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Lebensweltlichkeit in der Literatur

  • Alexander Löck / Dirk Oschmann (Hg.): Literatur & Lebenswelt. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2012. 242 S. Gebunden. EUR (D) 39,90.
    ISBN: 978-3-412-20950-6.
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Lebenswelt als ein Grundbegriff der Literaturwissenschaft

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In einer bemerkenswerten Apologie der Literaturwissenschaft hat der Jenaer Germanist Gottfried Willems die Literaturwissenschaft als eine »Kulturwissenschaft« bestimmt, »die in der Auseinandersetzung mit Literatur weniger auf ein quasi naturwissenschaftliches Struktur- und Funktionswissen als vielmehr auf ein kulturelles Handlungswissen« 1 ausgeht und der Literatur Autonomie gegenüber der Wissenschaft einräumt und »das Lebensweltliche gegenüber der Vormundschaft der Experten« 2 stark macht. Willems lässt keinen Zweifel, dass zur Lebensweltlichkeit als der Summe aller Daseinsphänomene, die den Menschen angehen, auch das naturwissenschaftliche Struktur- und Funktionswissen gehört, soweit es in das Leben eingreift. Die spezifische Leistung der Literatur gegenüber nicht-literarischen Äußerungsformen besteht für ihn in der ästhetischen Formgebung, die eine Aussage ermögliche, die auf andere Weise nicht gemacht werden könne, ohne die also »formensprachliche Anstrengung nicht mitzuteilen, nicht in den intersubjektiven Austausch einzubringen wäre.« 3

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Der zu besprechende Band schließt sich an Willems‘ Verständnis von Literaturwissenschaft an, indem er das Problem des Verhältnisses von Literatur und Lebenswelt, das grundsätzliche theoretische und methodologische Fragen aufwirft, zum Thema macht. In der erfreulich knappen Einleitung, die auf die in Sammelbänden üblichen, aber überflüssigen detaillierten Referate zu den einzelnen Beiträgen verzichtet, erläutern die Herausgeber ein auf den Begriff der Lebensweltlichkeit gegründetes Literaturverständnis, das methodologisch zu einer »Opposition gegen ›objektivistische‹, vor allem positivistische Ansätze« (S. 12) führt, und sie stellen in großer Prägnanz dar, inwiefern die in dem Band vertretenen Beiträge sich in je eigener Weise auf das Hauptthema beziehen und zu spannungsvollen Konfigurationen führen. Im Folgenden werden zunächst die explizit auf das Thema von »Literatur und Lebenswelt« bezogenen Artikel besprochen.

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Im ersten, provokativen wissenschaftskritischen Beitrag erläutert der Philosoph Wolfram Hogrebe, der auch eine literaturwissenschaftliche Ausbildung hat, Gottfried Willems‘ Wissenschaftsprogramm als eine »Phänomenologie der Darstellungsstile«, die in seiner Monographie über Großstadt- und Bewußtseinspoesie (1965) bereits hervortritt, in seinem Hauptwerk Anschaulichkeit. Zu Theorie und Geschichte der Wort-Bildbeziehungen und des literarischen Darstellungsstils (1989) umfassend formuliert ist und sein Gesamtwerk, etwa die Monographie zu Wilhelm Busch (1998) oder den Beitrag zu Gertrude Stein (1996) und neuere literaturtheoretische Arbeiten, prägt. Hogrebe hebt den klar konturierten, konsistenten Literaturbegriff in Willems‘ Werk hervor und sein unablässiges Bemühen, der Germanistik im Widerstand gegen fremde Geltungsansprüche ihre methodischen Grundlagen zu sichern». (S. 17) Er betont die zentrale Rolle des Bezugs der Literatur zum Lebensweltlichen, wenn er auch etwas pathetischer formuliert, als das Willems tun würde:

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Der Sinn des Literarischen bleibt an seinen Bezug zur Lebenswelt gebunden, denn nur hier gibt es Betörendes und Niederschmetterndes, den Adel der Seele und das Teuflische der Begierden. (S. 16)
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Gegenstände in der Lebenswelt und Literatur:
ein phänomenologischer Ansatz

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Die Frage nach der Erkenntnisfunktion der Literatur stellt der phänomenologisch orientierte Beitrag von Eckhard Lobsien dar, der lebensweltliche und literarische Gegenstände in Bezug zueinander setzt. Er konstatiert das Paradox, dass literarische und lebensweltliche Gegenstände eine Differenz und zugleich eine Analogie aufweisen, ein Paradox, das Roman Ingarden durch das Phänomen der Leerstellen im literarischen Werk auflöst, »die einen Sog zu ergänzenden Operationen im Lesevorgang« ausüben. (S. 40) Lobsien benutzt zur Erklärung der Konstitutionsweisen literarischer Gegenständlichkeit Husserls phänomenologisches Konzept der »Abschattungen«, d. h. der perspektivischen Bedingungen, unter denen ein Gegenstand jeweils gegeben ist. »Erst wenn uns ein Text erlaubt, in eine Struktur von Blickpunk – Abschattung – Horizont einzutreten, kann er Gegenstände entwerfen ganz so, als begegneten sie uns in lebensweltlichen Kontexten.« (S. 41) Den Sachverhalt, dass »Raum – in lebensweltlicher Erfahrung so gut wie in Literatur – immer nur der von den Gegenständen her erschlossene Raum sein [kann], fundiert in der Struktur Blickpunkt – Abschattung – Horizont« (S. 44), demonstriert Lobsien in scharfsinniger Analyse an zwei Beispielen, der Darstellung des Osterbergs in Wilhelm Raabes Die Akten des Vogelsangs und dem Wandering-Rock-Kapitel aus Joyces Ulysses. Im Anschluss an den analytischen Teil seines Beitrags führt er seine theoretische Argumentation in dem Kapitel »Globalzeichen, Lebenswelt, Intersubjektivität« fort, indem er für die schwierige Frage, was denn »Einheit des Subjekts« heißt, eine phänomenologische Klärung findet.

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Theorie und Analyse

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Ist die Messlatte durch Eckhard Lobsiens Eingangsartikel sehr hoch gelegt, so enthält der Band doch eine Reihe kongenialer Artikel, die allerdings noch stärker auf eine Verbindung von Theorie und Analyse ausgerichtet sind. So geht Stefan Matuschek der Frage nach der subjektiven Erkenntnisfunktion der Literatur nach, indem er Hans Blumenbergs Explikation von Husserls Begriff der Lebenswelt, die als Nachlassedition unter dem Titel Theorie der Lebenswelt erschien, zur Grundlage seiner Untersuchung von moderner Erzählliteratur macht, die durch das Mittel der personalen Perspektive »Lebenswelten entwirft«. (S. 59) Matuschek verwendet drei Begriffe, die Blumenberg in seiner Erörterung von Husserls Begriffsbildung aufgreift – Mannigfaltigkeit, Uneinsichtigkeit und Selbstverständlichkeit – und expliziert ihre literarischen Entsprechungen, Mannigfaltigkeit in Form von multiplen Figurenperspektiven in Uwe Johnsons Mutmaßungen über Jakob, Uneinsichtigkeit in Gestalt des assoziativen Bewusstseinsstroms in Artur Schnitzlers Leutnant Gustl und Selbstverständlichkeit als fraglose Hinnahme von Basisgegebenheiten (Kafkas Urteil) und als Projektionen von Entwicklungsmöglichkeiten (Samjatins Wir). Matuscheks aufschlussreicher Artikel regt zu weiterem Nachdenken an. Bedenkenswert ist etwa die Hypothese, dass die Zunahme personaler Perspektivierung in der Literatur seit Beginn des 20 Jahrhunderts als »epochale Begleiterscheinung zu Husserl« (S. 59) angesehen werden könne.

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Von hoher Bedeutung für die Diskussion des Verhältnisses von Literatur und Lebenswelt in dem vorliegenden Band ist auch Dirk Oschmanns Beitrag zu Siegfried Kracauers Roman Ginster, der ebenfalls Theorie und Analyse mustergültig verbindet. Hier werden die begriffs-, philosophie- und literaturgeschichtlichen Zusammenhänge von Kracauers langjähriger Beschäftigung mit der Frage nach der Lebenswelt klarsichtig dargelegt. Oschmann korreliert die phänomenologische Wendung zum Objekt mit der »übergreifenden Wende zur Lebenswelt« und sieht diese Vorgänge »in Kracauers eigener Denkbewegung ebenso am Werk« (S. 168). Mit der Wahl kleiner, abseitiger und auch widerständiger Gegenstände hängt, wie Oschmann andernorts bereits eingehend dargelegt hat, die Ausbildung kleiner Prosagattungen zusammen. Hier nun geht es ihm um »das Kleine und die Phänomenologie […] in der epischen Großform von Kracauers Roman Ginster«. (S. 169) Wie dabei die Auseinandersetzung des Protagonisten des Romans mit dem Lebensweltlichen – in den Phänomenen der Tücke des Objekts und der Beharrlichkeit des Alltäglichen und im Verfehlen der Wirklichkeit beim Versuch phänomenologischer Wesensschau – analysiert und interpretiert wird, ist schlechterdings unübertrefflich.

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Die gelungene Verbindung von Theorie und Analyse, die die bisher besprochenen Artikel kennzeichnet, zeigt sich auch in Alexander Löcks Beitrag zu Humor und Lebenswelt bei Heine. Der Zugang zu Heine, dessen Schreibweise für Löck »ein besonders aufschlussreiches Beispiel für die grundsätzliche Lebenswirklichkeit von Literatur ist« (S. 145), erfolgt hier über die Argumentation von Wolfgang Preisendanz, der dargelegt hat, dass Heine »die eigenen Wirklichkeitsbezüge und Wirklichkeitsspiegelungen als ein Feld von Vermittlungsrelationen vergegenwärtigt«. (S. 145) Als zentraler Begriff für die Erhellung des Zusammenhangs zwischen literarischer Lebensweltlichkeit und literarischer Formensprache bei Heine wird der Terminus »Selbstrelativierung« benutzt. Während Löck im theoretischen Teil seines Beitrags in hohem Maße Preisendanz verhaftet ist, wird seine eigene Stimme im Interpretationsteil, in dem er nicht mehr auf seine Autorität zurückkommt, deutlicher vernehmbar. Hervorragend zeigt er auf, wie Heine in den Nachtgedanken »die Sphäre des privaten Erlebens gleichsam als authentische Lebenswelt gegen die Sonderwelt des Politischen ausspielt«, dabei jedoch durch die besondere Formensprache beide Sphären »als untrennbar miteinander verschränkte Bereiche derselben komplexen Lebenswelt« kenntlich werden. (S. 157) Zur humoristischen Darstellungsweise bei Heine, die trefflich erläutert wird, fügt sich, dass Löck auch selbst mehrfach Humor unter Beweis stellt, besonders deutlich im ersten und letzten Satz des Artikels.

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Interpretationen

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Dem Lebensweltthema widmet sich Jens Haustein in Bezug auf ein Problem der mittelalterlichen Tugendlehre und -praxis, wie es sich in dem spannungsvollen Verhältnis der Tugend der Mäßigung (lat. temperantia, mhd. mâze) und der Lebenswelt bei Walther von der Vogelweide abzeichnet. An einem in der Forschung kontrovers diskutierten Lied, das Frau Mâze anredet (WA 46,32), zeigt Haustein zum Beispiel in eindringlicher Argumentation, dass das aus der Welt der Literatur und der Erfahrung bezogene Wissen um die Nützlichkeit und Notwendigkeit der Mâze »im Herrschaftsbereich der der Liebe [herzeliebe] versagt.« (S. 81) Für die historische Reichweite des Bands ist es von großer Bedeutung, dass sein Thema auch an einem mittelalterlichen Beispiel illustriert wird. – Ein weiterer Aufsatz, der sich explizit der dem Band vorgegebenen Thematik widmet, ist Gerhard Kurz‘ Beitrag »Lebenswelt und Klassizismus«, der die gesamte Debatte über den Klassizismus unter dem Begriff der »Lebenswelt« neu eröffnet und am Beispiel Hölderlins darstellt, »wie intensiv, schon pathologisch intensiv die[se] Antike ›gelebt‹ und reflektiert werden konnte«. (S. 128) So innovativ, wie Kurz‘ theoretischer Ansatz ist, so subtil und erhellend sind seine Gedichtanalysen, speziell die Erläuterung der Verwendung der Pronomen in den denkwürdigen Versen »Am Feigenbaum ist mein / Achilles mir gestorben« in der letzten Strophe der Hymne »Mnemosyne«. (S. 142)

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Weitere hochinteressante Artikel, die zwar den Begriff der Lebenswelt nicht ins Zentrum stellen, aber, wie es in der Einleitung heißt, durchaus auch Lebenswelt thematisieren und vergegenwärtigen, können hier nur summarisch erwähnt werden: Innovativ ist Dirk von Petersdorffs Untersuchung von Geschichtsbildern in Emblemen des 16. und 17. Jahrhunderts. Diese besitzen grundsätzlich Exempelcharakter, der erstaunlicherweise in einigen Fällen, wie erläutert wird, eingeschränkt ist, so dass die Didaxe zurückgeht und die Subscriptio einen lyrischen Charakter annimmt. – Ein Juwel in dem Band ist Gerhard R. Kaisers Beitrag über die Inschriften im Tiefurter Park, der sich mit einer bislang wenig beachteten Form des Text-Bild-Verhältnisses beschäftigt. Kaiser setzt sich mit der Theorie und Praxis der Inschrift auseinander und präsentiert auf ungemein intensive Recherche-Arbeit gegründete aufschlussreiche Interpretationen der Inschriften im Tiefurter Park in ihrem gesellschaftlichen und kulturellen Kontext. Im Tiefurter Park, der »auf vielfältigste Weise literarisch geprägt« ist, findet er ein herausragendes Beispiel für die Interdependenz von Literatur und Lebenswelt. (S. 121) – Mit der Wirklichkeitsproblematik, wie sie sich in medienkritischen Prosatexten, Heinrich Bölls Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Peter Henischs Die kleine Figur meines Vaters, Nicolas Borns Die Fälschung und Friedrich Dürrenmatts Der Auftrag darstellt, befasst sich ein instruktiver Beitrag von Wolfgang Düsing. An den ausgewählten Texten werden Spielarten der Kritik an der mediengesteuerten Vorstellung von Wirklichkeit untersucht. – Im letzten Beitrag des Bands behandelt der angesehene polnische Germanist Karol Sauerland seine »Begegnung mit Polen in der deutschen Literatur«. Diese bewusst nicht systematisch und auf Vollständigkeit angelegte Darstellung behandelt die schwierigen, von Vormeinungen beeinflussten Beziehungen der Deutschen zu Polen. Sie konfrontiert den Leser mit einer Vielfalt aufschlussreicher Urteile über Polen, unter denen die von Alexander Döblin und dem Schweizer Reto Hänny hervorstechen. Das Bild, das Sauerland zeichnet, hätte sich etwas verändert, wenn er die polnischen Lieder von August von Platen mit einbezogen hätte. Aber insgesamt handelt es sich um einen sehr lesenswerten Artikel.

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Sehr aufschlussreich ist auch eine fachdidaktische Untersuchung, die sich dem Thema der Lebenswelt stellt, die Untersuchung von Juliane Köster, die sich nach begriffskritischen Überlegungen der Aufgabe widmet,

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das deutsche Lesebuch mit Hilfe eines präzisen Begriffs von Lebenswelt zu befragen, welche Rolle Lebenswelten sowohl im Textangebot als auch in den jeweiligen sich verändernden Nutzungsmaximen spielen. (S. 202)
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Kösters differenzierte Betrachtung von deutschen Lesebüchern der letzten Jahrzehnte fällt, was den Lebensweltbezug betrifft, negativ aus. Es hat sich in der Entwicklung des deutschen Lesebuchs »nicht nur eine Entsprechung von Wissenschaftsorientierung und Lebensweltschwund« ergeben, »sondern auch von Wissenschaftsorientierung und Alltagsbezug, der den Lebensweltschwund weniger auffällig macht.« (S. 212)

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Wissenschaftstheorie ohne den Begriff der Lebenswelt

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Ein Fremdkörper in dem Band ist der Beitrag von Adrian Brauneis und Tom Kindt zur Bedeutung des Literaturbegriffs für eine Begründung der Literaturwissenschaft, einmal weil er sich nicht mit dem Begriff der Lebenswelt auseinandersetzt, und dann weil sich in ihm ein Primat der Methodendiskussion gegenüber dem Gegenstand der Literaturwissenschaft bekundet. Die Theoriediskussion, die hier betrieben wird, mag ihre Berechtigung haben und vielleicht auch einen Nutzen, aber sie gehört nicht in ein Buch über Literatur und Lebenswelt. Überdies ist die Art, in der Gottfried Willems‘ Position in seinem Werk Anschaulichkeit, nämlich die Auffassung, dass die »Frage nach dem Wesen der Literatur« die »Methode [des Literaturwissenschaftlers W.G.M.] regiert«, abgefertigt wird, ohne sie im Zusammenhang seiner Argumentation zu sehen, nicht akzeptabel. Eine nähere Auseinandersetzung mit dem Artikel kann hier nicht geführt werden. Es sei nur darauf hingewiesen, dass das im dritten Teil des Aufsatzes gemachte Versprechen, die Empirie als Gegenstück zur Praxis zu verdeutlichen 4 , nicht erfüllt wird.

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Fazit

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Abschließend lässt sich sagen, dass das Gottfried Willems gewidmete Buch keine Festschrift im üblichen Sinne ist und auf jede Huldigungsrhetorik verzichtet. Es handelt sich vielmehr um ein Buch, das als Ganzes konsequent einem Thema gewidmet ist und das seinen Reiz aus der Vielfalt der einzelnen Fragestellungen und Zugänge bezieht und dessen Artikel von tiefschürfender theoretischer Reflektion bis zur subtilen Textexegese reichen und unterschiedliche Gegenstände von der mittelalterlichen Lyrik über Denkmalsinschriften bis zur modernen Erzählkunst behandeln. Als wissenschaftliche Publikation trägt sich das Buch selbst, aber durch den Einsatz ihrer forschenden Energie haben die Beiträger in Anerkennung der Forschungsleistung des Geehrten und mit Blick auf seine wissenschaftliche Ausrichtung ihm das denkbar schönste Geschenk gemacht.

 
 

Anmerkungen

Gottfried Willems: »Der Literaturbegriff als Problem der Wissenschaft«, Der Begriff der Literatur. Transdisziplinäre Perspektiven. Hg. von Alexander Löck und Jan Urbich. Berlin, New York: De Gruyter, 2010, 223–245.   zurück
Ebd., 241.   zurück
Ebd., 243.   zurück
»Das Gegenstück zur Praxis, das wird die folgende Skizze eines normativen Verfahrenskatalogs wissenschaftlich bzw. theoretisch begründeter Forschungen verdeutlichen, ist nicht die Theorie, sondern die Empirie.« (S. 31) Die Doppelung »wissenschaftlich bzw. theoretisch« ist unverständlich. Wenn man schon mit einem hohen wissenschaftsmoralischen Anspruch auftritt, sollte man sich um eine klare Begrifflichkeit und eine einwandfreie Argumentation bemühen. Den Autoren des Beitrags könnte Stefan Matuscheks in seinem Artikel in anderem Zusammenhang gemachte Bemerkung, dass »die philosophische Theorie in ihrer Abstraktion zu verlieren riskiert, was sie eigentlich erkennen will« (S. 60), ans Herz gelegt werden.   zurück