Graczyk über Ehrlicher/Siebenpfeiffer: Gewalt und Geschlecht

IASLonline


Annette Graczyk

Gewalt und Geschlecht
in den Künsten

  • Hanno Ehrlicher und Hania Siebenpfeiffer (Hg.): Gewalt und Geschlecht. Bilder, Literatur und Diskurse im 20. Jahrhundert. Böhlau: Köln, Weimar, Wien 2000. 220 S. / 43 s/w. Abb. auf 16. Taf. Kart. EUR (D) 24,90.
    ISBN 3-412-06802-0.


Deformation und Obsession:
Bellmers Puppen

Die umfassenden Themen "Geschlecht" und "Gewalt", die im vorliegenden Band nicht auf Bildmedien und Literatur eingegrenzt bleiben, sondern auch auf andere Medien des gesellschaftlichen Diskurses ausgeweitet werden, bekommen auf dem Umschlagbild des Bandes eine provokante Symbolisierung. Gezeigt wird eine der gewaltsam deformierten weiblichen Puppen von Hans Bellmer, die hier inmitten eines unheilvoll erscheinenden Waldes so arrangiert worden ist, daß man spontan an eine Vergewaltigung denken muß. Bellmers surrealistische Deformationen sind als avantgardistische Kunstwerke anerkannt. Beim vorliegenden Band dient der abgebildete Torso – ein verdoppelter, aufeinander gesetzter weiblicher Unterleib – aber dazu, das Thema Gewalt und Geschlecht so zuzuspitzen, daß ein brisantes genderspezifisches Bedeutungsfeld entsteht.

Was bringt dieses Umschlagbild vom Ende der 1930er Jahre in den allgemeineren Diskurs ein? Eine Antwort hätte sich aus einer Untersuchung ergeben, die Bellmers prekäre Beziehung zu Unica Zürn aufzuarbeiten gehabt hätte. Sie wäre auch gesellschaftstheoretisch und methodologisch aufschlußreich gewesen, weil man die zu diesem Thema geführte feministische Diskussion seit den 1970er Jahren im Lichte neuerer Ansätze hätte prüfen können. Der vorliegende Band enthält keine entsprechende Untersuchung; das Bild erscheint fast wie eine Reminiszenz, wenn nicht sogar als purer Blickfang.

Der Status des künstlerischen Bildes verändert sich im Transfer auf den Buchumschlag, wie auch umgekehrt das Bild nicht nur eine Obsession von Bellmer verarbeitet, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Thema aufgreift. Angesichts dieser Puppe läßt sich fragen, in wieweit Kunstwerke nicht nur Gewalt darstellen, sondern selbst gewaltsam sein können. In diesem Fall wird das atavistisch aufgeladene Thema >Lustmord< durch den Spielcharakter der Puppenmontage sowie deren verfremdende Inszenierung im Wald aufgefangen. Es entsteht eine ironische Brechung, die die Zumutung abmildert, daß ein deformierter weiblicher Körper – und die dahinter stehende Gewalt – zur Schau gestellt wird. Da die Schock-Ästhetik überspringt, stellt sich nicht mehr nur die Frage nach dem Kunstwerk und seiner impliziten Gewalt, sondern auch nach dem Publikum und dessen Voraussetzungen und Reaktionen. Involviert ist in jedem Fall eine Polarisierung der Geschlechter, die mit den entsprechenden Opfer-Täter-Zuschreibungen spielt.

Die Entdramatisierung
der Geschlechterpolarität

Das konzeptionelle Vorwort des Bandes macht demgegenüber deutlich, daß die meisten Beiträger dieses Bandes solche überkommenen Polarisierungen mit ihren schematisierten Geschlechterbildern und den ihnen nachgeformten Kulturmetaphern überwinden wollen. Sie versuchen, sowohl den traditionellen >virilen< als auch den darauf kritisch antwortenden feministischen Diskurs über das Verhältnis von Gewalt und Geschlecht zu unterlaufen. Bevorzugt werden Lesarten, die die Bedeutung des biologischen Geschlechts relativieren und die Einzelnen stärker in den Zwängen eines soziologisch verstandenen Geschlechterverhältnisses wahrnehmen. So notwendig es ist, an die heutigen Diskussionen anzuschließen, so wichtig ist es aber auch, die früheren Anstrengungen nicht einfach zu übergehen. Einerseits sind falsche Schematisierungen obsolet, andererseits wird aber nicht recht deutlich, welchen Stellenwert die nunmehr in den einzelnen Beiträgen betonten Abweichungen und Durchbrechungen von Ordnungen jeweils haben.

Vorworte von Sammelbänden haben in der Regel die undankbare Aufgabe, im nachhinein für bereits geschriebenen Beiträge eine konzises Konzept entwickeln zu müssen. Im Fall dieses Bandes kann diese Aufgabe nur ansatzweise gelingen, weil es den Beiträgen an einer grundlegenden Basis fehlt und weil sie angesichts der umfassenden Fragestellung zu kleinfeldig sind.

Der Band versammelt Beiträge zum gemeinsamen Thema "Gewalt und Geschlecht", doch sind beide Begriffe selber Gegenstand ganzer Wissenschaftsrichtungen und Wissenschaftszweige. Die Begriffe werden verschieden definiert, so daß die Beiträger sowohl "Gewalt" als auch "Geschlecht" mehr als Stichworte nehmen, zu denen sie die weit auseinanderliegenden Gegenstände in sehr unterschiedlicher Weise und mit unterschiedlichen Akzenten vorlegen. Insbesondere bleibt unscharf, daß die verschiedenen symbolischen Ordnungssysteme, in denen die untersuchten Filme, Bildkünste und Erzählungen tabudurchbrechend oder problematisierend operieren, nicht auf einer einheitlichen Ebene liegen. So wird bei Buñuel der Impuls eines irrationalen und ahistorischen >Es< gegen den Anspruch des Zivilisatorischen ausgespielt. Bei Anne Duden dagegen bleibt der >weibliche Körper< nicht in der Funktion, Geschlechtlichkeit zu symbolisieren, sondern wird zur Metapher eines somatischen Gedächtnisses, in dem die Greuel der verdrängten nationalsozialistischen Vergangenheit und die Zumutungen der Gegenwart vom leidenden Subjekt ausgehalten werden.

Das Vorwort zu einem derartigen Sammelband ist unvermeidlicherweise überfordert. Es versucht daher, die Ausgangslage durch allzu schematisierende Aussagen über Geschlecht und Gewalt im 20. Jahrhundert zu kompensieren sowie jargonhaft zu verwischen. Die heißen Eisen des Themas kommen nicht in den Blick, vielleicht weil sie den Zustand des Kulturbetriebs in Frage stellen würden. Welche Rolle spielt die Kunst bei Durchbrechungen des Gewalttabus? In welchem Verhältnis stehen in dieser Hinsicht Kunst und Ethik? Einige Beiträger fragen aber durchaus nach dem Zusammenhang von Gewalt und Geschlecht in der Schockästhetik der Moderne.

Die Frage nach dem
widerläufigen Potential

Die sehr heterogenen Beiträge werden schließlich pragmatisch nach medialen Kriterien gruppiert: ein Teil der Beiträge diskutiert Fallbeispiele aus den Bildmedien, ein anderer Teil aus den pragmatischen und den ästhetischen Bereichen der Literatur. Während die erste Gruppe die mediale Gebundenheit symbolischer Ordnungen ins Zentrum stellt, soll die zweite Gruppe nach den "diskursiven Konstruktionsmechanismen sowie dem widerläufigen Potential sprach-ästhetischer Darstellungen" (S. 10) fragen. Diese akzentuiert andere Zielsetzung vermag nicht zu überzeugen, denn auch in den Bildmedien gibt es ein >widerläufiges Potential< und die Differenzierung nach künstlerischen und pragmatischen Bereichen betrifft auch die Bildmedien. Doch ist die Erweiterung in pragmatische Textgattungen besonders beim Thema "Gewalt" zwingend, weil sich dessen Diskurs in juristischen Auseinandersetzungen und deren medialer Aufbereitung verdichtet.

Für viele Beiträge stehen nur wenige Seiten Platz zur Verfügung und so können sie fast zwangsläufig die Untersuchung einzelner Beispiele nicht angemessen vertiefen. So sehr auch einzelne Beiträge Erkenntnisgewinne vermitteln, so sehr stehen sie doch vor einer grundlegenden Schwierigkeit, die wahrscheinlich nur pragmatisch zu lindern ist. Weil das Thema "Gewalt und Geschlecht" umfassender ist als ein einzelnes Zeugnis sein kann, aber auch der Kontext ästhetischer wie pragmatischer Medien viel umfassender als die konkrete Schnittstelle ist, entsteht für die Analyse die Gefahr einer einlinigen Argumentation, in der alles auf die Schnittstelle zuläuft.

Da es im vorliegenden Band um Schnittstellen von Gewalt und Geschlecht in konkreten Bildern und Texten geht, wird dieses Defizit vor allem zu einer Last für die komplexere Verfassung von künstlerischen Texten oder Bildern. Die Verfilmung literarischer Vorlagen erfordert z.B. eine differenziertere Analyse als sie im Beitrag von Christine Künzel zu Kleists Marquise von O... geleistet wird, und auch Gerichtsurteile aus jüngster Zeit enthalten mehr Diskussionsbedarf als zugestanden. Der Beitrag berichtet, daß in einem neueren Fall ein männlicher Angeklagter von einem männlichen Richter wegen Vergewaltigung verurteilt, in der Berufungsinstanz jedoch von einer weiblichen Richterin freigesprochen wurde. Hier unterlaufen die Beteiligten zwar die herrschenden Geschlechterklischees, doch was fangen wir mit dem Befund an? Und wie läßt er sich erklären? Möglicherweise gelangt im angeführten Fall die Verrechtlichung von Intimität selbst an eine Grenze. Die Untersuchung der offenen Fragen würde vermutlich ein umfangreiches spannendes Buch ergeben – doch der Beitrag sagt zu ihnen nichts.

Die unterschiedliche Leistung
der Beiträge

Die Beiträge des Bandes, die sich stärker auf die ästhetische Verfassung und die mediale Komplexität eines einzelnen Werkes oder Werkkomplexes einlassen, entkommen der potentiellen Verengung. Indem sie geeignete, komplexe Gegenstände wählen, werden sie nicht nur fachspezifischen Erwartungen, sondern auch dem Thema "Gewalt und Geschlecht" in der gebotenen Differenzierung gerecht.

In der konzisen Analyse von Buñuels Filmästhetik durch Hanno Ehrlicher, die auch durch eine klare Sprache überzeugt, wird zugleich das Widerspruchspotential der Filme (nicht etwa nur der Literatur, wie das Vorwort sagt) herausgearbeitet. In dieser Analyse, die nur einmal überzieht (der Zuschauer ist kein Täter, sondern beobachtet ein Geschehen), kann Ehrlicher für Buñuels Werks auch die oben entwickelten Fragen nach der Beziehung von Gewalt und Geschlecht beantworten. Für Buñuel ist die gewaltsame Sprengung von Geschlechterbildern in der Kommunikation mit dem Zuschauer nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig. Gleichzeitig wird aber der Künstler selbst zum Sprengmeister – eine Rolle, die auf dem anthropologischen Pessimismus Buñuels basiert.

Florian Britsch gibt eine vergleichbar eingehende und komplexe Darstellung des frühen Paul Klee: über den weiblichen Akt, über Gewalt und den männlichen Künstler. Sie greift über Klees Studium der medizinischen Anatomie noch stärker in das gesellschaftliche Diskursfeld aus. In differenzierter biographischer wie ästhetischer Analyse wird eine sowohl soziale wie ästhetische Konstruktion des Weiblichen in den Bildern von Klee sichtbar. Erst mit seiner Hinwendung zum Abstrakten scheint eine künstlerische "Widerläufigkeit" zu entstehen. Britschs dichte Darstellung verdankt sich seiner noch nicht veröffentlichten Dissertation und dennoch bleiben – zumindest in dieser Darstellung – aus der genannten, kaum zu vermeidenden Engführung einige wenige Anschlußstellen einlinig: antike Skulpturen lassen sich nicht auf Frauengestalten reduzieren, die Überführung eines Motivs aus der Skulptur in Graphik / Malerei ist auch ein mediales Thema und Klee zerschneidet auch Bilder mit anderen Motiven.

Claudia Bregers Beitrag zur Filmästhetik von Syberberg am Beispiel seines König Ludwig-Films ist dagegen ein wesentlich undankbareres Thema. Syberbergs Arbeiten sind zu widersprüchlich und in der Bewertung umstritten, als daß sie zu einem besonders geeigneten Kristallisationspunkt für das Thema des Bandes werden könnten. Breger bietet die umfangreiche, weit gestreute Sekundärliteratur auf, muß sie aber notwendigerweise komprimieren, so daß für unkundige Leser nur jeweils Markierungspunkte entstehen. In dem auch argumentativ sehr komprimierten Beitrag wird zwar deutlich, daß es möglicherweise einen Widerspruch zwischen Syberbergs Montageverfahren und seiner Weltanschauung gibt. Die Leser können das aber kaum nachprüfen, zumal keine Sequenzbilder abgedruckt werden. Auch die Hinführung zum Thema des Sammelbandes erscheint weniger komplex als nötig. Nach der nationalsozialistischen Heroisierung der preußischen Könige tritt in der Nachkriegszeit zwar die Beschäftigung mit Sissi und dem effeminierten bayrischen König Ludwig in den Vordergrund, doch kommt es Syberberg wesentlich auf Ludwigs Beziehung zu Richard Wagner und auf dessen Wirkung und Instrumentalisierung im Faschismus an.

Mehrere Beiträge werden den vom Vorwort gesetzten Zielen nur sehr eingeschränkt gerecht. So geht etwa Hania Siebenpfeiffers Studie über das exponierte Thema >Lustmord< der Geschlechterkonstruktion zwischen Natur und Kultur nach. Es entsteht eine Kulturgeschichte des Lustmords, in der aber das "widerläufige Potential sprachästhetischer Darstellungen" gar nicht auszumachen ist. Entsprechendes gilt auch für den schon erwähnten Beitrag von Christine Künzel zu Kleists Marquise von O..., in dem Kleist gar nicht verhandelt wird. Das gilt auch für Dino Heicker und seine Kulturgeschichte der Kastraten in der Oper. Franck Hofmanns Beitrag zu Borchardt versäumt es, die "sprachästhetische Darstellung" als genuinen Beitrag des Schriftstellers zum Gewalt- und Geschlechterdiskurs vorzutragen. Der Beitrag beschränkt sich auf eine nur geistesgeschichtliche, weitestgehend kontextlose Darstellung, die im einzelnen anregend ist, deren Stellenwert für das Thema des Bandes aber unbestimmt bleiben muß.

Zur ästhetischen Reflexion
von Gewalt und Geschlecht bei Anne Duden

Andrea Geier liest die beiden Erzählungen von Anne Duden aus den 1980er Jahren Übergang und Das Judasschaf als literarische Beiträge zur Feminismus-Diskussion bzw. zur Entwicklung der Genderforschung. Durch diese Gegenstandswahl kommt sie dem Programm des Bandes und des zugrunde liegenden Symposiums besonders entgegen, steht aber andererseits in der Gefahr, in den Erzählungen nur eine in Personen und Handlung übersetzte Theorie wahrzunehmen. Mit ihrer These macht es sich Geier nicht leicht; sie zeigt und diskutiert die vielen (in ihren Augen scheinbaren) Relativierungen und Abweichungen von ihrem Konstrukt, um aber letztlich ihre These zu bekräftigen. Doch bleibt ein Unbehagen zurück, weil die These im Vordergrund steht und sich in einem übermäßig formalisierten Wissenschaftsjargon zur Geltung bringt.

Andrea Geier führt aus, daß in beiden Texten >Weiblichkeit< eine konstitutive Rolle für das Selbstverständnis der jeweiligen Protagonistin spiele. Sie stellt im einzelnen dar, wie bei beiden Protagonistinnen das biologische Geschlecht in seiner Bedeutung zurücktritt. Doch muß man für beide Erzählungen festhalten, daß es nicht nur um >Weiblichkeit< als Teil der Ich-Problematik von Frauen geht, sondern daß es jeweils Frauen sind, die das Leiden an der Gesellschaft und besonders das traumatische Gedenken an die KZs mit ihrem Körper auf sich nehmen. Wird hierin von Anne Duden der feministische Schematismus fortgeführt? Nicht die Tatsache, daß Weiblichkeit, sondern wie Weiblichkeit im Zusammenhang mit dem Opfer-Täter-Diskurs eingesetzt wird, untersucht die Interpretin näher.

Auch wenn Anne Duden die Frage nach der Schuld, nach Täterschaft und Mittäterschaft auch der Frauen stellt, so sind ihre Protagonistinnen doch vorwiegend Opfer: sie leiden an der Nazi-Vergangenheit, die sie in sich abarbeiten. Daß sie in den Erzählungen in eine unstatthafte Nähe zu den KZ-Opfern rücken, wird von der Interpretin nicht weiter problematisiert. Geier stellt im einzelnen fest, wie sich die Protagonistinnen der beiden Erzählungen in ihrem Status als Leidende, als "Opfer" unterscheiden. Während in der ersten Erzählung das archaisch erscheinende Schema von Opfer und Täter erhalten bleibt, wird es in Das Judasschaf aufgeweicht. Es gibt in einer montierten Einblendung ein Judasschaf als Mittäter, das die anderen Schafe zur Schlachtbank führt; die personale Zuordnung ist aber absichtlich undeutlich und läßt sich nicht eindeutig auf die Protagonistin beziehen. Auch die Alltagswahrnehmungen der Protagonistin sind sozial differenzierter. Sie begreift sich als Opfer, Mittäterin und Täterin zugleich; ihr Ich-Bewußtsein bleibt problematisch.

Besonders in Das Judasschaf sind die Erlebnisse und Beziehungen der Protagonistin komplex und vielschichtig, so daß die enge Beweisführung von A. Geier zwar ihr Kriterium am Text deutlich machten kann, doch im weiteren Sinn damit zusammenhängende Diskussionen (wie die über die Begriffe von Opfer / Täter in KZs) beiseite läßt. Insgesamt können die beiden Erzählungen nicht nur vor dem Hintergrund der Feminismus-Diskussionen gelesen werden, sondern auch als Weiterentwicklung der Autorin von einer ihrer ersten Erzählungen zum bedeutend komplexeren und gelungeneren Judasschaf gewertet werden. Wie bei jeder Lektüre von Kunstwerken zeigt sich auch hier die Schwierigkeit, die Darstellung sozialer Inhalte mit der Eigenständigkeit des Ästhetischen zu vermitteln.

Die Beiträge des Bandes haben gezeigt, daß Gewalt und Geschlecht besonders in Kunstwerken und literarischen Texten sehr unterschiedlich eingesetzt oder verhandelt werden. Die Beziehungen, die Chiffren, Metaphern oder Symbole liegen nicht auf einer Ebene, sondern sind Teil unterschiedlicher ästhetischer Systeme. Deren Vieldeutigkeit paßt sich nicht umstandslos in den gesellschaftlichen Diskurs ein. Hier ist dem Band zuzustimmen, wenn er die "Widerläufigkeit" des Ästhetischen betont. Mit dem Band ist ein Anfang gesetzt. Ein Fazit für das 20. Jahrhundert läßt sich noch nicht ziehen; dazu bedarf es weiterer Studien.


Dr. habil. Annette Graczyk
Freie Universität Berlin
FB Philosophie und Geisteswissenschaften
Deutsche Philologie
Habelschwerdter Allee 45
D - 14195 Berlin

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Ins Netz gestellt am 25.07.2003
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Diese Rezension wurde betreut von unserem Fachreferenten Dr. Joachim Linder. Sie finden den Text auch angezeigt im Portal Lirez – Literaturwissenschaftliche Rezensionen.

Redaktionell betreut wurde diese Rezension von Karoline Hornik.


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