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Ein Weltreisender in Sachen Germanistik

  • Paul Michael Lützeler: Transatlantische Germanistik. Kontakt, Transfer, Dialogik. Berlin: Walter de Gruyter 2013. 295 S. Hardcover. EUR (D) 39,90.
    ISBN: 978-311-030055-0.
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Einleitung

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Die Beiträge im vorliegenden Band wurden zwischen 1988 und 2012 geschrieben. Anlass war in den meisten Fällen die Einladung eines Herausgebers einer wissenschaftlichen Zeitschrift oder eines Sammelbandes oder die Aufforderung, einen Vortrag für eine Konferenz oder ein Symposium auszuarbeiten. Lediglich das Vorwort, die Einleitung und das erste Kapitel wurden eigens für diesen Band verfasst.

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Obwohl sich die meisten Beiträge mit der Germanistik in den USA und in Deutschland beschäftigen, bekommt man auch Einblicke in die Situation der Germanistik in Japan, China, Indien, und – in geringerem Maße –in Neuseeland, Australien und Israel. Nicht alles, was man hier erfährt, ist auf dem neusten Stand der Dinge, trotzdem bieten die Berichte, Vergleiche und Analysen einen willkommenen ersten Einblick in die Art und Weise, wie die deutsche Sprache, Literatur und Kultur in diesen Ländern vermittelt wird.

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Ganz im Zeichen einer erlebten Postmoderne, in der die »biographisch vermittelte Erfahrung« (S. 213 f.) einen wichtigen Stellenwert hat, verflicht der Autor Autobiographisches und Persönliches mit theoretischen Reflexionen und vergleichenden Analysen. Schnell wird deutlich, das Lützeler nicht nur mit einer transatlantischen, sondern mit einer globalen Perspektive schreibt, insofern ist der Titel des Bandes fast eine Untertreibung.

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Der Aufbau des Bandes

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Nach einem kurzen Vorwort und einer Einleitung folgen neun Kapitel, die jeweils zwei Beiträge unter einem gemeinsamen thematischen Aspekt vereinen. Die Titel dieser Kapitel lauten: »Momente im transatlantischen Austausch,« »Reform der Universität,« »Kulturelle Beziehungen,« »Fluchtbewegungen,« »Deutsche Literatur im Mittleren Westen,« »Germanistische Zeitschriften in den USA,« »Germanistik als Kulturwissenschaft,« »Überschreiten von Grenzen,« und »Internationale Germanistik.« Am Ende folgen ein Sachregister, das Zeitschriften, Berufsverbände, Forschungszentren, Stiftungen und »Mittlerorganisationen« auflistet, die im Haupttext erwähnt oder diskutiert wurden, sowie ein Namenregister.

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Die Gliederung des Bandes verrät die Sorgfalt, mit der die Beiträge zusammengestellt wurden und zeigt, dass es eines der Hauptanliegen des Autors war, über die Germanistik auf der jeweils anderen Seite des Atlantiks zu informieren. Wichtige, zum Teil neuere Zeitschriften wie Andererseits. Yearbook of Transatlantic German Studies oder Gegenwartsliteratur. Ein germanistisches Jahrbuch werden hier ebenso aufgeführt wie die in der amerikanischen Germanistik wichtigen Berufsverbände »American Association of Teachers of German« (AATG) oder die interdisziplinär ausgerichtete »German Studies Association« (GSA), zu deren jährlichen Tagungen auch regelmäßig eine Anzahl von Forschern aus Deutschland anreist.

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Anspruch und Appell

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Im Vorwort (S. ix-xii) formuliert Lützeler seine Absicht, die er anhand der drei programmatischen Begriffe des Untertitels »Kontakt, Transfer, Dialogik« erläutert: Bei der Betrachtung und dem Vergleich der durch Kontakt und Austausch miteinander kommunizierenden Seiten des transatlantischen germanistischen Dialogs zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten soll das Prinzip der »Dialogik« beachtet werden, wie es von Edgar Morin und Michail Bachtin entwickelt wurde.

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Das bedeutet konkret, dass die jeweiligen Besonderheiten des Gesprächspartners oder der fremden Kultur anerkannt und vor voreiliger Inanspruchnahme bewahrt werden. Die Eigenheiten des Anderen werden bei aller Vermittlung nicht unterdrückt, Konflikte werden nicht vorschnell für gelöst erklärt, Differenzen bleiben bestehen und können als solche fruchtbar gemacht werden (S. ix).

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Daraus ergeben sich der Anspruch, der dem Band zugrunde liegt und der Appellcharakter des in Vorwort und Einleitung Dargelegten: Beansprucht wird, dass die Verbindung von Persönlichem und Individuellen mit allgemeingültigen Beobachtungen und Schlussfolgerungen weiterhilft bei der Ausgestaltung des transatlantischen Dialogs (S. x) und dass man »nach vierzig Berufsjahren« (S. xi) eine Art Summe des Schaffens ziehen kann, die nicht der Selbstbeweihräucherung gilt, sondern als Ansporn und Vorbild für die NachfolgerInnen dienen kann. Der Appell besteht darin, »die nächste Generation« von GermanistInnen zu ermutigen, Zusammenarbeit, Dialog und Austausch transatlantisch und darüber hinaus fortzusetzen und wenn möglich noch intensiver zu gestalten (S. xi).

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Multikulturelle Voraussetzungen

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Lützeler stellt fest, dass wir uns in der Zeit des »maximalen Pluralismus« in Bezug auf theoretische Grundlagen und methodische Verfahren der Literaturwissenschaften befinden (S. 1), deshalb müsse man diesbezüglich zunächst Farbe bekennen. Dies soll in der Einleitung (S. 1–13) geschehen.

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Sowohl in Deutschland als auch in den USA seien die Literaturen heute multikulturell determiniert; am Anfang von Überlegungen zur transatlantischen Germanistik muss also eine Vorverständigung darüber stattfinden, wie man multikulturelle kollektive Identitäten theoretisch und methodisch bestimmen kann (S. 2). Dafür seien besonders Theorien der Identität, des Imaginären und der Ideologie geeignet. Die gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnisse oder »Interrelationen« (S. 3) dieser Begriffe werden deshalb zunächst verhandelt.

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Dazu wird Edgar Morins »Prinzip der Dialogik« und sein »dialogisches (also nicht dialektisches) Modell des gemeinsamen antik-jüdisch-christlichen europäischen Erbes« (S. 4) herangezogen 1 , um das »gegenseitige Sichinfragestellen und gleichzeitige Aufeinanderbezogenbleiben« der interkulturellen Einflüsse zu konzeptualisieren.

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Lützeler verliert bei all dem nicht die Tatsache aus den Blick, dass die »westliche« Identität, also die europäische und die nordamerikanische, ihrerseits eingebettet ist in »transkontinental[e]« oder »global[e]« kollektive Identitäten (S. 6).

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Bei der Frage nach der Funktion von Literatur und der Stellung der »Germanistik als Teil der Cultural Studies« lehnt sich Lützeler an die »Streitschrift« »Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft« (2010) des Potsdamer Romanisten Ottmar Ette an (S. 8). Lützeler leitet davon die Forderung einer grundlegenden Offenheit gegenüber anderen Kulturen und auch gegenüber Germanistiken aus anderen Kulturen ab, ein Verständnis und Interesse an den jeweiligen Gegebenheiten, unter denen sie arbeiten (S. 11) und fragt, ob es nicht immer noch »viel von dem kolonialen Verhalten der [deutschen und amerikanischen] Germanistik« diesen anderen Germanistiken gegenüber gebe. Am Schluss der Einleitung steht die Forderung nach dem Gebrauch der deutsche Sprache als »lingua franca« des Faches (S. 12).

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Soweit zum Aufbau des Bandes und zu den einleitenden Überlegungen des Autors. Da es nicht Sinn dieser Besprechung ist, die einzelnen Beiträge zusammenfassend aneinander zu reihen, werde ich mich im Folgenden darauf beschränken, einzelne, besonders interessante Aspekte hervorzuheben.

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Hochschulreform made in Germany: Exzellenz-Initiativen und Bologna-Prozess

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Im zweiten Kapitel »Reform der Universität« geht es um zwei der am meisten kontrovers diskutierten Bereiche der jüngeren Hochschulentwicklung in Deutschland, die Eliteförderung und die von vielen so wahrgenommene »Amerikanisierung« der deutschen Universitäten.

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Als ausländischer Gutachter in der Strategiekommission des Wissenschaftsrates (S. 57) war Lützeler selber beteiligt an der Durchführung der Exzellenz-Initiativen, mit denen man in Deutschland seit 2005 das Niveau der deutschen Hochschullandschaft anheben wollte. Er lobt besonders die – zwar so vielleicht gar nicht beabsichtigte, aber trotzdem begrüßenswerte – sehr viel engere Zusammenarbeit zwischen Forschungszentren und Universitäten, die es vor der Einführung von Exzellenz-Clustern so nicht gegeben habe.

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Die zunächst sehr positive Einschätzung der Exzellenz-Initiativen wird gekrönt durch die Beurteilung der Graduiertenschulen, die laut Lützeler »eine Doktorandenbetreuung [gewährleisten], die wohl im Augenblick die denkbar beste in der Welt ist« (S. 56).

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Trotz dieser insgesamt höchst lobenden Worte empfiehlt Lützeler dann aber, diesen Weg der Eliteförderung nicht länger als fünfzehn Jahre zu verfolgen, dann »sollte man über neue Formen wettbewerbsorientierter Hochschulförderung nachdenken,« etwa einen »hoch dotierten Exzellenzpreis« (S. 59). Man fragt sich: Kommen hier nicht genannte Vorbehalte zum Vorschein oder geht es einfach darum, die Dynamik des Erneuerungsprozesses nicht durch eingefahrene Routinen erlahmen zu lassen?

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Der Bologna-Prozess, also die Neuorganisation des europäischen Hochschulwesens nach einheitlichen Standards und Kriterien, wird von Lützeler einer ausgewogenen und differenzierten Kritik unterzogen. Er erinnert daran, dass es sich bei diesem Reformprozess nicht um eine einfache Übernahme amerikanischer Modelle handelt.

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Dabei ist der zeitliche Unterschied bei der Dauer der B.A.-Studiengänge zwischen drei und vier Jahren noch nicht einmal die Hauptsache. Der Hauptunterschied zwischen europäischem und amerikanischem Modell besteht darin, dass in den USA der Streit zwischen den Befürwortern von Allgemeinbildung (Liberal Arts Education) und denen, die für die Berufsorientierung (Pre-Professionalization Training) sind (S. 66), eine andauernde und prinzipiell nie abschließbare Diskussion anregt, die den Wert der in den Liberal Arts Education vermittelten humanities 2 immer neu bestimmbar macht und für eine flexibel bleibenden Kompromissbildung in der Schwerpunktbildung beim B.A.-Studium sorgt. Die Vielgestaltigkeit des amerikanischen college, die nicht zuletzt auf der Differenzierung zwischen öffentlichen und privaten colleges besteht, lässt es zu, dass hier von der Seite der Institutionen die unterschiedlichsten Angebote gemacht werden können, die dann von den Studierenden angenommen werden oder nicht (worauf dann die colleges wiederum reagieren können und müssen).

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Im Unterschied zum amerikanischen B.A. hat der europäische Studiengang keine allgemeinbildende Komponente, deshalb schlägt Lützeler vor, ein viertes, oder genauer gesagt: ein erstes Jahr hinzuzufügen, das den Studierenden zur Orientierung und Entscheidungshilfe für die Fachwahl dienen könnte.

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Lützeler sieht sehr wohl, dass der Bologna-Prozess eine Standardisierung und Verschulung des Studiums in Deutschland mit sich gebracht hat und dass das Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre zumindest im Bereich der B.A.-Studiengänge verabschiedet worden ist.

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Auf der anderen Seite betont er die nicht zu übersehende Leistung in Richtung auf die »Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes« (S. 62). Darüberhinaus seien im Bereich der Doktorandenausbildung die Graduiertenkollegs und Graduiertenschulen in Deutschland wegen ihrer interdisziplinären und internationalen Komponenten den amerikanischen Phd-Programmen sogar vorzuziehen. Lützeler betont, man »sollte sich diese Promotionskollegien in den USA zum Vorbild nehmen« (S. 71).

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Gelänge es, die B.A.-Studiengänge durch eine »Reform der Reform« attraktiver zu machen, dann kann sich Lützeler sogar vorstellen, dass wieder mehr AmerikanerInnen in Europa studieren wollen oder dass der europäische B.A. sogar zu einer echten Alternative für das amerikanische Pendant werden könnte (S. 68). Dies nicht zuletzt deshalb, weil die immer exorbitanter werdenden Studiengebühren in den USA zunehmend als Problem wahrgenommen werden. 3

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Germanistik in den USA

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Eine Reihe von Beiträgen beschäftigt sich damit, wie Germanistik in den USA betrieben wird. Das betrifft auch den institutionellen Rahmen und die Einschätzung dieser Germanistik von außerhalb. In dem zuerst in Marbach gehaltenen Vortrag zu »Suhrkamp Culture Amerikanisch? Siegfried Unseld in der Neuen Welt« findet sich etwa folgende symptomatische Anekdote:

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Nachdem Unseld schon 1980 die durch Lützeler vermittelte Ehrendoktorwürde der Washington University in St. Louis verliehen bekommen habe, sei Max Frischs Kommentar zur Verleihung des Ehrendoktors durch die Universität Frankfurt einige Jahre später gewesen, dass der »honorary degree aus der Prärie« doch nicht zu vergleichen sei mit dem Ehrendoktor der Universität Frankfurt. Lützeler bemerkt dazu trocken, dass die Washington University in den »Shanghai Rankings der führenden Universitäten in aller Welt« weit vor der Universität Frankfurt liege (S. 172).

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Max Frischs Bemerkung liegt zwar schon etliche Jahre zurück; trotzdem könnte sie gelesen werden als Beleg für das, was Lützeler mit diesem Band bezweckt, nämlich vorurteilsbehaftete Denkweisen zu korrigieren und das gegenseitige Verständnis der Germanisten auf beiden Seiten des Atlantik zu fördern.

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Der Beitrag »New Historicism in den amerikanischen Humanities« (S. 212–223) im siebten Kaptiel »Germanistik als Kulturwissenschaft« ist zwar bereits 1990 erschienen und referiert deshalb nicht die aktuellen Entwicklungen in der amerikanischen Germanistik, er erläutert jedoch wichtige Aspekte der theoretischen und methodologischen Diskussionen innerhalb der humanities, die auch heute noch von Bedeutung sind.

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Der Artikel diskutiert die Positionen von Hayden White, Dominick LaCapra, Richard Rorty, Richard Bernstein, Cornel West, William Dean, Judith Newton, Sara Lennox, Frank Lentricchia und Stephen Greenblatt und versteht die Arbeit dieser Gelehrten bei allen Unterschieden im Einzelnen und in den jeweiligen Anwendungsbereichen als allgemeinen Trend der Ablösung des französischen Poststrukturalismus durch den New Historicism oder »Neohistorismus« als leitendes Paradigma für die amerikanischen Geisteswissenschaften.

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Der Schluss des Beitrags lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass Lützeler diese Entwicklung begrüßt und dass sein Beitrag als Plädoyer für den New Historicism oder Neohistorismus zu verstehen ist. Lützeler sieht im amerikanischen New Historicism wegen seiner interdisziplinären und historischen Orientierung das zur Zeit produktivste und fortgeschrittenste methodologische Leitparadigma der Germanistik.

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Fazit

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Nicht alle Beiträge des Bandes kommentieren aktuelle Entwicklungen im transatlantischen Gespräch der Germanisten. Aber auch wo aus heutiger Sicht eher bereits historisch zu nennende Vorgänge diskutiert werden, trägt der Band dazu bei, dieses Gespräch zu fördern und neu anzuregen.

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Eine Stärke des Bandes besteht darin, dass er komplexe Zusammenhänge in allgemein verständlicher Sprache beschreibt ohne zu simplifizieren. Das Wechselspiel von Kommentaren zu spezifischen Texten oder Autoren und Diskussionen von übergreifenden historischen oder methodologischen Konzepten gewährt Einblicke, die sich in dieser Form selten finden lassen.

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Man sollte nicht verschweigen, dass Lützeler nicht jemand ist, der sein Licht unter den Scheffel stellt, wenn es darum geht, die eigenen Verdienste beim deutsch-amerikanischen Kulturaustausch zu nennen. Aber aufgrund der gemachten Bemühungen und erreichten Erfolge hat er auch Gründe genug, das Geleistete zu präsentieren – nicht als Lorbeeren, auf denen man sich ausruhen kann sondern als Ansporn für andere, in diesem Sinne weiterzumachen.

 
 

Anmerkungen

Vgl. Edgar Morin: Europa denken. Frankfurt, New York: Campus Verlag 1991 [Frz. Original 1988].   zurück
Die Humanities der anglo-amerikanischen Tradition sind nicht einfach gleichzusetzen mit dem, was man im deutschen Kontext die Geisteswissenschaften nennt. Zum Unterschied beider Konzepte vgl. Thomas W Kniesche: German Texts in the Age of Digital Media. Überlegungen zu einem Programmentwurf für das Studium deutscher Texte an einer nordamerikanischen Universität. In: Walter Erhart (Hg.): Grenzen der Germanistik. Rephilologisierung oder Erweiterung? DFG-Symposium 2003. Stuttgart: Metzler 2004, S. 577–599, hier S. 583.   zurück
Mein Arbeitgeber, die Brown University, hat gerade »nach langen Diskussionen« beschlossen, die Studiengebühren (einschliesslich Unterkunft und Verpflegung) für das nächste Jahr auf  $59,428 anzuheben. Das sind wohlgemerkt die Kosten für ein Jahr. Kostensteigerungen für die kommenden Jahre sind zu erwarten. Solche Beträge sind nicht einmal die Ausnahme sondern eher die Regel, zumindest bei privaten colleges und Universitäten, obwohl auch die Studiengebühren staatlicher Institutionen in die Höhe geschnellt sind. Relativiert wird dieses Bild zwar durch ein großzügiges und gut ausgebautes System von Stipendien und Zuschüssen. Trotzdem werden die Bildungsausgaben, die auf Familien mit niederem bis mittlerem Einkommen zukommen, immer problematischer, so dass die Kosten für die college-Ausbildung mittlerweile zu einem innenpolitisch hochgradig brisanten Wahlkampfthema geworden sind. Lützeler weist zu Recht darauf hin, dass »Begabungsreserven aus den ärmeren Schichten« in den USA nicht mehr angemessen erfasst werden können (S. 77).   zurück