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»Konnte Hegel tanzen?«

  • Jacques Derrida: Glas. Aus dem Französischen von Hans-Dieter Gondek und Markus Sedlaczek. München: Wilhelm Fink 2006. 320 S. Broschiert. EUR (D) 49,90.
    ISBN: 978-3-7705-4110-2.
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1974 / 1986 / 2006

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Derridas Glas (frz. Original 1974) gilt neben seiner Grammatologie (frz. Original 1967) als die wichtigste seiner (frühen) Schriften. Ein opus magnum. Nun haben es Hauptwerke meistens an sich, nicht nur aufgrund ihrer Fülle und Dicke, sondern vor allem auch aufgrund ihrer Operabilität im jeweiligen Diskurs als Meisterwerke wahrgenommen zu werden. Ein opus magnum will gelesen, rezipiert, diskutiert, kritisiert und eventuell auch appliziert werden. Je verzweigter diese Interpretationsbewegung ist, desto mehr lässt sich von einem Meisterstück reden. Ich denke beispielsweise an Gadamers Wahrheit und Methode (1960), Habermas Theorie des kommunikativen Handelns (1981) oder an Luhmanns Soziale Systeme (1984). Derridas Glas hingegen wurde und wird kaum gelesen und kaum interpretiert. 1 Anders gewendet: Im Vergleich zu seinen anderen reich diskutierten Schriften fristet Glas ein Außenseiterdasein. Man weiß und behauptet, dass es sich um Gewichtiges handelt, aber dieses Wissen und Behaupten findet wenig Niederschlag als substanzielle Veröffentlichung. Die Diskrepanz zwischen behauptetem Status (opus magnum) und wirklichem Analyseaufwand ist groß.

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Für diese eigenartige Situation gibt es vornehmlich zwei miteinander korrelierende Gründe. Erstens: Glas ist schwierig und hyperkomplex. Glas liegt thematisch und vor allem formal quer zu etablierten Gestalten des philosophischen beziehungsweise theoretischen Diskurses. Mit eingeschliffenen Lese- und Interpretationsstrategien kommt man hier nicht weiter. Um Glas überhaupt lesen zu können, muss man nicht nur philosophisch, literatur- und kulturwissenschaftlich fit sein, vor allem muss man auch zweitens die französische Sprache bestens beherrschen. Um dieses schwer verständliche Buch verstehen zu können, muss man auf hohem Niveau Französisch verstehen.

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Es lässt sich auch andersherum formulieren: Diese beiden Aspekte haben die Rezeption von Glas massiv beeinflusst. Glas wurde und wird so wenig gelesen und so selten interpretiert, weil es aufgrund dieser diskursiven Komplexität und sprachlichen Elaboriertheit beinahe unlesbar und somit auch unübersetzbar ist. Wie gleich noch zu sehen sein wird, kommt es hierbei zu einer genuin dekonstruktiven Pointe: Weil Glas aufgrund seiner Form unübersetzbar ist, wird es im Zuge der autoperformativen Präsentation von Dekonstruktion als opus magnum beobachtbar. In letzter dekonstruktiver Konsequenz ist Glas Derridas opus magnum, nicht obwohl, sondern gerade weil es so selten gelesen und interpretiert wird.

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Glas ist unübersetzbar – theoretisch, und es wurde kaum übersetzt – empirisch. Üblicherweise werden Meisterwerke relativ schnell nach dem Erscheinen übersetzt. Hier ist die Lage anders. Im angelsächsischen (vor allem amerikanischen) Sprach- und Denkraum, der schon früh eine intensive Affinität zu Derrida und seiner Dekonstruktion hatte und in den 1970ern und 1980ern einen folgenreichen dekonstruktiven Diskurs (beispielsweise die Yale Deconstructivists) etabliert hat, musste Glas zwölf Jahre auf seine Übersetzung warten. 1986 war es dann soweit, John P. Leavey, Jr. und Richard Rand legten eine weithin gelobte Übersetzung vor. 2 Begleitend dazu erschien der umfangreiche Kommentarband Glassary mit Aufsätzen und Texten von Derrida, Leavey und Ulmer, ausführlichen Anmerkungen zur Übersetzung und einer langen und detaillierten Konkordanz. Auch die Nachweise beinahe aller in Glas vorhandenen Zitate, die in der französischen Ausgabe entgegen aller wissenschaftlichen Standards nicht nachgewiesen werden, finden sich in Glassary. Das Ganze war dann mit 320 Seiten dicker als Glas selbst. Die Unlesbarkeit und Unübersetzbarkeit des Textes musste erläutert, analysiert und diskutiert werden. Die Übersetzung musste ihre eigene (Un)Möglichkeit kommentieren.

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Die deutsche Übersetzung ließ ganze 32 Jahre auf sich warten. Der Passagen Verlag, wo viele wichtige Schriften Derridas erschienen sind, hat des Öfteren darauf hingewiesen, dass eine Übersetzung geplant sei, aber es fehlte lange Zeit ein mutiger und kompetenter Übersetzer. 2006 erschien nun im Wilhelm Fink Verlag längst überfällig Glas auf Deutsch, übersetzt von den bewährten Derrida-Übersetzern Hans-Dieter Gondek und Markus Sedlaczek. In den Anmerkungen der Übersetzer finden sich jedoch leider keine Hinweise über diese vertrackte Übersetzungsgeschichte und die ungeheure Verspätung, obwohl doch gerade solche parergonalen Hinweise Wichtiges zum Lesen von Glas beitragen könnten. Schade. 3

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Themen: Hegels Familie
und Genets Blumen

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Glas ist durchgängig in zwei Textkolumnen unterteilt. Die linke liefert eine ungewöhnliche Hegel-Exegese, die rechte versucht sich an einer Genet-Lektüre. Links wird schnell ersichtlich, dass, wie immer bei Derrida, ein Klassiker der Philosophiegeschichte gegen den Strich gelesen wird. Hegels gesamtes Denken wird nicht klassisch an etablierten Begriffen wie Philosophie-Geschichte, Ontologie, Religion, Ästhetik usw. aufgehängt, sondern klassische Begriffe wie Onto-Theologie oder Ethik werden via verschiedenster Quereinstiege fokussiert. Über den Umweg der Familie, der Ehe, der Erziehung, der Liebe, des Begehrens, der indischen Phallussäulen, der Kastration, der unbefleckten Empfängnis, des Körpers, der Potenz, des privaten Briefes, des Tanzes, 4 des Gedichts, der Blumen usw. kommen Sittlichkeit, Ethik, Staat, bürgerliche Gesellschaft, Christentum, Wissen, Erkenntnis, Geist, Sein und Seiendes in den Blick. Lässt man sich auf diese Umwege ein, ist man nicht wenig überrascht, wie frisch und neu der alte Hegel daherkommen kann. Hegelexperten könnten bei aller Reserviertheit gegenüber einzelnen Thesen ihre Freude an der Derridaschen Ausdauer des ab- und umwegigen Argumentierens haben.

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Rechts kommt mit Genet ein Schriftsteller in den Blick. Dies ist nichts Neues beim Philosophen Derrida, früher schon widmete er sich Mallarmé und Sollers, später werden Celan, Kafka und Blanchot kommentiert. Derrida liefert eine Genet-Interpretation, indem er die rhetorischen Bedingungen und Formen der Genetschen Themen und Motive – Begehren, Liebe, (Homo-)Sexualität und Alterität – in einer rhetorizistischen Lektüre herausstellt. Hierzu werden beispielsweise sehr oft Wörterbucheintragungen zitiert (zu Katachrese, Katafalk, Kataglottismus, Tocsin, Transe, classicus, classum, glas, Parenthese, Prothese, Enticher und einigen mehr). Genet als Ginster (genêt) gelesen, etabliert sich als Metapher / Metonymie für ein rankenhaftes Lesen; Genets Werk geilt (im botanischen Sinne) geradezu auf und zieht ein erregtes Lesen nach sich, dass buchstäblich in alle Windungen der Genetschen Texte eindringen will. 5 Mit der Diskussion der Signatur und der notwendigen (Un)Möglichkeit des Eigennamens diskutiert die rechte Spalte zugleich die (Un)Möglichkeitsbedingungen von Interpretation überhaupt. (Wie) lässt sich ein Text lesen und deuten? Das ist eine der entscheidenden Fragen der rechten Kolumne.

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Hegel und Genet sind getrennt, auf zwei Kolumnen verteilt. Sie haben dabei die Trennung und das Gemeinsame der Kolumnen gemein. Auch thematisch überkreuzen sich Hegel und Genet. Liebe, Sexualität, Begehren, Religion und die Rhetorizität der Blumen schlingen sich ineinander. Hierbei nimmt vornehmlich die rechte Genet-Spalte den Part der Selbstreflexion ein, sie ist es, die auf die Trennung und Verbindung und die Form von Glas des Öfteren rekurriert und Glas somit als Kommentar seiner selbst ausstellt (siehe hierzu unter anderem S. 5 b, 39 b, 42 a, 86 b, 221 b). Glas schreibt umwegig über Hegel und Genet und über die Umwege Hegel und Genet vor allem auch über sich selbst.

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Formen: Erigierte Kolumnen
und durchbrochene Phalli

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Glas’ Form und Gestalt sind nicht nur im philosophisch-wissenschaftlichen, sondern auch im Derridaschen Diskurs auffällig eigenwillig. Der Text besteht aus zwei Kolumnen, die jedoch kontinuierlich durch andere unterschiedlich lange Texte unterbrochen werden, sodass die Kolumnen mal schmal, mal breit sind. Neben eine ›Hauptkolumne‹ schmiegt sich oft eine kleine ›Nebenkolumne‹. Die Textteile sind ineinander verkeilt. Beide Säulen beginnen mitten im Satz und enden mitten im Satz, sie sind Signaturen einer anfangs- und endlosen Schreib- und Lesebewegung. Glas ist heterogen. Hegel- und Genet-Exegese wird von Wörterbucheintragungen, Briefen, Gedichten, Frakturschrift und langen Primärtextzitaten flankiert. Der ›Haupttext‹ wird des Öfteren mitten im Satz, ja, sogar mitten im Wort von anderen Texten durchbrochen, um dann, manchmal sogar etliche Seiten später, wieder fortgesetzt zu werden (siehe u. a. S. 57 b – 60 b, 72 b – 73 b, 79 b – 80 b, 98 b – 110 b, 218 b – 220 b). Die Leerstellen, die Abstände zwischen den Textzeilen sind inhomogen und oft blockdick und nehmen solchermaßen viel Raum ein, der interpretatorisch nicht zu vernachlässigen ist. Die Form von Glas lässt den Text als Textur sichtbar werden.

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Bei einer solchen komplexen und heterogenen Form stellt sich natürlich die Frage, wie denn Glas zu lesen sei. Sicherlich kann man erst die gesamte Hegel- und dann die gesamte Genet-Säule lesen, aber für solch ein linear-kompaktes Lesen hätte sich der ganze gestalterische Aufwand kaum gelohnt. Der Text schreibt freilich keine bestimmte Lektüreart vor, lädt aber dazu ein, sich zwischen den Kolumnen und zwischen den verschiedenen Texten hin und her zu bewegen. 6 Lässt man sich auf die Radikalität der Form ein, hat man das Gefühl, das Lesen neu zu lernen. Die Lektüre des Buches ist äußerst schwierig, oft mühsam, manchmal auch verzweifelnd und ärgerlich. Man versucht Derridas Text zu entziffern, zu verstehen und bewegt sich dabei hin und wieder am Rand des Scheiterns, aber es gibt Momente, wo beim verschlungenen Lesen zwischen den Säulen die Gestalt des Textes und die Form der Argumentation die entziffernde Hermeneutik zugunsten einer lustvollen Hingabe an die Textur ablösen. Solchermaßen ist Glas nicht nur eine Schrift über das Interpretieren, sondern auch über das Lesen im sinnlich-aisthetischen Sinne.

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Dekonstruieren

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Glas etabliert sich als Derridas opus magnum weder über die eigenwilligen Hegel- und Genet-Exegesen noch über die eigenwillige zweispaltige Form, sondern über die durch diese Form bedingte Dekonstruktion der Unterscheidung Inhalt / Form. In Glas versucht Derrida nicht den Inhalt durch die Form zu ersetzen, es geht nicht um die Destruktion von Hermeneutik, nicht um das Ersetzen von Theorie, Wissenschaft und Philosophie durch Literatur, nicht um die Sinnlosigkeit von Sinn und Verstehen, nicht um die eingebildete Idiosynkrasie eines verrückten Schreibens, sondern darum, dass Inhalt, Sinn und Verstehen maßgeblich und konstitutiv von der Form ihres Erscheinens affiziert werden. Die Form des Diskurses ist keine ornamentale, sondern eine epistemologische Größe:

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Glas is a reasonable text, once we understand that it makes sense. [...] It is not as eccentric or idiomatic as it may at first appear, that is not a fiction to be valued for its style, but that it is an essay in postcriticism in which style is assigned an epistemic or cognitive function. 7
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Die Form hebt den Inhalt nicht auf, legt die Exegese nicht ad acta, vielmehr sind Inhalt, Semantik, Motive, Sinn, Bedeutung, Verstehen und Interpretieren schon immer von der Form affiziert, konditioniert und konstituiert gewesen. Solch eine Epistemologie der Form wehrt sich nicht gegen Thema und Sinn, sondern gegenüber den Verkrustungen einer einseitig entziffernden Hermeneutik. Dekonstruktive Zielscheiben sind Thematismus und Semantizismus:

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Der Thematismus beläßt zwangsläufig die formalen, phonischen oder graphischen ›Affinitäten‹, die nicht den Zuschnitt eines Wortes, die ruhige Einheit eines verbalen Zeichens haben, außerhalb seines Feldes. 8
Den Text bei einer Setzung (position), einer These, einem Sinn oder einer Wahrheit abzubrechen, bedeutet allgemein betrachtet, ihn nicht zu lesen – ich würde sogar sagen, dies bedeutet, die Syntax und die Interpunktion eines Satzes nicht zu lesen. 9
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Nicht das, was ein Text sagt, sondern das, womit ihm die Möglichkeit gegeben wird, etwas auf eine bestimmte Weise sagen zu können, rückt in den Fokus einer dekonstruktiven Lektüre.

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In diesem Sinne (!) ist dann von der »irreduzible[n] Maßlosigkeit des Syntaktischen gegenüber dem Semantischen« die Rede. 10 Es ist nicht nur so, dass Derrida bei seinen Exegesen von Hegel und Genet den Thematismus zugunsten der syntaktischen Maßlosigkeit dekonstruiert (siehe beispielsweise S. 53 a: »Also läßt Hegel die Gorgone zwischen Gedankenstrichen auftauchen und hält sie dazwischen wie zwischen Anführungsstrichen oder zwischen eckigen Klammem.«), vielmehr gestaltet er seinen Text als Textur solchermaßen, dass die These von der syntaktischen Maßlosigkeit in actu vollführt wird und sich als Form der Form realisiert. Dabei steht nicht so sehr der autologische Selbstkommentar von Glas im Mittelpunkt, da er als Kommentar zu konstativ, zu semantizistisch wäre, sondern die texturale Verkörperung des Syntaktischen erhält epistemologischen Status. 11

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Ebenso verhält es sich mit der Typographie. Als Textur gelesen wird an Glas deutlich, dass die Typographie und Anordnung der Textteile auf dem Blatt sowie das Format des ganzen Buches kein material-mediales Mittel zum Zweck des Sinn- und Bedeutungstransportes sind, sondern dass vielmehr diese Aspekte konstitutive bedeutungsgenerierende Momente sind. Die Typographie ist maßgeblicher Teil der dekonstruktiven Aussage. Über die Typographie, die Leerstellen und das Format wird Schrift nicht nur als abstrakt-symbolischer Bedeutungsträger relevant, sondern auch, und bei Derrida vor allem, als material-mediales Moment der Aisthesis. Die eigenwillige Typographie von Glas macht deutlich, dass Schrift zu lesen bedeutet, Schrift als die Einheit von materieller Struktur und Signifikationsmodus der Zeichen erfahrbar zu machen. Die Typographie erhält hier epistemologische Funktion. 12

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Solch eine Epistemologie der Form, der Gestalt, der Syntax, des Stils, der Typographie, des Mediums ist in jedem Derridaschen Text präsent. Nicht in allen Texten jedoch schlägt diese Epistemologie der Form auch auf die Form der Form über. In der Grammatologie beispielsweise bleibt sie theoretische Behauptung, dekonstruktives Argument. In Glas wird die Epistemologie der Form selbst zur Form. Glas vollführt in aller kompromisslosen Radikalität das, was die Dekonstruktion argumentativ behauptet. Glas ist bis in die letzte Konsequenz des Selbstdementis autoperformativ. So vollzieht Glas das, was in der Grammatologie und andernorts verlangt wird: Die Dekonstruktion und Reprogrammierung dessen, was Buch genannt wird. Erinnert sei hier an die berühmten Sätze aus der Grammatologie:

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Die Idee des Buches ist die Idee einer endlichen oder unendlichen Totalität des Signifikanten; diese Totalität kann eine Totalität nur sein, wenn von ihr eine schon konstituierte Totalität des Signifikats besteht, die deren Einschreibung und deren Zeichen überwacht und die als ideale von ihr unabhängig ist. Die Idee des Buches, die immer auf eine natürliche Totalität verweist, ist dem Sinn der Schrift zutiefst fremd. 13
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Die Epistemologie der Syntax dekonstruiert jegliche Totalität, franst jeden abschließenden Saum aus und transgrediert die Buchdeckel. Mit der Dekonstruktion des Buches ist allerdings nicht allein das Buch als Medium und materielle Größe benannt, sondern auch die Diskursformationen und -codierungen, die damit zusammenhängen: Linearität, Kausalität, Homogenität, Logik. Mit dem Ende des Buches, mit der Proliferation der anfangs- und endlosen Schrift hängt eine fundierte Rejustierung wissenschaftlichen Argumentierens und Schreibens zusammen. Die Art und Weise, wie Philosophie und Theorie betrieben werden können, wird einer radikalen Revision unterzogen:

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Derrida versucht in diesem Text [Glas], eine andere Philosophie / Literaturwissenschaft zu skizzieren. [...] Das Buch wird zum Anti-Buch, noli me legere zum Lese-Prinzip. [...] Es geht um Verschiebungen, Grenzgänge zwischen Literatur und Philosophie, zwischen Literatur und Nicht-Literatur. [...] Wie ich zu zeigen versuchte, geht es Derrida gerade darum, das Handwerkszeug der Literaturwissenschaftler und Philosophen gehörig durcheinanderzubringen. 14
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Die Unterschiede zwischen Literatur und Wissenschaft, Inhalt und Form, Sinn und Sinnlosigkeit, Thema und Syntax werden weder eingeebnet noch zugunsten von Literatur, Form, Sinnlosigkeit und Syntax verschoben, vielmehr werden die Unterschiede von dem logozentrischen Gerüst geworfen und dezentriert. Es geht Derrida nicht um eine Unlogik oder um Nicht-Wissenschaft, sondern um eine sich im ständigen Ändern befindliche Form des Dekonstruierens, also um eine alternative Form der Philosophie und Wissenschaft, es geht Derrida um Formen der Theorie, die nichts beschließen und totalisieren, sondern immer die Potenzialitäten des Denkens als solche bereithalten: »Was ich schreiben wollte, ist POTENCE (›Trägerarm‹ / ›Galgen‹) des Textes« (S. 221 b).

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Meines Erachtens gelingt es Derrida mit Glas durchaus, den eingeschliffenen wissenschaftlichen Diskurs mit der Dekonstruktion des Buches zu reformatieren, gleichzeitig allerdings erfährt man über die Epistemologie der Syntax und die Epistemologie der Typographie auch ein ganz klassisches ›Bucherlebnis‹. Man nimmt das großformatige Glas in die Hände, streicht drüber, behandelt es sorgsam, ist von der schönen Aufmachung angetan, blättert vorsichtig die Seiten um, entwickelt bibliophile Tendenzen. Das Ende des Buches hat in Glas in Form eines sehr schönen Buches seine paradoxe Form gefunden. Je nachdem, ob man sich auf dekonstruktives Denken einlassen will, lässt sich diese Paradoxie entweder gegen das Glas-Projekt einsetzen oder als weiteres produktives autoperformatives Moment lesen.

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Über-Setzen

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Glas ist unlesbar und unübersetzbar. Jede Übersetzung muss folglich per definitionem scheitern. Ist Glas schon auf Französisch ein unmöglicher Text, so erst recht in einer anderen Sprache. Oder: Die Epistemologie der Syntax muss in der Übersetzung verloren gehen und folglich auch das, was Glas ›aussagen‹ möchte. Argumentiert man so, hantiert man mit einer Übersetzungstheorie klassischen Zuschnitts, die besagt, dass die Bedeutung und der Sinn der Originalsprache so weit wie möglich in die neue Sprache zu übertragen sind. Dabei sollen in der Übersetzung die Fremdheit und Differenz der Sprachen zugunsten des Sinnverstehens nivelliert werden. Derrida formuliert dies so:

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Der gängige Begriff der Übersetzung erweist sich als problematisch, beinhaltet er doch die zielgerichtete Bewegung der Wiedergabe, Rückerstattung und Wiederherstellung: richtet man sich an diesem Begriff aus, besteht die Aufgabe darin, ein zunächst Gegebenes zurück- oder wiederzugeben, ein Gegebenes, das man für den Sinn hält. 15
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Demgegenüber haben sich Derrida und dekonstruktive Theoretiker – vor allem im Zuge der Auseinadersetzung mit Walter Benjamins ›Theorie der Übersetzung‹ – um eine alternative Übersetzungstheorie und -praxis bemüht. 16 Nicht die übertragende Vereinheitlichung des Sinns in der neuen Sprache ist angepeilt, sondern »die auf die Artikulation der Fremdheit der anderen Sprache zielende Anbildung der ›Art des Meinens‹ der anderen Sprache in der eigenen.« 17 Dabei »darf die Übersetzung zwischen den Sprachen nicht einfach einzelne Elemente übertragen, sondern muß vielmehr Verwebungen, Verhältnisse und Relationen übertragen.« 18 »Die Übersetzung ist weder Bild noch Abbild.« 19 Eine dekonstruktive Übersetzung versucht nicht,

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dieses oder jenes auszudrücken, diesen oder jenen Inhalt zu vermitteln, diese oder jene Sinnlast mitteilend abzuladen, sie versucht vielmehr, die Affinität zwischen den Sprachen bemerkbar zu machen, auszuzeichnen, ihre Markierung zu markieren; sie versucht ihre eigene Möglichkeit auszustellen. 20
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Entscheidend ist dabei, dass zuallererst in der Übersetzung diese »radikal textuale Struktur der Sprache« 21 herausgestellt wird und dass die Übersetzung die Sprachen nicht einfach intakt lässt, sondern derart affiziert, dass von einer »Modifikation der betroffenen sprachlichen Gewebe« 22 durch die Übersetzung gesprochen werden kann. Die Übersetzung überträgt nichts Statisches von einem Ort zu einem anderen, sondern verändert die beiden Orte und ihre Sprachen. Solchermaßen macht die Übersetzung die Sprachen als Sprachen und als Texturen überhaupt erst beobachtbar, da sie im De/Konstruieren der Sprachen die texturalen Verflechtungen jeweils neu konstituiert.

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Mit dieser Übersetzungstheorie wird auch die Dekonstruktion der Metaphysik der Präsenz fortgesetzt: Das Original ist nicht selbstidentisch gegeben, sondern wird als Original zuallererst von den es immer wieder und immer weiter verändernden Übersetzungen als nie selbstidentisches Original herausgestellt:

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Gegeben ist es [Original] in der Veränderung; es gibt sich hin, indem es sich verändert, so daß die Gabe nicht die eines vorgegebenen Gegenstandes ist. Das Original lebt und überlebt in der Wandlung [...] Die Übersetzung ist in Wahrheit ein Moment im Wachstum des Originals; das Original vervollständigt sich in der Übersetzung, es ergänzt sich selber und vervollständigt sich, indem es sich vergrößert. 23
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Dies bedeutet nun freilich auch, dass die Übersetzung und der Übersetzer »nicht zweitrangig« sind, 24 sondern dass sie vielmehr konstitutiv am Sinn und an der Form des Originals beteiligt sind. Es gibt keine autoritative Hierarchie zwischen Original und Autor einerseits und Übersetzung und Übersetzer andererseits.

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Übersetzen ist in diesem dekonstruktiven Sinne nicht Über-Setzen, sondern Transgredieren, wobei sowohl die Sprache des Originals als auch die Sprache der Übersetzung durch den Übersetzungsvorgang affiziert und verändert werden. Beide werden »verändert und verwandelt. Denn auch die Muttersprache des Übersetzers ändert sich dabei.« 25 Im Hinblick auf die sehr schöne Übersetzung von Leavey und Rand formuliert es Lukacher folgendermaßen: »Both Derrida and the English language (as if there were one of each) will never be the same again.« 26 Hirsch spricht hierbei von einem Dialog der Sprachen, bei dem das »Fremde nicht zu einem Analogon des Eigenen gemacht wird«, 27 sondern wo es zu einer irrreduziblen Rückkopplungsschleife zwischen den Sprachen kommt. Dies bedeutet, und dies ist letztlich die dekonstruktive Pointe, dass erst qua Übersetzung Sprache als Sprache herausgestellt und eingesetzt wird: »Der Übersetzungsprozeß steht [...] für die dekonstruktive Struktur der Sprache im allgemeinen.« 28 Jede Sprachtheorie ist solchermaßen per definitionem eine Übersetzungstheorie und vice versa.

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Ein dekonstruktives »Übersetzungsverfahren müßte auf der Grundlage seiner eigenen Bewegung und seiner eigenen Schriftlichkeit und Literarizität die Öffnungen, Faltungen, Löcher und Streuungen des Ausgangstextes mit-thematisieren und mit-übersetzen« 29 – und dies immer. Derridas Glas ist als sein eigener Kommentar (siehe oben) und als unlesbar unübersetzbares Buch auch seine eigene Übersetzungstheorie. Was dekonstruktiv immer gelten muss, wird in Glas im Zuge der Epistemologie der Syntax und der Typographie autoperformativ und paradigmatisch vollführt. Solchermaßen ist Derridas Glas nicht unübersetzbar, sondern das Paradigma einer dekonstruktiven Übersetzungstheorie und -praxis. Oder: Indem Glas unübersetzbar ist, wird es zuallererst in der Übersetzung zu dem, was es ist: die unübersetzbare Schrift. Die verspäteten Übersetzungen ins Englische und Deutsche sind keine immer verfehlenden Abglänze des Originals, sondern Glas als unlesbar unübersetzbarer Text wird erst durch seine Übersetzungen konstituiert. Das, was Glas uns sagen will und wie es uns das sagen will, wird in den und durch die Übersetzungen herausgestellt. Die Dekonstruktion kommt zu sich selbst, indem sie in einer radikal autoperformativen Bewegung die Paradoxie des in der Übersetzung als unübersetzbar konstituierten Textes aufrechterhält und nicht auflöst. Glas ist Derridas opus magnum, weil es als seine eigene Übersetzungstheorie und -praxis an sich als unübersetzbaren Text zeigen kann, dass die Übersetzung per definitionem paradigmatisch Sprachtheorie ist. Die Dekonstruktion entfaltet sich als Dekonstruktion nicht in den Momenten, wo Derrida über die Dekonstruktion redet, sondern dort, wo autoperformativ der zu übersetzende Text zusammen mit seiner Übersetzung als Katachrese präsentiert wird.

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Die beiden Übersetzungen von Glas ins Englische und Deutsche konstituieren Glas als das, was es ist, indem sie es als Glas identifizieren und verändern und dabei Glas, die französische, die englische, die deutsche und potenziell jede Sprache im permanenten Veränderungsfluss halten. Oder: Glas ist in seinen Übersetzungen das, was es ist, als das, was es so nie war. Wiederum gilt: Je nachdem, wie intensiv man sich auf das dekonstruktive Denken einlassen will, können solche katachretischen und paradoxalen Momente als epistemische Größen begrüßt oder eben als Denkblockaden und Spielereien abgetan werden. In beiden Fällen kommt man allerdings nicht darum herum, sich intensiv mit Glas zu beschäftigen. Glas, als unlesbarer Text, muss gelesen werden!

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Die deutsche Übersetzung von Gondek und Sedlaczek macht das Übersetzen als paradigmatische Bewegung der Dekonstruktion sehr schön sichtbar. Im Gegensatz zu Leavey gibt es keinen Begleitband, sondern ausführliche und hilfreiche Anmerkungen zur Übersetzung im Anhang. Dekonstruktiv übersetzen bedeutet nun nicht, willkürlich zu übersetzen und das ›Original‹ nicht ernst zu nehmen, ganz im Gegenteil bedeutet es, genau zu lesen und genau zu übersetzen, damit die Katachresen, Paradoxien und Affinitäten herausgestellt werden können. Ganz ähnlich wie Leavey und Rand übersetzen Gondek und Sedlaczek so, dass der Dialog der Sprachen (sensu Hirsch) in jeder Zeile deutlich wird. Das Derridasche Französisch, das überreich an Homonymen, Synonymen, Anspielungen, Wortspielen, Neologismen, Tropen usw. ist, wird immer mitgeführt. Durch diese Mitnahme der ›Originalsprache‹ macht die deutsche Übersetzung erst die Unübersetzbarkeit von Glas sichtbar. Nur zwei Beispiele:

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An (der) Stelle der Blume / Blüte also (donc) der marginale und paraphierende anthographische Text: der nicht mehr bedeutet (ne signifie plus) (S. 36 b).
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Seine Stunde [Son heure, homophon mit Sonneur: Glöckner] die Salbung das Röcheln extreme Grimasse die (Grab-)Steinplatte die Basilika erhebt sich für das Steife seine Mutter [pour le roide sa mere, homophon mit le roi de sa mere: den König seiner Mutter] die stirbt vor Lust ihm selbst die Lieder zu schließen (S. 287 b). 30
[43] 

Entsprechend der Epistemologie der Syntax und der Typographie achten die Übersetzer penibel darauf, dass das Druckbild und die Anordnung der Kolumnen und Textteile in ›Original‹ und Übersetzung übereinstimmen. Es gibt nur wenige geringe Verschiebungen.

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Diese medial-texturale Identität vor dem Hintergrund der Differenz der Sprachen macht deutlich, wie sehr sich Glas als unübersetzbarer Text gerade in seiner Übersetzung konstituiert. Er ist in jedem Moment das, was er ist und etwas anderes. Diese Differenz von Identität und Differenz wird – und das hätte schon etliche Jahre früher geschehen müssen – Glas, das Französische und das Deutsche als immer schon in Veränderung begriffen herausstellen.

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Man muss den Übersetzern und dem Verlag dankbar für diese wunderschöne Übersetzung sein. Sie schließt keine Lücke im deutschsprachigen Œuvre Derridas, sondern ist konstitutiver Teil einer unaufhaltbaren dekonstruktiven Praxis.

 
 

Anmerkungen

Eine Ausnahme bilden bspw. hier die fünf Aufsätze zu Glas von Geoffrey Hartman in seinem Buch Saving the Text von 1981.   zurück
Siehe hierzu u. a. Ned Lukacher: Review of Glas. In: Modern Language Notes 102 (1987), S. 1196–1201.   zurück
Auch ein weiteres wichtiges und schwieriges Buch von Derrida musste sehr lange auf eine deutsche Übersetzung warten. Dissemnination erschien 1972 im französischen Original, wurde 1981 von Barbara Johnson ins Englische übersetzt und erst 1995 kam es im Passagen Verlag zur deutschen Erstausgabe – Übersetzer: Hans-Dieter Gondek. Gondek kann mit Sicherheit als Experte für das Übersetzen schwieriger französischer Texte ins Deutsche gelten; er hat auch Lacan, Foucault und andere übersetzt.   zurück
Derrida fragt: »Konnte Hegel tanzen? Die Frage ist obskurer, als man glauben möchte. Wie Rousseau jedenfalls liebte er die Bälle – doch tanzt man dabei? –, und Nanette gesteht er: ›Ich bin den Bällen sehr gut; es ist das Froheste, was es in unsern betrübten Zeiten gibt‹« (169 a; in Zitaten bezieht sich ›a‹ auf die linke und ›b‹ auf die rechte Spalte von Glas).   zurück
Hier ein Beispiel solch einer rhetorizistischen Lektüre: »Wie könnte die Ontologie sich eines Furzes bemächtigen? Sie kann immer die Hand auf das legen, was im Scheißhaus übrig bleibt (reste), nie aber auf die Duftwolken (flouses), die die Rosen verströmen. Man muß also die Anthropie eines Textes lesen, der die Rosen furzen lässt« (67 b).   zurück
Holger Briel spricht in diesem Zusammenhang von »kleinen Stöße[n], die den Leserhythmus bestimmen sollen« (Holger Briel: Derridas Hyperkarte: Glas. In: Weimarer Beiträge 38,4 (1992), S. 485–505, hier S. 494).   zurück
Gregory L. Ulmer: Sounding the Unconsciousness. In: John P. Leavey Jr. (Hg.): Glassary. Lincoln u.a.: University of Nebraska Press 1986, S. 23.   zurück
Jacques Derrida: Dissemination. Wien: Passagen 1995, S. 286.   zurück
Jacques Derrida: Choreographien. In: J.D: Auslassungspunkte. Wien: Passagen 1998, S. 99–117, hier S. 105.   zurück
10 
Jacques Derrida (Anm. 8), S. 247.   zurück
11 
Hierzu wiederum Ulmer: »Glas does include a reliable metacommentary on its own program, but it also, and more importantly, performs what it signifies at the level of utterance – is a performative rather than or as well as a constative discourse« (Gregory L. Ulmer (Anm. 7), S. 27 und 29).   zurück
12 
Siehe hierzu Susanne Wehede: Typographische Kultur. Eine zeichentheoretische und kulturgeschichtliche Studie zur Typographie und ihrer Entwicklung. Tübingen: Niemeyer 2000 und Sabine Gross : Lese-Zeichen. Kognition, Medium und Materialität. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1994.   zurück
13 
Jacques Derrida: Grammatologie (1967). Frankfurt/M.: Suhrkamp 1974, S. 35.   zurück
14 
Holger Briel (Anm. 6), S. 485, 488 und 500.   zurück
15 
Jacques Derrida: Babylonische Türme. Wege, Umwege, Abwege (1985). In: Alfred Hirsch (Hg.): Übersetzung und Dekonstruktion. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1997, S. 119–165, hier S. 133.   zurück
16 
Die Rede ist hier von Benjamins einleitendem Essay Die Aufgabe des Übersetzers in seinen Baudelaire-Übersetzungen.   zurück
17 
Alfred Hirsch: Vorwort. In: A.H. (Hg.): Übersetzung und Dekonstruktion. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1997, S. 7–12, hier S. 11.   zurück
18 
Alfred Hirsch (Anm. 17), S. 11.   zurück
19 
Jacques Derrida (Anm. 15), S. 136.   zurück
20 
Ebd., S. 143.   zurück
21 
Alfred Hirsch (Anm. 17), S. 12.   zurück
22 
23 
Jacques Derrida (Anm. 15), S. 138 f. und 145. – Siehe hierzu auch Hirsch: »Als dasjenige, das nie erfüllt oder mit sich identisch war, ruft das Original nach ›Vervollständigung‹ und ›Ergänzung‹ durch die Übersetzung. Schon das Original wird für Derrida erst in der ›Wiederholung‹, denn um als Original identifiziert werden zu können, bedarf es der Wiederholung und des Umwegs über seine Reproduktion« (Alfred Hirsch: Der Dialog der Sprachen. Studien zum Sprach- und Übersetzungsdenken Walter Benjamins und Jacques Derridas. München: Fink 1995, S. 13, siehe auch dort ausführlich S. 236 und 245).   zurück
24 
Jacques Derrida (Anm. 15), S. 140.   zurück
25 
Ebd., S. 147.   zurück
26 
Ned Lukacher (Anm. 2), S. 1197.   zurück
27 
Alfred Hirsch (Anm. 23), S. 13.   zurück
28 
Ebd., S. 17; vgl. dort auch S. 235.   zurück
29 
Ebd., S. 249.   zurück
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Der bewährte Derrida-Übersetzer Michael Wetzel ist in seiner ZEIT-Rezension von Glas voll des Lobes für Gondek und Sedlaczek. Er spricht von einer »unschätzbare[n] Arbeit der Übersetzer, die – auch wenn sie uns in den Fußnoten die Belegstellen der vielen Zitate vorenthalten – eine schier wahnsinnige Arbeit gründlicher Recherche mit sprachlicher Eleganz zu paaren wussten« (Michael WetzeI: Hegels Begehren. Abschnitt: Politisch korrekt ist Derridas Suche nach sexuellen Spuren nicht. In: DIE ZEIT 06/2007).   zurück