshausen 9 , auf weitere Namensformen zu verweisen? Befremdlich ist des weiteren, daß man Laurentius Blumenau unter Blomenau suchen muß (auch nach RAK-PMA falsch). Bei den Ortsnamen irritiert, daß Hirsau unter Calw und Güterstein unter Urach eingeordnet ist, aber da gibt es wenigstens Querverweise.

[18] 

Auch sonst ist das Register wenig erfreulich. So fehlt ein Lemma Inschriften, und die Staufer erscheinen sowohl unter Staufer als auch unter Suevia, von kleineren Versehen, etwa daß Thomas Köllin kein Lorcher Chorherr war (S. 435) und es S. 429 bei ihm curiae (statt curaie) heißen muß, einmal abgesehen. Bedenklich stimmt, daß viele Namen aus Mh 332 nicht im Register vertreten sind, wie überhaupt eine Fülle von Eigennamen aus Einleitung und Beschreibungen nicht der Aufnahme in das Register für würdig erachtet wurden.

[19] 

Das Fazit ist zwiespältig: Gern würde man die unbestreitbaren Vorzüge des Bandes rühmen, wären da nicht die Schludrigkeiten, die im Verein mit den Mängeln von Band 1 die Katalogisierung der Tübinger lateinischen Handschriften als partiell verpatzt erscheinen lassen.


Dr. Klaus Graf
Friedrichstr.26
DE - 56333 Winningen

Ins Netz gestellt am 22.06.2004

IASLonline ISSN 1612-0442

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Redaktionell betreut wurde diese Rezension von Natalia Igl.

Empfohlene Zitierweise:

Klaus Graf: Keine leichte und anziehende Lektüre. (Rezension über: Gerd Brinkhus / Arno Mentzel-Reuters: Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen. Signaturen Mc 151 bis Mc 379 sowie die lateinischen Handschriften bis 1600 aus den Signaturengruppen Mh, Mk und aus dem Druckschriftenbestand, beschrieben unter Mitwirkung von Hedwig Röckelein u. a. unter Benutzung der Vorarbeiten von Eugen Neuscheler. Wiesbaden: Harrassowitz 2001.)
In: IASLonline [22.06.2004]
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Anmerkungen

Zitiert nach der Übersetzung von J. Wahl und F. Le Bourgeois, Leipzig o. J., S. 4.   zurück
Vgl. meine Rezension in der Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 52 (1993), S. 692–695. Online: http://www.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&id=28.
Der erste Band selbst kann in Form von Image-Dateien im Rahmen des Angebots Manuscripta Mediaevalia online konsultiert werden:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge/HSK0512.htm.
Der hier besprochene Band ist inzwischen ebenfalls dort einsehbar: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge/HSK0542.htm.   zurück
Arno Mentzel-Reuters: Notanda scripta reliquit doctor Martinus Plantsch. Leben und Werk eines Tübinger Theologen (ca. 1460–1533). In: Bausteine zur Tübinger Universitätsgeschichte 7 (1995), S. 6–44. Als Beigabe zum Digitalisat des Opusculum online: http://mgh-bibliothek.de/etc/digilib/plantsch.htm    zurück
Ergänzend ist zur Provenienzgeschichte jetzt auch die Tübinger Inkunabeldatenbank INKA heranzuziehen, die Beschreibungen nicht nur von Tübinger Inkunabeln, sondern auch von solchen der Hofbibliothek Sigmaringen enthält, an die im 19. Jahrhundert in großem Umfang Tübinger Dubletten verkauft worden waren. So ist von den Büchern des Gmünder Dominikaners Peter Oppolt, von dem acht Handschriften der Reihe Mc stammen, in Sigmaringen (Signatur: 3.19) eine Inkunabel vorhanden. INKA online:
http://www.uni-tuebingen.de/ub/kata/inkun.htm    zurück
In: Esslinger Studien. Zeitschrift 36 (1997), S. 41–78. Zwei verschollene Handschriften aus der Esslinger Pfarrbibliothek gelangten an Georg Kloss, vgl. Ulrich-Dieter Oppitz: Georg Kloss und seine Handschriftensammlung. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 22 (1997), S. 1–47, hier S. 25 f. Nr. 4632, 4634. Zu Johannes Bermitter von Esslingen (erwähnt in der Einleitung S. 39, nicht im Register) ist zu ergänzen, daß er 1457 einen Teil von Pierpont Morgan Library MS B.23 (bis 1985 Curt F. Bühler) schrieb, siehe dazu in der Mailingliste MEDIAEVISTIK:
http://www.uni-bayreuth.de/departments/aedph/2002/0397.html    zurück
Vgl. Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen Bd. 2: Die griechischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen. Sonderband. Martin Crusius. Handschriftenverzeichnis und Bibliographie, bearb. von Thomas Wilhelmi, Wiesbaden 2000 mit Rekonstruktion der Bibliothek von Crusius. Zur Historiographie von Crusius, dessen 1595 / 96 erschienene Annales Suevici bis heute eine unerschöpfliche Fundgrube darstellen, vgl. Franz Brendle: Martin Crusius. Humanistische Bildung, schwäbisches Luthertum und Griechenlandbegeisterung. In: Deutsche Landesgeschichtsschreibung im Zeichen des Humanismus, hrsg. von Franz Brendle u. a., Stuttgart 2001, S. 145–163.   zurück
Vielleicht darf ergänzt werden, daß die Beziehungen von Crusius nach Schwäbisch Gmünd und seine Kenntnisse der Gmünder Historiographie aus Mh 466 dargestellt wurden von Klaus Graf: Gmünder Chroniken im 16. Jahrhundert. Schwäbisch Gmünd 1984, S. 196 f. Es wäre sinnvoll, auch von den ungedruckten Teilen des Tagebuchs wenn nicht eine Edition so doch wenigstens eine Transkription vorzulegen.   zurück
Vgl. dazu Arno Mentzel-Reuters: Miscellanea Tubingensia. Kirchengeschichtliche Nachlese zum Katalog der lateinischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 103 (2003), S. 11–26. Dieser Artikel enthält die im Katalog fehlenden Beschreibungen, vor allem Material zu den Klöstern Bebenhausen und Weingarten.   zurück
Vgl. zu ihm zuletzt Oliver Auge: Die Prädikatur des Salve Regina an der Stuttgarter Stiftskirche. Zur Geschichte einer Predigerstelle am Vorabend der Reformation. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 102 (2002), S. 11–34, hier S. 22–24.   zurück