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Die Hypnerotomachia Poliphili in neuer deutscher Übersetzung

  • Francesco Colonna: Hypnerotomachia Poliphili. Übersetzt und kommentiert von Thomas Reiser. (1. Auflage der Interlinearkommentarfassung) Breitenbrunn: 2014. 708 S. Paperback. EUR (D) 32,95.
    ISBN: 978-1-49-9206111.
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Die Hypnerotomachia Poliphili hat unter Liebhabern italienischer Inkunabeln einen besonderen Rang. Das Buch wurde 1499 in Venedig bei Aldo Manuzio gedruckt und gilt wegen seiner formvollendeten Antiqua-Lettertype und der 172 Holzschnitte als eines der schönsten jemals gedruckten Bücher. Sein Inhalt gibt dagegen bis heute Rätsel auf: Der Traum des Poliphilo schildert eigentlich seine Suche nach seiner Geliebten Polio, widmet sich aber im größten Teil des Textes vor allem der Beschreibung von Gebäuden, Landschaften, Fabelwesen. Das Werk ist somit eine der umfangreichsten, literarisch anspruchsvollsten Ekphraseis der frühneuzeitlichen Literaturgeschichte, eine Tatsache, die die Hypnerotomachia in Zeiten von verstärktem Interesse in diesem Gebiet bei Forschern verschiedener Fächer populär macht. Da die auf das Italienisch des 15. Jahrhunderts nicht spezialisierten Leser zudem mit der sehr eigenwilligen Sprachform des Textes 1 Probleme haben dürften, sollten wir Thomas Reiser dankbar sein, dass er sich der mühsamen Aufgabe einer deutschen Übersetzung gestellt hat.

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Die Einleitung

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Reisers Ausgabe beginnt mit einer knappen Einleitung, in der er sich zunächst kurz und überzeugend zur Autorschaft des Werkes äußert. Neben (wohl eher fantastischen) Versuchen der modernen Forschung, das Werk Größen des italienischen Geisteslebens im Quattrocento wie Leon Battista Alberti, Lorenzo de’ Medici oder gar Aldo Manuzio zuzuschreiben, gibt es, wenn man einen Colonna als Autor akzeptiert, zwei mögliche Kandidaten für die Autorschaft. Reiser plädiert (mit der Mehrheit der heutigen Experten) für den Kanoniker Francesco Colonna. Im weiteren Verlauf der Einleitung gibt Reiser kurze Informationen zur Druck- und Übersetzungsgeschichte sowie zur Sprache des Werks. Der letztgenannte Aspekt hätte durchaus mehr als die knapp zwei Seiten verdient, die der Verfasser ihm widmet. In der Skizzenhaftigkeit, mit der Reiser die Frage behandelt, liegt die Gefahr des Apodiktischen, zumal er eher wenig zu den sprachlichen Eigenheiten des Werks zu sagen hat und stattdessen vor allem seine eigenen Übersetzungsprinzipien behandelt. Sätze wie »Nach meinem Dafürhalten handelt es sich bei der HP um eine sich dem Leser durch die kommentierten Ekphraseos [sic!!] vergegenwärtigende Hyperrealität, in welche er gleichsam durch die besondere beschreibende Sprache selbst eingeführt wird« (S. xii) werden zwar durch den Hinweis einer Anmerkung auf eine Studie zur modernen Architekturentwicklung in China ergänzt, bleiben aber doch für den nicht eingeweihten Leser wenig aussagekräftig. Einerseits wird somit nicht ausreichend deutlich gemacht, warum Reiser seine Übersetzung in eine solch eigenwillige sprachliche Form gegossen hat (s.u.). Andererseits wird zudem die Gelegenheit verschenkt, einem im modernen Jargon der Baugeschichtsforschung weniger bewanderten Leser interessante Informationen und Einstiegsmöglichkeiten zu Colonnas Art der Beschreibung von Architektur und Landschaft zu bieten. Reiser als ausgebildeter Philologe mit Erfahrung in kunstgeschichtlichen Forschungs-Projekten hätte hier doch einiges zu bieten gehabt! Grundsätzlich zu beanstanden ist das fast völlige Fehlen von linguistischer Forschungsliteratur zur Sprache des Textes. Dieses Desinteresse an der Forschungsliteratur, das sich auch in der Abwesenheit von Verweisen in den Kommentarlemmata der Ausgabe zeigt, begründet Reiser auf S. v, Anm. 3: er wolle »[f]ür Übersetzung und Kommentar belanglose Sekundärliteratur« nicht nennen. Doch darum gleich auf fast alle Verweise zu Vorgängern zu verzichten und die diesbezüglich maßgebende Ausgabe von Ariani und Gabriele (Mailand 1999) auf S. iii implizit für überbordende Gelehrsamkeit zu kritisieren, scheint mir wissenschaftlich wenig akzeptabel (allerdings finden sich in Reisers Lemmata regelmäßige Verweise auf die Edition).

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Der Kommentar

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Reiser hat sich dafür entschieden, seine Ausgabe zwar durch erläuternde Lemmata anzureichern, diese aber nicht in einen aparten Kommentarteil aufzunehmen und auch nicht in der Form von Fußnoten dem Text beizustellen. Stattdessen werden sie in den laufenden Text eingegliedert und lediglich durch Kursivdruck von der eigentlichen Übersetzung abgesetzt. Reiser nennt die Technik »Interlinearkommentar« (obwohl interlineare Glossen traditionell etwa anderes sind). In den Lemmata finden sich Worterklärungen, antike und frühneuzeitliche Prätexte, jedoch – abgesehen von der genannten Ausgabe – wird dort fast keine moderne Forschungsliteratur genannt. Reiser verteidigt diese Vorgehensweise auf S. iii: er möchte die Erklärungen vom modernen philologisch-exegetischen Ballast befreien, um den Blick des Leser nicht »durch sich auf sie [die Rezeptionsgeschichte und die kunsthistorische Exegese, CP] berufende Bild- und Deutungstraditionen« zu verzerren. Der Leser soll das Werk vielmehr »als aus dem Venezianischen Humanismus entstandene[n] Text mit den ihm eigenen Besonderheiten« verstehen. Abgesehen davon, dass die Behauptung, der moderne Leser könne durch Ausblenden der modernen Rezeptionsgeschichte eines Werkes unbelastet in die Vergangenheit eintauchen und zu einem unverstellten Leseerlebnis kommen, literaturtheoretisch und praktisch wohl unhaltbar ist, bezweifle ich auch, ob nicht vielmehr gerade die »Interlinearkommentare« einem solchen Streben im Wege stehen, da sie das Rezeptionserlebnis in nicht unwesentlichem Maße verzerren (im Druck von 1499 gibt es keine Erläuterungen).

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Zudem machen die eingeschobenen Erklärungen oftmals den ohnehin schon langen Satzbau so unübersichtlich, dass ein einigermaßen zügiges Durchlesen fast unmöglich ist. Ich gebe ein willkürliches von zahllosen möglichen Beispielen (S. 81 f.):

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»Reliefkunstwerk [Toreumata – von τόρευμα: daneben auch die Holzschnitzerei und die getriebene Arbeit.] ohne Tadel, nicht vom Steinbildhauer Polykleitos, noch von Phidias, noch von Lysippos! [Polideto, ne di Phidia, ne di lysippo – drei der bedeutendsten griechischen Bildhauer; Gabriele, 649] Und zudem hatten solch eine Meisterschaft des Meißels Skopas, Bryaxis, Timotheos und Leochares und Theon [Scaphes, Briaxe, Timotheo, et Leocare et Theon – vier der von der Witwe mit dem Mausoleum zu Halikarnassos beauftragte Künstler nach Vitr. , praef. 13. ›Scaphes‹ wurde erst in den Vitruvausgaben Fra Giocondos 1511/1513 zu ›Scopas‹ berichtigt. Das Bauglied ›pteron‹ (Seitenmauer), hielt man in damaliger Leseart für einen weiteren, ›Theon‹ genannten Meister; Gabriele, 649; Pozzi 84; Gell. 0, 18; Plin. 36, 30 f.] der ehrfürchtigen Artemisa, Königin von Karien, nicht bieten können.«
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Die Übersetzung

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Größtenteils ist Reiser Übersetzung sachlich korrekt. An einigen Stellen werden selbst neue Interpretationen angeboten, die als deutliche Verbesserungen zu den gängigen englischen und italienischen Übersetzungen anzusehen sind. Ich nenne fünf Beispiele:

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Auf S. 24 werden borkige Korkeichen als Basis für elegante Schuhsolen ausgewiesen. Auf S. 122 wird die schwierige Crux quali di optimi passalli überzeugend gelöst, indem Reiser das Wort passalli zu pass’alli trennt, welches er dann mit mittellat. allum, Alantwurzel, verbindet. Auf S. 320 übersetzt er blactebisantis, ouero ungule indice überzeugend als »Byzanzschaben oder das indische Stachelschnecklein«. Auf S. 394 leitet er das bisher nicht verstandene dioclea kongenial von griechisch διοκλάζω, auf die Knie fallen, ab. Auf S. 515 erweist er das ebenfalls bisher unverstandene uranio durch Verweis auf die Zedlersche Enzyklopädie von 1746 als Schwertlilie.
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Nun zur Sprache der Übersetzung: Reiser überträgt das Künstliche der Sprache Colonnas, die zwischen dem damals gangbaren volgare, einigen lateinischen Einsprengseln und manchen dialektalen Einflüssen changiert, in eine archaisierte deutsche Prosa, wobei er sich locker an das Idiom des frühen 19. Jahrhunderts anlehnt. Orthographisch hält er es ebenfalls mit der alten deutschen Rechtschreibung, eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. Als weniger glücklich empfinde ich es allerdings, dass er Francesco Colonna als Gewährsmann hierfür anruft (S. xii): »Die Rechtschreibung kann – Colonna hätte mir zugestimmt – nur die alte des Deutschen sein, welche gewisse Archaismen wahrt.« Auf lexikalischer Ebene akzeptiert er nur das Grimmsche Wörterbuch als Referenzpunkt (ebd.).

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W. Schweickard hat sich in seiner Rezension positiv über Reisers Sprache geäußert: »Die vom Übersetzer gewählte Stilebene gibt den Ton des kompositorisch und sprachlich vielschichtigen Originals sehr angemessen wieder.« 2 Ich gestehe, dass ich selbst deutlich skeptischer bin. Zwar scheint mir Reisers Kunstsprache mit ihren vielen, jedoch oft auch ziemlich simplen und vorwiegend lexikalischen Archaismen 3 zwar durchaus den verfremdenden Effekt des Originals nachzuahmen. Jedoch ist die Hypnerotomachia m.E. keineswegs so archaisierend, wie die Übersetzung es suggeriert. Vielmehr treibt sie das humanistische, gelehrte volgare auf die Spitze, das im 15. Jahrhundert Gelehrte wie Leon Battista Alberti und andere etablieren wollten, indem sie es möglichst der lateinischen Syntax annäherten. Tatsächlich lesen sich Colonnas Formulierungen zwar extremer, aber doch nicht ganz unvergleichbar mit anderen gelehrten italienischen Texten der Zeit: statt Archaismus also eher eine Hypergelehrtheit, die zugleich an manchen Stellen durch dialektale Einschläge desavouiert wird. Diesen Aspekt wird man aus Reisers Fassung kaum verstehen können.

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Dazu kommt ein zweiter und, was mich betrifft, schwerer wiegender Grund dafür, dass ich der Sprache der Übersetzung reserviert gegenüber stehe. Wenn man künstlich archaisieren will, sollte man ein großer Sprachkünstler sein, um zu einem befriedigenden Resultat zu kommen. Reisers Übersetzung des eigentlichen Textes ist zwar inhaltlich, wie gesagt, größtenteils korrekt, literarisch aber kaum je befriedigend. Hier ein Vorbild typischer Reiserscher Stilistik:

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»…daß ich auf einer weiten Fläche war, die sich im ganzen ergrünt darstellte; und von vielfältigen Blumen mannigfach angemalt und sehr ausgeschmückt« (S. 23). 4
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Selbst in seinen eigenen Anmerkungen bleibt Reiser diesem Kunstidiom teilweise verhaftet, so etwa S. 5:

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»in der Renaissance pflog ihrer unter anderem Giovanni Pontano« oder S. 25 f.: »Ariadne (…) labyrintho – das Kretische, darin der Minotauros hauste«.
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Bis hierher haben wir es mit Geschmacksfragen zu tun. Zum Teil sind Reisers Formulierungen allerdings nicht idiomatisch, was im Zusammenhang mit dem ansonsten eher schwülstigen Stil besonders störend ist, etwa S. 24: »daß die angenehmen Strahlen der Sonne nicht an ihn (den Boden, CP) kamen« statt »ihn erreichten« o.ä.; S. 25: »aus der Erde schauende Wurzeln«, S. 89: eine Wand ist »von äußerst glatt vollendeten Marmorquadern« getäfelt. Noch schlimmer sind die nicht seltenen Fehler im Deutschen, teilweise aufgrund einer Fülle von Druckfehlern. 5 Teilweise sind es Fehler aufgrund von überreizten Versuchen zu archaisieren. Ich nenne einige Beispiele: S. 23: »wurde mir gewahr« [statt »wurde ich gewahr«] und ebd.: »es verging die gemäßigte Witterung in den gefälligen Strahlen der Sonne«, ital. ganz einfach il temperato tempo, also »die angenehm gemäßigte Zeit«; S. 91: »nachdem er sich heil sich gerettet«, S. 93: »daß er [der Drache, CP] an Dunst spie von schauerlichem Dampfe und, wie ich geradezu vermutete, verderblichem, verzweifelte ich an jedwedem Entrinnen, und der tödlichen Gefahr zu entkommen…«, ital. hier korrekt: diffiso di qualunque vasura, e di campare il mortale pericolo; auch die unschöne Sperrstellung »wie ich geradezu vermutete, verderblichem« hat kein Pendant im Italienischen; S. 94: »indem ich … unwissend in den inneren Teilen des finsteren Ortes eindrang«. Die Liste ließe sich fortsetzen.

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Eine besondere Erwähnung verdient Reisers Interpunktion. Wenn er, wie er selbst ankündigt, der alten deutschen Rechtschreibung folgt, dann gelten auch die damaligen strengen Kommaregeln, gegen die auf sozusagen auf jeder Seite der Übersetzung und zwar z.T. mehrfach verstoßen wird: Aufzählungen im Stil »kein heimisches, noch waldbewohnendes [Tier]« finden sich regelmäßig, ebenso mit »und« oder »oder« verbundene Nebensätze, die mit Komma voneinander abgetrennt sind. Andererseits werden eingeschobene Nebensätze nicht mit Kommas abgeschlossen, dasselbe gilt für zwei mit »und« verbundene Hauptsätze, die doch immer durch Komma abgetrennt werden sollten. Die gigantische Menge von Interpunktions- und Satzfehlern stört die Lektüre nicht eben wenig.

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Die Widmungsgedichte

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Sind inhaltliche Übersetzungsfehler im eigentlichen Text der Hypnerotomachia selten und zumindest nicht schwerwiegend, so finden sich einige in der Übersetzung der lateinischen Widmungsgedichte, die Reiser übrigens in sehr ungelenke Verse umgesetzt hat – z.T. verstoßen sie so gegen den Rhythmus des Deutschen, dass das Vermaß nicht mehr zu erkennen ist. Ich nenne hier, was mir an Fehlern und unglücklichen Formulierungen aufgefallen ist:

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S. 5, V. 16: Sic non contigit huic libro ist ein Transkriptionsfehler für sic nunc contigit; nur so ergibt der Inhalt auch Sinn: nicht »Davon bleibt verschont dieses Buch«, sondern gerade »Genauso ist es auch meinem Buch passiert« – nämlich dass es zwei Väter, den Autor und den Adressaten, hat. Zusätzlich wäre anzumerken, dass der Kommentar zum Versmaß des Gedichts, der auf Catulls passer-Gedicht und ganz allgemein auf Pontano verweist, unglücklich ist, da er den hier wichtigsten Punkt unterschlägt: Hendecasyllabi sind seit der Antike unter Einfluss von Catull 1 und Martial 1.1 ein gebräuchliches Metrum für Widmungsgedichte. S. 7, V. 1–2: »Träume« (somnia) steht im Lateinischen zweimal – offenbar nicht nur ein emphatisches Mittel, wenn man bedenkt, dass es in der Hypnerotomachia tatsächlich einen im Traum eingebetteten Raum gibt. S. 7, V. 6: »solch planvoll gefügt« ist eine nicht idiomatische Übersetzung für tam bene dispositam. S. 6, V. 20 zu labrytheis: in der Anm. wird vermeldet, die kritische Edition von Ciapponi und Pozzi habe zu labyrintheis emendiert, was aber aus metrischen Gründen abzulehnen sei. Der Druck von 1499 liest jedoch labyrintheis, von Konjektur kann also keine Rede sein, und metrisch ist an dieser Lesart auch nicht das Geringste zu beanstanden. S. 7, V. 34: »Fluten und Sunde und Meer« als Übersetzung für das einfache freta führt das Prinzip der Übersetzungsfreiheit metri causa ad absurdum. S. 8, V. 40: Hinc ist mit dem Druck zu verbessern zu Hic. S. 8, V. 42: Annuae ist mit dem Druck zu verbessern zu Annua. S. 17, V. 7: In diesem kleinen Rätselgedicht über den Namen des Autors entgeht Reiser eine der Pointen, wenn er noscetur mit »Nicht kommt’s heraus« übersetzt anstelle des korrekten »das wird man schon herausbekommen«. In V. 8 desselben Gedichtes steht ebenfalls nicht »Euch braucht / Nicht zu bekümmern der Kern des Namens des Poliphilo«, sondern viel frecher »Dann achten wir euch nicht wert, den Namen Poliphilos zu kennen«.
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Fazit

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Zusammenfassend bleibt ein eher zwiespältiges Urteil. Eine deutsche Übersetzung der Hypnerotomachia Poliphili ist zweifelsohne ein Gewinn. Reisers Buch jedoch kann das Desiderat nur teilweise befriedigend füllen. Es wäre zu hoffen, dass er einen Herausgeber fände, der das gesamte Manuskript grundlegend lektorieren, es von allen Satz- und Stilfehlern befreien und den Kommentar (gern erweitert um Hinweise auf moderne Deutungen des Textes) leserfreundlicher präsentieren würde. Zudem könnte in einer Neuauflage versucht werden, die Qualität der Abbildungen zu verbessern, die zwar erfreulicherweise in Reisers Ausgabe aufgenommen wurden, aber kaum die Pracht des Originals erahnen lassen. Ein bibliophiles Meisterwerk wie die Hypnerotomachia verdiente es, auch in deutscher Übersetzung als ein rundum schönes Buch auf den Markt zu kommen.

 
 

Anmerkungen

Sie wurde von A. Oettinger: The Hypnerotomachia Poliphili. Art and Play in a Renaissance Romance. In: Word & Image 27.1 (2011), S. 15–30, hier S. 18, jüngst als »playful, pseudo-erudite language« charakterisiert.   zurück
Zeitschrift für romanische Philologie 130 (2014), S. 1212 f.   zurück
Der Text wimmelt von Konnektoren wie »fürder« und »sintemal«, es werden »Gehülfen« aufgeführt, regelmäßig sind Dinge nicht erstaunlich, sondern »staunlich«, laut Grimmschem Wörterbuch eine seltene Nebenform, etc.   zurück
Ich habe zum Vergleich das digitalisierte Exemplar der Staatsbibliothek München verwendet; ital. viel idiomatischer: parve de essere in una spatiosa planitie, la quale tutto virente, e di multiplici fiori variamente dipincta, molto adornata se rapraesentava.   zurück
Vor allem fälschlich doppelt geschriebene oder sonst wie überzählige Wörter erscheinen sehr häufig, aber auch z.B. (S. 24): »die Schlupfwinkel übelgelaunte [statt: übelgelaunter, CP] Tiere«.   zurück