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Nachdruck eines Wiegendrucks

Die Melusine des Thüring von Ringoltingen in einer neuen kommentierten Ausgabe

  • André Schnyder / Ursula Rautenberg (Hg.): Thüring von Ringoltingen. Melusine (1456). Nach dem Erstdruck Basel: Richel um 1473/74. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert 2006. 312 S. 8 s/w, 68 farb. Abb. Gebunden. EUR (D) 128,00.
    ISBN: 978-3-89500-508-4.
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Die Geschichte von der so wunderbaren wie problematischen Beziehung der Fee Melusine zu einem sterblichen Menschen gehört zu den Erzählstoffen des Mittelalters, deren ungebrochene Faszinationskraft die umfangreiche Rezeption bis in die Moderne dokumentiert. Das zentrale Werk für die Überlieferung des Stoffes im deutschsprachigen Bereich ist die 1456 entstandene Melusine des Berner Patriziers Thüring von Ringoltingen. Neben 16 erhaltenen Handschriften belegen neun Inkunabelausgaben dieses Texts das buchgeschichtlich interessante Phänomen der frühen Drucküberlieferung volkssprachiger Prosaliteratur. 1 Auffallend dabei ist der hohe Anteil illustrierter Drucke: Der Ausstattung mit Bildern scheint bei der Verbreitung gedruckter Romane (die Problematik dieses Begriffs als literarische Gattungsbezeichnung ist hinreichend diskutiert, auch hier soll er nur als pragmatischer Arbeitsbegriff dienen) 2 im 15. und 16. Jahrhundert hoher Stellenwert eingeräumt worden zu sein.

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Eine Untersuchung der ältesten Drucke der Melusine ist deshalb aus mehreren Gründen ein Desiderat. In den letzten zwei Jahrzehnten fehlte es nicht am Interesse für den Stoff selbst. Die Besonderheiten der Geschlechterkonstellation ließen ihn in den Fokus der Gender Studies rücken. Überlieferungsgeschichtliche Fragen spielten dabei naturgemäß keine Rolle. Aber auch für die ältere philologische Forschung, die sich in textgeschichtlichen Fragen in der Regel auf die Handschriftenüberlieferung konzentrierte, schienen die Drucke nicht von Belang. 3 Erst eine Literaturwissenschaft, die sich stärker für Publikum und Verbreitungswege von Literatur interessierte, wies auf den Druck als zentrales Überlieferungsmedium für die Gattung des deutschsprachigen Romans hin. 4

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Der Untertitel der neuen Ausgabe von André Schnyder macht unübersehbar deutlich, welche mediengeschichtliche Stellung der dort behandelten Inkunabel hier zugewiesen wird: »Nach dem Erstdruck Basel: Richel 1473/74« heißt es da. Es wird allerdings noch darauf einzugehen sein, dass die Frage der editio princeps keineswegs so eindeutig ausgemacht ist, wie es hier suggeriert wird.

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Textdarbietung

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Der erste Band, der Edition, Übersetzung und Reproduktionen der Bildseiten enthält, ist aufwendig gestaltet. Um ein Faksimile handelt es sich nicht. Der Herausgeber begründet im Vorwort die Argumente für die gewählte Form der Textdarbietung. Das Ziel sei es, den Text so vorlagengetreu wie möglich zu geben; den Hintergrund für dieses Prinzip bilden »die aktuellen Diskussionen über die Materialität des literarischen Kunstwerks einerseits und anderseits jene über die Variabilität in der mittelalterlichen Textüberlieferung« (Bd. 1, S. 3). Das spreche zwar eigentlich für ein Faksimile. Doch wird dieses Argument sogleich eingeschränkt mit dem Hinweis, ebenso wie ein Nachdruck auf der Basis einer Transkription sei auch ein Faksimile der Materialität des »Originals« fern – ein Gedanke, dem man nicht grundsätzlich widersprechen möchte, der aber in seiner Selbstverständlichkeit wenig zur Erhellung der Entscheidung zwischen Reproduktion und Transkription beiträgt. Die ökonomische Begründung des Konzepts, das der Herausgeber »Nachdruck mit Wiedergabe der Bilder« nennt (Bd. 1, S. 3), muss man akzeptieren. Dennoch darf man sich fragen, wo der Mehrwert einer Transkription, bei der Abkürzungen nicht aufgelöst werden und auch sonst die typographische Erscheinung des Textes inklusive aller Nasalstriche, Diakritika und Satzzeichen übernommen ist – bei der also der Eindruck eines Neusatzes entsteht, nur eben in computergenerierter Times Roman statt in Richels Bleilettern – gegenüber der Reproduktion des originalen Drucks liegen. Und dies ganz besonders, wenn man beim genauen Vergleich feststellt, dass an einigen Stellen bei der Transkription vom Original abgewichen wurde. Der Herausgeber stellt im Vorwort von Bd. 1 fest, dass »aus technischen Gründen« ra- und us-Kürzel entgegen der sonstigen Praxis aufgelöst wurden und bei /v/ mit diakritischem nach oben offenem Häkchen dieses durch akut (/v́/) ersetzt wurde. Dass die Type /u/ mit diakritischem nach links offenem Häkchen als /ǔ/ transkribiert wurde – etwa in natǔrliche (fol. 1r, S. 5 und 7) – wird im Vorwort nicht erwähnt. Man mag dieses Abweichen vom Originaltext inkonsistent finden, doch wird der durch die Zwänge normierter Computerzeichensätze geplagte Mediävist ein gewisses Verständnis dafür zeigen. Anders jedoch bei der Transkription von /oͤ/ durch /ǒ/ (der Vergleich von Original und Übertragung am Beispiel franczoͤsischer und franczǒsischer – ist in Bd. 1, S. 5 und 7 möglich). An anderer Stelle erscheint das Wort ersluͤg der Inkunabel als erslůg (fol. 54r, Bd. 1, S. 112 f.). Eine Transkription, die den Anspruch hat, den Originaltext bis in typographische Feinheiten präzise wiederzugeben, dann aber bei eben diesen Details Fehler oder durch technische Zwänge bedingte Abweichungen aufweist, wirft Fragen bezüglich der Vorteile dieser Methode der Textdarbietung gegenüber der photographischen Reproduktion des Inkunabeltextes auf, zumal dieser auch für paläographisch Unerfahrene völlig unproblematisch lesbar ist. Auf der anderen Seite wird man zugeben müssen, dass das Verfahren auch seine Vorteile hat: Die Übersetzung in die Gegenwartssprache lässt sich so in einer zweiten Spalte unmittelbar neben die Transkription des Textes stellen und auch Fußnoten sind möglich.

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Übersetzung

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Bei der Übersetzung hatte Verständlichkeit Priorität vor der Nähe zu den originalen Wort- und Satzstrukturen. Das ergab einen angenehm flüssig lesbaren Text. Das Bemühen um Eindeutigkeit liegt dabei manchmal nahe bei der Verstärkung; ob etwa lǔstlich zu lesen mit »lustvoll zu lesen« nicht zu kräftig übersetzt ist (Bd. 1, S. 8), mag Geschmackssache sein. Gelegentlich fragt man sich auch, wo genau die Grenze zwischen der notwendigen Freiheit gegenüber dem Wortlaut des Originals und der begrifflichen Interpretation liegt – wenn etwa der grosse natǔrliche meister Aristoteles als »Meister der Weltweisheit, Aristoteles« übersetzt wird (Bd. 1, S. 7). Der Vorteil einer Übersetzung jedoch, die tatsächlich lǔstlich zu lesen ist, weil sie nie durch übervorsichtiges Kleben am Wortlaut des 15. Jahrhunderts zäh wird, ist um so höher zu schätzen, als sie sofort am parallel gesetzten Originaltext überprüfbar ist.

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Stellenkommentar

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Ein Stellenkommentar am Beginn des zweiten Bandes erschließt den Text. Mit der Grundentscheidung, was und in welcher Tiefe kommentiert und welche philologische Spezialisierung des Publikums dabei vorausgesetzt wird, steht und fällt der Nutzen eines solchen Apparates für den Leser. Der Herausgeber löst hier den Anspruch ein, den er im Vorwort des ersten Bandes skizziert hat: dass das Buch »sich nicht nur ausschließlich an Fachleute, sondern auch an die sogenannten ›interessierten Laien‹ richten sollte« (Bd. 1, S. IX). Für die Leser beider Gruppen ist der Stellenkommentar aufgrund ausgewogener Entscheidungen bezüglich der Tiefe der Kommentierung ein großer Gewinn. Die Lemmata umfassen ein weites Spektrum zwischen geographischen, historischen, realienkundlichen, begriffs-, sprach-, und überlieferungsgeschichtlichen Erläuterungen, sprechen aber auch literarische Aspekte und Interpretationsansätze an; manchmal werden einzelne Begriffe zum Anlass, Handlungsstrukturen zu erklären. Schnyder räsoniert in der Vorbemerkung, dass die Textform des Stellenkommentars die Bürde mit sich bringt, »in dieser offenen Form eigentlich nie ans Ende zu kommen« (Bd. 2, S. 3). Doch überzeugt der unausgesprochen von ihm gesetzte Rahmen. Der Herausgeber nimmt sich für den Stellenkommentar etwa dreimal so viel Raum wie Jan-Dirk Müller in seiner auf dem Augsburger Druck von 1474 beruhenden Ausgabe. 5 Der Vorteil für den Leser ist, dass ihm größere Zusammenhänge weiter ausgreifend erklärt werden.

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Lebensbild des Autors

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Dem Stellenkommentar André Schnyders folgt eine Biographie des Autors von Vinzenz Bartlome. Auf der Basis von großenteils unpubliziertem Quellenmaterial rekonstruiert er »ein Lebensbild«, wie es im Untertitel ganz zu Recht heißt. Thüring von Ringoltingen wird als historische Person in ihrem sozialen Umfeld so klar umrissen wie nie zuvor in der Forschungsliteratur. Der wirtschaftliche und kulturelle Aufstieg Berns im Laufe des 15. Jahrhunderts bildet den Hintergrund dieses Gemäldes. Bartlome zeichnet den steilen Weg der Familie von einer wohlhabenden Bauernsippe zu einer der reichsten Berner Bürgerfamilien. Thürings Vater Rudolf wird 1414 in den Rat gewählt, um die Mitte des Jahrhunderts bekleidet er mehrmals das Amt des Schultheißen. Auch seinen Sohn bereitet er auf politische Ämter vor. 1441–43 übernimmt dieser das von Bern zu vergebende Amt des Landvogts in der eidgenössischen Vogtei Baden, später wird er Kirchenpfleger des Berner Münsters. Als sein Vater 1456 aus dem Rat zurücktritt, wird Thüring sofort an seine Stelle gewählt. In die »Wartezeit« davor fällt die Abfassung der Melusine, die er am 29. Januar 1456 fertig stellt. Ab 1458 wird er mehrmals zum Schultheißen seiner Vaterstadt bestimmt. Im Jahr 1483 letztmalig erwähnt, dürfte er kurz danach gestorben sein. Über die Ausbildung Thürings und seinen literarischen Horizont sagen die Quellen nichts; deshalb erfährt auch der Leser des Aufsatzes von Bartlome nichts darüber. Einzelne Hinweise, die das Werk selbst dazu gibt – etwa auf die Sprach- und Literaturkenntnisse des Verfassers – sind nur verstreut dem Stellenkommentar zu entnehmen. Auch wenn man von der beschränkten Zahl von Aufsätzen eines Kommentarbandes keine erschöpfende Beantwortung aller Fragen des Kontexts erwarten kann, bleibt doch ein gewisses Gefühl der Diskrepanz, nachdem man von Bartlome detailliert über die Entwicklung der Vermögensverhältnisse der Familie Ringoltingen informiert wurde, doch im gesamten Kommentarband nichts über die Position des Werkes im literarischen Leben im Bern des 15. Jahrhunderts erfahren kann.

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Literarische Fragen

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André Schnyder schickt auch seinem Aufsatz »Literarische Aspekte des Werkes« eine Vorbemerkung über seinen impliziten Leser voraus: Es ehrt den Herausgeber des Bandes auch hier, dass er sich explizit an ein Publikum richtet, das mit dem Text Thürings nicht unbedingt intensiv vertraut sein muss; eine »systematische Auseinandersetzung im Detail mit der zum Teil hochspezialisierten und in den letzten zwei Jahrzehnten stark angewachsenen Literatur ist dagegen nicht beabsichtigt« (Bd. 2, S. 115). Das ist zumindest teilweise Understatement: Neben einer konzentrierten Inhaltsangabe des Textes werden die Stoffgeschichte, die historische Position als genealogische Familienhistorie, die räumlichen und narrativen Strukturen, die Intention und das Bild der Geschlechter erläutert; das geschieht textnah und in vorzüglich verständlicher Darstellung, wobei wichtige Forschungspositionen gelegentlich genannt werden, ohne dass der Charakter eines Forschungsberichts auch nur anklingt. Melusine ist die Geschichte vom Aufstieg eines Fürstengeschlechts, der sich in seinen wesentlichen Stufen der Berührung mit einer geheimnisvollen »Anderswelt« verdankt. Reymond, Spross eines armen Adelsgeschlechts, wird von seinem reichen und mächtigen Vetter im Poitou aufgezogen. Als er diesen auf der Jagd versehentlich tötet, bringt ihn in seiner Verzweiflung nur die unverhoffte Begegnung mit einer geheimnisvollen Dame im Wald zur Besinnung. Sie gibt ihm Rat, wie er durch Verschweigen der Tat sein Schicksal zum Guten wenden kann, und verspricht ihm Ehre und Glück, wenn er sie danach heiratet. Durch eine List wird er zum Herrscher eines großen Territoriums. Tatsächlich nimmt er die geheimnisvolle Melusine zur Frau, die ihm das Versprechen abnimmt, dass er sie samstags immer unbeobachtet lassen muss. Schnell vermehrt Reymond seine Besitztümer, baut am Ort der ersten Begegnung mit Melusine eine Stammburg, die er Lusinia (= Lusignan) nennt, und auch sein familiäres Glück ist nach der Geburt von zehn Söhnen ungetrübt. Das Verhängnis aber nimmt seinen Lauf, nachdem Reymond, angestachelt von Klatsch und Provokationen, das Tabu bricht und seine Frau am Samstag im Bad beobachtet. Er sieht dabei, dass sie den Unterleib einer Schlange hat. Als Folge des Treuebruchs verlässt Melusine Reymond und kehrt nur noch nachts zurück, um ihre jüngsten Kinder zu säugen. Später erfährt ihr Sohn Geffroy bei einem Abenteuer die Wahrheit über seine Mutter: Durch den Fluch einer tragischen Familiengeschichte war Melusine unverschuldet zu ihrer Feennatur verdammt worden. Nur die Heirat mit einem Mann, der ihr Geheimnis akzeptieren würde, hatte die Erlösung versprochen.

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Die französischen Vorläufer von Thürings Roman, beide aus der Zeit um 1400, erzählen den Stoff als Genealogie des Hauses Lusignan, das so auf einen übernatürlichen Ursprung zurückgeführt wird. Das zentrale Erzählmotiv, die »gestörte Mahrtenehe«, also die Verbindung eines aus der »Anderswelt« kommenden Halbwesens mit einem Menschen, ist viel älter. Für Thüring spielte das konkrete genealogische Konzept naturgemäß keine große Rolle; dennoch übernimmt er die Örtlichkeiten und betont die Bedeutung der Geschichte für den gesamten Adel. Die strukturellen und narrativen Grundkonstellationen waren auch für die Übersetzung und Wirkung in einem anderen politischen Kontext interessant genug: das Motiv des unschuldig schuldig Werdens, des Aufstiegs durch Geheimnis, der Erlösung durch Liebe, des Umgangs mit einem Tabu, der unheimlichen Macht einer tugendhaften, segensreich wirkenden und dennoch verfluchten Frau. Die feministische Literatur bzw. Gender-Forschung hat sich besonders für letzteren Aspekt interessiert. Schnyder begegnet ihr distanziert – ihre »Wege (und gelegentlich auch Irrwege)« will er explizit nicht nachzeichnen und subsumiert sie in einer Fußnote global unter dem Stichwort »Feminismus« (Bd. 2, S. 120). Ob das ein angemessener Begriff für alle an Geschlechterfragen interessierten Forschungen ist, darf gefragt werden. Doch trotz seines nur impliziten methodengeschichtlichen Unbehagens am »Feminismus« skizziert Schnyder knapp, aber differenziert die interessanten Aspekte des Verhältnisses zwischen dem schwachen Reymond und der eigentümlich dominanten Melusine. Ebenso methodisch unprätentiös, aber klar sind Schnyders Überlegungen zum Verhältnis der sozialen und räumlichen Strukturen im Werk: Sie ließen sich heute ohne weiteres als Exempel des spatial turn verkaufen, sind hier aber nicht mehr und nicht weniger als scharfsinnige Strukturanalysen.

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Druckgeschichte

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Ursula Rautenberg skizziert in ihrem Beitrag zunächst die Überlieferung von Thürings Melusine in Handschrift und Druck. Details sind im letzten Kapitel nachzulesen, das ausführliche Beschreibungen aller Drucke bis ins 16. Jahrhundert enthält, endend mit der Augsburger Offizin Heinrich Steiners, der zwischen 1538 und 1547 nicht weniger als sechs illustrierte Ausgaben des Werks herausbrachte. Dann zeichnet die Autorin das Leben und Werk von Bernhard Richel nach, der vermutlich aus Nürnberg nach Basel kam, wo er wohl ab 1471 druckt. Seine ersten datierten Inkunabeln tragen das Datum 1474, das Jahr, in dem er das Bürgerrecht in Basel erwirbt; sein letzter erhaltener Druck ist 1482 firmiert. Rautenberg konstatiert nach der Untersuchung von Richels Programm den für Basler Verhältnisse überdurchschnittlichen Anteil an deutschsprachiger Erbauungs- und Unterhaltungsliteratur. Unter Hinweis auf einige sehr umfangreich bebilderte Drucke – darunter der Spiegel menschlicher Behaltnis (1476) 6 mit nicht weniger als 278 Holzschnitten, das Leben des hl. Fridolin (um 1480), 7 Jean de Mandevilles Reisen ins Heilige Land (um 1481) 8 und die deutsche Übersetzung von Werner Rolevincks Geschichtswerk Fasciculus temporum (1481) 9 – betont sie zu Recht, die Bedeutung Richels für die Geschichte des illustrierten Buches sei unterbewertet.

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Im Mittelpunkt ihres Beitrags steht jene Frage, deren Beantwortung ja schon den Untertitel der gesamten Publikation ziert: die nach der Datierung der unfirmierten Melusine Richels. In der Literatur wurde bislang meist der 1474 datierten Augsburger Ausgabe Johann Bämlers chronologische Priorität eingeräumt. 10 Von der Einordnung der Melusine in Richels Gesamtwerk her ist klar, dass der Abstand zwischen Bämlers und Richels Druck nicht groß sein kann; vermutlich geht es nur um einige Monate hin oder her. Der Inkunabelkatalog der Bayerischen Staatsbibliothek datiert Richels Ausgabe um 1474–75, 11 van der Haegens Bibliographie der Basler Inkunabeln um 1474. 12 Eine Feinjustierung erfordert Argumente, die trennscharf genug sind. Der Sprachstand, den Rautenberg dafür in Anspruch nimmt (Bd. 2, S. 77), ist dafür allerdings ungeeignet. Das gilt auch für die Analyse der Wasserzeichen, auf die sich Rautenberg für eine Datierung vor Bämler beruft. Da es dabei wohl um wenige Monate, maximal um etwa ein Jahr geht, würde sogar eine Bestimmung der Papiermarken nach dem neuesten zur Verfügung stehenden Vergleichsmaterial an die Grenzen der chronologischen Aussagefähigkeit kommen. Sehr erstaunt stellt man dann aber fest, dass überhaupt keine neue Untersuchung der Wasserzeichen des Richel-Drucks durchgeführt wurde. Rautenberg beruft sich allein auf den Freiburger Inkunabelkatalog von 1985, in dem Vera Sack eine Datierung auf 1473 für möglich hält (Bd. 2, S. 74 f.). Sack allerdings urteilte auf einer gegenüber dem heutigen Stand von Wasserzeichendatenbanken und –nachschlagewerken sehr eingeschränkten Basis. So stammt das Vergleichsmaterial der verschiedenen Formen eines Dreibergs etwa aus dem Werk von Paul Heitz über die Wasserzeichen in Straßburger Inkunabeln aus den Jahren 1902–1904. Gerade die Dreiberge sind mittlerweile viel präziser erschlossen; der entsprechende Piccard-Band ist 1996 erschienen, 13 und die heute verfügbaren Online-Datenbanken bieten weiteres Material. 14 Das hätte Anlass sein müssen, eine neue Analyse der Papiermarken in Angriff zu nehmen – wenn schon so viel Wert auf eine Feindatierung des Richel-Drucks gelegt wird.

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Als weiteres Argument in der Frage des zeitlichen Verhältnisses zwischen Richel und Bämler werden die Holzschnittillustrationen ins Feld geführt. Rautenberg bezeichnet Bämlers Holzstöcke als Nachschnitte nach dem Richel-Druck (Bd. 2, S. 69, 74). Eine genaue Kopienkritik, die das belegen würde, wird nicht nachgereicht. Vielmehr wird allein auf der Basis von »Qualität« argumentiert. Bämlers Holzschnitte seien die schlechteren, weshalb sie Richel nicht vorausgehen können: »Es scheint unwahrscheinlich, dass nach einer einfacheren Vorlage (›Bildchen‹) auf dem Wege des Nachschnitts ein qualitativ besseres Erzeugnis [...] zustande kommt« (Bd. 2, S. 74). Qualität allein kann allerdings nie ein kopienkritisches Argument sein. Zumal auch die Abwertung von Bämlers Holzschnitten zu hinterfragen ist: »Bildchen« sind sie zunächst, weil sie viel kleiner und in ein anderes Layout eingepasst sind – im Querformat und nur etwa so hoch wie ein Viertel der Seite, im Unterschied zu den ganzseitigen Holzschnitten Richels. 15 Eine vorurteilsfreiere Untersuchung der Illustrationen der Bämlerschen Ausgabe würde aber sogar zu dem Ergebnis führen, dass eine besondere Qualität dieser Holzschnitte in der durchdachten Reduktion bei narrativer Funktionsfähigkeit liegt. Einige Szenen – etwa die der Zerstörung des Klosters Maillezais – weisen sogar bei Bämler auf eine genauere Reflexion des zugrundeliegenden Erzählabschnitts, während Richels Holzschnitt hier vergleichsweise hilflos bleibt (fol. 58v). Bezeichnend ist bei Rautenbergs Argumentation, dass alle Passagen, die die künstlerische Einordnung der Illustrationen betreffen, wörtliche Zitate aus der Sekundärliteratur sind – schon im Layout fällt auf, dass ausnahmslos alle eingerückten Zitatblöcke in ihrem Beitrag eben dies zum Thema haben. Kronzeuge ist mehrfach Albert Schramm, dessen fast ein Dreivierteljahrhundert alte Bemerkungen von respektabler Kennerschaft zeugen, doch heute neuer analytischer Begründung bedürften. 16 Und die jüngeren Zitate aus einem kompilativen Ausstellungskatalog von 2004 sind in ihrem kunsthistorischen Wert nicht hoch zu veranschlagen: 17 »A new spirit of lively Renaissance style«, der dort Richels Holzschnitten bescheinigt wird, 18 spricht allenfalls für »lively spirit« der Verfasserin.

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Eine genaue und unvoreingenommene Bestimmung des Verhältnisses zwischen der Basler und der Augsburger Holzschnittfolge hätte ergeben, dass weder in der einen noch in der anderen Richtung direkte Abhängigkeiten festzustellen sind. Die groben Ähnlichkeiten vieler Kompositionen, die durchaus bestehen, im Detail aber eine unmittelbare Beziehung ausschließen, legen den Schluss nahe, dass ein komplexeres bildphilologisches Stemma zugrunde zu legen ist. Vermutlich gehen die Holzschnittfolgen auf je verschiedene Zyklen von Miniaturen zurück, die ihrerseits in einem aufgrund der Überlieferungslücken kaum mehr zu rekonstruierbaren Verhältnis zueinander standen. Von den beiden erhaltenen illustrierten Handschriften steht Nürnberg (datiert 1468) mit einer ganz eigenständigen Ikonographie dieser Tradition völlig fern; Basel (1471 entstanden) dagegen zeigt viele kompositorische Bezüge, ohne dass dieser Miniaturenzyklus aber als unmittelbare Vorlage für eine der Holzschnittfolgen gedient haben kann. Die genauen Beziehungen bedürfen noch genauer bildkritischer Erforschung; ein Desiderat ist die Publikation der Basler Lizentiatsarbeit von Monika Butz über die Miniaturen der Basler Handschrift. 19 Für die Frage der zeitlichen Priorität des Augsburger oder Basler Melusine-Drucks aber kann der Vergleich der Zyklen in der von Rautenberg präsentierten Form kein Argument liefern.

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Schreib- / Drucksprache

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Auf festerem Terrain befindet sich der Leser dann wieder mit dem Beitrag von Mechthild Habermann über die Sprache des Richel-Drucks. Ihre Analyse von Schreibsystem, Lautsystem, Morphologie und Syntax lässt keine Frage offen. Ein Vergleich mit dem Augsburger Druck und der Basler Handschrift von 1471 stellt die Sprache der Basler Melusine in einen weiteren Kontext. Ihr Befund bestätigt das allgemeine Bild von den Druckersprachen dieser Zeit, die im Vergleich mit der handschriftlichen Überlieferung zum »Passiven und Zögernden« neigen (Bd. 2, S. 113). Die Handschrift von 1471 ist sprachgeschichtlich »moderner« als der Richel-Druck. Auch Bämlers Druck der Melusine ist dem Lautstand der neuhochdeutschen Standardsprache näher als Richels Version. Als Argument in Hinblick auf deren chronologisches Verhältnis ist freilich auch dies nicht geeignet. Die ungeklärte Stellung der beiden Drucke im Stemma der Textüberlieferung und die Möglichkeit verschiedener Grundsätze des jeweiligen Bearbeiters, der den Text zum Druck vorbereitete, verbieten hier ohnehin jeden weitergehenden Schluss.

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Was die schreibsprachliche Einordnung der Überlieferungszeugen der Melusine betrifft, hätte eine bessere Koordination der Beiträge des Kommentarbandes vermeiden können, dass die Sprache der zweitältesten Handschrift des Textes (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs 4028) von Rautenberg erst als »ostfränkisch« bezeichnet wird (Bd. 2, S. 61), wenig später im gleichen Aufsatz dann aber – nun vermutlich der Analyse Habermanns folgend – im »schwäbisch-alemannischen Grenzgebiet« (S. 76) lokalisiert wird. Für diesen Codex findet sich in auch einmal die Datierung 1468, ein anderes Mal 1469 (S. 76 und 78, richtig ist Ersteres). Kleine Unaufmerksamkeiten, die sich auch bei den Literaturverweisen zeigen, wären nicht erwähnenswert, wenn sie nicht mit einer generellen Eigenheit des Literaturverzeichnisses in Verbindung stünden: Dessen Benutzung gleicht bisweilen einem Hindernislauf, was an der Trennung der Sekundärliteratur in Allgemeine Literatur und Spezialliteratur zu Melusine liegt bzw. an der nicht immer eindeutigen Zuordnung der Titel zu diesen Kategorien. So sucht man den in der Fußnote abgekürzten Titel »Müller 1990« (Beitrag Rautenberg, Bd. 2, S. 61 Anm. 3) – wenn man soweit informiert ist, dass es sich um den zum Thema einschlägig publizierenden Jan-Dirk Müller handeln muss – zunächst bei der allgemeinen, dann bei der speziellen Sekundärliteratur; beide Male aber vergeblich. In der zunächst unwahrscheinlichsten Abteilung, bei den Quellen, findet man »Müller 1990« schließlich, doch hier nur mit dem Verweis »Vgl. Thüring von Ringoltingen«, ahnt dann also, dass es sich um einen Aufsatz in einer Textausgabe handeln muss. Diese aber ist auch unter »Thüring von Ringoltingen« nicht aufzufinden. Dass man den im Text (Beitrag Rautenberg, Bd. 2, S. 67) genannten Adolf Pfister im Literaturverzeichnis unter seinem korrekten Namen Arnold Pfister auffindet, ist da die leichtere Übung.

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Fazit und Desiderat

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Der Buchdruck der Inkunabelzeit ist unter verschiedenen Vorzeichen – von nationalistischen bis mediengeschichtlichen – im deutschsprachigen Raum so gut untersucht worden wie sonst kaum irgendein Gegenstand der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Als Überlieferungsträger volkssprachiger Literatur sowie als Medium narrativer Bilderzyklen kommt er dagegen erst in jüngerer Zeit stärker ins Bewusstsein. Die gründliche monographische Untersuchung einer wichtigen illustrierten Inkunabel, die André Schnyder und sein Autorenteam mit der hier angezeigten Melusine-Ausgabe vorgelegt haben, ist deshalb sehr zu begrüßen. Auch wenn die Inkunabelspezialisten vielleicht die Reproduktion des Textes vermissen, 20 werden die Kunsthistoriker die hochwertigen Farbreproduktionen dankbar studieren, die hoffentlich auch das durch ihre bislang übliche Präsenz in kleinen und qualitativ bescheidenen schwarz-weißen Strichreproduktionen (z.B. im Corpus von Albert Schramm) 21 wenig günstige Image aufpolieren helfen.

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Die Interdisziplinarität, die man zu Recht von einem solchen Editions- und Kommentierungsprojekt erwartet, ist durch die Zusammenarbeit eines Germanisten, einer Buchwissenschaftlerin, eines Historikers und einer Sprachwissenschaftlerin zum großen Teil auf dem wünschenswerten Niveau eingelöst worden. Ein Wermutstropfen bleibt – vor allem angesichts der Funktion des hier behandelten Buchtyps als Text-Bild-Geflecht – der Verzicht auf kunsthistorische Beratung im druckgeschichtlichen Teil. Die Holzschnitte der Inkunabel sind ein blinder Fleck in dieser Publikation; sie werden weder im Kontext der anderen illustrierten Werke Richels im Speziellen oder der Basler Buchillustration im Allgemeinen angesprochen, noch werden ihre Methoden der narrativer Umsetzung des Stoffes reflektiert oder das Verhältnis zu anderen bildlichen Verarbeitungen der Melusine untersucht – abgesehen von dem fehlgehenden Vergleich mit den Bämler-Illustrationen.

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Umso verstörender ist dann, dass ausgerechnet die Holzschnitte zu einem zentralen Argument für die Erstdruck-Frage gemacht werden. Dass gerade dieses Problem mit den angeführten Argumenten, die bei kritischer Betrachtung mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben, nicht zu klären ist, könnte man freilich gelassen hinnehmen – denn ob es von großem Erkenntniswert ist, ob Richel einige Monate schneller war als Bämler oder umgekehrt, sei dahingestellt. Dass aber der Begriff »Erstdruck« vom Umschlagtitel bis in die einzelnen Aufsätze so laut vorgetragen wird, erstaunt dann gerade angesichts der Schwächen der Belege, die dafür angeführt werden.

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Damit verweisen diese schönen, aufwendig hergestellten und trotz aller Kritikpunkte mit großem Gewinn zu lesenden Bände auf ein Forschungsdesiderat. Das seit langem stagnierende Studium der Inkunabelillustration wartet noch darauf, von den jüngsten Impulsen auf dem Gebiet der interdisziplinär orientierten Erforschung der frühen Druckgraphik und der spätmittelalterlichen Buchmalerei zu profitieren. Wichtiges Material und wertvolle Anregungen dafür hat die neue Ausgabe geliefert.

 
 

Anmerkungen

Die Drucke vom 15. bis zum 19. Jahrhundert untersucht das laufende DFG-Projekt von Ursula Rautenberg und Hans-Jörg Künast »Die Melusine des Thüring von Ringoltingen in der deutschen Drucküberlieferung von ca. 1473/74 bis ins 19. Jahrhundert – Buch, Text und Bild«, siehe dazu URL: http://www.buchwiss.uni-erlangen.de./Projekte/ForschungStart.htm (09.05.2009).   zurück
Vgl. dazu den Problemaufriss bei Jan-Dirk Müller: Volksbuch / Prosaroman im 15./16. Jahrhundert – Perspektiven der Forschung. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur / Sonderheft Forschungsreferate 1 (1985), S. 1–128, hier bes. S. 1, 10 f.   zurück
Karin Schneider erwähnte in ihrer Untersuchung der Textverhältnisse zwar die Existenz von Inkunabeln der Melusine, bezog sie aber nicht in die Überlieferungsgeschichte ein: Thüring von Ringoltingen: Melusine. Nach den Handschriften kritisch hg. von Karin Schneider. (Texte des späten Mittelalters 9) Berlin: Erich Schmidt 1958, S. 17 f.   zurück
So etwa Jan-Dirk Müller: Romane des 15. und 16. Jahrhunderts. (Bibliothek der frühen Neuzeit, Erste Abteilung, Bd. 1) Frankfurt/M.: Deutscher Klassiker Verlag 1990, S. 1006 f.; ders.: Augsburger Drucke von Prosaromanen im 15. und 16. Jahrhundert. In: Helmut Gier / Johannes Janota (Hg.): Augsburger Buchdruck- und Verlagswesen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Harrassowitz 1997, S. 337–352.   zurück
Jan-Dirk Müller 1990 (Anm. 4), S. 1041–1087.   zurück
GW M43016, ISTC is00664000.   zurück
GW 3226, ib00045200.   zurück
GW M20412, ISTC im00165000.   zurück
GW M38743, ISTC ir00281000.   zurück
10 
GW 12655, im00475600.   zurück
11 
Bayerische Staatsbibliothek, Inkunabelkatalog (BSB Ink), Bd. 5, Wiesbaden 2000, Nr. C-688, URL: http://mdzx.bib-bvb.de/bsbink/Ausgabe_C-688.html (09.05.2009).   zurück
12 
Nachweise der bisherigen Datierungen in verschiedenen Katalogen und Handbüchern siehe Bd. 2, S. 72.   zurück
13 
Gerhard Piccard: Wasserzeichen Dreiberg. 2 Bde. (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Sonderreihe: Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv 16,1 und 16,2) Stuttgart 1996.   zurück
14 
Die wichtigsten, für Inkunabel relevanten: Piccard online: http://www.piccard-online.de; Wasserzeichen des Mittelalters: http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/; Watermarks in incunabula printed in the Low Countries: http://watermark.kb.nl/.   zurück
15 
Die Bildseiten des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek sind online verfügbar unter: http://mdzx.bib-bvb.de/bsbink/Exemplar_C-687,1.html (09.05.2009).   zurück
16 
Albert Schramm: Die Drucker in Basel, Teil 1. (Der Bilderschmuck der Frühdrucke 21) Leipzig: Hiersemann 1938.   zurück
17 
Daniela Laube: The Stylistic Development of German Book Illustration, 1460–1511. In: Daniel de Simone (Hg.): A Heavenly Craft. The Woodcut in Early Printed Books. Illustrated Books Purchased by Lessing J. Rosenwald at the Sale of the Library of C.W. Dyson Perrins. New York: Braziller 2004, S. 37–71.   zurück
18 
Daniela Laube (Anm. 17), S. 61, zitiert in Rautenbergs Beitrag Bd. 2, S. 81.   zurück
19 
Die jüngst publizierten Beiträge zu illustrierten Drucken der Melusine geben auf diese Fragen keine Antworten: Nicolas Bock: Im Weinberg der Melusine. Zur Editions- und Illustrationsgeschichte Thürings von Ringoltingen. In: André Schnyder / Jean-Claude Mühlethaler (Hg.): 550 Jahre deutsche Melusine – Coudrette und Thüring von Ringoltingen. Beiträge der wissenschaftlichen Tagung der Universitäten Bern und Lausanne vom August 2006. Bern u.a.: Peter Lang 2008, S. 31–45; Christian Vöhringer: Monster, Bilder und Beweise. Die Bedeutung der Holzschnitte in Johannes Bämlers ›Melusine‹ von 1474 und 1480. In: Dass., S. 327–342.   zurück
20 
Das online verfügbare Volldigitalisat des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek mag sie entschädigen, link unter: URL: http://mdzx.bib-bvb.de/bsbink/Ausgabe_C-688.html(09.05.2009).   zurück
21 
Albert Schramm (Anm. 16).   zurück