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Schul- und Frömmigkeitsliteratur
für einen Markt ohne Grenzen

Eine Modellstudie zum Buchdruck in Zwolle um 1500

  • Jos. M. M. Hermans: Zwolse boeken voor een markt zonder grenzen 1477-1523. Met een Catalogus van de verschenenen edities en gegevens over de bewaard gebleven exemplaren. (Bibliotheca Bibliografica Neerlandica, Series Maior 1) 't Goy-Houten: Hes & de Graaf 2004. 312 S. 300 s/w Abb. Kartoniert. EUR 79,50.
    ISBN: 90-6194-299-3.
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Zwolle als Stadt
des frühen Buchdrucks

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Als Druckstadt hat die nordostniederländische Stadt Zwolle, ehemals ein mittelgroßes Mitglied des europäischen Hanseverbundes, heute Hauptstadt der Provinz Overijssel, zur Inkunabel- und Frühdruckzeit eine bedeutende Rolle gespielt. Für die Inkunabelzeit ist diese Rolle – was die Quantitäten betrifft – zwar nicht ganz mit der benachbarten Stadt Deventer zu vergleichen. Der Qualität der hier vorgestellten Studie tut das freilich keinen Abbruch. Denn Jos Hermans, Professor für abendländische Handschriftenkunde und Buchwissenschaften an der Rijksuniversiteit Groningen, hat mit seinen Studien zum frühen Zwoller Buchdruck ein Buch vorgelegt, das Maßstäbe setzt. Diese Maßstäbe, die vor allem die Methode und das Zusammentragen nützlicher, zum Teil auch spektakulärer Detailinformationen betreffen, würden wohl bei jeder bedeutenderen Buchstadt um 1500 einen ähnlich reichen Ertrag erbringen.

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Hermans hat sein Buch in zwei Hauptteile gegliedert, einen analytischen Teil mit vier Kapiteln Untersuchungen (S. 15–110) sowie einen Katalogteil, der 267 Zwoller Druckausgaben mit etwa 2.000 Exemplarbeschreibungen erschließt (S. 111–257). Register über beide Teile zu Autoren und Werken (S. 261–265), heutigen und historischen Besitzprovenienzen der Druckexemplare (S. 266–282; 283–291) sowie ein Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur (S. 293–302) runden das Buch ab. Nützlich für die Rezeption des Buches im deutschen Sprachbereich ist ferner eine Zusammenfassung der Ergebnisse des in niederländischer Sprache geschriebenen Buches ins Deutsche (S. 303–306).

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Bücher für Unterricht
und geistliche Erbauung

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Wie in Deventer, so haben auch in Zwolle die Lateinschule, aber auch die Frömmigkeitsbewegung der ›Devotio moderna‹ eine große Rolle für die Produktion handschriftlicher, seit 1477 auch gedruckter Bücher gespielt. Hermans nimmt diesen wichtigen Aspekt bereits im ersten Untersuchungskapitel seines Buches (»Zwolle als boekenstad aan het einde van de Middeleeuwen«, S. 15–34) genauer in den Blick. Für die Handschriftenzeit kann er dabei auf Untersuchungen von Lydia Wierda zurückgreifen, die gezeigt hat, daß Zwolle bereits im 15. Jahrhundert, das heißt teilweise vor Einführung des Buchdrucks, eine bedeutende Buchstadt war. Vor allem im Haus der Brüder vom gemeinsamen Leben entstanden damals Bücher – vorwiegend Stundenbücher – auf Bestellung, aber offensichtlich auch schon in verlagsähnlicher Organisation. Damit finden sich auch in Zwolle schon zur Handschriftenzeit erste Anzeichen kommerzieller Buchproduktion. Wie Hermans in Anschluß an Wierda zeigt, liegt der quantitative Höhepunkt der Handschriftenzeit freilich erst in den 1470er bis 1490er Jahren; damit flankiert er die Einführung und Durchsetzung des Buchdrucks in der Stadt. Man kann daher auch in Zwolle im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts kaum von einem Medienumbruch, sondern von einem Medienübergang sprechen – freilich mit Wechselwirkungen und gegenseitigen Beeinflussungen zwischen Handschriften- und Druckproduktion in einer relativ breiten zeitlichen Übergangszone.

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Hermans zeigt auch, eine wie wichtige Rolle die Zwoller Lateinschule vom Ende des 14. bis in das 16. Jahrhundert für die Ausbildung der intellektuellen Elite in den Niederlanden sowie in Nordwestdeutschland gespielt hat. Das neue pädagogische Konzept, an dem Geert Groote, der Begründer der ›Devotio moderna‹, höchstpersönlich mitwirkte, sah eine durch Textstudium von Bibel, Kirchenvätern und exemplarischen Schultexten garantierte Schulung christlicher Moral vor. Die hohe Qualität dieser Ausbildung strahlte weit über das engere IJsselgebiet hinaus. Vor allem im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts hat hier die geistige Elite der Region (Hermann Buschius, Johann Wessel Gansfort, Johann Murmellius, Hermann Torrentinus und andere) ihre intellektuelle Prägung erhalten. Mit der Einführung des Unterrichts in Latein, Griechisch und Hebräisch unter ihrem Rektor Gerardus Listrius (1516–22) blieb die Zwoller »Kaderschmiede« reformoffen und konnte das hohe Niveau des achtstufigen Schulsystems halten, deren beiden oberste Klassen damals mit den ersten Semestern im Grundstudium an einer universitären Artistenfakultät gleichgesetzt wurden.

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Wie auch anderswo, so haben auch in Zwolle die Fraterherren für die Unterbringung und geistliche Führung der zumeist von weither kommenden Schüler gesorgt. Offenbar im Gegenzug haben diese die Buchproduktion der Zwoller Fraterherren in der sogenannten ›Domus parva‹, dem alten Haus der Fraterherren, ganz wesentlich mitbestimmt. Das von Hermans ausgewertete Rechnungsbuch des Hauses hat äußerst interessante buchgeschichtliche Details dieser Beziehungen für die Jahre 1480–1497 ans Licht gebracht. Aus ihnen geht klar hervor, daß in der ›Domus parva‹ zu dieser Zeit nicht nur Bücher abgeschrieben, rubriziert, korrigiert und gebunden, sondern offenbar auch gehandelt wurden. Dabei ist freilich der Quellenbezug auf handgeschriebene oder gedruckte Bücher nicht leicht auseinander zu halten.

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Druckexemplare
als Unikate

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In seinem zweiten Kapitel (»De productie van het boek aan het einde van de Middeleeuwen«, S. 35–78) widmet sich Hermans den technischen und kulturgeschichtlichen Details der Herstellung und Vermarktung der frühen Zwoller Drucke in den drei Jahrzehnten vor und nach 1500. Dabei verbindet er geschickt allseits bekannte Grundlagen der produktions- und vertriebstechnischen Arbeitsschritte des Druckens um 1500 mit ausgesprochen interessanten Details der Zwoller Verhältnisse. Schwer zu bestimmen ist freilich die Verlegersituation. Die Textvorlagen, vor allem aber die finanziellen Investitionen, scheinen hier von Einzelpersonen (Druckern und Fernhandelskaufleuten), aber auch von den Fraterherren gekommen zu sein. Bereits der erste Zwoller Drucker, Johannes Vollenhoe, besaß mehrere Druckpressen, und neben ihm haben sich nur zwei Offizinen (Peter van Os, Simon Corver) auf Dauer in der Stadt festsetzen können. Bei der Herstellung der Drucke ist auch die Wiederverwendung von Teilen der Holzstöcke ortsfremder Drucker, aber auch von Blockbüchern, durch Peter van Os bezeugt, zusätzlich reichlich Probedrucke und Ausgaben in mehreren Druckzuständen. Die unkorrigierten Exemplare wurden offenbar nur selten eingestampft, sondern in der ›Domus parva‹ der Fraterherren – zumindest teilweise von Angehörigen der Lateinschule – während der Fertigstellung für den Verkauf (Rubrizierung, Bindung) systematisch von Hand verbessert.

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Da kaum Zwoller Druckexemplare mit lokalen Ausstattungsmerkmalen (Bindung, Buchschmuck) und zeitgenössischen Besitzprovenienzen aus Zwolle erhalten geblieben sind, geht Hermans davon aus, daß die Ausgaben vor allem für den Export bestimmt waren. Im Bereich der volkssprachlichen Drucke aus Zwolle ist ein weiteres Indiz auch darin zu sehen, daß diese in ›IJsselländisch‹ gehalten sind, der damaligen Verkehrssprache, die nicht nur in den östlichen Niederlanden, sondern auch im Nordwesten Deutschlands (Niederrhein, Westfalen) verstanden wurde.

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Das Engagement
der Drucker

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In seinem dritten Kapitel (»Zwolse drukkers nader bekeken«, S. 79–102) stellt Hermans die fünf Zwoller Offizinen und die Biographien von sieben Druckern des von ihm untersuchten Zeitraums vor. Obwohl hier bisweilen Informationen der früheren Kapitel wiederholt werden, erfährt man hier neue, sehr instruktive Details. Unter anderem wird deutlich, daß Peter van Os, der zweite und produktivste aller frühen Zwoller Drucker, nach seiner Einbürgerung 1479 nicht nur als Verleger und Buchhändler tätig war, sondern in der Stadt auch als öffentlicher Redner und Theaterspieler (und -regisseur) auftrat. Seine engen Geschäftsverbindungen mit Druckern in Gouda und Antwerpen – vor allem mit Gerard Leeu, in dessen Offizin er wohl erste Erfahrungen mit dem Druckhandwerk machte –, aber auch mit Werkstätten in Deventer und Hasselt, spiegeln deutlich die auch andernorts bekannten Netzwerkverbindungen im Buchgewerbe um 1500. Unter anderem berichtet Hermans vom Austausch von Holzschnitten, Lettern, Textvorlagen und Druckausgaben zum gegenseitigen Verkauf.

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Eine tiefergehende Analyse »des Verlagsprogramms« eines der Drucker bietet Hermans nur bei Simon Corver (1519–1523), wohl auch deshalb, weil sich nur hier mit dem niederländischen (Schul-)Humanismus und dem frühen Luthertum zwei sehr prägnante Linien eines »Verlagsinteresses« festmachen lassen. Der Zwoller Schulrektor Gerard Listrius (s.o.) hat mit seinen Vorstellungen schulhumanistischer Werke in allen drei »heiligen Sprachen« dem Corverschen Verlagsprogramm sehr deutlich den Stempel aufgedrückt. Der Druck früher Lutherschriften in mehreren Ausgaben (ab 1520 / 21) zeigt die Verbindung ökonomischer und geistlicher Interessen in einer Offizin, die von der nordöstlichen Peripherie des Reiches aus operierte und damit dem Zugriff kirchlicher und weltlicher Obrigkeiten nicht so stark ausgesetzt war wie Offizinen anderer Städte. Gewissermaßen in den Schnittflächen der beiden Textfelder stehen kirchenkritische Schriften zweier der wichtigsten niederländischen Köpfe dieser Übergangszeit – Erasmus von Rotterdam und Johannes Wessel Gansfort. Beide Autoren sind bei Corver in bemerkenswerter Anzahl vertreten. Hier macht Hermans deutlich, wie eng die Verbindung zwischen der Schule, dem geistlichen Aufbruch der ›Devotio moderna‹ sowie der Kirchenreform und Reformation gerade in den Niederlanden um 1520 war und welche Wirkungen von dort nach draußen gingen.

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Bücher für einen
Markt ohne Grenzen

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Das abschließende, vierte Kapitel seiner Untersuchung widmet Hermans der Exemplarüberlieferung der Zwoller Drucke (»De bezitters en gebruikers van Zwolse boeken«, S. 103–110). Hermans geht es hier darum, die Breite und Heterogenität von Besitz und Benutzung gedruckter Bücher an Hand zahlreicher Details deutlich zu machen. Er berührt dabei aber auch methodische Fragen, etwa nach dem Prozentsatz erhaltener Exemplare oder dem Rückschließen von den Spuren in den Büchern auf die tatsächliche Qualität und den Grad der Benutzung. Was in dem kürzesten der vier Untersuchungskapitel entsteht, ist der Eindruck, daß sich der Buchmarkt Zwolles im Spiegel der Exemplarüberlieferung angesichts der Fülle der Details kaum systematisch darstellen läßt. Nach einer Durchsicht des umfangreichen Katalogteils wird man diesen Eindruck in dieser Eindeutigkeit nicht ganz bestätigen wollen (s.u.). Denn das von Hermans gefundene und aufgearbeitete Material bietet vielfache, von ihm noch nicht in voller Breite wahrgenommene Möglichkeiten, den im Titel apostrophierten »Markt ohne Grenzen« Zwolles – sprich: auch die Verbreitung und Vermarktung der Zwoller Bücher – noch plastischer darstellen zu können als es hier geschehen ist.

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Methodischer
Modellcharakter

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Die abschließende Würdigung von Hermans Studie zum frühen Buchdruck in Zwolle fällt durchwegs positiv aus. Schon aus der von Hermans veranstalteten Ausstellung zum Thema seines Buchs 1 wurde das pädagogische Geschick des Hochschullehrers deutlich, eine komplexe und historisch weit zurückliegende Materie wie den Buchdruck um 1500 anschaulich und auch für Laien verständlich darzustellen. Insofern sind auch die in sein Buch eingestreuten Passagen zu begrüßen, in denen das Bekannte aus Mangel an Zeugnissen zu den Zwoller Verhältnissen lediglich unter Rückgriff auf Handbuchwissen referiert wird. Illustrativ im Wortsinne ist auch die Ausstattung des Buches, angefangen vom angenehm übersichtlichen und ansprechenden Layout bis hin zu den sehr zahlreichen (weit über 300!) und klug über das gesamte Buch verteilten Schwarz-Weiß-Abbildungen und Tabellen. Es macht den Anschein, daß Hermans tatsächlich zu jeder der 267 im Katalogteil beschriebenen Ausgaben mindestens eine Abbildung geliefert hat. Für den Erforscher der Drucktypen wäre es freilich schön gewesen, wenn die Abbildungen – wenigstens für bislang unbekanntes Material – mit einem Maßstab versehen worden wären.

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Die Einteilung der Kapitel des Untersuchungsteils und die Verteilung der Sachverhalte auf diese sind durchwegs gut gelungen. Einzig angesichts der sich gegen Ende des Untersuchungsteils häufenden Wiederholungen wäre vielleicht zu überlegen gewesen, ob eine andere Aufteilung – ein einleitendes Kapitel zum Medienübergang und zu den äußeren Gegebenheiten für die Etablierung des Buchdrucks in Zwolle sowie eine kapitelweise Darstellung der einzelnen Offizinen – hier nicht besser gewesen wäre. Das Unterkapitel 2.2.4. »bindwerk« steht im Kontext »Aufmachung, Blattfolge, Titelblatt« in einem etwas unglücklichen Zusammenhang. Hermans scheint es hier um die Verbindung lokaler Buchbinder in den »Verlags-«Buchhandel zu gehen, der Bezug wird aber nicht ganz deutlich. Der Aspekt, ob in Zwolle Buchbinder an die Druckereien angeschlossen waren, hätte etwas intensiver diskutiert werden können, vor allem wenn man Hermans’ interessanten Hinweis bedenkt, daß der Sohn Peters van Os als Händler von Büchern zeitweilig in Livland unterwegs war (S. 82).

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Eine überaus reiche Fundgrube für Buch-, Literatur- und Mittelalterhistoriker bietet der Katalogteil, in dem nicht nur die 267 Ausgaben minuziös erfaßt sind, sondern auch die dazugehörige Exemplarüberlieferung. Die bibliographische Beschreibung der Drucke, bei denen auf Grund eigener oder neuerer Forschungen sowie moderner Methoden (Wasserzeichen) nicht selten neue Einblicke und Ergebnisse in Fragen der Datierung, Lokalisierung, Text- und Druckgeschichte gelungen sind, läßt – was Stichproben belegen – kaum Wünsche offen. Das gilt nicht im gleich hohen Maße für die Exemplarüberlieferung. Insgesamt findet der ambitionierte Forscher der Buch- und Besitzgeschichte von Inkunabel- und Frühdrucken jedoch das Material durchwegs so aufbereitet, daß er hier gut weiterführende Studien ansetzen kann. Bei der Zuordnung historischer Besitzprovenienzen sind nur einige, wenige Fehler aufgefallen – so zum Beispiel »Garming« [für Gaming / Niederösterreich, Kartäuserkloster], S. 19; »Kaisershaim« [für Kaishaim bei Donauwörth, Zisterzienserkloster], S. 174. Zusammen mit dem etwas kurz geratenen Kapitel zum Thema (s.o.) hat man hier den Eindruck, daß Hermans der historischen Verortung der Provenienzangaben (und deren Analyse) nicht das gleich große Interesse entgegengebracht hat wie den Ausgaben. Neben einem stärkeren Fokus auf die Originaleinbände wünscht sich der Leser, daß die Beibände zu den Druckexemplaren in ihren historischen Überlieferungszusammenhängen (»Sammelbände«) nicht so verkürzt dargestellt worden wären, wie bisweilen geschehen.

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Diese kleineren Einwände und Desiderata dürfen freilich nicht einen prägenden Eindruck verwischen, der sich nach der Lektüre dieses Buches festgesetzt hat: Hermans ist mit seinem Buch über den frühen Zwoller Buchdruck eine Studie gelungen, die bislang ohne Beispiel ist und für zukünftige Arbeiten Modellcharakter hat. Das gilt zuallererst für die Methode, den »Buchmarkt« einer Stadt systematisch von ihren Produktionsstätten her zu betrachten und zu erforschen, unter Ausnutzung aller verfügbarer Quellen und methodischer Zugriffe sowie mit dem nötigen Gespür für die besonderen Bedingungen der Handpressenzeit. Hermans Buch sollte die Forschung ermutigen, auch andere Druckstädte unter dieser Perspektive und mit demselben methodischen Zugriff in den Blick zu nehmen. Diese Aufgabe ist eine Herausforderung, zweifellos, aber sie verspricht auch neue Erkenntnisse, zum Teil sogar aufregend neue, wie Hermans Buch aufs Deutlichste klar gemacht hat.



Anmerkungen

Stedelijk Museum Zwolle, 11. Sept. – 14. Nov. 2004, vgl. URL: http://www.museumzwolle.nl/expo/archief_2004.htm [10.05.2005].   zurück