Kindt über Stanzel: Unterwegs – Erzähltheorie für Leser.

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Tom Kindt

Die Quadratur des Typenkreises.
Franz K. Stanzels Überlegungen
zu einer Erzähltheorie für Leser

  • Franz K. Stanzel: Unterwegs – Erzähltheorie für Leser. Ausgewählte Schriften mit einer bio-bibliographischen Einleitung und einem Appendix von Dorrit Cohn. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen 2002. 398 S. Geb. 5 Abb. EUR (D) 64,-.
    ISBN 3-525-20823-5.


Es könnte der Gedanke an Franz K. Stanzel gewesen sein, der Umberto Eco zu der Vermutung gelangen ließ, daß Autoren zeit ihres Lebens unter verschiedenen Titeln eigentlich immer das gleiche Buch schreiben. 1 Seit einem halben Jahrhundert ist Stanzel mittlerweile damit beschäftigt, die Grundideen seiner 1955 erschienenen Untersuchung Die typischen Erzählsituationen im Roman auszuarbeiten, die gemeinsam mit Eberhard Lämmerts zeitgleich vorgelegter Studie Bauformen des Erzählens den Grundstein der neueren deutschsprachigen Erzählforschung bildet. In einer Vielzahl von Aufsätzen und den Monographien Typische Formen des Romans von 1962 sowie Theorie des Erzählens von 1979 hat Stanzel seinen narratologischen Ansatz seit den 1950er Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, immer wieder ergänzt und bisweilen behutsam geändert; dem konzeptionellen Kern seiner Typischen Erzählsituationen ist er aber bis heute treu geblieben.

Ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Beharrlichkeit ist auch Stanzels jüngstes Buch, die Aufsatzsammlung Unterwegs – Erzähltheorie für Leser. Die Beständigkeit der Stanzelschen Sicht auf die Analyse literarischer Narration zeigt sich dabei nicht allein in den 17 Aufsätzen aus 50 Jahren, die den Hauptteil des Bandes bilden (S. 111–364). In einem umfangreichen Rückblick auf die Evolution seiner narratologischen Positionen unternimmt Stanzel einleitend selbst den Versuch, die Idee von Erzähltheorie herauszuarbeiten, für die er seit einem halben Jahrhundert eintritt (S. 9–109). 2

Die folgenden Anmerkungen werden sich im wesentlichen auf die Diskussion des >narratologischen Credos< beschränken, das Stanzel seiner Aufsatzsammlung vorangestellt hat. Die ausgewählten Schriften werde ich vorab durch einige Hinweise zu ihren leitenden Fragestellungen kurz vorstellen; eine eingehende Auseinandersetzung mit den einzelnen Beiträgen des Bandes erscheint im vorliegenden Zusammenhang weder sinnvoll noch erforderlich.

Unterwegs: Beiträge aus einem halben Jahrhundert

Thematisch lassen sich die Aufsätze in Unterwegs vier Gruppen zuordnen. Der Band versammelt erstens eine Reihe von Beiträgen, die Vorarbeiten, Nachträge und Ergänzungen zu Stanzels Theorie des Erzählens darstellen. Dieser Klasse von Texten sind Aufsätze zuzurechnen wie die Studie "Zur Konstituierung der typischen Erzählsituationen" (1976), die anschaulich machen, wie Stanzel seinen Ansatz der 50er und 60er Jahre nach und nach in die Erzähltheorie umgestaltet hat, an der er noch immer festhält. Zu dieser ersten Gruppe gehören ferner Betrachtungen zu einzelnen Aspekten des Stanzelschen Modells wie der Aufsatz "Teller-Characters and Reflector-Characters in Narrative Theory" (1981) oder Stellungnahmen zur Rezeption und Diskussion seiner Theorie wie der Beitrag "A Low-Structuralist at Bay? Further Thoughts on A Theory of Narrative" (1990).

Die Schriftenauswahl umfaßt zweitens einige Untersuchungen zu Fragen, die in Stanzels Büchern nicht oder nur am Rande in den Blick genommen werden. Diese Gruppe besteht einerseits aus Reflexionen zur linguistischen Analyse narrativer Texte, beispielsweise zum Tempus-Problem oder zu den Techniken der Rede- und Gedankenwiedergabe in der Epik; zu dieser Klasse sind andererseits aber auch verschiedene Aufsätze zu zählen, in denen Stanzel zu erkunden versucht, wie sein narratologischer Ansatz weitergeführt und etwa mit rezeptionstheoretischen Überlegungen verknüpft werden kann. Neu zu entdecken sind in Unterwegs zum Beispiel Stanzels berühmter Beitrag zu der von Käte Hamburger losgetretenen Kontroverse über das >epische Präteritum< ("Episches Praeteritum, erlebte Rede, historisches Praesens", 1959) oder seine anregende Untersuchung der Rezipientenaktivitäten bei der Deutung von Texten ("Die Komplementärgeschichte. Entwurf einer leserorientierten Romantheorie", 1977).

Aufgenommen hat Stanzel in seine Aufsatzsammlung drittens eine Gruppe von Texten, in denen er seinen Ansatz oder einige seiner Begriffe in der Praxis zu erproben versucht – sei es als Hilfsmittel für die Interpretation einzelner literarischer Werke wie in dem Beitrag "Wandlungen und Verwandlungen eines Lügners. The Liar von Henry James" (1986) oder als Bezugsrahmen für die Analyse literarhistorischer Entwicklungen wie in dem Aufsatz "Wandlungen des narrativen Diskurses in der Moderne" (1981).

Viertens schließlich enthält Unterwegs mehrere metatheoretische Texte, Rekonstruktionen zur historischen Entwicklung der Narratologie und Reflexionen zu ihrem konzeptionellen Zuschnitt. In "Probleme der Erzählforschung 1950–1990" (1992) etwa blickt Stanzel zurück auf vier Jahrzehnte erzähltheoretischer Debatten, in "Linguistische und literarische Aspekte des erzählenden Diskurses" (1984) wirbt er mit Blick auf die Textanalyse für eine Kooperation zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft.

Am Ende des Bandes steht ein Gastbeitrag, dessen erste Veröffentlichung freilich auch schon über 20 Jahre zurückliegt: Dorrit Cohns 1981 in Poetics Today erschienener Aufsatz "The Encirclement of Narrative. On Franz Stanzel's Theorie des Erzählens". Diesen Text hat Stanzel vermutlich nicht zuletzt aus Dankbarkeit dafür in seine Schriftensammlung aufgenommen, daß Cohns Essay seinen erzähltheoretischen Ansatz international bekannt gemacht hat. Mindestens ebenso wichtig dürfte für die Wahl des Textes allerdings gewesen sein, daß durch Cohns Aufsatz abschließend noch einmal musterhaft vorgeführt wird, was Stanzel in seiner Vorbemerkung ausführlich darlegt: wie Kontroversen innerhalb der Narratologie und vor allem Stellungnahmen zu seiner eigenen Erzähltheorie im Idealfall aussehen sollten.

Wissenschaftsgeschichte? Kritikerbelehrung!

Stanzel selbst nennt seine umfangreiche Einleitung zu Unterwegs ein "mixtum compositum aus Retrospektive [...][,] fachlicher Bestandsaufnahme und Autobiographie" (S. 107f.). Diese Formulierung freilich beschreibt die Reflexionen, die den ersten Teil der Aufsatzsammlung ausmachen, nur unzureichend. Auch wenn Stanzel in der Einleitung einzelne Etappen seines akademischen Werdegangs und verschiedene Aspekte seines narratologischen Ansatzes beleuchtet, so geht es ihm in seiner Vorbemerkung doch nicht vordringlich um Wissenschaftsgeschichte.

Er sieht sein Buch, wie er in der "Vorrede" zur Einleitung bekennt, als "letzte Gelegenheit, ein paar Dinge [...] wieder ins rechte Lot zu bringen" (S. 11). Was dabei mit der Wendung >ein paar Dinge< gemeint ist, wird in der Folge schnell deutlich: Stanzel ist mit den Auseinandersetzungen um seine Erzähltheorie unzufrieden. Es leuchtet ihm nicht ein, daß man seinem narratologischen Instrumentarium, obgleich es sich in der Anwendung bestens bewährt hat 3 , so hartnäckig mit theoretischer Kritik begegnet. 4 Mit seiner Vorbemerkung zu Unterwegs will Stanzel nun einer in seinen Augen adäquateren Rezeption seiner Erzähltheorie den Weg ebnen; zu diesem Zweck liefert er eine Explikation seiner Idee von Narratologie.

Hintergrund der Charakterisierung seiner erzähltheoretischen Positionen ist Stanzels Unterscheidung zwischen zwei grundlegenden Typen narratologischer Theoriebildung: zwischen der >dichtungslogisch< interessierten Erzähltheorie, die "als Teil einer allgemeinen Erkenntnistheorie" anzusehen sei, und der >leserorientierten< Narratologie, die man "als Teil der Interpretationslehre" (S. 55) aufzufassen habe. 5 Seine eigenen Arbeiten rechnet Stanzel dieser zweiten Tradition zu. Seit er sich mit Erzählliteratur beschäftige, habe er sich vor allem der Idee einer >Erzähltheorie für Leser< verpflichtet gefühlt. Stets sei es ihm darum gegangen, "Begriffe und Theorien bereitzustellen, die sich als >discovery tools< am konkreten Werk auf die Weise bewähren, daß sie den Leser zu Einsichten führen, die ihm ohne dieses theoretische Rüstzeug [...] nicht zugänglich geworden wären" (S. 19f.).

Diese Einordnung seiner Erzähltheorie sieht Stanzel zugleich als Entgegnung auf deren Kritiker. Der Gedankengang, der Stanzels Einschätzung zugrundeliegt, läßt sich wie folgt zusammenfassen: Ziel seiner Beschäftigung mit narratologischen Problemen sei schon immer das Projekt einer >leserorientierten Erzähltheorie< gewesen. Als Maßstab einer solchen Theorie habe nicht deren systematische Stichhaltigkeit zu gelten, sondern deren praktischer Erfolg. Beurteile man seinen narratologischen Ansatz wie viele Kritiker vor dem Hintergrund theoretischer Anforderungen, so verkenne man die Geltungsansprüche seiner Überlegungen. Messe man seine Theorie an ihrer Brauchbarkeit, so sei ihre Qualität unverkennbar.

Erzähltheorie für Leser: Umsetzung und Bewertung

So sehr es grundsätzlich einleuchtet, erzähltheoretische Konzepte als >discovery tools< und die Narratologie im Ganzen als >Interpretationsheuristik< zu verstehen, so wenig überzeugt es, wie Stanzel diese Sichtweise zur Charakterisierung und Verteidigung seiner Theorie zu nutzen versucht. Stanzels Etikettierung seiner Erzähltheorie als >Narratologie für Leser< ist empirisch irreführend (1); seine Hinweise zur Evaluation rezeptionsorientierter Versuche narratologischer Theoriebildung sind systematisch zweifelhaft (2).

  1. Daß Stanzel mit der Formel von der >Erzähltheorie für Leser< keine angemessene Beschreibung seiner langjährigen Beschäftigung mit den Fragen der Narratologie liefert, läßt sich leicht zeigen. Spätestens seit seinen Bemühungen um eine Neubegründung der typischen Erzählsituationen in Auseinandersetzung mit der strukturalistischen Narratologie versucht Stanzel mit seinen erzähltheoretischen Reflexionen, "einen Mittelweg zwischen Systematik der Theorie und Pragmatik der Interpretationslehre" 6 zu finden. Dies machen auch die Passagen der Einleitung von Unterwegs deutlich, in denen Stanzel von der Entstehung seiner Theorie des Erzählens berichtet. Der >Mittelweg<, der sich aus der gleichzeitigen Orientierung an systematischen und pragmatischen Kriterien ergibt, wird hier als >Balance-Akt< beschrieben:

    Bei der Revision meiner ursprünglichen Typologie für die Theorie des Erzählens ließ ich mich vor allem von zwei Prinzipien leiten. Die Neufassung der Theorie sollte in gewisser Weise den höheren Anforderungen an Begriffs- und Systembildung, wie sie der damals vorherrschenden strukturalistischen Erzählforschung entsprachen, gerecht werden. Gleichzeitig sollte aber das Ziel, das mir von Anfang an vorschwebte, nicht verloren gehen, nämlich die Anwendbarkeit der theoretischen Erkenntnisse in der Praxis der Interpretation. Dabei wurde mir bald klar, daß die Realisierung dieser Grundprinzipien einen riskanten Balance-Akt erforderte. (S. 51)

    Stanzel scheint nicht zu bemerken, daß sich eine solche Charakterisierung seiner Erzähltheorie nicht ohne weiteres mit deren Beschreibung als >toolkit< der Textdeutung verträgt, daß er also entweder auf bestimmte systematisch zu rechtfertigende Aspekte seiner Theorie oder auf deren Etikettierung als >leserorientierte Narratologie< verzichten sollte. Mit besonderer Deutlichkeit zeigt sich dies in Stanzels neuerlichen Hinweisen zu seinem berühmt-berüchtigten Kreisdiagramm typischer und potentieller Erzählsituationen – dem sogenannten >Typenkreis<. Die systematischen Überlegungen zu den wesentlichen Hinsichten und den eng begrenzten Spielräumen der Gestaltung >epischer Mittelbarkeit<, die dem Typenkreis zugrundeliegen, finden in der Einleitung zu Unterwegs schlicht keine Berücksichtigung mehr. Neben der ästhetischen Befriedigung, die das Diagramm gewähre, führt Stanzel zur Stützung des Typenkreises lediglich dessen heuristische Brauchbarkeit an (vgl. S. 59). Das aber ist so, als wolle man die Konstruktionszeichnung eines Schweizer Messers vor allem damit rechtfertigen, daß sie hübsch anzuschauen und hilfreich beim Brotschneiden ist.

  2. Doch Stanzels Überlegungen zu einer >Narratologie für Leser< weisen auch ganz unabhängig von der Frage, ob seine eigene Erzähltheorie einem solchen Programm zuzurechnen ist, einige Ungereimtheiten auf. Über die Qualität einer Erzähltheorie, die als ">ancilla< des anspruchsvollen Literaturkonsums" (S. 52) fungieren will, gilt es Stanzel zufolge nach Maßgabe des Erfolgs oder Mißerfolgs ihrer Anwendung zu befinden. Verständnislos blickt er aus diesem Grund auf die Diskussion seines Ansatzes, dem ungeachtet seiner praktischen Erprobung noch immer theoretische Einwände vorgehalten werden:

    Mein theoretischer Ansatz wird manchmal als fehlerhaft, widersprüchlich, irreführend oder unlogisch verworfen, zugleich aber wird die konkrete Anwendung der Ergebnisse meiner Theorie in der Interpretation manchmal sogar überschwenglich gelobt. Wie ist das möglich? (S. 20)

    Obgleich Stanzel durchaus bewußt zu sein scheint, daß Ansätze der Erzählforschung nur in einem sehr allgemeinen Sinn als >Theorien< zu verstehen sind (vgl. S. 81), so geht er doch offenkundig zugleich davon aus, daß sich narratologische Modelle mit Hilfe von Prozeduren überprüfen und bewerten lassen, wie sie etwa Karl Popper für die Validierung naturwissenschaftlicher Theorien erläutert hat. Stanzel erhebt den Anwendungserfolg zum Maßstab von Erzähltheorien, damit aber fordert er deren Beurteilung nach Kriterien, die wohl für Theorien, nicht jedoch für Heuristiken maßgeblich sind. Die Narratologie als >toolkit< zur Entdeckung und Beschreibung von Texten zu verstehen, bedeutet gerade, sie nicht als Theorie, sondern als Menge von Anweisungen für Interpretationsoperationen zu begreifen. Faßt man die Erzähltheorie als Heuristik, so sieht man sie, anders ausgedrückt, als Arsenal von Begriffen, die sich sinnvoll in Maximen der folgenden Art einsetzen lassen: "Achte in dem vorliegenden Text auf x", "Bestimme den Unterschied zwischen x und y", "Versuche, eine Beziehung zwischen x und y herzustellen", etc.

    Auf die interessante Frage, anhand welcher Kriterien sich eine interpretationsheuristisch verstandene Narratologie evaluieren läßt, kann im vorliegenden Zusammenhang nicht näher eingegangen werden. 7 Nach dem Gesagten dürfte sich aber zumindest der Hinweis erübrigen, daß die >Anwendbarkeit< eines erzähltheoretischen Ansatzes noch wenig aussagt über dessen Eignung als >toolkit< für die Textinterpretation.

Fazit

Unterwegs – Erzähltheorie für Leser ist eine interessante Aufsatzsammlung mit einer problematischen Einleitung. Ob es Stanzel mit dem Buch seinen Vorstellungen entsprechend gelungen ist, seine Beschäftigung mit den Fragen der Erzähltheorie "zu einem guten Abschluß zu bringen" (S. 12), mag dahingestellt bleiben. Sicher ist, daß er – um es im Anschluß an Ecos eingangs zitierte These zu formulieren – schon bessere Versionen seines Buches geschrieben hat.


Tom Kindt
Forschergruppe Narratologie
Institut für Germanistik II
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg

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Ins Netz gestellt am 26.03.2003
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Anmerkungen

1 Vgl. Umberto Eco: Semiotik. Entwurf einer Theorie der Zeichen. 2. Aufl. München 1991, S. 12.   zurück

2 Anders als Stanzel werde ich im folgenden nicht zwischen Erzähltheorie und Narratologie unterscheiden. Vgl. zu dieser Frage allgemein Anja Cornils / Wilhelm Schernus: On The Relationship between Theory of the Novel, Erzähltheorie and Narratology. In: Tom Kindt / Hans-Harald Müller (Hg.): What Is Narratology? Questions and Answers Regarding the Status of a Theory. Berlin, New York 2003 (Narratologia, Bd. 1) [im Erscheinen].   zurück

3 Stanzels Buch Typische Formen des Romans von 1962 liegt mittlerweile in der 12. Auflage vor, seine Theorie des Erzählens von 1979 in der 7. Auflage   zurück

4 Da die zahlreichen Stellungnahmen zum Stanzelschen Ansatz seit dem Erscheinen der Theorie des Erzählens an dieser Stelle nicht im einzelnen angeführt werden können, möchte ich nur auf zwei Kommentare zu Stanzels Theorie hinweisen, die ich für besonders überzeugend halte – Manfred Jahn: Narratologie: Methoden und Modelle der Erzähltheorie. In: Ansgar Nünning (Hg.): Literaturwissenschaftliche Theorien, Modelle und Methoden. Eine Einführung. Trier 1995 (WVT-Handbücher zum literaturwissenschaftlichen Studium, Bd. 1), S. 29–50 und Horst Breuer: Typenkreise und Kreuztabellen: Modelle erzählerischer Vermittlung. In: Poetica 30 (1998), S. 233–249.   zurück

5 Diese Unterscheidung ist schon seit den 1950er Jahren die Grundlage von Stanzels erzähltheoretischem Selbstverständnis, wie der Aufsatz "Episches Praeteritum, erlebte Rede, historisches Praesens" zeigt, der aus einen Vortrag von 1957 hervorgegangen und in der Deutsches Vierteljahrsschrift von 1959 erstmals erschienen ist (S. 127–141).   zurück

6 Franz K. Stanzel: Theorie des Erzählens. Göttingen 1979, S. 77.   zurück

7 Vgl. hierzu Tom Kindt / Hans-Harald Müller: Narrative Theory and / or / as Theory of Interpretation. In: T.K. / H.-H. M. (Hg.): What Is Narratology? (s. Anm. 3).   zurück