Niehaus über Thüring: Geschichte des Gedächtnisses

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Michael Niehaus

Ein Nietzsche ohnegleichen

  • Hubert Thüring: Geschichte des Gedächtnisses. Friedrich Nietzsche und das 19. Jahrhundert. München: Wilhelm Fink Verlag 2001. 391 S. Kart. DM 98,00.
    ISBN 3-7705-3531-6.


In Hubert Thürings Buch wird das Denken Nietzsches über das Gedächtnis (und das Vergessen) in einen weiten Kontext gestellt, wie sich bereits im Titel ankündigt: "Geschichte des Gedächtnisses". Das Vorhaben ist problematisch und gewagt. Es gibt ja schon seit längerer Zeit immer neue Bücher über Nietzsche und in jüngerer Zeit auch viele neue Bücher über das Gedächtnis. Nun kennt sich Hubert Thüring in beiden Sorten von Büchern offensichtlich sehr gut aus. Und in der Einleitung, die eine Fülle von Voraberklärungen enthält, erklärt er nach guter akademischer Tradition, warum den vorhandenen Bücher ein weiteres hinzugefügt werden mußte. Unter anderem konstatiert er ein merkwürdiges "Mißverhältnis zwischen der neueren kulturwissenschaftlichen Gedächtnis-Forschung und der Nietzsche-Forschung" (S.21). In der Gedächtnis-Forschung tauche Nietzsche zwar häufig auf, in der Regel werde er aber auf seine Gedächtniskritik in der >Zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung< reduziert, wonach der historistische Mensch an zuviel Gedächtnis leide. Umgekehrt fehlten in der Nietzsche-Forschung "gedächtnisspezifische Untersuchungen fast gänzlich" (S.21). Lediglich auf Gilles Deleuze (im vierten Kapitel von "Nietzsche und die Philosophie") und — in geringerem Maße — auf die an Deleuze anknüpfende Claudia Crawford (in einem Aufsatz mit dem Titel "Nietzsche's mnemotechnics") geht Thüring näher ein (vgl. S.225—230).

Aber natürlich erschöpft sich Thürings Vorhaben nicht darin, hier eine Lücke schließen zu wollen. Er stellt besonders in den neueren "literaturwissenschaftlichen und philosophischen Arbeiten" zum Gedächtnis, die "über den Gegenstand des Gedächtnisses ihre geisteswissenschaftlichen Disziplinen in einer umfassenderen Kulturwissenschaft zu fusionieren" suchen, ein mangelndes Interesse daran fest, "den eigenen blinden Fleck sowohl historisch wie philosophisch zu befragen" (S.15). Die Befragung dieses blinden Fleckes möchte Thüring gerade mit seiner "relativen zeitlichen Beschränkung" auf das 19. Jahrhundert leisten, wobei die "historische Annäherung in die Fremde der eigenen Gegenwart führen" soll, in der "das Gedächtnis nicht so selbstverständlich als Gegenstand einer Geschichte zur Verfügung steht". (S.15) Im Klartext heißt das letztlich: Über das Gedächtnis bei Nietzsche kann man nur angemessen schreiben, wenn man alle bisherigen ("hermeneutischen, dekonstruktionistischen, intertextuellen, semiologischen, sozialhistorischen, systemtheoretischen und anthropologischen" [S. 15]) Problematisierungen des Gedächtnisses noch einmal überbietet. Denn Nietzsche ist ohnegleichen.

Vorschein des Gedächtnisses

Thürings Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Der erste, längere (S.33—208), ist mit "Vorschein des Gedächtnisses" betitelt und situiert sich selbst — in Klammern hinzugesetzt — "Jenseits von Nietzsche". Dieser Teil soll "die >Last< der historisch-systematischen Komplexität und methodisch-theoretischen Reflexion" tragen (S.24). Die Last erweist sich als schwere Bürde.

Der Bogen wird vom "späten Kant zum frühen Freud" (S.14) gespannt. Und zwar geht es um verschiedene Weisen, in denen — grob gesprochen — die Frage nach dem Verhältnis von Gedächtnis und Subjektivität im 19. Jahrhundert umgangen und zugeschüttet wird, in denen dieses Verhältnis theoretisch oder poetologisch bereinigt wird. Dies wird vor allem im vierten Kapitel an Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und im sechsten Kapitel an Hegels "Philosophie des Geistes" gezeigt. Das vierte Kapitel heißt "Die Symbolisierung des Subjekts", das sechste "Die Systematisierung des Subjektiven". Beide handeln von der Selbstermächtigung des Subjekts zum "Majestätssubjekt", deren Voraussetzung die Abtötung des Empfindungsgedächtnisses ist. Für Thüring sind das zwei Versionen des systematischen Vergessens des Gedächtnisses. Bei der fiktionalen Subjektkonstitution Goethes steht hierfür der Begriff der Entsagung, bei Hegels theoretischem Zusichselbstkommen des Geistes wird das Auswendige des Gedächtnisses in der Erinnerung aufgehoben: "Und fertig ist das Subjekt, das glaubt, Subjekt seiner Geschichte zu sein." (S.91)

Von der Komplexität, die der erste Teil entfaltet, läßt sich durch solche Zusammenfassungen kein rechter Einduck vermitteln. Thüring operiert — das ist eben seine Bürde — auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig. Dabei drängt sich die methodisch-theoretische Reflexion in den Vordergrund. Ein zentraler Bezugspunkt ist der berühmte Aphorismus 125 aus der Fröhlichen Wissenschaft, in dem vom Gottesmord berichtet wird, den der "tolle Mensch" seinen Nebenmenschen auf dem Marktplatz als ein fait accompli ins Gedächtnis ruft. Die Lektüre dieses Aphorismus erfolgt unter dem Titel "Die ermordete Referenz" (S.64) mithilfe der Lehre des Psychoanalytikers und Rechtshistorikers Pierre Legendre, dessen Theorie Thüring als "historische Anthropologie" (S.70) bezeichnet.

Pierre Legendre (dessen Buch "Das Verbrechen des Gefreiten Lortie" Thüring selbst ins Deutsche übersetzt hat), ist einer der drei hauptsächlichen theoretischen Gewährsmänner und Leitsterne des ersten Teiles; die anderen beiden sind Michel Foucault (der foucaultsche Begriff des "Macht-Wissens" ist ein Leitmotiv des Buches) und — weniger Raum einnehmend, aber von der Stoßrichtung des Buches her von ebenso großer Bedeutung — Gilles Deleuze. Darüber hinaus wird auch mit vielen anderen Theoriebestandteilen gearbeitet, die dem weiten Feld des Poststrukturalismus (inklusive Walter Benjamin) zuzuordnen sind, als dessen profunder Kenner sich Thüring in jeder Hinsicht ausweist. Weil sich Thürings Umgang mit diesen Theorien auf einem sehr hohen Reflexionsniveau hält, ist das Ganze alles andere als ein leichtfertig aufgetischter theoretischer Einheitsbrei.

Teilweise begibt sich Thüring auch auf den Weg der kritischen Auseinandersetzung. Dies betrifft sowohl die Psychoanalyse Freuds wie auch ihre Fortführung durch Lacan. Denn der Begriff des Unbewußten, den die Psychoanalyse entwickelt, wird im Grunde gerade dort eingesetzt, wo es darum ginge, die Frage nach dem Gedächtnis erst wirklich zu eröffnen. Thüring schlägt sich auch hier gewissermaßen auf die Seite von Foucault und Deleuze: Psychoanalyse ist "verdeckte Subjektverwaltung" (S.205), und auch Lacans "Logik des Signifikanten ist nur eine vermeintliche Deblockierung und Redynamisierung des mnemonischen Prozesses" (S.198). Dem wird die Idee einer "utopischen Mnemonik" entgegengesetzt, die eine "subjektivierende Selbstpraktik" (S.205) wäre. Der (programmatische) Verweis auf diese subjektivierende Selbstpraktik bildet die Mitte von Thürings Buch und die Nahtstelle zwischen dem ersten und dem zweiten Teil.

Erscheinung des Gedächtnisses

Im ersten Teil bleiben Texte Nietzsches im Hintergrund — außer dem Aphorismus vom "tollen Menschen" ist es dort vor allem das Novellen-Experiment "Euphorion" des siebzehnjährigen Nietzsche, auf das Thüring immer wieder zurückkommt, da dort einerseits das Modell der Symbolisierung des Subjekts noch am Werke ist, sich aber andererseits die Wiederkehr des Gedächtnisses vorbereitet. Der zweite Teil (S.209—343), "Erscheinung des Gedächtnisses" — in Klammern natürlich mit dem Zusatz "Diesseits von Nietzsche" — widmet sich nun dem Bekunden der Einleitung zufolge "mit diskursanalytischem Vorsatz überwiegend der sachlichen, philologischen und quellenkundlichen Erforschung des Gedächtnisses in Nietzsches Werk". Daß allerdings — wie es anschließend heißt — "der zweite Teil auch zuerst oder gesondert gelesen werden" könne, muß zum Leidwesen des Lesers eher zu den frommen Wünschen eines Autors gerechnet werden (S.24).

Entspannt, befreit von den theoretischen Lasten, geht es auch im zweiten Teil nicht zur Sache. Und an historischen Rückgriffen und Vorgeschichten ist ebenfalls noch einiges zu bewältigen: So bemüht sich das lange dreizehnte Kapitel (S.241—277), als "Exkurs eine kleine Geschichte des antiken Gedächtnisses aufzuspannen" (S.239). Aber damit nicht genug: Die kleine Geschichte des antiken Gedächtnisses ist ja zugleich eine kleine Geschichte der antiken Rhetorik ("Platon, Aristoteles, Cicero, Quintilian"; S.241). Über Richard Volkmanns Buch "Die Rhetorik der Griechen und Römer in systematischer Übersicht", das er für sein eigenes (vor zwei Hörern abgehaltenes) Rhetorik-Kolleg gelesen hat, ist Nietzsche der glaubhaften Versicherung Thürings zufolge auf das Thema der antiken Gedächtniskunst gestoßen.

Auch die antike Rhetorik grenzt die Gedächtniskunst letztlich aus. Besonders deutlich wird das an der systematischen Schließung der Rhetorik, wie sie Quintilians "Institutio Oratoria" anstrebt. Die Gedächtniskunst kann einer Rhetorik, die "Anspruch auf eine universale Bildungstheorie erhebt" (S.252) einmal mehr nur als etwas Äußerliches gelten — als Mnemotechnik, über die nicht viele Worte zu verlieren sind. Eine "mnemomische Geschichte der Rhetorik", so Thürings Fazit, "bleibt einzufordern" (S.272). Die antike Rhetorik — die dann als geschlossenes Erbe an das christliche Abendland" (S.278) übergeht — habe von dieser "leibhaften Geschichte" abstrahiert und "den Ausdruckswillen in der körperlosen Rede eingekerkert" (S.275).

Thüring zeichnet den Gedankenweg nach, in dem Nietzsche nach und nach über seine berühmten Einsichten in die rhetorische Verfaßtheit der Sprache hinausgelangt und zu einer Neubewertung des Gedächtnisses kommt. Die Mnemotechnik erscheint dann nicht mehr nur als "Auswendiglernen", sondern immer schon als "Methode der Aneignung, Verarbeitung Bewahrung, Übertragung und Umformung", die "bereits ein subjektivierendes Macht-Wissen vom Gedächtnis, eine Mnemonik, voraussetzt". So entlarvt der durchdringende Blick die Rhetorik selbst schließlich als so etwas wie eine "systematisierte, geschlossene, erstarrte Mnemonik" (S.291). Mit Nietzsche gelangt Thüring zur Auffassung des Gedächtnisses als ein das "Sprachdenken" transzendierendes "Leibgeschehen" (S.292), wobei Nietzsche auch vom zeitgleichen Aufkommen der neuen physiologischen Gedächtniswissenschaft (Théodule Ribot, Ewald Hering) angeregt wird. Am Ende der Untersuchung, in der ausgedehnte Nietzsche-Zitate immer mehr Raum beanspruchen, steht dann — wie könnte es anders sein — eine Lektüre jener wahrhaft monumentalen Passage zu Beginn der zweiten Abhandlung der "Genealogie der Moral", die um die Frage kreist: "Wie macht man dem Menschen-Thiere ein Gedächtniss?"

Das Gedächtnis kann bei Nietzsche und Thüring zu einem "Gleichnis ohnegleichen" (so der Titel des Schlußabschnittes der Untersuchung) werden, weil der Rückgriff auf die Kategorie des Unbewußten vermieden wird. Diese Kategorie hätte es — wie Thüring mit Lacoue-Labarthe erklärt — ermöglicht, die Rhetorizität der Sprache und die Frage des Gedächtnisses zusammenzudenken. Die Kategorie des Unbewußten sei ein "vieldiskutierter Kernpunkt in den zeitgenössischen Erkenntnistheorien" gewesen (S.295). Aber die Umgehung dieser Möglichkeit sei die Voraussetzung dafür gewesen, das Gedächtnis als Leibgeschehen zu denken und damit jenem "Zirkel des Sprachdenkens" (S.295) zu entkommen, wie er sich bei den psychoanalytischen Konzeptionen eines sprachlich strukturierten Unbewußten zeigt. Dabei wird nicht übersehen, daß das Gedächtnis dann "als säkularer Erbe der Seele auch die Bodenlosigkeit mitbekommt, die auch der Seele ohne eine absolute Referenz eignen würde" (S.314).

Letztlich ist die Sache eine Frage der Entscheidung oder des Willens. Thüring entscheidet sich — wenn man so will — mit Nietzsche für eine subjektivierende Praktik statt für eine Theorie des Subjekts. Daher bleibt das als Leibgeschehen gefaßte Gedächtnis — das ist eine Pointe der Überlegungen Thürings — theoretisch unfaßlich: "Es ist dem menschgewordenen Tier unmöglich, sich von einer leiblichen Natur her zu denken". Nietzsche gehe es darum, diese

Unmöglichkeit […] dennoch werden zu lassen, dieses mithin doppelte und selbstreflexive Paradox auszuagieren und also das eigentlich undenkbare Leibgeschehen und das allzu denkbare Sprachgeschehen in einem vielfältigen Kräfteverhältnis aufeinander wirken zu lassen (S. 319f).

Der Sumpf der Überkomplexität

Bei der Lektüre von Thürings Buch befindet man sich von Anfang an im Sumpf der Überkomplexität. Jedem Leser wird man mit auf den Weg geben müssen, daß seine Lektüre ein fortwährender Kampf sein wird. Der Grund für diese Überkomplexität liegt zunächst in der Bürde, die sich der Verfasser selbst aufgeladen hat — in der Überfrachtung mit Theorie, die bisweilen an den Rand der Unlesbarkeit führt (äußeres Kennzeichen dieser Überfrachtung ist auch die Überlänge der Fußnoten). Gedächtnis, Geschichte, Rhetorik, Sprache, Subjektivität — das sind große Themen; Nietzsche, Goethe, Hegel, Kant, Freud, Platon, Aristoteles — das sind bedeutende Dichter und Denker. Foucault, Deleuze, Lacan, Legendre — das sind poststrukturalische Theoretiker, die ihre Berühmtheit nicht der leichten Konsumierbarkeit ihrer Texte verdanken. Wer all dies in Wechselwirkung bringen und mit einander verzahnen wollte, müßte einen rigorosen Willen zur Komplexitätsreduktion haben.

Aber dieser Wille hat Thüring offensichtlich gefehlt. Vielmehr hat es den Anschein, als habe sich der Verfasser keinen Satz gestatten wollen, der in den Ruch der Trivialität kommen könnte. So fängt dann der zweite Teil — der ja "zuerst oder gesondert gelesen" (S.24) werden können soll — mit dem folgenden Satz an, der ein gutes Beispiel für die Überkomplexität abgibt: "Nachdem Nietzsche-Euphorion mit dem ›Frühroth‹ (›ein sehr abgebrauchtes Feuerwerk, das mich langweilt‹) die Sonne der Tradition, die als Unbewußtes des Geschichtssubjekts das Vergessen des Gedächtnisses ewig überstrahlen sollte, ein erstes Mal im Gedächtnis des Vergessens versinken ließ, wird es die Zeit eines Werks brauchen, bis die Sonne wirklich sinkt." (S.211) Es geht nicht darum, daß der Verfasser hier nicht etwas ganz Bestimmtes hätte sagen wollen — vielmehr kann man wohl einsehen, daß er in diesem konstruierten Satz mehrere Fäden auf einmal hat handhaben wollen —, aber man kann darauf wetten, daß sich der etwaige Nietzsche-Interessierte abgeschreckt fühlt, der die Voraberklärung ernst genommen hat.

Im ersten Teil ist die theoretische Überfrachtung besonders erdrückend. Es fällt schwer, hier einen klaren Gedanken zu fassen und festzuhalten. Das gilt schon für den, der mit den zu Rate gezogenen Theorien einigermaßen vertraut ist. Hoffnungslos dürfte es für den Unbedarften sein, der sich in diesen Sumpf verirren sollte. Das Ärgernis besteht nicht darin, daß Thüring sich nicht darum bemühte, klar zu sagen, was er zu sagen hat, daß alles im Ungefähren und Ungenauen bleibt. Im Gegenteil. Schon die sprachliche Form der einzelnen Sätze ist äußerst geschliffen und häufig überkonstruiert. Und bei dieser Konstruktionsarbeit ist der (weltliche) Leser aus dem Blickfeld geraten. In ähnlicher Weise wird bei der theoretischen Konstruktion und Auffächerung des Problemfeldes auch das eigentliche Thema in den Hintergrund gedrängt: Wenn der Leser Evidenzerlebnisse haben möchte, muß er sie dem Text förmlich abtrotzen, indem er sich durch das terminologische Dickicht schlägt.

Der zweite Teil ist weniger schwer lesbar. Andererseits fällt hier, wo es in erster Linie wirklich um den Gedankenweg Nietzsches gehen soll, umso mehr auf, daß der Verfasser nicht versucht, seinen eigenen Fragehorizont aus einer Lektüre der nietzscheschen Texte Schritt für Schritt zu entwickeln und damit das nachvollziehende Lesen zu erleichtern. Auch jetzt kann Thüring von seiner Gewohnheit nicht lassen, zu viel in seine Sätze und Absätze hineinbringen zu wollen.

Das führt letztlich dazu, daß man sich nicht so recht darüber klar werden kann, worin die Originalität dieser Untersuchung besteht. Man kann hier weniger auf bestimmte Antworten, auf klar konturierte Thesen verweisen als auf die Leistung, Bekanntes in einen neuen theoretischen Kontext zu stellen, durch theoretische Anstrengung anders und genauer zu beleuchten, in einen vertieften Problemhorizont einzurücken, auf seinen blinden Fleck hin zu befragen. Das wäre kein geringes Verdienst. Aber dieses Ziel hat Thüring nicht klar genug vor Augen gehabt. So hat er sein Licht unter den Scheffel gestellt. Gleichwohl stecken in diesem Buch mehr Gedanken und steckt vor allem mehr gedankliche Arbeit als in vielen anderen Büchern, die mehr Beifall ernten werden.


Dr. Michael Niehaus
Ruhr-Universität Bochum
Germanistisches Institut
Universitätsstr. 150
D-44780 Bochum

Ins Netz gestellt am 20.11.2001
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