Norbert Kössinger

Pilatus im deutschen Mittelalter




  • Bettina Mattig-Krampe: Das Pilatusbild in der deutschen Bibel- und Legendenepik des Mittelalters. (Germanistische Bibliothek 9) Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2001. 252 S. 8 Abb. Kartoniert. EUR 36,00.
    ISBN: 3-8253-1214-3.


[1] 

Der historische Pontius Pilatus war bekanntlich in der Zeit von 26–36 Präfekt der Provinz Judäa. Als oberster Träger der römischen Reichsjustiz sprach er das förmliche Todesurteil über Jesus von Nazareth und vollstreckte dessen Kreuzigung. Bereits die neutestamentlichen Passionsberichte bemühen sich wenigstens tendenziell um die Entlastung des Römers auf Kosten der Juden. Für die spätere Rezeption, Legendenbildung, literarische Umsetzungen und Adaptionen seiner Figur läßt die »ambivalente biblische Darstellung« (S. 15) bis in die Literatur der Gegenwart eine große Bandbreite an Deutungsoptionen und Gestaltungsfreiheiten zu, 1 die bereits im Mittelalter vielfältige Ausformungen finden.

[2] 

Fragestellung und Aufbau

[3] 

Ausgehend von dieser im Neuen Testament grundgelegten Spannung greift Bettina Mattig-Krampe in ihrer Dissertation (Innsbruck 1999) die Teilbereiche der »deutschen Bibel- und Legendenepik des Mittelalters« bezüglich ihres »Pilatusbild[es]« heraus und setzt sich eine »systematische Untersuchung der Richterfigur in der erzählenden geistlichen Dichtung des Mittelalters« (S. 18) zum Ziel.

[4] 

Die Arbeit besteht aus vier im engeren Sinne textanalytischen Kapiteln, die im einzelnen folgende Texte bzw. systematisch geordnete Textgruppen in den Blick nehmen:

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• »Bibelepik« (Heliand; Otfrid von Weißenburg, Evangelienbuch; Frau Ava, Leben Jesu; Bruder Philipp, Marienleben; Die Erlösung, S. 67–97)

[6] 

• »Evangelium Nicodemi und angeschlossene Legenden« (Konrad von Heimesfurt, Diu urstende; Gundacker von Judenburg, Christi Hort; Heinrich von Hesler, Evangelium Nicodemi; spätmittelalterliche Prosa-Fassungen des Evangelium Nicodemi; Klosterneuburger Evangelienwerk; S. 99–154)

[7] 

• »Die Pilatuslegende in den Legendaren« (Legenda aurea; Elsässische Legenda aurea; Das alte Passional; Das Märterbuch; Der Heiligen Leben; S. 155–188)

[8] 

• »Unabhängige Überlieferungstradition des späten Mittelalters« (Der Große Seelentrost; Ps.-Regenbogen, Veronika-Dichtung; Heinrich von St. Gallen, Extendit manum; Johannes Rothe, Passion, S. 189–224)

[9] 

Über bestimmte Kriterien, nach denen dieses beeindruckend umfangreiche Textkorpus ausgewählt wurde, informiert die Verfasserin nicht weiter. 2 Als Zielsetzung für die Einzelanalysen, denen jeweils ein einführender, der literarhistorischen Situierung eines Textes gewidmeter Abschnitt vorangestellt ist, gibt sie die »Gegenüberstellung verschiedener Pilatusbilder in ihren unterschiedlichen Traditionen bzw. ihre gegenseitige Durchdringung« (S. 18) an. Insbesondere leisten dies resümierende Abschnitte jeweils am Kapitelende sowie ein Abschnitt, der Heliand und Otfrids Evangelienbuch gegeneinander hält (vgl. S. 81 f.).

[10] 

Bettina Mattig-Krampe verspricht sich von ihren Textanalysen außerdem, daß das ermittelte Pilatusbild Aufschluß bietet darüber,

[11] 
welche Ausprägungen das meist lateinische Quellenmaterial in der deutschsprachigen Dichtung findet und welche Beziehungen untereinander hergestellt werden können. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, wie die jeweiligen Dichter andere Figuren ihres Werkes beleuchten, und ob die Figurenkonstellation Rückschlüsse auf das Pilatusbild zulässt.« (S. 19)
[12] 

Diese interessanten und anspruchsvollen Zielsetzungen hätte die Verfasserin ausführlicher explizieren und um eine präzise Fragestellung, ein tragfähiges methodisches Konzept und ein terminologisches Beschreibungsinstrumentarium für die Interpretationskapitel erweitern können. Indes muß sich der Leser mit diesen knapp gehaltenen Andeutungen zu »Zielsetzung« (S. 18 f.), »Aufbau« (S. 19 f.) und »Gestaltungskriterien« (S. 20 f.) bescheiden.

[13] 

Quellenkunde:
Von der Antike ins Mittelalter

[14] 

Den Einzelanalysen vorangestellt ist ein umfangreiches Kapitel »Pilatus in den Quellen«. Der quellenkundliche Überblick stellt zunächst die einschlägigen außerbiblischen (S. 23–27), neutestamentlichen (S. 27–37) und apokryphen (S. 37–49) Zeugnisse vor. Es fällt auf, daß die Verfasserin für diese Abschnitte die überreiche theologische Überblicks- und Spezialliteratur zu Pilatus und zum Prozeß Jesu nicht heranzieht und mit Grundannahmen der modernen exegetischen Forschung nur oberflächlich vertraut ist. 3 Der anschließende Abschnitt (S. 49–66) ist der Genese, Ausformung und Tradierung der Pilatuslegende von der Kirchengeschichte des Eusebius von Cäsarea bis zur Legenda aurea gewidmet Bereits in diesen Abschnitten wird immer wieder auf Bezüge zu den mittelalterlich-volkssprachlichen Texten aufmerksam gemacht.

[15] 

Im folgenden gehe ich gesondert auf drei mir wichtig erscheinende Problemfelder der Textanalysen ein: 1. den Quellenbegriff, 2. die Gattungsfrage und 3. die Frage nach dem aus den Untersuchungen entwickelten »Pilatusbild«:

[16] 

Zum Quellenbegriff

[17] 

Mattig-Krampe erläutert unter dem Abschnitt »Aufbau« (S. 19 f.) zum Gegenstandsbereich ihrer Untersuchung:

[18] 
Die deutschsprachige Bibelepik des 9. Jh.s zeigt [...] eine erstaunliche gestalterische Freiheit im Umgang mit dem vorhandenen Quellenmaterial. Dabei ist die Verwendung verschiedener, über die Bibel hinausgehender Quellen in ihrem Ergebnis auf das Pilatusbild hin zu befragen. (S. 19)
[19] 

Die Befragung dieser Quellen wird weder methodisch erläutert noch wird der Begriff der »Quelle« differenziert verwendet in Bezug auf biblische, apokryphe, exegetische oder andere »Quellen«. Das hat zur Folge, daß sich der Leser bisweilen etwas ratlos den Begriffen »die Vorlage« oder »die Quelle« gegenübersieht und trotz quellenkundlicher Einführung nicht immer mit Eindeutigkeit sagen kann, auf was im Einzelfall genau Bezug genommen wird: die Bibel, Apokryphen, die »traditionelle[n] Auslegung durch die Patristik« (S. 81) oder »eine mündliche Erzähltradition« (S. 85).

[20] 

Die streckenweise unpräzisen, oft im Konjunktiv II formulierten Aussagen 4 kommen ohne Einzelnachweise aus und lassen denkbare, gegebenenfalls sogar wahrscheinliche Antworten auf die Quellenfrage bedauerlicherweise in der Schwebe. 5 Für das Marienleben Bruder Philipps liest sich das beispielsweise wie folgt, wobei sich »Quelle« hier immer eindeutig bezieht auf die lateinische Vita beatae Virginis Mariae et salvatoris rhythmica:

[21] 
Die [...] Herodes-Episode übernimmt der Kartäuser [...] nach Abfolge und Aussage seiner Quelle. [...] Obwohl bei Philipp sicher [!] mit der Kenntnis der Legenda aurea, ihrer Verbreitung der Pilatuslegende und deren Herodes-Episode gerechnet werden darf [!], bleibt der Dichter hier seiner Quelle treu. Der Kartäuser verzichtet in der Passion eher auf apokryph-legendäre Motive seiner Quelle, als dieser noch weitere hinzuzufügen. [...] Stringenter als seine Quelle will er hier offenbar [!] Lukas folgen [...]. Dieses in allen Evangelien und vielen sonstigen [!] biblischen Nacherzählungen der Passion vorkommende Element scheint [!] Philipp entbehrlich gewesen zu sein. Offenbar will er [...]. (S. 89)
[22] 

Im Abschnitt »Gestaltungskriterien« (S. 20) weist sie wiederholt auf die Unverzichtbarkeit einer »direkte[n] Gegenüberstellung des jeweiligen deutschsprachigen Textes mit seiner Quelle« hin, »um Einzelheiten kritisch beleuchten zu können« (S. 20). Die Verfasserin benennt in einigen Fällen ihre Gewährsmänner mit Einzelnachweis und zitiert aus ihnen. Sie tut das dann mal aus einer deutschen, mal aus einer englischen Übersetzung, ohne den kritischen Text der verwendeten originalsprachlichen Ausgabe hinzuzufügen (vgl. z.B. S. 75, Anm. 220 oder S. 156, Anm. 358 f.). Trotz dezidiert quellenorientiertem Ansatz, zu dessen Horizont explizit auch die patristische Literatur gehört (vgl. S. 21), und der abschließend noch einmal generalisierend im Abschnitt »Quellenverhaftung« (S. 235) hervorgehobenen »Bedeutung der vom Dichter verwendeten Quelle« (S. 235) kommt die Arbeit hier kaum zu neuen Forschungsergebnissen oder Perspektiven, sondern wiederholt bekannte, grundlegende Einsichten: »Sie [die Bibel] bleibt für die gesamte Bibelepik die Hauptquelle schlechthin.« (S. 225) –

[23] 
Allen [im Kapitel »Bibelepik« untersuchten Texten] gemeinsam ist [...] die Notwendigkeit, aus dem ihnen zur Verfügung stehenden Material, biblischen und apokryphen Texten, Kommentaren und Dichtungen, auszuwählen. Hauptinteresse und wichtigste Quelle bleibt aber für alle die Bibel. (S. 94).
[24] 

Damit ist bereits auf ein zweites Problemfeld, die Gattungsfrage, hingewiesen.

[25] 

Gattungsfrage

[26] 

Als Gliederungsprinzip ihrer Arbeit zieht Bettina Mattig-Krampe die Differenzierung in »Bibel- und Legendenepik« einer motivgeschichtlichen Strukturierung vor, da sich so »das Pilatusbild auf gattungsimmanente Ausprägungen bzw. eine chronologische Entwicklung hin beurteilen« (S. 19) läßt. Die beiden Gattungstermini des Buchtitels werden folgendermaßen eingeführt und definiert: »Die Bibelepik stellt Pilatus innerhalb eines Passionsgeschehens dar, die Legende hingegen befasst sich mit dem Leben des römischen Richters, der Prozeß Jesu vor Pilatus bleibt dort ausgespart« (S. 19).

[27] 

Es ist schade, daß die Verfasserin sich keine darüber hinausgehenden Gedanken macht und weiterführende Literatur, die gattungstheoretische Fragestellungen zu Bibelepik und Legende diskutiert, nicht in ihre Überlegungen miteinbezieht. 6 Die Frage nach Interferenzen der Gattungen ›Bibelepik‹ und ›Legende‹ und die Frage nach der terminologischen Konsistenz dieser Bezeichnungen, die man bereits für die ›legendenepischen‹ Elemente im ›Bibelepos‹ Heliand hätte prüfen können (vgl. S. 73), oder Stichworte wie beispielsweise ›Sacra poesis als europäische Tradition‹ (Max Wehrli) treten nicht in das Blickfeld der Diskussion. Gestreift wird der Begriff der ›Antilegende‹ (vgl. S. 18 und S. 227). In dem Kapitel, das die »Unabhängige Überlieferungstradition des späten Mittelalters« vorstellt, wird – abgesehen von der Feststellung, daß die darunter vorgestellten Texte »keiner geschlossenen gemeinsamen Textgattung« zuzuordnen und somit »Streugut« darstellen – nicht klar, von was sie »unabhängig« sein sollen. Warum bietet die Gattung ›Legende‹ »doch die geeignetste Möglichkeit, das Handlungsgeschehen phantasievoll auszugestalten« (S. 230) und inwiefern spielen »das narrative Element und die unbändige Freude am Fabulieren« (S. 146, vgl. auch S. 61 und S. 226) in diesem Zusammenhang eine Rolle? Im abschließenden Abschnitt »Der Einfluß der Gattung auf das Pilatusbild« relativiert Mattig-Krampe die Bedeutung der Gattungsfrage in Bezug auf ihre Themenstellung generell:

[28] 
In jeder Gattung finden sich entlastende und kritische Pilatusdarstellungen in poetischer und nüchterner Form. Während sich die zugrundeliegenden Quellen und der verwendete Erzählstoff voneinander unterscheiden, hat die Wahl der Gattung selbst offensichtlich keinen Einfluss auf das Pilatusbild. (S. 231)
[29] 

»Pilatusbild«

[30] 

Auch die Ergebnisse der Analysen, die aufs Ganze gesehen ein »komplexes Pilatusbild« (S. 19, vgl. S. 225) ergeben, sind trotz vieler interessanter und zutreffender Einzelbeobachtungen in ihrer Argumentation nicht immer leicht nachvollziehbar und konsistent. Zur Pilatusdarstellung bei Otfrid urteilt Bettina Mattig-Krampe:

[31] 
Schwach und nachgiebig wirkt Pilatus nur, weil es die Vorlage verlangt und der Erreichung des [heilsgeschichtlichen] Zieles dient. Eine persönliche charakterliche Schwäche des Richters lässt sich daraus nicht ableiten.« (S. 81)
[32] 

Den Begriff des ›Charakters‹ benützt die Verfasserin auch für die Beschreibung des Pilatusbildes Konrads von Heimesfurt: Dieser »versucht, die jeweilige Einzelhandlung zu motivieren – was ihm gelingt –, und [verfolgt] weniger eine fortlaufend konsequente Charakteranalyse des Richters [...]«(S. 112, vgl. auch S. 126).

[33] 

Die Interpretationen verweisen auf die »Gefühlslage« und das »Seelenleben« (S. 127) von Pilatus, »psychologische Feinheiten« (S. 175) und die »Psychologisierung des römischen Statthalters« (S. 129) durch die mittelalterlichen Autoren, die sich der »Form eines inneren Monologs« (S. 128, vgl. S. 209 und S. 229) bedienen, wie etwa in den Ausführungen zu Christi Hort des Gundacker von Judenburg:

[34] 
Ohne den mittelhochdeutschen Text überpsychologisieren zu wollen, ist hier doch der Versuch Gundackers erkennbar, die Brüche in der Natur des Pilatus auszumalen, das Ambivalente, das die christlichen Autoren seit der Antike gereizt hat, zu verdeutlichen. (S. 127)
[35] 

Oder zum Passional: »Mit Metaphern, Psychologisierungen der Handelnden und einer recht ausführlichen Erzählweise wird der Stoff lebendig aufbereitet, die lateinische Vorlage nicht nur übersetzt, sondern wirklich bearbeitet.« (S. 176)

[36] 

Zur Frage der Personenkonstellationen, die Teil der ursprünglichen Zielsetzungen ist, formuliert sie zusammenfassend, daß Pilatus »selten von sich aus« (S. 233) Beziehungen zu anderen Personen aufbaut. Dem Dichter der Erlösung bescheinigt Bettina Mattig-Krampe zunächst »eine außerordentliche theologische Bildung, daneben aber auch große Kenntnis apokryphen und legendären Erzählguts sowie lateinischer und deutscher Literatur« (S. 93), und hält ihm anschließend »Einfallslosigkeit [...], was die Ausgestaltung dieser Figur anbetrifft« (S. 94) vor. Die Erlösung bietet »weder ein kritisches noch ein entlastendes, sondern ein überaus unscharfes Bild von Pontius Pilatus, das vor allem zeigt, wie wenig sich der Dichter mit der Pilatusfigur auseinandergesetzt hat« (S. 94). Die H-Fassung des Prosa-Evangelium Nicodemi zeigt ein »konfuses Pilatusbild« (S. 123). In der Elsässischen Legenda aurea dagegen »ist keine bewusste oder auffallende Charakterisierung oder Motivierung der handelnden Figuren im Allgemeinen, und der des Pilatus im Besonderen, erkennbar.« (S. 166). Für den Ps.-Regenbogen »[...] ist auch die Gestalt des Pilatus selbst kaum von Interesse, das Maß seiner Schuld ist ihm ein Anliegen.« (S. 198) und im Passionstraktat des Heinrich von St. Gallen kommt ihrer Ansicht nach eine »generelle Bedeutungslosigkeit des Pilatus« (S. 203) zum Ausdruck.

[37] 

Fazit

[38] 

Die Ergebnisse ihrer Analysen faßt Bettina Mattig-Krampe in dem abschließenden Kapitel »Aspekte zum Pilatusbild« (S. 225–235) zusammen. Als Fazit bleibt dazu und im Blick auf das Ganze anzumerken, daß dem in formaler Hinsicht ziemlich nachlässig redigierten Buch 7 hinsichtlich der besprochenen Problemfelder ein grundlegendes methodisches und terminologisches Gerüst fehlt. Nicht zuletzt deshalb fallen auch die Interpretationen wenig überzeugend aus. Eine synoptische Übersicht mit dem Motivbestand der Pilatuslegenden in den gewählten Textbeispielen und deren Gegenüberstellung wären z.B. nützlich gewesen, um so die Untersuchungsergebnisse zur Motivgeschichte sichtbar zu machen.


Dr. des. Norbert Kössinger
Universität Paderborn
Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft
Warburger Str. 100
DE - 33098 Paderborn

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Ins Netz gestellt am 06.07.2004

IASLonline ISSN 1612-0442

Diese Rezension wurde betreut von unserem Fachreferenten Prof. Dr. Ernst Hellgardt. Sie finden den Text auch angezeigt im Portal Lirez – Literaturwissenschaftliche Rezensionen.

Redaktionell betreut wurde diese Rezension von Natalia Igl.

Empfohlene Zitierweise:

Norbert Kössinger: Pilatus im deutschen Mittelalter. (Rezension über: Bettina Mattig-Krampe: Das Pilatusbild in der deutschen Bibel- und Legendenepik des Mittelalters. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2001.)
In: IASLonline [06.07.2004]
URL: <http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=294>
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Anmerkungen

Vgl. dazu etwa Karl-Josef Kuschel: Jesus in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Mit einem Vorwort von Walter Jens (Ökumenische Theologie 1) 3. durchges. Aufl. Zürich u.a.: Benziger Verlag Gütersloh 1979, S. 93–100.   zurück
Das traditionell ins 12. Jh. datierte deutsche Pilatusgedicht erwähnt sie im Abschnitt »Stand der Forschung« (S. 16–18, hier S. 16), es findet aber von einer kurzen Erwähnung abgesehen (vgl. S. 225) keine Berücksichtung mehr im Rahmen der Textuntersuchungen.   zurück
Etwa mit der zu differenzierenden Behauptung, das Markusevangelium liegt »allen anderen Evangelien« (S. 29) zugrunde (vgl. S. 32 und S. 36). Theologische Literatur zu Pilatus ist außer einer Wiener Diplomarbeit fast gänzlich aus dem Abschnitt zum Forschungsstand verbannt. Ich erlaube mir ersatzweise hinzuweisen auf die einschlägigen Artikel des Lexikons für Theologie und Kirche, die neueren exegetischen Kommentarreihen zum Neuen Testament, z.B. die Neue Echter Bibel, Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament oder Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament. An Standardwerken und neueren Spezialstudien zum Themenfeld seien genannt: Josef Blinzler: Der Prozess Jesu. 4. Aufl. Regensburg: Pustet 1969. – Peter Egger: »Crucifixus sub Pontio Pilato«. Das »crimen« Jesu von Nazareth im Spannungsfeld römischer und jüdischer Verwaltungs- und Rechtsstrukturen (Neutestamentliche Abhandlungen N.F. 32) Münster: Aschendorff 1997. – Helen K. Bond: Pontius Pilate in history and interpretation (Society for New Testament Studies. Monograph series 100) Cambridge: University Press 1998.   zurück
Formulierungen mit »wohl«, »eher«, »etwa«, »offenbar«, »recht«, »bzw.« ziehen sich durch das ganze Buch und überschreiten die Grenze der erwünschten Flapsigkeit. Z.B.: »Eine Erklärungen [!] für die Herkunft Mainz, außer daß sich mit der Stadt offenbar ein schlechter Ruf verband, konnte trotz Bemühen nicht wirklich gefunden werden, [...]« (S. 59, Anm. 158).   zurück
Für den Heliand und Otfrids Evangelienbuch sind sie nicht auf dem neuesten Diskussionstand. Im Literaturverzeichnis fehlen z.B. folgende zur Quellenfrage grundlegende Arbeiten: Wolfgang Huber: Heliand und Matthäusexegese. Quellenstudien insbesondere zu Sedulius Scottus (Münchener germanistische Beiträge 3) München: Max Hueber Verlag 1969. – Ernst Hellgardt: Die exegetischen Quellen von Otfrids Evangelienbuch. Beiträge zu ihrer Ermittlung. Mit einem Kapitel über die Weißenburger Bibliothek des Mittelalters und der Otfridzeit (Hermaea N.F. 41) Tübingen: Max Niemeyer Verlag 1981.   zurück
Auch die Arbeiten Achim Massers zieht sie im Zusammenhang ihrer gattungstheoretischen Erwägungen nicht heran. Vgl. im Überblick zu anderen Forschungspositionen: Dieter Kartschoke: Bibelepik. In: Klaus Weimar u.a. (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte Bd. I. Berlin / New York: Walter de Gruyter 1997, S. 219 f. – Konrad Kunze: Legende. In: Harald Fricke u.a. (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte Bd. II. Berlin / New York: Walter de Gruyter 2000, S. 389–392.   zurück
Abgesehen von orthographischen und syntaktischen Fehlern sowie formalen Inkonsequenzen und Versehen, stimmen Kopftitelzeile und Verweise innerhalb der Untersuchung nicht immer. Im Literaturverzeichnis wird nicht konsequent zwischen Primär- und Sekundärliteratur unterschieden. Das Abkürzungsverzeichnis ist unvollständig.   zurück