Singh über Jacobs: Aporien der Aufklärung

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Sikander Singh

Aporien des Denkens
oder Jürgen Jacobs Wege
durch die Vorstellungswelten
des aufgeklärten Jahrhunderts

  • Jürgen Jacobs: Aporien der Aufklärung. Studien zur Geistes- und Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Tübingen u. Basel: A. Francke Verlag 2001. 178 S. Kart. EUR (D) 24,-.
    ISBN 3-7720-2773-3.


Der Begriff Aporie ist ein Derivativ des griechischen Wortes poros, das übersetzt Weg oder Brücke bedeutet. Als Aporie bezeichnet man die Unmöglichkeit, zu der Auflösung eines Problems zu gelangen, weil der Sache selbst Widersprüche immanent sind. Wie "Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart oder Neuestes encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe" in der "vierten, umgearbeiteten und stark vermehrten Auflage" des Jahres 1857 dokumentiert, wurde der Begriff im älteren Sprachgebrauch für Ausweglosigkeit, Unschlüssigkeit oder Ratlosigkeit gebraucht.

Der Wuppertaler Literaturwissenschaftler Jürgen Jacobs beschäftigt sich in seiner neuen Studie mit "Aporien der Aufklärung". Der schmale, mit Stichen der Zeit illustrierte Band, der von einem ebenso nützlichen wie umfänglichen Register beschlossen wird, ist in acht Kapitel gegliedert, die von einer Einleitung und einem Epilog eingerahmt werden. Obwohl die Studie zahlreichen in der Forschung vieldiskutierten Fragestellungen nachgeht, gelingt es dem Verfasser mit seiner These neue Wege durch die Vorstellungswelten der Aufklärung zu beschreiten und dem Leser durch die Veränderung bzw. Fokussierung der Perspektive interessante Einsichten in die Literatur der Zeit zu eröffnen. Die induktive Methode philosophische und literarische Texte der Zeit einer erneuten und intensiven Lektüre zu unterziehen, verweigert sich bewußt der theoretischen Auseinandersetzung mit den Thesen Theodor W. Adornos, Marx Horkheimers oder Michel Foucaults und entwickelt aus den gemachten Beobachtungen ein historisch ausdifferenziertes Panorama der Debatten und Diskussionen der aufgeklärten Epoche.

Aporie und Dialektik

Jürgen Jacobs Gedanke, daß nur die synchrone Perspektive auf die widersprüchlichen und von zwiespältigen Argumenten gesteuerten Gedanken- und Vorstellungswelten der Schriftsteller und Denker der Aufklärungszeit, die Zusammenhänge und die Bedeutung der Epoche erschließen kann, geht von der These aus, daß diese Aporien genuin für das Denken im aufgeklärten Jahrhundert seien. Der Verfasser schreibt in der Einleitung:

Die nachfolgenden Untersuchungen sollen einigen dieser Widersprüchen und Zwiespältigkeiten nachgehen und die inneren Spannungen im Denken der Aufklärung sichtbar machen. Dabei wird sich zeigen, daß von einem unreflektierten >Logozentrismus< und von einem ungebrochenen Fortschrittsoptimismus, der das Denken eindimensional erscheinen ließe, im Blick auf das Zeitalter im ganzen keineswegs die Rede sein kann. (S. 14–15)

Obwohl Widersprüche, Unmöglichkeiten und Unschlüssigkeiten konstitutiv für das von struktureller Dialektik geprägte Denken zahlreicher Epochen der europäischen Geistesgeschichte sind, ist Jürgen Jacobs Zusammenschau unterschiedlicher dichterischer und philosophischer Phänomene der Aufklärungszeit ein ebenso interessanter, wie dem Verständnis dieser Epoche förderlicher Ansatz. In Sinne Ernst Cassirers betrachtet der Verfasser das Jahrhundert der Aufklärung zwar als eine in sich geschlossene, jedoch keineswegs monolithische Einheit, und bezieht sowohl die personelle Vielschichtigkeit als auch die enge Verflechtung der europäischen Nationalliteraturen in seine Argumentation ein.

Die Studie akzentuiert auf diese Weise die "Offenheit und Beweglichkeit des Denkens" (S. 18) in einer Zeit, die divergente Ansätze und Thesen nebeneinander bestehen läßt und dennoch durch eine strukturelle Einheit miteinander verbindet. Die einzelnen Kapitel der Arbeit bieten, unterschiedliche thematische Schwerpunkte setzend, und die Widersprüche und Ausweglosigkeiten aufklärerischen Denkens sichtbar machend, einen wesentlichen und konstruktiven Beitrag zu den Diskussionen der Forschung der vergangenen Jahre.

Die Bedeutung der Kritik

Das erste Kapitel, "Das Zeitalter der Kritik und seine Grenzen" überschrieben, untersucht das Paradox, daß die Aufklärung, obwohl auf Emanzipation und Befreiung von autoritären Denkmustern zielend, selbst autoritär wird, indem sie die Vernunft zum alleinigen Paradigma erhebt. Jacobs belegt dies mit Beobachtungen aus Louis-Sébastian Merciers Utopie "L'An deux mille quatre cent quarante", entstanden im Jahr 1771 und mit Beispielen aus Christian Wolffs "Vernünftigen Gedanken Von dem Gesellschaftlichen Leben". Die Studie thematisiert damit zwar die zentrale These der "Dialektik der Aufklärung" von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, das Erkenntnisinteresse richtet sich jedoch auf diejenigen Schriftsteller der Epoche, deren Denken durch das pessimistische Geschichtsbild der Frankfurter Schule nur unzureichend berücksichtigt wird.

Der Verfasser arbeitet heraus, daß die radikale Kritik, als eines der zentralen Paradigmen der Aufklärung, zwar durch Hinterfragung und letztendlich durch Destruktion der bestehenden Normen und Vorstellungen zu einem Vakuum ideeller Maßstäbe und Orientierungen führt, bei zahlreichen Vertretern des Zeitalters jedoch den Versuch auslöst, die innovative Idee der Vernunft, als Maßstab jeden Denkens und Handelns, mit den tradierten religiösen und philosophischen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Jacobs bilanziert:

Nicht selten reduzierte man die Forderungen der aufklärerischen Vernunft und beschnitt ihre Zuständigkeiten, weil man die Grundlagen der bestehenden Ordnung nicht antasten wollte. Seinen Grund hatte das keineswegs in einer gegenaufklärerisch-konservativen Einstellung, sondern gar nicht selten in der schon bei Pierre Bayle ausgesprochenen Erkenntnis, daß die kritische Destruktion bestimmter Überzeugungen nicht von selbst zu neuen verbindlichen Normen führt. (S. 44)

Natur und Vernunft

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das folgende Kapitel mit der im 18. Jahrhundert kontrovers diskutierten Frage nach der Natur als dem Raum einer Vernunft bestimmten Ordnung, eine Vorstellung, die, zumindest latent, zivilisationskritische Tendenzen impliziert. Der Autor findet auch auf dieser Ebene die Bestätigung seiner These.

Die bukolischen und idyllischen Dichtungen emanzipieren sich, dem aufklärerischen Impuls folgend, von christlich geprägten Moralvorstellungen, gelangen aber zugleich zu der Erkenntnis, daß die utopischen Vorstellungen der Schäferdichtung illusionär sind und daß sie, indem sie den Menschen aus dem Kontext der Gesellschaft und der Geschichte herausinterpretierten, in Widerspruch zu den vorgedachten Vorstellungen der Aufklärung selbst geraten.

An dem motivgeschichtlich älteren Thema des edlen Wilden führt Jacobs den Gedanken im vierten Kapitel weiter aus. Hierbei gelingt es ihm, ebenso präzise wie überzeugend nachzuweisen, daß dem Motiv des edlen Wilden im 18. Jahrhundert eine ebensolche Ambivalenz und Widersprüchlichkeit inne wohnt. Der wilde Mann hat die Funktion, exemplarisch die Fehler und Unzulänglichkeiten der europäischen Zivilisation durch das Bild seiner eigenen Lebenswelt implizit aufzuzeigen und so Position gegen den aufklärerischen Zivilisationsoptimismus von der besten aller Welten zu beziehen.

Besonders deutlich wird der Pessimismus gegenüber der europäischen Zivilisation in der Kritik der Denker und Schriftsteller des 18. Jahrhunderts an der Kolonialisierung, die aus einer nunmehr expliziten Skepsis gegenüber den eigenen, zivilisatorischen Errungenschaften erwächst. Jacobs belegt diese Beobachtungen unter anderem mit einer Analyse des Versepos "Tayti oder Die glückliche Insel" aus dem Jahr 1777 von Friedrich Wilhelm Zachariä, aus dem eine besonders prägnante Passage zitiert sei:

Unglücklich Land! Bald wird der Segelflug
Der Europäer wiederkehren! Trug und Mord
Wird unverholner wüten! Thränend wird
Schuldlose Freyheit fliehen, und mit ihr
Der Sitten Gleichheit, und des Eigenthums
Erquickende Gemeinschaft! (S. 83)

Poetologische und religionskritische Diskurse

Trotz des Glaubens an den durch die Vernunft möglichen Fortschritt der menschlichen Gesellschaft ist Christoph Martin Wielands Denken geprägt von einer Skepsis gegenüber dem Glauben seiner Zeit an die "unbeschränkte Perfektibilität" des Menschen (S. 97) und dem diesen bedingenden "pädagogischen Optimismus" seiner Zeitgenossen (S. 97). Die im menschlichen Wesen begründeten Schwächen, sind eine Ursache für die keineswegs latente Skepsis des Herausgebers des "Teutschen Merkurs" gegenüber der Möglichkeit einer Erziehung des Menschengeschlechts zu moralischem, humanitärem und letztendlich auch zu gesellschaftlichem Fortschritt. Die Vernunft vermag in seinen Augen nicht das gesamte Leben zu bestimmen und dort, wo sie ihre Kraft nicht geltend machen kann, zeigt sich die ambivalente Wirkungskraft des Projektes der Aufklärung bereits im 18. Jahrhundert.

Jürgen Jacobs gelingt es in diesem ebenso fundierten wie detailreichen Kapitel, die ambivalente Position, die in den publizistischen Schriften des Weimarer Prinzenerziehers zum Ausdruck kommt, herauszuarbeiten und so eine interessante Perspektive auf das literarische Werk eines Schriftstellers zu eröffnen, der zwar in dem kritischen Geist der Aufklärung ein unverzichtbares Instrument in der Auseinandersetzung mit dem unreflektierten, tradierten Denken der Vergangenheit erkennt, die Destruktion der bestehenden Ordnung jedoch nur dort mitzutragen bereit ist, wo ein neues, auf die Vernunft gegründetes Denken konstruktive und praktikable Wege des Handelns eröffnet.

Das Kapitel über die "geregelte Poesie" exemplifiziert diese These in einem weiteren, für das Verständnis der Literatur der aufgeklärten Epoche zentralen Bereich. Die Dichtungstheorien, vor allem die normative Regelpoetik Gottscheds, die, auf den philosophischen Überlegungen Christian Wolffs basierend, ihre Theoreme auf Vernunft und Natur gründen, und daher den Anspruch erheben, für alle Zeiten und Literaturen Gültigkeit zu besitzen, haben ebenfalls Widersprüche und Ambivalenzen zur Folge. Ihr Konzept einer autonomen Literatur widerspricht dem aufklärerischen Impuls der Emanzipation von jeglicher autoritärer Tendenz.

Jürgen Jacobs bilanziert an dieser Stelle:

Daß sich dieses Unternehmen auf die Vernunft berief, konnte nicht verhindern, daß man alsbald die Normierung der Poesie als bedrückend empfand und im Namen der Befreiung von heteronomen Zwängen und Vorurteilen gegen die traditionsgeheiligten Autoritäten revoltierte. Damit aber kam das aufklärerische Denken mit sich selbst in einen Konflikt, der offenbar nur durch Formelkompromisse zu verdecken war. (S. 115–116)

Betrachtet man die Genese der Autonomieästhetik in diesem Jahrhundert, so bleibt zu konstatieren, daß es gerade dieser Widerspruch ist, der die poetologischen Überlegungen, von Gottsched über Lessing, Kant bis zu der jungen Generation des Sturm und Drang zu einem der produktivsten Felder des intellektuellen Diskurses des 18. Jahrhunderts gemacht hat.

Im Bereich der Religion, dem der siebte Abschnitt der Studie gewidmet ist, generiert der emanzipatorisch-bilderstürmerische Geist der Kritik zwar materialistische und atheistische Tendenzen, Rücksichten vor den hergebrachten religiösen und gesellschaftlichen Institutionen, für welche die Religion bis ins 19. Jahrhundert ein wesentliches Element des politischen Diskurses aber auch des Machterhaltes bleiben sollte, führen jedoch zu einem Nebeneinander von kritischer Auseinandersetzung mit dem Christentum und dem Versuch, den Glauben auf die Vernunft zu gründen, ein Ansatz, der besonders deutlich in der in diesem Punkt ambivalenten Tendenz der "Kritik der reinen Vernunft" Immanuel Kants zu Tage tritt. Die Widersprüche der aufgeklärten Positionen im Bereich des religiösen Diskurses sind zwar bereits vielfach diskutiert und untersucht worden, die Studie eröffnet jedoch durch den Kontext in den sie diese stellt, interessante Einsichten in die argumentativen Strukturen der Diskussionen des 18. Jahrhunderts.

Ratio und Psyche

Die emanzipatorischen Prozesse, die den Menschen den tradierten Ordnungen entziehen, haben für das einzelne Subjekt die Notwendigkeit einer Neuorientierung und -positionierung des eigenen Ich, sowohl im gesellschaftlichen wie im individualpsychologischen Kontext, zur Folge. Das achte Kapitel der Studie untersucht Autobiographien, vornehmlich der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Dokumente, die eben jene Orientierungslosigkeit nach dem Verlust der tradierten Norm- und Wertvorstellungen thematisieren und für die Nachwelt greifbar machen.

Jürgen Jacobs Analyse spannt den Bogen von August Hermann Francke über Johann Heinrich Jung-Stilling, Karl Philipp Moritz bis zu den "Bekenntnissen" Jean-Jacques Rousseaus. Die Autobiographien werden als Dokumente gedeutet, welche den geistesgeschichtlichen, philosophischen, moralischen, letztendlich aber auch politischen und sozialen Paradigmenwechsel der Epoche auf ein Individuum bezogen widerspiegeln. Daß die Autobiographen des aufgeklärten Jahrhunderts im Gegensatz zu den Memoirenschreibern vorgegangener Jahrhunderte – und dies wird sowohl in Moritz autobiographischem Roman "Anton Reiser" als auch in Jung-Stillings "Lebensgeschichte" exemplarisch deutlich – getrieben von einem aufklärerischen Impuls zu einer psychologischen Betrachtung des eigenen Inneren ansetzen, weil die wachsende Erkenntnis der Welt auch die Perspektive auf die psychologischen Innenwelten des einzelnen Subjekts verändert und dialektisch bedingt, hätte stärker akzentuiert werden können. Denn die Betrachtung der sich der Ratio entziehenden psychologischen Prozesse, die den Weg in das Unbewußte weisen und die in der Literatur schon sehr früh antizipiert worden sind, hätten ebenfalls die These bestätigen können, daß der Verstand fast zwangsläufig mit sich selbst in Widerspruch gerät.

Diese Perspektive hätte sich auch noch in das letzte Kapitel verlängern lassen, das sich mit einem Werk Johann Carl Wezels beschäftigt, das Arno Schmidt erst in unseren Tagen dem Vergessen der Literaturgeschichte entrissen hat, dem 1776 erschienenen Roman "Belphegor". Jacobs deutet den Roman jedoch als "Destruktion aller Träume der Metaphysik" und als "Abstreifen aller idealistischen Illusionen" (S. 166) und somit als die vielleicht radikalste Konsequenz der Aufklärung, die einen Kompromiß zwischen vernunftbestimmtem und begründetem Handeln und den subjektiven, unreflektierten Empfindungen und Wünschen unmöglich erscheinen läßt.

"Neue Blicke durch die alten Löcher"

Nur einer der in diesem Band versammelten Beiträge, der letztgenannte, über Wezels "Belphegor", ist bereits an anderer Stelle gedruckt worden und so zeichnet sich die Studie trotz der Vielfalt ihrer Gegenstände durch innere Geschlossenheit und thematische Engführung aus. Die verschiedenen, untersuchten Themen werden inhaltlich wie strukturell miteinander in Beziehung gesetzt, so daß ein ebenso spannender wie lehrreicher Dialog zwischen literarischen, poetologischen und philosophischen Fragestellungen entsteht.

Jürgen Jacobs beleuchtet zentrale Aspekte aufklärerischen Denkens aus unterschiedlichen Perspektiven und verdeutlicht mit dieser Methode einerseits, daß sich bereits die Aufklärung selbst der Dialektik einer auf die Vernunft begründeten Ordnung bewußt war und diese ebenso kontrovers wie produktiv diskutiert hat und andererseits, daß sich das Denken des Zeitalters nicht kontinuierlich sondern diskursiv vollzogen hat, daß aber die Einheit der Epoche trotz der Vielheit der Aspekte durch die Akzentuierung der Vernunft als zentraler Instanz menschlicher Erkenntnis gegeben ist. Anzumerken bleibt, daß manches von dem, was in dieser Studie auf eine ebenso sympathische wie methodisch überzeugende Weise induktiv erarbeitet wird, bereits in anderen Kontexten diskutiert worden ist, so daß Lichtenbergs lakonischer Satz aus einem seiner "Sudelbücher", "Neue Blicke durch die alten Löcher", die Leistung und Bedeutung der Arbeit treffend beschreibt.

Möglicherweise jedoch ist das untersuchte Phänomen des Denkens im Zeitalter der Aufklärung mit dem Begriff der Aporie terminologisch nur annähernd beschrieben. Für die Skeptiker der antiken Philosophie, die jede Art einer gesicherten Erkenntnis über die Welt für unmöglich erachteten, war die Aporie der Endpunkt jeglichen philosophischen Bemühens. Für den geistigen Prozeß jedoch, den die Aufklärung im 18. Jahrhundert in Gang gesetzt hat, einen Prozeß, der nicht auf Affirmation des Bestehenden zielt, sondern auf Destruktion des Tradierten, ist die Dialektik ebenso konstitutiv wie Elemente des Diskursiven und ambivalent Uneindeutigen. Wenn jedoch die Multiplizierung und Diversifizierung der Perspektiven, mit dem damit notwendig verbundenen Verlust an normativer Orientierung, im Kern dieses Ansatzes begründet liegen, sind die beschriebenen Widersprüche und Zwiespältigkeiten keine Ausweglosigkeiten (Aporien), sondern Kreuzungen und Verzweigungen eines Weges, der den Menschen aus der selbstverschuldeten Ausweglosigkeit der Unmündigkeit herausführt.


Dr. Sikander Singh
Technische Universität Darmstadt
Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
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Ins Netz gestellt am 13.10.2002
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Redaktionell betreut wurde diese Rezension von Katrin Fischer


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