Pott über Esterhammer: Romantic Poetry

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Sandra Pott

Von den nationalen Grenzen
der Universalpoesie und
ihrer internationalen Erforschung

  • Angela Esterhammer (Hg.): Romantic Poetry (Histoire comparée des littératures de langues européennes / A Comparative History of Literatures in European Languages 17) Amsterdam u.a.: John Benjamins Publishing Company 2002. 537 S. Geb. € 190,-.
    ISBN 1-588-11112-1.


>Progressive Universalpoesie< wollte die Romantik sein – in Jena und Berlin, im England Byrons und Shelleys, im Ungarn Mihály Vörösmartys (1800–1855), im Rumänien der >bürgerlichen Revolution< (1848), im Zeichen von Hellas bei den griechischen Autoren Andreas Kalvos (1792–1869) und Dionysios Solomos (1798–1857). Angela Esterhammers umfangreicher Sammelband Romantic Poetry prüft (unter anderem), ob und inwiefern Romantik diesen Anspruch formulierte und einlöste.

Allein physisch leistet Romantic Poetry damit Außergewöhnliches. 28 Autoren aus den Vereinigten Staaten, aus Deutschland, Kanada, aus den Niederlanden, aus Polen und Rumänien geben Auskunft über romantische Poesie in 31 Ländern: in den Vereinigten Staaten, in Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Deutschland, England, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kanada, auf den karibische Inseln, in Kolumbien, Kroatien, Mexiko, Norwegen, Peru, Polen, Rumänien, Rußland, Serbien, in der Slowakei, in Spanien, Schweden, Tschechien, Ungarn und Uruguay. Es geht nicht mehr nur um die romantische Poesie der europäischen Sprachen, sondern auch um diejenige der ehemaligen Kolonien, kurz: um die romantische Poeise beinahe der gesamten west-östlichen Welt. Der Reihentitel, unter dem der Sammelband erschien, bildet seinen Inhalt insofern nur eingeschränkt ab. Eine solche räumliche Reichweite hatte Romantik-Forschung bislang nicht; für die Komparatistik gilt Vergleichbares.

Ausführliche Namen- und Titelregister geben in Romantic Poetry Auskunft über das gesamte Spektrum dessen, was der Band umfaßt; sie sind Fundgruben für denjenigen, der sich über Autoren, über Quellen, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von romantischer Poesie in der west-östlichen Welt informieren möchte. Auf diese Weise machen sie den Band zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für eine international interessierte Romantik-Forschung, obwohl es sich dabei um ein riskantes Unternehmen handelt: Es gelingt nur noch mit Mühe, den Studien einen gemeinsamen Rahmen zu verleihen (Abschnitt 1.). In der Vielfalt der Beiträge liegt die Dynamik des Bandes (Abschnitte 2., 3.); sie findet ihre Grenzen in der Nationalität ihres Gegenstandes ebenso wie in der Nationalität der Romantik-Forschungen (Abschnitt 4.).

1. Gegenstand und Methode:
Komparatistik plus x

Was läßt sich noch als Romantik begreifen, versteht man sie als ein Phänomen der west-östlichen Hemisphäre? Für Esterhammer stellt sie eine literarische Epoche dar, die sich jedoch nicht streng begrenzen läßt: Deutschland und England beispielsweise kennen frühromantische Bewegungen (Preromantisme, Sturm und Drang), die in den 1770er Jahren beginnen, sowie zwei "explosive decades on either side of 1800" (S. vii). Ganz anders verhält es sich etwa in Rumänien; hier umgreift die frühe Romantik die Jahrzehnte von 1830 bis 1860, und die späte findet noch in den 1870er Jahren statt (Monica Spiridon, S. 257–267). 1

Wie die Epochengrenzen ergeben sich die Kennzeichen der romantischen Epoche erst aus den einzelnen Themen-, Länder-, Werk- oder Autorstudien. Als >Romantik-Merkmale< gelten dabei unter anderem der schon erwähnte

  • Anspruch auf Universalität, dem aber nationale Orientierungen entgegenstehen (Virgil Nemoianu, S. 249–256; Spiridon; Gregory Jusdanis, S. 269–286; Donald L. Shaw, S. 287–304; Julia M. Wright, S. 333–354; Frederick Garber, S. 373–400),
  • die Betonung der kognitiven Funktion von Poesie (Maria Ciesla-Korytowska, S. 39–54; Ian Balfour, S. 181–196),
  • zugleich aber auch die Konzentration auf die Gefühle und Einstellungen des Subjekts (Lilian R. Furst, S. 3–22; John M. Barker, S. 63–90, Irena Nikolova, S. 163–180),
  • die Denk- und Darstellungsformen von Ironie und Paradox (Ernst Behler, S. 115–142),
  • die (Wieder-)Entdeckung von Mythen und Sagen (George Bisztray, S. 225–248) und die Entwicklung organischer Erklärungsmodelle (John Neubauer, S. 491–508).

Auch die Methode bestimmt den Romantik-Begriff mit: Insgesamt versteht sich Romantic Poetry als Beitrag zur Komparatistik – nicht zu einer konventionellen Komparatistik, die sich mit dem Vergleich >großer Texte< begnügt, sondern zu einer solchen, die "various models for comparative study" (Esterhammer, S. vii) aufnimmt: von den reception studies, der material culture und der Performanz-Forschung (Susanne Schmid, S. 461–472) über die Jewish studies (Thomas Pfau, S. 443–460) und die women's issues (Kari Lokke, S. 91–111; Patrick Vincent, S. 197–221) bis hin zur Netzwerkforschung und zu Modellen transnationalen Einflusses.

Um der Viefalt der Themen- und Methodenangebote gerecht zu werden, gliedert Esterhammer ihren Band in vier unterschiedliche Sektionen:

  • die erste befaßt sich mit ästhetischen Fragen von Repräsentation und Kognition,
  • die zweite mit der Entwicklung von Gattungen und Genres,
  • die dritte mit nationalen Entwicklungen der romantischen Poesie
  • und die vierte mit der historischen Hermeneutik und der Rezeption romantischer Poesie.

Erstaunlicherweise hält Romantic Poetry trotz dieses pluralistischen Zugangs an einem "project of writing a comparative literary history of Romantic poetry" fest (S. vii). Damit fügt sich der Band in eine Reihe von Buch-Projekten der "International Comparative Literature Association" (ICLA), 2 denen es um eine "Comparative History of Literature in European Languages" geht. 3 Aus den – zumeist stark spezialisierten – Teilerzählungen aber ergibt sich in Romantic Poetry keine kohärente und vollständige Geschichte, deren Anfang und Ende klar zu erkennen wäre. Nimmt man die zahlreichen Beiträge zusammen, dann erscheint es vielmehr so, als zeichneten sich die einzelnen nationalen Romantic poetries durch zwei Bewegungen der Öffnung aus: durch die Öffnung nach außen – hin zu einem gemeinsamen und über-nationalen Verständnis von Welt, Mensch und Poesie – und durch die Öffnung nach innen – hin zu einer neuen nationalen Kultur, die jene Volksschichten entdeckt, welche aus der res publica litteraria ausgeschlossen waren.

2. Globale Romantik: Öffnung nach außen

"A pan-european literary system obviously did not come about", bemerkt Greogory Jusdanis wie nebenbei über den universalpoetischen Anspruch der Romantik (S. 270). Es gehört zu den Verdiensten des Bandes, ein solches pan-europäisches System nicht nachträglich zu konstruieren. Vielmehr konzentrieren sich einzelne Beiträge darauf, die auf Universalität zielenden Gedanken- und Schreibmodelle der Romantiken herauszustellen. Zwei Aussagen finden sich in diesem Zusammenhang immer wieder: erstens die Erkenntnis, daß aus den gemeinsamen Themen der nationalen Romantiken keine gemeinsamen Tradition wird. Immer wieder ist von der Transformation und der Performanz, von der jeweils neuen und anderen Umsetzung von Denk- und Schreibmustern die Rede. Zweitens betonen zahlreiche Beiträge die Kontinuität der Literaturgeschichte von der Antike bis in die Romantik. Sie schreiben damit gegen langgehegte Vorurteile an und wenden sich gegen eine Rhetorik des Bruchs, mit Hilfe derer >das romantische Projekt< immer wieder angekündigt wurde.

Als ein Beispiel für einen differenzierten und differenzierenden Beitrag, der romantische Poesie in ein Kontinuum der Literaturgeschichte stellt, greife ich Lilian R. Fursts Abhandlung über die Naturlyrik heraus: Mit Thomas S. Kuhns Erklärungsmodell für >wissenschaftliche Revolutionen< will Furst den >Paradigmenwechsel< erfassen, wie er sich durch die Romantik in der Naturlyrik vollzogen habe. Erwartungsgemäß scheitert der Versuch – im positiven Sinne. Kuhns Modell erweist sich als zu grob, und Furst setzt – ohne sich übrigens vollständig von Kuhn zu verabschieden – auf ein evolutionsbezogenes Modell, vergleicht die Lyrikgeschichte sogar mit einem "old-fashioned European paternoster" (S. 17): mit etwas, das nicht plötzlich stoppt oder sich aus dem Stand fortbewegt, sondern das ständig in Bewegung ist. Auf die Lyrikgeschichte übetragen, stellt sich diese Entwicklung so dar: Von der Wahrnehmung der äußeren Natur (bei Thomson und Brockes) führt – über Haller, Lessing und andere – ein mehr oder minder direkter Weg zur Subjektivierung und >Verinnerlichung< der Natur in der Romantik, zu Rousseau, Keats und Lenau.

An Textbeispielen erörtert Furst diesen Wandel und kommt zu einer plausiblen Darstellung von Evolution. Andere Beiträge hingegen treiben die Kontinuitäten so weit, daß der Unterschied von Antike, Renaissance und Romantik eingeebnet zu werden droht: Frederick Burwick beispielsweise beschreibt, daß das poetologische Prinzip der Mimesis in der Romantik im Sinne von Praktiken der Nachahmung fortbesteht, führt diese Praktiken aber unumwunden auf Aristoteles zurück (S. 30,37). Irena Nikolova hingegen stellt die Subjektivierungen der Romantik in unmittelbare Nachfolge der Renaissance (S. 163f.). Darstellungen wie diese verkennen die Brüche, die die Literatur- und Denkgeschichte gelegentlich doch aufweist.

3. >Discovering the public sphere<:
Öffnung nach innen

Diejenigen Beiträge, die sich vor allem auf die Öffnung nach innen, auf die Entdeckung der >public sphere< durch die Romantik konzentrieren, bleiben vorerst bei der Rhetorik des Bruchs. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Beiträge über Länder handeln, deren Romantik sich zugleich als Unabhängigkeitsbewegung (Latein-Amerika, Rumänien) oder als eine Bewegung äußert, die sich von orthodoxen Denkbeständen lossagen will (Griechenland). Dabei entspricht dem Bruch mit der eigenen Tradition die Suche nach neuen Vorbildern: Rumänien beispielsweise erborgt sich seine Romantik in wesentlichen Aspekten bei Lamartine, Châteaubriand und Hugo ebenso wie bei Lamennais, Leroux, Saint-Simon und Fourier (Spiridon, S. 257ff.). Latein-Amerika hingegen schwankt zwischen der Orientierung nach Amerika einerseits, nach Europa andererseits (Kirkpatrick, S. 406ff.)

Aber auch innerhalb dieser >etablierten Romantiken< entdeckt man die >public sphere<: Die "redefinition" von Volksmythen gehört zu den Hauptinteressen vor allem der nordeuropäischen Romantik (Bisztray, S. 225–248), und selbst die Inhalte und Darstellungsweisen romantischer Oden sind durch die Ereignisse im revolutionären Frankreich beeinflußt (Esterhammer, S. 143–162).

Diese "performative dimension" romantischer Poesie thematisiert Susanne Schmid und empfielt die "cross-cultural reception studies" als Modelle für den Textvergleich (S. 461). Schmid geht es darum, Text und Autor nicht als unveränderliche Einheiten zu verstehen, sondern auf ihre Veränderungen durch die Rezeptionen in bestimmten kulturellen und materiellen Kontexte zu achten; am Beispiel der Shelley-Rezeption in Deutschland setzt sie dieses Vorhaben kundig und anschaulich um. Schmids theoretisches Konzept wird beidem, der inneren und der äußeren Öffnung durch die Romantik, gerecht und erlaubt es, nationale wie internationale Dimensionen für eine Komparatistik der Romantik innovativ und differenziert zu verbinden.

4. Kritische Anmerkungen: Inter-
und Transnationalität der Forschung?

Romantic Poetry wagt den Polylog der Forschungen und lehrt eine Menge: Der Vergleich von Romantic poetries sensibilisiert sowohl für inter-nationale Gemeinsamkeiten als auch für nationale Besonderheiten. 4 Aber er setzt Vereinfachung voraus: Zahlreiche Schriften und Autoren werden nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Darüber hinaus zeigt sich, daß die unterschiedlichen Wissenschaftskulturen weit davon entfernt sind, zusammenzuwachsen – nicht nur in diesem Band. Weder den Autoren noch der Herausgerberin ist dies anzulasten; es gehört zu den Eigenarten der gegenwärtigen Forschungslandschaft: Sie bekennt sich zum Internationalen, beurteilt den einzelnen Forscher aber danach, ob er sich in nationalen Verbänden und Publikationsorganen sein Terrain zu erobern weiß.

Eine Folge dieser Rahmenbedingung ist, daß neuere deutschsprachige Forschungsliteratur auf der internationalen Bühne kaum mehr zur Kenntnis genommen wird: Obwohl ca. 16 der 28 Beiträge über deutsche Primärliteratur handeln, beziehen sich nur einige, nämlichen diejenigen von Furst, Esterhammer, Baker, Behler, Corngold, Michael Gassenmeier / Jens Martin Gurr, Neubauer, Pfau und Schmid auf deutschsprachige Forschungsliteratur; nur Esterhammer, Corngold, Gassenmeier / Gurr, Pfau und Schmid erwähnen Texte, die nach 1985 erschienen sind. Schon im Blick darauf wäre es müßig, die eine Forschungslandschaft an den Erkenntnissen der anderen zu messen.

Zwar mutet es merkwürdig an, daß Romantic Poetry über zahlreiche Forschungsprojekte und -erträge nicht informiert zu sein scheint, daß beispielsweise das so französische wie internationale Projekt "Transferts culturels" mit seinen zahlreichen Sammelbänden und Monographien ebensowenig berücksichtigt wird wie Lawrence Marsden Prices Standardwerk English Literatur in Germany (1953), Horst Oppels Englisch-deutsche Literaturbeziehungen (1971), F.W. Stokoes German Influence in the English Romantic Period 1788–1818 (1971) und Norbert Bachleitners Sammelband Beiträge zur Rezeption der britischen und irischen Literatur des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum (2000). 5 Aber der Focus von Romantic Poetry liegt nun einmal auf der Wiederentdeckung von M.H. Abrams The Mirror and the Lamp: Romantic Theory and the Critical Tradition (New York: Oxford UP 1953).

Folgende Kritikpunkte wollen deshalb als Anregungen für weitere Untermehungen dieser Art verstanden sein:

  1. Notgedrungen setzt Romantik Poetry europäische Romantik-Modelle – vor allem das englische und das deutsche – noch immer als dominant. Hier könnte gefragt werden, inwiefern diese Dominanz historisch stimmt und wie weit Gegenmodelle tragen.
  2. Ein weiteres Problem stellt die Wahl der Bezugsliteraturen dar. Warum berücksichtigt der Band nicht auch Australien und Neuseeland, warum nicht Indien und Afrika, die gleichermaßen von europäischen Sprachen geprägt sind? Reizvoll wäre auch die Frage, wie sich Romantik und die islamische Welt sowie Romantik und der ferne Osten zueinander verhalten. Die Grenzen für eine vergleichende Romantik-Forschung sind noch nicht ausgelotet.
  3. Zu diesem Zweck wäre es allerdings notwendig, das nationalstaatliche Konzept aufzugeben, an dem sich eine Vergleichende Wissenschaft der Nationalliteraturen noch immer orientiert. Es gilt, regionale und tribale Grenzen aufzuspüren, den Pluralismus der Komparatistik entschlossen weiterzutreiben.
  4. Darüber hinaus ist fraglich, ob sich eine solche Komparatistik auf die >schönen Literaturen< der Bezugsländer beschränken kann; Romantic Poetry erweist sich unter diesem Aspekt als ein traditionelles Projekt, das sich zwar für die Erforschung eben dieser Literaturen von kulturgeschichtlichen Verfahren anregen läßt, die weitere Denk- und Wissensgeschichte der Romantik aber nur ansatzweise in den Blick nimmt.
  5. Schließlich stellt sich der Begriff der Romantik als Problem dar: In Romantic Poetry umfaßt er Literaturen des Zeitraums von 1770 bis 1870, also ein gesamtes Jahrhundert, und geht damit erheblich über die Romantik im engeren Sinne hinaus.

Um diesen symptomatischen Schwierigkeiten der literaturwissenschaftlichen und komparatistischen Forschungslandschaft beizukommen, wäre es notwendig, sich gemeinsam und über die Grenzen der Nationalphilogien hinweg neu zu verständigen. Diese Verständigung sollte bei der Frage ansetzen, was die Romantik-Forschungen bislang erreicht haben. Beispielsweise wäre es bedauerlich, wenn Fursts Erkenntnisse über die Evolution der Naturlyrik in Deutschland nicht wahrgenommen würden, denn auf diesem Gebiet gibt es hier Defizite. Umgekehrt wäre es ebenso bedauerlich, wenn Furst nicht von der hiesigen Diskussion über die Probleme des Kuhnschen Modells und über die Chancen für eine Evolutionsgeschichte von Literatur profitieren könnte. Außerdem wäre es erfreulich, wenn Behauptungen, wie sie Kari Lokke über die Rückständigkeit der deutschen >women studies< formuliert, 6 demnächst ausblieben. Daß Schmids Modelle für "cross-cultural reception studies" auch hierzulande der weiteren Erprobung lohnten, muß nicht eigens betont werden.

Als Ort für solche inter-nationalen Verständigungen böte sich zunächst das Internet an: Romantic Poetry kostet einen stolzen Preis, und es fragt sich, ob Sammelwerke wie dieses in elektronischer Form nicht kostengünstiger zugänglich gemacht und der internationalen Diskussion geöffnet werden könnte. Zu denken wäre an eine Internet-Zeitschrift mit multi-nationalem Redakteursgremium – etwa nach dem Vorbild oder sogar innerhalb von "Romanticism on the Net". 7 Diese hätte sich aber über die Romantik hinaus dem gesamten Zeitraum von 1770 bis 1870 zu widmen, würde also beinahe das gesamte 19. Jahrhundert umfassen. Vorstellbar wäre darüber hinaus, nach dem Vorbild der "International Society for Eighteenth-Century Studies" (ISECS) eine "International Society for Nineteenth-Century Studies" (ISNCS) zu gründen. In der ISECS jedenfalls bewähren sich Internationalität und Interdisziplinarität; der Erforschung des 19. Jahrhunderts wäre Vergleichbares zu wünschen.


Dr. Sandra Pott
Universität Hamburg
Institut für Germanistik II
Arbeitsstelle für Sozialgeschichte der Literatur
Von-Melle-Park 6 / IV
DE-20146 Hamburg

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Ins Netz gestellt am 19.05.2003
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Anmerkungen

1 Die Service-Leistungen des Bandes hätten an dieser Stelle um eine Übersicht über die romantischen Bewegungen der fraglichen Länder ergänzt werden können. Aber das ließe sich ohne Aufwand etwa in elektronischer Form nachholen.   zurück

2 Über die Gesellschaft siehe http://www.byu.edu/~icla/ .   zurück

3 Aus dem Projekt sind bereits zwei Sammelbände hervorgegangen (Romantic Irony, hg. v. Frederick Garber und Romantic Drama, hg. v. Gerald Gillespie – Bände 8 und 9 der Reihe "A Comparative History of Literatures in European Languages"); zwei weitere (über "Romantic Prose Fiction" und "Romantic Non-Fictional Prose") sollen folgen.   zurück

4 Dafür, daß der Sammelband neben dem Forschungspluralismus nicht auch dem Sprachpluralismus huldigt, darf man übrigens dankbar sein: Ein Buch, das sich auf Literatur in 24 Sprachen (>Volkssprachen< und Dialekte nicht mitgerechnet) bezieht, wäre unlesbar geworden, schriebe jeder Beiträger in seiner Muttersprache.   zurück

5 Von der außer-amerikanischen Romantik-Forschung gar nicht zu reden!   zurück

6 Lokke, S. 91: "[The] discrepancy between the wealth of primary and secondary material already published on late eighteenth- and nineteenth-century British women poets and the scarcity of such material for their German counterparts presents the comparatist with the opportunity to illuminate the writings of German women Romantics that are now gradually coming to light with the help of insights gleaned from the study of their English contemporaries."   zurück

7 Siehe http://www-sul.stanford.edu/mirrors/romnet/ .   zurück