Kammer über Krajewski: Zettelwirtschaft

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Stephan Kammer

Verzettelungen,
systematisch und historisch

  • Markus Krajewski: Zettelwirtschaft. Die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek (Copyrights 4) Berlin: Kulturverlag Kadmos 2002. 255 S. Kart. EUR (D) 17,50.
    ISBN 3-931659-29-1.


Es scheint ein illegitimer rhetorischer Kniff zu sein, wollte man die Homonymie des >Verzettelns< in ihrer ganzen semantischen Spannweite von Sammlung, Niederschrift und Zerstreuung zur paradoxen Leitmetapher einer historisch beschreibbaren Praxis von produktiver Wissensrezeption erheben. Doch scheint ihr Spannungsgefüge in der Tat auf den verschiedensten (literarischen) "Schreibszenen" 1 zu spuken, in denen der Zettelkasten die durchlässige und reziproke Systemstelle zwischen Lesen und Schreiben besetzt.

Auf Arno Schmidts Schreibtisch etwa, diesem "Hölzerne[n] Meer von 3 Quadratmetern", hat der Zettelkasten seinen Platz ebenso wie im Tagespensum; nach erschöpfenden "14 Arbeitsstunden", wenn "ver=schmidt=ste Stücke" nicht mehr hervorzubringen sind,

tastet die Hand schon wieder nach dem Zettelkasten – 2 Sorten stecken, notizbereit, darin: DIN A 9 (37,16 mal 52,56) und DIN A 8 (74,33 mal 52,56 Millimeter); und auch das ist wiederum nichts weniger als eine Pedanterie; sondern schlicht eine Frage der Erfahrung: es liegt am Temperament, wie lang die Stichwortreihe ist, deren man zur Notierung eines Eindrucks bedarf; und ein Zettelchen DIN A 8, hinten & vorn mit winziger Spitzschrift in Sigeln bekritzelt (hi! die vielen >i<-Zinken!) entspricht immerhin einer Buch=Viertelseite. – Also die Hand tastet. 2

Daß sich in den Bericht über das kleinflächige Notationssystem geradezu zwanghaft der Buchstaben-Minimalsignifikant >i< einschleicht, zeugt von der autopoietischen Komplexität – oder mit Schmidts Wort: von der Turbulenz – eines solchen Schreibens über das Schreiben.

Niklas Luhmann hat in seinem Aufsatz "Kommunikation mit Zettelkästen" eine "theoriegesättigte Beschreibung" 3 dieser Komplexität gegeben. Einer für epistemologische Innovation notwendigen "Erzeugung von Zufällen mit hinreichend verdichteten Chancen für Selektion" 4 dient der Zettelkasten als funktionales Äquivalent. Genau dies belegen die Aufzeichnungen, die Schmidt im zitierten Bericht über seinen Schreibplatz anführt: Wenn des Schriftstellers müdes Auge nach getaner Arbeit den Mond erblickt und die erschöpfte Hand nach dem Zettelkasten tastet, entstehen Notate wie:

...1 bleiches molkichtes Gesicht durch'n Kronsberg=Wald...
...flatterndes Volk zog auf marmornem Kreuzweg, stundenlang...
...Gegen Mitternacht erschien 1 Stück Mond im Himmel... 5

Setzkasten des Wissens

Rezepte, wie solche Textbausteine der paradigmatischen Achse zu verzeichnen, zu ordnen, zu speichern, wiederzufinden und in Produktivität zu überführen sind, haben ihre "Urszene" (S. 10) in Konrad Gessners "Bibliotheca universalis". Dieses Projekt beschreibt Krajewski, neben kurzen Hinweisen auf andere Initiatoren frühneuzeitlicher Wissensverwaltung (Leibniz, Blotius, Jungius, Placcius) in einem ersten >archäologischen< Kapitel (S. 16–31), wobei er den Akzent auf die Verfahrensweise legt, die Gessner für die gelehrte Arbeit empfiehlt. "Grundlage seiner Tätigkeit ist eine sorgfältige und alles umfassende Sammlung von Literatur" (S. 20) aus Druckerkatalogen, Bibliotheksverzeichnissen, öffentlichen und privaten Bibliotheken sowie aus Gelehrtenbriefwechseln und -berichten. Benutzt werden dann zunächst vorzugsweise jene Bücher, die über ein Register verfügen und damit das Material für die loci communes der systematischen Indizierung bieten. Eine solche Praxis legt, so Krajewski, "nicht ohne Grund die Auffassung nahe, die Bibliotheca Universalis selbst als Index der Indices zu verstehen, als ein Register zweiter Ordnung" (S. 20). Die anschließende Datenverarbeitung folgt vier Schritten:

  • Alles Wichtige resp. Verwertbare wird auf ein einseitig zu beschreibendes Blatt übertragen;

  • Jeder Gegenstand / Gedanke erhält eine eigene Zeile;

  • Die Exzerpte werden zerschnitten und geordnet;

  • Die geordneten Exzerpt-Schnipsel werden fixiert.

Der letzte dieser vier Arbeitschritte generiert "einen hybriden Zettelkasten in buchgebundener Form":

Fixieren heißt, die beweglichen Zettel / Papierschnipsel auf einem Blatt zu bannen, sie mit Klebstoff zu befestigen. Doch sollte diese Fixierung stets noch über eine Option zur Verschiebung verfügen, so daß entweder ein wasserlöslicher Leim zur Verwendung gelangen muß, oder aber ein System, das Einschübe, Umordnungen, kurz Beweglichkeit auch im Nachhinein noch ohne größeren Aufwand ermöglicht. Es bedarf eigens eines Spezialbuchs mit einer Fadenführung auf den Blättern. Das heißt ähnlich dem Weben einer Textur werden Kettfäden über die Seite gespannt, unter welchen die einzelnen Zettel zweireihig und zusätzlich gestützt durch aufgeklebte Papierschienen einzuschieben sind (S. 21).

Krajewskis medienarchäologisch sensibilisiertem Blick entgeht nicht, daß sich dieses Verfahren einer Zeichenökonomie verdankt, deren Einschnitt den von solchen Exzerptenbüchern zu bewältigenden Output erst ermöglicht hat: dem Buchdruck mit beweglichen Lettern. "Der Setzkasten mit seinen Fächern für diskrete Zeichen steht [...] gewissermaßen Pate für die von Gessner vorgeschlagene segmentierte Speicherung von bibliographischen Einheiten auf Zetteln in systematischer oder alphabetischer Zusammenstellung, die in ihrer Rekombination ebenfalls neue Texte zu generieren hilft" (S. 23). Die frühneuzeitliche Wissensorganisation mit ihren Exzerptenbüchern und -schränken liefert so das Setting für die Verzettelungstechniken "um 1800" und "um 1900", denen die beiden Teile von Krajewskis Studie gewidmet sind.

Die Produktivität der Archive

Die historisch und medial unterschiedlichen Speicherungsverfahren des Wissens sind in den letzten Jahren zunehmend ins Zentrum kulturwissenschaftlicher Forschung gerückt. Die heuristischen Paradigmata, die diese Forschungsarbeit prägen, basieren in aller Regel auf dem erkenntnisleitenden Übertragungskomplex Macht / Wissen; sie stellen, davon ausgehend, die Fragen nach Einschlüssen und Ausschlüssen des Archivmaterials, nach seinen (potentiellen) Benutzern und den medialen Techniken der Archivierung und verschieben dabei die Fokussierung vom geordneten Sammeln hin auf die Ordnungen der Produktion, die solch archivgeleitetes Sammeln hervorbringt. 6

Krajewskis Studie zeichnet die Genealogie einer Basistechnik dieser produktiven Archive: der Kartei. Er arbeitet die Verschiebungslinien und Brüche heraus, durch die Praktiken des Verzettelns von der Insiderempfehlung für die gelehrte Produktionswerkstatt zum organisatorischen Alleskönner, zu einer "universalen Papiermaschine" (S. 8) werden. 7 Ein Verdienst seiner Arbeit ist dabei zweifellos, die Homonymie des Verzettelns auch in der historischen Deskription, der "Medienarchäologie" (S. 7) des Zettelkastens in ihr Recht zu setzen. Der Hauptthese der Untersuchung folgend, daß die "Genealogie der Kartei als eine Speichertechnologie [...] einer vielfachen Übertragung gehorcht" (S. 8), entwirft Krajewski ein Tableau, das auf den ersten Blick beunruhigend heterogene Akteure, Schauplätze und Praktiken zeigt.

Es treten auf: Bibliothekare, Gelehrte, Erfinder und Unternehmer, die ihre je eigenen Verzeichnungs- und Ordnungspraktiken unterschiedlich systematisch und mit unterschiedlichem Universalitätsanspruch in Angriff nehmen; Szenen: das Wien des ausgehenden 18. Jahrhunderts, die Bibliothek der Harvard University, das Büro des Münchner Institutes "Die Brücke"; Handlungen: das oben beschriebene gelehrte Exzerpieren, die Dekretierung, daß Straßennamen und Hausnummern kenntlich gemacht werden müssen, die Erstellung von Bibliothekskatalogen, der Vertrieb von Bürozubehör sowie kaufmännische Buchführung.

Eine derartige Verzettelung aber hat, in methodischer wie in praktisch-archäologischer Hinsicht, gute Gründe. Wenn es darum geht, vielfältige Übertragungsprozesse nachzuzeichnen,

reicht es kaum aus, Anfangs- und Endpunkt, Sender und Empfänger zu markieren. Statt dessen muß gekennzeichnet werden, wie dieser Transfer inklusive all seiner Störungen, Wandlungen, Stockungen, Irritationen und Umlenkungen über-trägt. Und für einmal muß noch das beschrieben werden, was übertragen wird. Denn weitergereicht wird eine Verfahrensweise, die ihrerseits darauf abzielt, den Grundoperationen einer Universalen Diskreten Maschine zu genügen: Daten zu speichern, zu prozessieren und (selbst) zu übertragen. [...] Das von üblichen Datenspeichern wie etwa dem Buch abweichende Verfahren setzt dabei auf ein ebenso einfaches wie naheliegendes Prinzip: Die Informationen stehen auf gesonderten, gleichgerichteten und frei beweglichen Trägern bereit, um nach strengen Ordnungsschemata arrangiert weiter verarbeitet und abgerufen zu werden. (S. 10)

Die Genealogie der Kartei, die Krajewski erarbeitet, läßt sich nicht als lineare Erfolgsgeschichte erzählen. Nicht linear deshalb, weil sie keinen Ursprung, sondern vielmehr einige Anfänge hat; keine Erfolgsgeschichte, weil sich der Befund eines "mannigfachen Scheiterns" (S. 13) auf den verschiedenen Schauplätzen dieser Geschichte nicht übersehen läßt – dies in einem Maße, daß "die Geschichte der Kartei" an ihrem Ende "nicht umhin kommt, einen Großteil der [von den Akteuren intendierten; S. K.] Übertragungsversuche als mißlungen zu bilanzieren". Der Alleskönner Kartei scheint einer Serie von Pleiten und Pannen entsprungen zu sein, die "[a]llein an den Rändern der Intention, beim zufälligen Abweichen von beabsichtigten Einsätzen" ihre höchst erfolgreichen Übertragungseffekte zeitigt (S. 168).

Transfers

Zwei zentrale Übertragungsprozeduren, die Krajewski darstellt, seien im folgenden hervorgehoben:

  1. Um 1800: Die Verzettelung, die in den Gelehrtenstuben der Frühen Neuzeit als provisorische und individuelle Durchgangsstation zwischen gelesenen und zu schreibenden Büchern dienen soll, wird auf Dauer gestellt und (zumindest theoretisch) allgemein zugänglich resp. benutzbar.

    Diese Transformation beschreibt Krajewski ausführlich (S. 45–57) anhand der (Vor-)Geschichte des 1780 begonnenen Zettelkatalogs in der Wiener Hofbibliothek, der gemeinhin als erstes Produkt dieser Art in der Bibliotheksgeschichte bezeichnet wird (vgl. S. 51f.). Nötig wird die Neukatalogisierung als Reaktion auf die stark anschwellenden Bücherströme, die im letzten Viertel des Jahrhunderts ausgehend von Druckerpressen und aufgelösten Klosterbibliotheken in die Hofbibliothek zu fluten beginnen.

    Dabei wird, als systemische Innovation, erstmals eine "schriftliche Instruktion als Befehlssatz an die Adresse der Katalogisierer" (S. 52) verwendet: Die einzelnen Arbeitsschritte folgen einem präzise festgelegten und somit bearbeiterunabhängig standardisierten Verfahren (vgl. S. 54f.). Was daraus entsteht, ist nun aber ursprünglich keineswegs als "tatsächliche Suchmaschine oder Repräsentationsinstrument des Speichers" (S. 57) gedacht; vielmehr war geplant, die Zettel als Grundlage für die Erstellung traditioneller Bandkataloge zu verwenden. Allein der nicht zu bewältigende Umfang dieser Arbeit – der Präfekt der Bibliothek, Gottfried van Swieten, veranschlagt den Katalog bei Beginn des Unterfangens auf die Dimension von "50 bis 60 Foliobänden" (S. 57) – führt dazu, daß das Zettel-Provisorium zur dauernden Institution erhoben wird:

    Man riskiert, die übliche Vernichtung der losen, zweifelhaften Zettel zu unterbinden, und nicht, wie es jede Routine und bibliothekarische Praxis bis dato vorschreibt, eine Bibel der Bibliothek, das Buch der Bücher zu schreiben. Statt dessen traut man sich, die Bibliographie in einzelnen, zerstückelten, diskreten Kleinst-Bibliographien zu belassen. Die Vorstufen des Katalogs, das Provisorium seiner Zettel / "Materialien" gerät letztlich weniger aus Mangel an Arbeitskraft als im Überfluß der Bücher, der eine weitere Kopierarbeit verhindert, zur unvermeidlichen Geburt des Zettelkatalogs. [...] Erst das Fehlen eines gebundenen Repertoriums ermächtigt das Aggregat aus Zetteln seit 1781, auf alle Anfragen, wo ein Buch stehe, eine Antwort zu geben. (S. 57)

    Umstritten jedoch, vor allem akuten Mißbrauchsbefürchtungen ausgesetzt, wird der Zettelkatalog als Adreßmedium der Bibliothek noch lange bleiben (vgl. dazu S. 126–133).

  2. Um 1900: Ein nicht minder folgenreicher Transfer ereignet sich, nachdem die Praxis des bibliothekarischen Zettelkatalogs einigermaßen erfolgreich importiert resp. neu erfunden worden ist (vgl. S. 78–96), in den USA. Die Verzettelung wird von der Bibliothek ins Büro übertragen und dabei zur Grundlage einer >modernen<, >effizienten< Arbeitsorganisation.

    Der Bibliothekar und umtriebige, wenn auch als Geschäftsmann nicht gerade erfolgreiche Bildungsreformer Melvil Dewey entwickelt Ende 1876 die Idee, die Standardisierung des Zettelkatalog-Wesens erheblich weiter zu treiben, als es die lediglich betriebsinternen Katalogisierungsvorschriften unternehmen. Die ökonomisch wechselvolle, letztlich – nicht mehr unter Deweys Leitung und unter dem schönen Firmennamen >Library Bureau< – durchaus erfolgreiche Geschichte des Vertriebs von "Katalogisierungsgegenstände[n]" (S. 103) zeugt von diesem Vorhaben. In einer "verzögerte[n] Selbstreferenz" (S. 110) entdeckt schließlich 1887 eine Buchhalterin der Firma das Rationalisierungspotential, das dem vom >Bureau< vertriebenen Bibliotheksbedarf innewohnt: Zettelkästen eignen sich nicht nur zur Verzeichnung von Buchbeständen, sondern ebenso zur Führung von Kundenlisten, Konten und Buchhaltung. Das bald prosperierende Unternehmen erschließt sich neue Kundenkreise: Versicherungen, Banken, Industrieunternehmen, Verwaltungen.

    Im Verbund mit dem Paradigma der tayloristischen Effizienzsteigerung von Arbeitsabläufen erfährt der Zettelkasten so zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben dem institutionellen auch einen "transatlantisch[en]" (S. 125) (Rück-)Transfer in europäische Büros. Die Kartei wird in den "werbewirksamen Fachzeitschriften" zur Betriebsführung zum Instrument des Fortschritts und dabei mit einem Charakteristikum infiziert, das es dem Kulturwissenschaftler erst erlauben wird, die Geschichte des Zettelkastens zu schreiben:

    Was [...] beim Lob der überlegenen Merkmale verwundert, ist die Geschichtsvergessenheit, mit der die Vorteile der Verzeichnungstechnik aufdringlich proklamiert werden. Die Verkaufsprosa kennt keine Tradition der Kartei, auf die sich zu berufen lohnen könnte; sie nennt keine Hinweise auf historisch bewährte Anwendungsfälle. Wenn die Referenzliste namens Geschichte fehlt, hilft nur die andere Strategie, das Produkt als unbedingte Innovation, als zwingenden Bruch mit dem bisherigen Verfahren, kurzum als modern zu kennzeichnen. (S. 153)

    Dieser Bruch ist, unter medialen Gesichtspunkten, vor allem ein Bruch mit dem Buch als einem im Wortsinn unflexiblen Datenträger und somit als einem "negativ besetzte[m] Widerpart" (S. 151) zur mobilisierten und zeitökonomisch rationelleren Datenverarbeitung.

Schreiben / Lesen: Schreiben

Nicht als Kritik an Krajewskis materialreicher und, wie deutlich geworden sein dürfte, den medien(technologie)geschichtlichen Ansätzen von Friedrich Kittler verpflichteter Studie, sondern als Erwähnung einer weiteren archäologischen Grabungsstätte, auf die sie aufmerksam macht, sei hier abschließend auf ein Desiderat hingewiesen: Nicht nur Arno Schmidt verschweigt in seiner eingangs zitierten Arbeitsplatzbeschreibung den Umschlag, der von der Verzettelungspraxis zu neuer Textproduktion führt. Auch in Krajewskis Untersuchung bleibt diese Fragestellung, von einigen anregenden Hinweisen 8 und einem sehr kursorischen literaturgeschichtlichen Abriß (S. 69–77) abgesehen, außen vor. Als Ausgangspunkt zu solcher archäologischer Arbeit sei mit einem Satz aus Walter Benjamins "Einbahnstraße" ein weiteres Verzettelung würdiges Fundstück aus dieser Studie zitiert, entstanden auf dem Höhepunkt des Modernisierungsdiskurses über die Papiermaschine Zettelkasten: ">Die Kartothek bringt die Eroberung der dreidimensionalen Schrift<" (S. 165).


Dr. des. Stephan Kammer
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Institut für Deutsche Sprache und Literatur II
Grüneburgplatz 1
D-60629 Frankfurt am Main
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Ins Netz gestellt am 02.11.2002
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Anmerkungen

1 Zu diesem Begriff vgl. Rüdiger Campe: Die Schreibszene, Schreiben. In: Hans Ulrich Gumbrecht / K. Ludwig Pfeiffer (Hg.): Paradoxien, Dissonanzen, Zusammenbrüche. Situationen offener Epistemologie. Frankfurt / M.: Suhrkamp 1991, S. 759–772.   zurück

2 Arno Schmidt: Der Platz, an dem ich schreibe. In: A. S.: Bargfelder Ausgabe. Werkgruppe III: Essays und Biographisches. Bd. 4: Essays und Aufsätze 2. Zürich: Haffmans 1995, S. 28–31, hier S. 28 und 31.   zurück

3 Niklas Luhmann: Kommunikation mit Zettelkästen. Ein Erfahrungsbericht. In: Horst Baier / Hans Mathias Kepplinger / Kurt Reumann (Hg.): Öffentliche Meinung und sozialer Wandel. Für Elisabeth Noelle-Neumann. Opladen: Westdeutscher Verlag 1981, S. 222–228, hier S. 223.   zurück

4 Niklas Luhmann (Anm. 3), S. 227. – Natürlich hat, wie Luhmann anmerkt, auch diese These ihre Position im Zettelkasten: "Mein Zettelkasten gibt unter der Nummer 21 / 3d26g104,1 hierzu die Verweisungen: Selbstreferenz, noise, Morphogenese / Selbstorganisation, System / Umwelt, Evolution (Variation), Differenz" (Niklas Luhmann [Anm. 3], S. 28, Anm. 5).   zurück

5 Arno Schmidt (Anm. 2), S. 31.   zurück

6 Erwähnt seien nur die folgenden neueren Publikationen: Gert Theile (Hg.): Das Archiv der Goethezeit. Ordnung – Macht – Matrix. Jahrbuch der Stiftung Weimarer Klassik 1. München: Fink 2001; Wolfgang Ernst: Das Rumoren der Archive. Ordnung aus Unordnung. Berlin: Merve 2002; Hedwig Pompe / Leander Scholz (Hg.): Archivprozesse. Die Kommunikation der Aufbewahrung. Köln: DuMont 2002.   zurück

7 Vgl. dazu auch Helmut Zedelmaier: Buch, Exzerpt, Zettelschrank, Zettelkasten. In: Pompe / Scholz (Anm. 6), S. 38–53.   zurück

8 Vgl. die Anmerkungen zur Unterscheidung von bibliothekarischem Zettelkatalog und "Gelehrtenmaschine" Zettelkasten, die in die "Position der Textproduktion selbst" rückt, S. 68f.: "Denn sie gibt nicht bloß zuverlässig all das wieder, was der Gelehrte schrittweise in sie investiert hat, ruft also die bis zur Zeit der jeweiligen Verzeichnung ausgedehnte Gegenwart zurück. Sofern der Gelehrte bei der Eingabe der Exzerpte das Material mit dem bisherigen Fundus zu verknüpfen wußte, d.h. Verbindungen zu ähnlichen Texten und Themen markierte, liefert die Gelehrtenmaschine als präludierender Textgenerator darüber hinaus ebendiese Anschlüsse in ihrer weiten Verzweigung als schlechterdings neue, weil vergessene oder ungeahnte Argumentationswege." Verwiesen sei hier auch auf die Homepage des Autors www.verzetteln.de und einen online zugänglichen Aufsatz zu Hegels und Luhmanns Zettelkästen: Markus Krajewski: Papier als Passion. Zur Intimität von Codierung [1998]. www.verzetteln.de/Passion.pdf (beide Seiten zuletzt eingesehen am 12.10.2002).   zurück