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Goethe monumental?

Autobiographie und Naturforschung beim späten Goethe

  • Stefan Blechschmidt: Goethes lebendiges Archiv. Mensch - Morphologie - Geschichte. (Ereignis Weimar - Jena. Kultur um 1800. Ästhetische Forschungen 25) Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2009. 355 S. Hardcover.
    ISBN: 978-3-8253-5578-4.
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Konzeption und Aufbau

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Stefan Blechschmidt kündigt in seiner Monographie eine Neubewertung von Goethes ›zweiter Autobiographie‹ an; darunter sind diejenigen Schriften Goethes zu verstehen, die im weiteren Sinn eine Darstellung seines Lebens zum Gegenstand haben, aber nicht zu seinen »kanonisierten Autobiographien von Dichtung und Wahrheit (1811–1831) über die Italienische Reise (1816 f.) bis hin zur Campagne in Frankreich 1792 (1822), der Belagerung von Mainz (1822) oder dem Zweiten römischen Aufenthalt (1829)« gehören (S. 32); untersucht werden in diesem Zusammenhang unter anderen die Tag- und Jahreshefte, die Goethe 1830 »als Ergänzungen meiner sonstigen Bekenntnisse« veröffentlichte, die Konfession des Verfassers, die den 1810 publizierten Historischen Teil der Farbenlehre beschließt, und die Schriftenreihe Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie (1817–1822), die, wie der Untertitel es formuliert, »Erfahrung, Betrachtung, Folgerung durch Lebensereignisse verbunden« darbietet. Diese Texte deutet Blechschmidt plakativ und für seine Arbeit titelgebend als Goethes lebendiges Archiv, das durch die »archivalische Aufarbeitung der eigenen Existenz« (S. 22), einschließlich ihrer ›falschen Tendenzen‹, durch die Historisierung von Goethes Persönlichkeit und durch die Orientierung am morphologischen Modell seiner Naturforschung gekennzeichnet sei.

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Blechschmidts Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Nach einer zum Thema hinführenden und die Problemlage skizzierenden Einführung (Kapitel 1, S. 11–23) und einer breit angelegten »Methodischen Vorbemerkung« (Kapitel 2, S. 25–58) erörtert Kapitel 3 (S. 59–118) Goethes Selbsteinschätzung als naturforschender Laie vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Dilettantismus-Diskussion. Kapitel 4 (S. 119–210) zeigt Goethe als Wissenschaftshistoriker, der bei der Auswahl und Darbietung der Materialien zur Geschichte der Farbenlehre nach Vorläufern und in der eigenen Gegenwart nach ›gleichzeitigen Gleichgesinnten‹ 1 sucht, die als ›Verbündete‹ im historischen Kampf gegen Newton in Frage kommen. Kapitel 5 (S. 211–265) analysiert die »autobiographische[ ] Kontextualisierung« (S. 232) von Goethes zum Teil Jahrzehnte zuvor entstandenen naturwissenschaftlichen Schriften in den Heften Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie. Im Anschluss daran untersucht Kapitel 6 (S. 267–318) die Strategien der Selbstdarstellung in den gleichzeitig entstandenen Tag- und Jahresheften. Außer einem »Fazit« bietet der Schlussteil (S. 319–335) einen Ausblick, der auf strukturelle Parallelen zwischen Goethes ›zweiter Autobiographie‹ und seinem Altersroman Wilhelm Meisters Wanderjahre hinweist.

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Künstlerischer Dilettantismus und
naturforschendes Laientum

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Nach einem Überblick über die zeitgenössische Diskussion, besonders bei Karl Philipp Moritz und Schiller, arbeitet Blechschmidt Goethes spezifische Position zum Thema Dilettantismus heraus. Trotz seiner dezidierten Ablehnung oberflächlicher, unqualifizierter »Pfuscherey« (z.B. WA I 47, S. 301, 306) erkannte Goethe, der sich in der bildenden Kunst selbst als Dilettant einschätzte, durchaus auch positive Momente im Phänomen des künstlerischen Dilettantismus an. So ist der Dilettant in der Lage, sich zu vervollkommnen; er kann und soll, wie es die Weimarer Kunstfreunde (Goethe, Schiller und Johann Heinrich Meyer) in ihrem Schema Über den Dilettantismus formulierten, »Sehen lernen« (WA I 47, S. 302) und das Organisationsprinzip der Natur erfassen.

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Für geradezu unverzichtbar hält Goethe die Zuarbeit des ›Liebhabers‹ im Bereich der Naturforschung: »Das Wissenschaftliche wird von vielen Seiten zusammengetragen, und kann vieler Hände, vieler Köpfe nicht entbehren« 2 . Angesichts der im 18. Jahrhundert lawinenartig anwachsenden Menge von Informationen erfüllen Laien die wichtige Aufgabe, empirische Daten zu sammeln und zu ordnen. Nicht nur beim Archivieren, sondern auch im kollektiv-kommunikativen Zusammenhang der Naturforschung findet der Laie ein Betätigungsfeld, wie zum Beispiel in locker institutionalisierten geselligen Kreisen, die auch interessierten Liebhabern offenstanden und ihnen die Möglichkeit boten, in zwangloser Form ihre Beobachtungen und Erfahrungen auszutauschen.

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Goethes Wertschätzung des naturforschenden Laien zielt nicht zuletzt auf die Rechtfertigung seiner eigenen Aktivitäten in diesem Bereich, wie der Verfasser feststellt. Goethe verstand es, den Radius seiner laienhaften Naturforschung beträchtlich zu erweitern, indem er sich universitärer und außeruniversitärer Zu- und Mitarbeiter versicherte. Zum einen förderte er den Aufbau gelehrter Gesellschaften, wie der Weimarer Freitagsgesellschaft, die 1791 auf seine Anregung hin gegründet wurde, zum andern favorisierte er bei der Besetzung von Lehrstühlen Kandidaten, die zum Beispiel hinsichtlich der Metamorphoselehre oder der neptunistischen Theorie der Erdentstehung seinen eigenen Auffassungen nahestanden, wie die Botaniker August Johann Georg Carl Batsch und Friedrich Siegmund Voigt, den Chemiker Johann Friedrich August Göttling und den Mineralogen Johann Georg Lenz.

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Rechtfertigung – Konfession –
Selbsthistorisierung

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Goethe hatte seine Farbenlehre ursprünglich als fächer- und disziplinenübergreifende Gemeinschaftsarbeit konzipiert, musste sein umfassendes Projekt jedoch schließlich weitgehend allein realisieren. Angesichts der immensen Fülle von Materialien, die besonders im dritten Teil zur Geschichte der Farbenlehre zu bewältigen waren, bezeichnete Goethe seine Arbeit als »eine Art Archiv« (LA I 6, S. VIII), die, wie die Formulierung suggeriert, ohne gestalterischen Anspruch die vorgefundenen Quellen und Zeugnisse zusammenstelle. Tatsächlich präsentiert Goethe die Historie der Farbenlehre durchaus nicht objektiv; in den sechs Abteilungen, die von der Antike bis ins 18. Jahrhundert Werk und Leben einer Vielzahl von Persönlichkeiten würdigen, die sich (als Gelehrte oder Laien) um die Farbenlehre verdient gemacht haben, werde, wie Blechschmidt feststellt, die Tendenz sichtbar, »Familienähnlichkeiten« (S. 160) und prinzipielle Gegensätze, wie zum Beispiel die Polarität von Originalität und Autorität der Überlieferung, herauszuarbeiten. Die biographischen Charakterskizzen ordnen sich zu morphologisch strukturierten Reihen von Gleichgesinnten, die auf die Konfession des Verfassers hin komponiert seien. Dabei intendiere Goethe »die Apologie des naturwissenschaftlichen Laientums und die Typologie opponierender Vorstellungsarten oder gegenläufiger methodischer Ansätze« (S. 159).

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In den Zusammenhang von Goethes Rechtfertigung seiner naturforschenden Aktivitäten ordnet Blechschmidt auch das für Goethes Erkenntnistheorie zentrale Phänomen des Aperçus ein, in dem aktuelle Erfahrungen und spezifische Voraussetzungen des Individuums ein plötzliches intuitives Gewahrwerden von Zusammenhängen bewirken; damit bringe das Aperçu zumindest momentan Leben und Werk zur Deckung. Darüber hinaus bemerkt Blechschmidt strukturelle Übereinstimmungen zwischen Goethes Konfession und der Apologie des Sokrates, wobei Goethe jedoch anders als der Sokrates der platonischen Apologie nicht die Unveränderlichkeit seiner Persönlichkeit, sondern gerade die dynamische Beziehung seiner verschiedenen Tätigkeitsbereiche als identitätstiftendes Moment betrachte.

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Goethes Schriftenreihe Zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie vereint im Laufe ihres Erscheinens zunehmend heterogene Texte. Die beiden ersten Hefte Zur Morphologie gruppieren sich jeweils um zwei Schlüsseltexte zu Goethes botanischen und osteologischen Studien, den Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären (1790) und die Schrift über den Zwischenkieferknochen beim Menschen aus dem Jahr 1784. Das erste Heft Zur Morphologie, das Goethes Abhandlung über die Metamorphose der Pflanzen durch Texte zu ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte ergänzt (Geschichte meines botanischen Studiums, Entstehen des Aufsatzes über Metamorphose der Pflanze, Schicksal der Handschrift und Schicksal der Druckschrift), akzentuiere laut Blechschmidt die unauflösbare Verklammerung von Naturforschung und Leben. Im Zusammenhang mit seiner Rekonstruktion von Genese und Wirkung der Goetheschen Zwischenkiefer-Schrift hebt Blechschmidt den zeitgenössisch durchaus positiv konnotierten ›Eigen-Sinn‹ Goethes hervor, den dieser in seiner Selbstdarstellung der Autorität tradierter Lehrmeinungen und borniertem Gelehrtendünkel entgegensetze. Insgesamt erkennt der Verfasser in den Heften zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie eine Aufwertung des Erlebens als Ausdruck »der autobiographischen Denkweise« (S. 265) beim späten Goethe.

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Parallel zur Veröffentlichung seiner naturwissenschaftlichen Schriftenreihe arbeitete Goethe seit 1819 an den Tag- und Jahresheften, in denen sich der »Prozess seiner Selbsthistorisierung« (S. 276) fortsetze. Das Augenmerk des Autobiographen gilt hier vor allem seinen verschiedenen Tätigkeitsbereichen und Wirkungsfeldern, wobei die Naturforschung breiten Raum einnimmt. Persönliches bleibt dagegen weitgehend ausgespart. Blechschmidt deutet dies als »Monumentalisierungsstrategie, die jeglicher Tätigkeit einen öffentlichen Charakter verleiht« (S. 299). Die Schwierigkeiten, die Vielfalt verschiedenartiger Tätigkeiten darzustellen, löse Goethe, indem er auf das Tableau als Modell der Wissensorganisation zurückgreife, das erlaube, eine Fülle von Informationen strukturiert darzubieten. Das Prinzip des ›Kollektiven‹, das die Arbeit des Naturforschers leite, übertrage Goethe nun auf sein gesamtes Leben und Werk. Er verabschiede sich von seinem bisherigen, wesentlich auf Originalität beruhenden Selbstkonzept und definiere sich nun stattdessen als Kollektivwesen, das von zahlreichen Einflüssen geformt wurde.

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Sonderforschung?

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Blechschmidts Jenaer Dissertation ist aus dem Sonderforschungsbereich 482 hervorgegangen, der das »Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800« als einmalige geistesgeschichtliche Konstellation »aus historischer, ästhetischer und wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive« beleuchtet. 3 Das dort angesiedelte Teilprojekt C 11, »Monumente des Autors – Lebensgeschichte und Werkedition« untersuchte neben den Werkausgaben der ›Spitzenautoren‹ Goethe, Schiller und Wieland die »Monumentalisierungsstrategien in den autobiographischen Texten Goethes«. 4

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Ein Verdienst des genannten Sonderforschungsbereichs besteht darin, dass seine transdisziplinäre Ausrichtung die Bearbeitung fächerübergreifender Themen fördert und den Blick für entsprechende Fragestellungen schärft, wie Blechschmidts Arbeit zeigt, die ein breites Spektrum von Texten untersucht und Goethes späte autobiographische Schriften im historischen Umfeld von ästhetischer Diskussion und Naturforschung beleuchtet. Bedenklich allerdings erscheint eine gewisse Einseitigkeit des Verfassers, der dazu neigt, Publikationen seines Sonderforschungsbereichs intensiv zu rezipieren und an ihre Ergebnisse anzuschließen, während seine Auseinandersetzung mit der übrigen Forschungsliteratur, zum Beispiel im Bereich der Autobiographie, durchaus Lücken aufweist oder auf die Oberfläche der sachlichen Problematik beschränkt bleibt. Dies lässt befürchten, dass hier lediglich die herkömmliche disziplinäre Einengung des wissenschaftlichen Denkens von einer Einengung auf die Perspektive eines Sonderforschungsbereichs abgelöst wird.

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Naturforschung und Autobiographik

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Das Nebeneinander von autobiographischen und naturwissenschaftlichen Texten in den Materialien zur Geschichte der Farbenlehre und in den naturwissenschaftlichen Heften, aber auch in den Tag- und Jahresheften wirft die Frage nach dem Verhältnis zwischen beiden Bereichen auf. Blechschmidt knüpft an die Arbeit von Stephan Koranyi, Autobiographik und Wissenschaft im Denken Goethes (Bonn 1984), an, die in Goethes Schriften seit den 1790er Jahren der »Entstehung der Autobiographik aus dem Geist der Wissenschaft« (Kapitel I, Überschrift, S. 17) nachgeht, wobei Koranyi im Unterschied zu Blechschmidt auch Dichtung und Wahrheit und andere Texte der ›ersten Autobiographie‹ in seine Arbeit einbezieht. Nach Koranyi stelle die Naturforschung die Methode für die Lebensbeschreibung zur Verfügung; andererseits wirke aber auch Goethes Autobiographik auf seine Konzeption der Wissenschaftsgeschichte zurück; Wissenschaft werde in Autobiographik überführt; dabei konstatiert Koranyi eine Akzentverschiebung vom Besonderen zum Allgemeinen und Überindividuellen sowie die Tendenz zur ›Entliterarisierung‹ (S. 183).

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Demgegenüber weist Carsten Rohde, der neuerdings Goethes (auto- )biographisches Schreiben von seinem ersten Weimarer Jahrzehnt bis zur Ausgabe letzter Hand untersucht 5 , auf dessen generelles Interesse am Biographischen hin; dies betreffe gleichermaßen die ›stellvertretenden Lebensläufe‹ seiner Künstlerbiographien und des Wilhelm Meister, die biographischen Skizzen im historischen Teil der Farbenlehre sowie Goethes autobiographische Schriften. In diesem Zusammenhang bilde Goethe erzählerische Verfahren aus, die unter das Stichwort des ›Kollektiven‹ subsumiert werden können, nämlich multiperspektivisches Erzählen, die Rolle des Redaktors und die Archivfiktion. Als das umfassende Projekt seiner Lebensbeschreibung in Dichtung und Wahrheit stockte und schließlich abgebrochen wurde, habe es für Goethe nahegelegen, sein autobiographisches Vorhaben in mehrere Teilprojekte aufzusplittern, die Goethes Alterspoetik der ›wiederholten Spiegelungen‹ entsprächen.

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Trotz ihrer kontroversen Deutung des Zusammenhangs zwischen Naturforschung und Autobiographik gelangen Koranyi und Rohde zu einer ähnlichen Einschätzung von Goethes späten autobiographischen Schriften: nach Koranyi werde in ihnen die moderne »Entthronisierung des Subjekts« (S. 182) sichtbar, Rohde bescheinigt ihnen eine Absage an jegliche »Monumentalität« (S. 352). Die Ergebnisse seiner beiden Vorgänger, aber auch Blechschmidts eigene Befunde (wie zum Beispiel sein Hinweis auf den Wandel von Goethes Selbstverständnis in den Tag- und Jahresheften im Sinne einer ›kollektiven‹ Existenz) wecken grundsätzliche Skepsis an der Ergiebigkeit eines Forschungsansatzes, der primär an den Monumentalisierungsstrategien in Goethes nicht ›kanonisierten‹ autobiographischen Schriften interessiert ist. Problematisch erscheint überdies die Trennung zwischen Texten, die durch die Rezeptionsgeschichte in den Rang einer »kanonisierten Autobiographie« (S. 32) erhoben wurden, und Goethes ›zweiter Autobiographie‹, zumal Goethe selbst beiden Gruppen von Texten keine grundsätzlich verschiedene Funktion zuweist; im siebten Buch von Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit spricht er von seinen Werken, die »nur Bruchstücke einer großen Confession« (WA I 27, S. 110) seien, »welche vollständig zu machen dieses Büchlein ein gewagter Versuch ist« (ebd.); fast zwei Jahrzehnte später betitelt er den umfangreichsten Text seiner ›zweiten Autobiographie‹ Tag- und Jahres-Hefte als Ergänzung meiner sonstigen Bekenntnisse (WA I 35, S. 1).

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»[E]ine Art Archiv«

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Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass Blechschmidt seine Aufmerksamkeit auf diejenigen autobiographischen Texte Goethes richtet, die ansonsten in der Forschung wenig Beachtung finden. Der Verfasser bietet eine materialreiche Untersuchung des Historischen Teils der Farbenlehre, der Hefte zur Naturwissenschaft überhaupt, besonders zur Morphologie und der Tag- und Jahreshefte und stellt unter anderem Hintergründe und Zusammenhänge ihrer Entstehung, Ziele und Intentionen Goethes bei ihrer Niederschrift beziehungsweise bei der abschließenden Redaktion dar. Aufgrund einer gewissen methodologischen Unschärfe und durch eine Vielzahl von Exkursen, Digressionen und Seitenblicken auf eher untergeordnete Aspekte des Themas droht die Arbeit jedoch streckenweise in eine Ansammlung interessanter Beobachtungen zu zerfallen, die selbst ›archivalischen‹ Charakter annimmt und auf die suggestive Kraft der titelgebenden Archivmetapher als einheitstiftendes Moment vertrauen muss.

 
 

Anmerkungen

Goethe an Philipp Otto Runge, 18.10.1809, und Goethe an Henrich Steffens, 9.10.1809; Goethes Werke, hg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. 133 Bände in 143 Teilen. Weimar 1887–1919, hier IV. Abteilung, Bd. 21, S. 119 und 113 f. (Im Folgenden zitiert als WA.)   zurück
»Schlußwort«, Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil; Goethe. Die Schriften zur Naturwissenschaft. Vollständige mit Erläuterungen versehene Ausgabe im Auftrage der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Begründet von K. Lothar Wolf und Wilhelm Troll. Hg. von Dorothea Kuhn und Wolf von Engelhardt. Weimar 1947 ff., hier Bd. I 4, S. 266. (Im Folgenden zitiert als LA.)   zurück
Carsten Rohde: Spiegeln und Schweben. Goethes autobiographisches Schreiben. Göttingen 2006. Vgl. dazu auch die Rezension von Rüdiger Nutt-Kofoth: Auto/Biographie. Eine neue Perspektive auf Goethes autobiographische Unternehmungen. In: IASLonline [23.11.2006]; URL: http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=1730 (13.05.2011)   zurück