Sinn über Boehm: Topik

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Christian Sinn

Was leistet die Topik?
Anmerkungen zu einem Vorschlag
Rudolf Boehms

  • Rudolf Boehm: Topik (Phaenomenologica 162) Dordrecht u.a.:
    Kluwer Academic Publishers 2002. 203 S. Geb. EUR (D) 77,-.
    ISBN 1-4020-0629-2.


1. Einleitung:
Motivation und Aufbau der
Boehmschen Topik

Motivation des vorliegenden Buches ist ein Widerwille nicht nur gegen die Postmoderne, sondern gegen die Moderne insgesamt als falsches Versprechen, als Betrug, der von Boehm unter verschiedenen Aspekten bezeichnet wird.
Auffällig ist in seiner Ablehnung der (Post-) Moderne, daß seiner Kritik eine formale Operation zugrunde liegt, die gleichwohl das eigentliche inhaltliche Argument darstellt: Vier rekursiv aufgebaute Kapitel, die in sich durch zehn wiederum rekursiv organisierte Paragraphen gegliedert sind. Durch diese rekursive Methode, die noch einzelne Absätze und Sätze strukturiert, will Boehm einen Verfallsprozeß der Philosophiegeschichte bewältigen, der zur Verstellung der Frage nach der Topik geführt habe. Was Topik selbst ist, wird nicht gesagt, sondern erst im Prozeß des Schreibens entwickelt, indem historisches Material am Primat praktischer Vernunft gemessen wird.

Das erste Kapitel, "Die Frage der Topik" (S. 7–52), beschränkt sich darauf, "die Existenz oder das Vorkommen einer Frage der Topik nachzuweisen". Der Nachweis operiert indirekt, indem Boehm zu zeigen versucht, daß Aristoteles die Topik als Logik interpretiere (S. 49–52); mithin sei aber die Frage der Topik von ihrem Beginn an verstellt worden. Die Basis der Aristotelischen Topik, die endoxa, beruhten auf einer Topik des Luges und des Truges, die Boehm in acht Stufen systematisch entwickelt (S. 14–18):

I. Betrug durch einfache und vollständige Unterdrückung erheblicher Umstände:
1. Lüge
2. Verschweigung

II. Betrug durch Verkleinerung erheblicher Umstände:
3. Verkürzung erheblicher Umstände
4. Einflechtung erheblicher Umstände, aber in irrelevanten Kontexten
5. Überflutung erheblicher Umstände durch massenhafte Anhäufung anderer, irrelevanter Umstände

III. Betrug durch Hervorhebung und Ausschaltung erheblicher Umstände:
6. Abgrenzung, indem man etwas würdigt, sich aber nicht dafür zuständig erklärt
7. Verschiebung eines Themas gerade seiner großen Bedeutung wegen
8. Inkonsequenz als Übergang eines wesentlichen Themas zu einem anderen, "weil" man ja das Wesentliche erkannt und gewürdigt hat.

Diese Topik als Schema von Betrugsfällen ist sicherlich das "Glanzstück" der vorliegenden Arbeit, weil sie nicht apodiktisch behauptet, sondern hypothetisch und dennoch systematisch stringent dargestellt wird. Von ihr aus werden nicht nur Reklame (S. 30–33), der Mißbrauch von Information als Betrug (S. 33–37), aber auch der Betrug nach Gesetz und Rechtsprechung (S. 23–30) analysiert. Die philosophische Pointe ist vielmehr darin zu sehen, daß allen Fällen ein nicht bewußter struktureller Zusammenhang von Betrug und Moral (S. 18–23) zugrunde liegt.

Diesen Zusammenhang zwischen Betrug und Moral erörtert Boehm ausgerechnet am Beispiel Kants. Aus altem philosophiehistorischem Gestein weiß er Funken für seine provokative These zu schlagen, daß der Betrug nicht nur Thema der Moralphilosophie sei, sondern sie selbst bestimme. Kants Auseinandersetzung mit Friedrich Wilhelm II. dient nur zur Veranschaulichung der These. Plausibel wird der Zusammenhang von Betrug und Moral(-philosophie) in systematischer Hinsicht indes erst durch die Topik des Luges und Truges: Die Moralphilosophie betrügt weder durch I. einfache und vollständige Unterdrückung noch II. durch Verkleinerung, sondern durch III. Hervorhebung und Ausschaltung erheblicher Umstände. Denn sie grenzt ihr Thema zwar nicht ab wie etwa die Einzelwissenschaften und politischen Institutionen (Stufe 6). Im Gegenteil steht sie ja im Verdacht, alles ihrem transdisziplinären Thema unterwerfen zu wollen.

Aber sie entgeht nicht den letzten beiden Stufen der Verschiebung und Inkonsequenz: Eben der großen Bedeutung der Moral wegen erfordert jede Moralphilosophie "Grundlegungen", ohne die sie ihr "eigentliches" Thema, in letzter Konsequenz das praktische Handeln, nicht erreichen kann. Die Moralphilosophie ist damit Paradigma der Philosophie selbst, die von konkreten Fragen, Umständen mit dem Argument abzusehen versucht, sie auf ihre jeweiligen Grundlegungen zurückzuführen. Das Verfahren der Verschiebung ist also philosophiespezifisch insgesamt, spitzt sich aber im Bereich der Moral deshalb so zu, weil es hier wortwörtlich um die letzten Fragen und Antworten geht.

Die letzte Stufe der Topik von Rudolf Boehm, die Inkonsequenz, scheint auf den ersten Blick gar nicht auf die Philosophie zu passen. Aber nicht nur für die Politik, sondern auch für die Philosophie, und hier wiederum besonders für die Moralphilosophie, gilt, daß, obwohl das "Grundsätzliche" erkannt wurde, aus Erklärungen noch keine Taten folgen. Was Boehm also weit über den historischen Fall Kants hinaus zurecht beschäftigt, ist die Gretchenfrage der praktischen Philosophie, wie sie denn selbst wahrhaft praktisch werden könne. Dabei aber, und dies gibt dem gesamten Buch seine charakteristische Färbung, folgt Boehm den von ihm selbst ja erkannten und kritisierten (!) Verfahren der Verschiebung und Inkonsequenz. Dies, so muß man bei diesem Reflexionsniveau unterstellen, kann kein philosophischer lapsus, sondern muß eine bewußt gewählte textuelle Strategie sein. Boehm scheint auf eine als totaler Betrug aufgefaßte Welt mit den Mitteln des Betruges selbst so antworten zu wollen, daß dies dennoch als Konsequenz höherer Art begriffen werden kann.

So geht Boehm von dem im ersten Kapitel als ersten Erfaßten, dem strukturellen Zusammenhang von Betrug und Moral, der die Gesellschaft insgesamt bestimmt, nur scheinbar inkonsequent im zweiten Kapitel, "Der Umfang der Frage der Topik" (S. 53–111), von dem normativen Problem zu dessen deskriptiver Beschreibung über im "ganzen Bereich der Erkenntnis und des Wissens überhaupt" (S. 52). Die moralphilosophische Frage scheint also auf die Problematik der modernen Naturwissenschaft hin verschoben zu werden. Diese Verschiebung dient jedoch der Präzisierung, daß nicht nur im Bereich der objektiven Wissenschaft das moralphilosophische Problem wirksam ist, sondern daß die Verkennung dieses Problems wesentlich Folge eines einseitigen Erkenntnisideals in den Wissenschaften ist. In Einzelanalysen von Popper (S. 71–78), Kuhn (S. 78–86) und Feyerabend (S. 86–94), aber auch in der neuesten Entwicklung eines "hermeneutischen Relativismus bei Michel Foucault und Jacques Derrida" (S. 103–109) wird Wissenschaft als ungelöste Frage der Topik deutlich, die von Kant und Husserl her (S. 57–71; 94–100) neu anzugehen sei.

Boehm nimmt in diesem zweiten Kapitel die Topik aus ihrem geschichtlichen Zusammenhang heraus und formuliert eine Gegen-Topik, die das historische Material als inhaltliches Argument so verwendet, daß nicht nur die Geschichte, sondern die Philosophie selbst zum Vergleich mit seiner eigenen praktischen Philosophie taugt: Wenn er Foucault vorwirft, daß er in seiner Geschichte der Auffassung des Wahnsinns im 17. und 18. Jahrhundert sich nicht "auf einen heutigen Begriff von Wahnsinn oder auf eine Frage des Fortschritts zu diesem hin" einlasse "als die Geschichte des Wahnsinns und das Geschick der Wahnsinnigen selbst" (S. 107), dann schiene sich jeder Kommentar zu erübrigen, nähme man nicht den impliziten Anspruch von Boehm auf eine ethisch-praktische Vernunft ernst, der zugleich die Differenz in der Gemeinsamkeit mit Husserl zeigt: Boehm scheint als der Herausgeber der "Ersten Philosophie" (1923) an einem ungeschichtlichen Unternehmen Husserls gebildet, das noch von keinem methodischen Bewußtheit im Umgang mit der Geschichte zeugt. In "Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie" (1936) ging Husserl dann jedoch einen geschichtlichen Weg.

Die durch das erste Kapitel aufgeworfene und das zweite Kapitel präzisierte moralphilosophische Frage beantwortet das dritte Kapitel, "Zur Grundlegung einer Antwort auf die Frage der Topik" (S. 112–158), utilitaristisch durch eine Differenzierung zwischen Bedürfnissen, Verlangen und Interessen, jedoch nicht im Sinne eines klassischen Utilitarismus, sondern als Versuch, gegenüber Selbstaffirmationen das "Vermögen der Askese" (S. 132 u.ö.) zu plausibilisieren. Bereits der erste Satz des Buches, der für manche Leser einen Verstoß gegen die wissenschaftlichen Gepflogenheiten darstellen wird, artikulierte diese ethische Motivation:

Dieses Buch ist vielleicht nicht das Beste, aber vielleicht doch das Äußerste, was ich gegen Ende eines (gewiß nicht nur) philosophischen Lebens noch zu geben vermag: einen Hinweis auf die Frage, womit wir uns eigentlich befassen sollten; als eine Frage, die jedermann schon im alltäglichen Leben angeht, und zugleich als die Frage einer >Philosophie<. (S. 3)

Dieser Impetus ist wichtig, bemerkenswert, einem philosophischen Leben verpflichtet, das mehr als ein nur persönliches Bekenntnis ist, sondern einem Lehr- und Lebenszusammenhang entstammt, der auf "konsequente absolute Rechtfertigung" 1 aus war.

Vielleicht gerade wegen dieses Verständnisses von Philosophie als Lebensform vermischt Boehm Aspekte der Argumentation mit ihrer Präsentation. Seine philosophische "Rhetorik" scheint den agonalen Diskurs der akademischen Philosophie, die zur "Sache selbst" kommen will, eher zu inszenieren, denn ihm zu entstammen; motiviert scheint seine Darstellung durch das praktische Interesse, wie die durch Moral, Gesetz, Rechtsprechung, Reklame, Information, Philosophie (Kapitel 1: Beobachtung verfehlter Handlungen) und Wissenschaftstheorie (Kapitel 2: Rückführung dieser Verfehlungen auf ein einseitiges Erkenntnisideal) betrogenen Massen durch eine Topik zur Aufklärung über ihre wirklichen Bedürfnisse kommen könnten (Kapitel 3: Auflösung durch den mehr indirekten Hinweis, daß auch Erkennen eine Handlung darstellt).

Dieses Interesse bestimmt auch noch das vierte und letzte Kapitel, "Der Tiefgang der Frage der Topik" (S. 159–203). Hatten die ersten drei Kapitel die Frage der Topik nur ex negativo beantwortet, wird nun noch einmal ein philosophiehistorischer Durchgang (Descartes, Adam Smith, Hegel, Marx) in ihrem Rückbezug zum aristotelischen Theorieideal nötig, um Topik als nunmehr "Kritik der Grundlagen des Zeitalters" (S. 197) positiv formulieren zu können. Damit folgt die Arbeit in ihrem gesamten Aufbau freilich dem von Boehm selbst kritisierten Mittel der Verschiebung. Die anfangs gestellte "Hauptfrage" wurde immer weiter verschoben, um erst am Ende und auch hier als mehr anhangsweise Auseinandersetzung mit "Aristoteles' ethische[r] Begründung der Vorzüglichkeit rein theoretischen Wissens" (S. 170–175) deutlich machen zu können, worum es eigentlich geht: Nicht nur um eine Wiederherstellung des Primats der praktischen gegenüber der theoretischen Vernunft.

Schwerer wiegt für Boehm, daß selbst moderne Denker dem Aristotelischen Ideal rein theoretischen Wissens verpflichtet sind. Dagegen meine die eigentliche Topik:

Sich um Wissen zu bemühen, nicht um des Wissens selber willen, sondern um der Dinge willen, die es zu wissen gilt. Das besagt: Nicht so besinnungslos suchen nach gesicherten Antworten auf beliebige Fragen, sondern zuerst und beständig zu wissen suchen, was denn überhaupt und je und je die Frage ist; somit auch in Forschung und Lehre sich der Mühe unterziehen, allem voran die Wahl der Gegenstände und Themen zu verantworten, und nicht bloß einfachhin sich mit ihnen zu befassen und zu beschäftigen. (S. 198)

Mit diesem Selbstzitat aus Boehms "Kritik der Grundlagen des Zeitalters" ließe sich seine Topik von 200 Seiten in zwei Sätzen darstellen.

2. Erstes Problem:
Schwierigkeiten im Umgang mit der
Philosophiegeschichte

Die Argumentstruktur des Buches ist klar, ihre formale Kohärenz in den modernen Zeiten des bloßen Drauflosschreibens beeindruckend. Auch die Aufforderung zur Verantwortung in Forschung und Lehre ist berechtigt. Problematisch ist indes nicht nur das methodische Vorgehen, wie es für die Phänomenologie insgesamt gilt, durch eine Kritik der Erkenntnis den Primat des Handelns wiederherzustellen, – dies ließe sich handlungs- und kommunikationstheoretisch besser bewältigen. Boehm verstellt sich vielmehr seinen Weg durch einen philosophischen Rundumschlag, der scharfe Kritik geradezu herausfordern muß: Ist es denn sachlich gerechtfertigt und darstellungstechnisch überhaupt notwendig, die Aristotelische "Metaphysik" und "Nikomachische Ethik" zur Profilierung der eigenen Position verwenden zu müssen? Für Husserl selbst etwa konnte mit dem Namen "Aristoteles" nicht nur eine große Logik, sondern auch der erste "Entwurf einer universalen Wissenschaft von der Subjektivität" 2 verbunden werden. Husserl bereitete es keine Probleme, diesen Entwurf, aber auch die Sophistik, für die eigene Methodik produktiv zu nutzen.

Fragen wir weiter, ob das vorliegende Buch in seinen zweifellos interessanten Einzelanalysen philosophischer Texte, die neue Aspekte ermöglichen, auch historisch angemessen verfährt, so geht Boehm zumindest in der Aristotelesdeutung auf unsicheren Wegen. Zuerst einmal deutet er die Topik "logisch", eine Deutung, die zumindest seit den Arbeiten von Wolfgang Wieland und Lothar Bornscheuer in Frage steht, während Boehm auf die ältere Auffassung, vornehmlich von Wilhelm A. Pater zurückgeht, die den Topos nicht als allgemeine, wesentlich sprachlich abhängige Suchformel, sondern gegenstandsbezogen verstand. Wenn uns z.B. Aristoteles in seiner Topik auffordert, nach Gegensätzen zu suchen, so sei dies keine Frage der sprachlichen Prädikation, sondern auf den Gegenstand selbst bezogen. Dagegen hat Wieland auf der Sprachlichkeit der Aristotelischen Philosophie als topischem Findungskonzept beharrt, das von der gesprochenen Sprache ausgeht. 3 In "Peri Hermeneias" (I 16a 3–9) wird dies semiotisch so formuliert: Die "gemeinten Dinge" werden durch "das in der Seele Empfundene" abgebildet und durch "gesprochene Worte" symbolisiert, die ihrerseits durch "geschriebene Worte" symbolisiert werden. Ungeklärt bleibt aber die Frage nach dem Ort dieser Semiose und wodurch die Transformation von Bildern in Zeichen vorgenommen wird.

Boehm setzt sich mit diesen Problemen erst gar nicht auseinander, sondern setzt die alte Patersche Deutung schlicht voraus; für sie spricht immerhin, daß die "Topik" im Aristotelischen "Organon" genau in der Mitte zwischen apodiktischen und eristischen Schlüssen steht. Nun ist die Aristotelische "Topik" in der Tat mit der wesentlichen erkenntnistheoretischen Frage nach der Gültigkeit wahrscheinlicher Sätze befaßt, aber sie ist wiederum auch nicht so einseitig, daß sie sich auf die bloße Logik reduzieren ließe. Vielmehr intendiert sie durch logische Analyse jene Aufklärung über Bedürfnisse und Interessen, die Boehm selbst im Blick hat: Bedürfnisse und Interessen sind nicht gegeben, sondern nur Meinungen über sie, deren Geltungsanspruch es eben erst noch zu ermitteln gilt. Die überaus hohe, ja verwirrende Differenziertheit der Aristotelischen "Topik" darf nicht zum Fehlschluß verleiten, sie diene nicht der definiten Entscheidung und stelle nur eine vorwissenschaftliche Problemreflexion dar. Sie ist im Gegenteil die souveräne Selbstdarstellung eines politischen Herrschaftswissens.

Boehm hat diesen Anspruch bei Aristoteles durchaus gesehen, er läßt aber nicht nur eine Auseinandersetzung mit dessen unbestimmtem Toposbegriff vermissen, sondern "definiert" nun selbst: "Die Idee einer topischen (thematischen) Wahrheit ist die einer treffenden Bestimmung (einer Wahrheit in der Bestimmung) dessen (des "Gegenstandes"), womit unsere Vorstellungen, Begriffe oder Aussagen übereinstimmen sollen, übereinstimmen müssen." (S. 7). Die Frage drängt sich auf, welches Verständnis von Topik Boehm hat. Seine Bestimmung von "topisch" als "thematisch" scheint die eigentümliche Leistung der Topik, ihren erst aufgrund eines formalen Toposbegriffes möglichen Anspruch als beweisende Wissenschaft, auf das zu verkürzen, was aus diesen Beweisen gewonnen wurde, die inhaltlichen Argumente.

Damit kommt aber auch die eigene phänomenologische Methode Boehms erst gar nicht zum Einsatz: Zwar war auch Husserl in seinen "Logischen Untersuchungen" von "wahr" im Sinne eines Sachverhaltsprädikates ausgegangen. Er folgte indes nicht einfach einem alltäglichen, naiven Wahrheitsverständnis, sondern versuchte eben dieses phänomenologisch aufzuklären. Boehm hingegen verengt den Topos nicht nur zum konkreten Argument und Klischee, durch das man irgendwie "hinters Licht geführt wird" (S. 30). Seine Forderung, daß topische Wahrheit eine Übereinstimmung mit dem "Gegenstand" (dessen Definition freilich ausbleibt) sein "solle", "müsse", verwendet Topoi als Argumente einer ontologischen Wahrheit. Auch wenn die Topik zu einer solchen Wahrheit führte, wäre sie nicht diese Wahrheit selbst. Wenn Boehm Phänomenen wie der Reklame Betrug vorhält, dann läßt er diesen Unterschied zwischen der Topik als wohletablierter Disziplin und Topos als Klischee, doxa, fallen.

Husserl hingegen strebte nicht nur eine "Art der Aufklärung der Geschichte in Rückfrage auf die Urstiftung der Ziele, welche die Kette der künftigen Generationen verbinden, sofern sie in ihnen in sedimentierten Formen fortleben" an, sondern mit ihr zugleich eine "sonderbare Wissenschaft" 4, nämlich eine Wissenschaft von der verachteten doxa, die gleichwohl das epistemische Fundament der Wissenschaften bilden sollte. Diese "sonderbare Wissenschaft" muß inmitten ihres Problems ihre eigene Methode erst entwickeln: "Es wird ein Erstes sein müssen, der leeren Allgemeinheit unseres Themas eine Fülle zu geben", d.h. die neue Topik der Wissenschaften setzt nicht wie die alte die copia, den kulturellen Reichtum an Bildern und Vorstellungen, voraus, sondern erzeugt sie sich neu, "immer darauf aus, nicht ihr Sein und Sosein zu erforschen, sondern, was immer als seiend und soseiend galt und uns fortgilt, unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, wie es subjektiv gilt, in welchem Aussehen usw." 5 Gerade aber diese so zentrale Umstellung der ontologischen Frage nach dem "Was" auf das phänomenologische "Wie" berücksichtigt Boehm nicht.

Daß sich Boehm auf die ontologische Was-Frage beschränkt, um mehr vermittelt die ethische Wozu-Frage zu stellen, macht sich im Ganzen unangenehm bemerkbar. Die Einsicht in die "eigene Dummheit, daß man sich >so< hat betrügen lassen" (S. 12) führt Boehm zu einer Polemik gegen die (Post-)Moderne, in der Authentizität nur noch als Strategizität formuliert werden kann. Die Motivation dieser Polemik ist unklar: Ist es reiner Ernst, wenn Boehm gegen Philosophien der Verschiebung wettert und dabei die uralte Tradition der Topik vergißt, oder ein ironischer Gestus, der, "ohne die böse Absicht, uns zu täuschen und zu betrügen" (S. 42) unseren Blick von der Unwesentlichkeit der Topik auf die Wesentlichkeit der Ethik dadurch ablenkt, daß er die ausgewählten Repräsentanten der Topik historisch nicht richtig darstellt, weil er sie aktualisiert? Wie auch immer: Die Differenziertheit der durchaus historisch operierenden Phänomenologie Husserls 6 geht damit verloren.

3. Zweites Problem:
Begründung der Politik
durch "Natur"

Werfen wir jedoch einen Blick auf die Auseinandersetzungen zurück, die Boehm mit den Erscheinungen führt, die er im ersten Kapitel für die zeitgenössischen Artikulierungen der Topik hält, so ist festzuhalten, daß er die Frage eines Betrugs "nach Gesetzgebung und Rechtsprechung" (S. 23–29) scharf und zu Recht in den Blick nimmt. Er weist Kontexte auf, die gegenwärtig nicht mehr gesehen werden, gleichwohl von äußerster rechtlicher wie politischer Konsequenz sind. So führt begriffliche Unklarheit in Gesetzgebung und Rechtsprechung zu zirkulären Argumentationen wie folgender: Wenn Irrtum durch das Bundesarbeitsgericht als ">die unbewußte Unkenntnis vom wirklichen Sachverhalt<" definiert wird (S. 29), dann ist Folge dieser Unkenntnis gerade, daß ich nicht die entsprechenden Fragen zu stellen vermag, auf die ein Betrüger richtig und vollständig antworten müßte: Er selbst hat aber nicht die rechtliche Pflicht, ">alle Umstände zu offenbaren, die für die Entschließung des anderen Teils von Bedeutung sein könnten<" (S. 29).

Unter diesem Gesichtspunkt könnte die Arbeit als Bemühung verstanden werden, wie schon Habermas 7 die in Deutschland so verschüttete Tradition der Politischen Philosophie wiederzugewinnen. Dafür spricht die Ausarbeitung eines Begriffes von politischem Interesse:

wie der Mann oder die Frau am Herd meint, er oder sie >mache< ganz allein das Essen fertig, so denken die Arbeiter in einer Fabrik, sie machten doch alle Arbeit, ohne noch an die Herkunft der Technik zu denken [...] die Techniker meinen, nur sie [...] hätten doch die Maschinen erfunden, mit denen die Arbeiter arbeiten, ohne noch an >die Wissenschaft< zu denken, die ihren Erfindungen zugrunde lag; die Wissenschaftler sind überzeugt, auf eigene Faust zu ihren Forschungsergebnissen gelangt zu sein, ohne noch >der Philosophie< zu gedenken, die einst ihrer Forschung erst den Weg wies [...]. (S. 127)

Aber auch die Philosophen sind wiederum abhängig von Begriffen, die andere erarbeiteten. Boehm bleibt jedoch ohne jedes Verständnis für die Notwendigkeit einer Begriffsgeschichte: Er setzt den Wahrheitsbegriff des Aristoteles in einem Handstreich in Kontinuität bis hin zu Derrida.

Nun gehören aber die Aristotelischen endoxa, in denen sich Philosophie und Wissenschaftstheorie mit Politik, Recht und der in der Phänomenologie beschworenen "Lebenswelt" treffen, wesentlich zu jener Politischen Philosophie, die Boehm interessiert. Nur hat "Aristoteles die analytische Frage nicht weiter vorgetrieben zum Problem: welches Phänomen innerhalb der Struktur des logos ist es denn, was erlaubt und verlangt, jede Aussage als Synthesis und Diairesis zu charakterisieren?" 8 Die Berücksichtigung dieser Kritik Heideggers gestattete es, genauer zu sagen, welche Bedeutung die Tradition der Topik haben könnte: Sie muß sich keineswegs in einer Urteilstheorie erschöpfen: Als Verstehen und Auslegung löst sie gerade jene Probleme, die Boehm sich durch eine radikale Anthropologisierung im Rückgang auf Feuerbach (S. 175–181) allererst selbst erzeugt. Boehm operiert zwar mit phänomenologischen Mitteln, verwendet aber neomarxistische Argumente: So "verwischt, verworren und vermischt mit mehr oder weniger erheblichen Umständen" (S. 40) verkennen wir jedoch die Sache der Topik.

Er [der Roman] erzählt allerhand Dinge, die mit keinerlei Wirklichkeit übereinstimmen; er kann und will eben damit aber auf ein jedes Leben erhebliche Umstände aufmerksam machen, unabhängig von der Richtigkeit der im übrigen romanhaft angenommenen beiläufigen Umstände, (S. 43)

– ebenso erzählt Boehm Kants begonnene und durch Husserl vollzogene Wende zur Lebenswelt. Sie endet, für einen Philosophen recht merkwürdig, in einem Roman, der vom Sieg der übermächtigen, unerklärbaren Natur über das zuvor als politisch frei deklarierte Erkenntnissubjekt erzählt 9, – um so auf die für "ein jedes Leben erheblichen Umstände" (S. 43) angesichts der "Aufdringlichkeit der >Natur<" (S. 175) aufmerksam zu machen. Dazu aber bedarf es keiner Topik.

Boehm spricht als Philosoph. Das Philosophische soll jedoch mit dem Gesellschaftlichen zusammenkommen und durch den Bezug auf die "Natur" objektive Geltung erheischen. Vom Postulat einer allgemeinen "Natur" aus polemisiert Boehm gegen die durch die Moderne ausdifferenzierten Systeme, ohne jemals die Frage zu stellen, ob dieses Projekt der Moderne nicht vielmehr als dem Menschen angemessen und förderlich zu sehen sei. Er reflektiert auch nicht, daß seine utilitaristische Ausrichtung selbst ein Produkt der Moderne ist, die erst jetzt, wo die kulturelle Identität Europas radikal in Frage steht, allgemein öffentlich wirksam zu werden beginnt. 10 Boehms transhistorisches, vereinheitlichendes Verfahren ist jedoch nicht auf einen Utilitarismus zu verkürzen. Vielmehr stellt seine Arbeit sich gerade wegen der Gemengelage aus mathematischer Methode, Naturrekurs, neomarxistischen Elementen und utilitaristischen Argumenten als neueste Form des Neuplatonismus dar.

4. Resultat:
Proportionalitätsanalogien
als die eigentümliche
Leistung der Topik

Der Schluß des Textes legt diese Annahme nahe. Wenn Boehm hier darauf hinweist, daß sich eine Topik selbst nur topisch formulieren läßt und daß dieser vermeintliche Zirkelschluß sachlich begründet sei, so wird ihm hier niemand widersprechen wollen. In der Tat beweisen nicht nur alle Topiken, gerade auch die des Aristoteles, diese Zirkularität, vielmehr scheint der Ertrag der Topik eben darin zu bestehen, Einsicht in dieses transzendentale Apriori zu gewinnen. Boehm aber beläßt es nicht bei dieser Analyse, sondern benutzt ständig Kunst und Literatur als Belege. Der Text endet darum auch nicht mit einem Resultat, sondern evoziert das Bild eines Bildes: Das Grabmal der Maria von Burgund, unter deren Sarkophag ein Skelett gefunden wurde, das genau den Abmessungen des Bildnisses auf dem Sarkophag entsprach: "Wenn dieses Bildnis ihr wirkliches Bildnis war, waren dies wirklich ihre Gebeine, und wenn dies wirklich ihre Gebeine waren, war das Bildnis wirklich ihr Bildnis." (S. 203).

Es ist zwar ein schönes Bild, das Boehm benutzt, aber wenn er es als hermeneutisches Modell ausgibt, wird sein operationaler Wert fraglich. Zumindest ist festzuhalten, daß Boehm an dieser Stelle seinen anfangs gesetzten Begriff der Wahrheit als gegenständliche Wirklichkeit aufgibt: Offenbar sind wir in der Frage nach der Beziehung von Zeichen und Bezeichnetem auf ein Drittes angewiesen, das zwischen beiden erst vermittelt. 11 Eine zu glatte Ineinssetzung von Geschichte (Gebein, Bezeichnetes) und Philosophie der Geschichte (Bildnis, Zeichen) löst die erst am Ende der Arbeit artikulierte Schwierigkeit der Philosophie im Umgang mit ihrer eigenen Geschichte nicht. Boehm setzt deshalb ein Bild ein, das wie im Neuplatonismus die Abbildlichkeit von Zeichen und Bezeichnetem durch Strukturanalogie behauptet.

Die Esoterik dieses spekulativen Modells 12 könnte durch eine methodische Ausarbeitung dessen, was nach Aristoteles "in verschiedenen Gattungen ist" verständlicher werden: Aristoteles versteht unter dem strukturellen Ähnlichkeits-
begriff (Proportion), der wiederum strukturell ähnlich mit seiner Metapherndefinition ist, explizit ein schöpferisches, geistiges Tun 13, d.h. er ontologisiert die Proportion nicht wie Boehm, sondern begreift sie als Konstruktion. Diese Einsicht verlangt gegenüber der Adoration von Bildern geradezu nach Prüfungen.

Seit Platon in seinem Liniengleichnis das Verhältnis der Erkenntnisebenen zueinander bestimmte, haben Philosophen, unter ihnen Aristoteles selbst, die Proportionalitätsanalogie darum als philosophisch wie wissenschaftstheoretisch zentrales Verfahren angesehen, weil man eben nicht alles definieren kann. Vor allem stellt die Proportionalitätsanalogie die durch die Topik versprochene, aber keineswegs eingelöste Universalmethode dar: Gegenüber univoken und äquivoken wird durch sie die Notwendigkeit analoger, mehrdeutiger Unterscheidungsverwendungen einsichtig, die zentral für die antike Philosophie wie systembildend für die mittelalterliche Theologie war. Aber auch moderne Konzepte wie "Die Figur des Dritten" scheinen durch diese Einsicht begründet, daß aufgrund der Definitionsnot die Erfassung des Analogen wesentlich ist. Die ontologischen, aber auch logischen Probleme, die die Proportionalitätsanalogie aufwirft, sollen damit nicht bestritten werden. Von Kants Begriff der Hypotypose in der "Kritik der Urteilskraft" aus läßt sich jedoch der schon bei Aristoteles vorhandene, konstruktive wie schöpferische Sinn dieser Form rechtfertigen: Verhältnisähnlichkeit ist nicht Dingähnlichkeit. 14

Die Leistung der Topik ist zweifach: Erstens definitionstheoretisch gesehen, wenn durch die Relationierung von Strukturen der Isomorphiebegriff über seinen algebraischen Umfang hinaus erweitert wird. Zweitens aber in diskursethischer Hinsicht, wenn die Hinführung zu einem Denken in Relationen auf das Redehandeln selbst appliziert wird, nicht zuletzt um Kurzschlüsse in der Moralphilosophie zu vermeiden. Boehm zeigte die Probleme, die dieser zweite Aspekt allein im Bereich der Philosophie aufwirft: Die Kenntnis der Geschichte der Philosophie wie ihre Verbindung mit der "Lebenswelt" wird hierzu gleichermaßen vorausgesetzt. Nimmt man aber wie Boehm das moralphilosophische Problem ernst, dann heißt Philosophie verstehen, über sie hinausgehen: Gerade von den Philosophen selbst muß in ihrem eigenen Interesse die bildungspragmatische Leistung der Topik anerkannt werden, wie sie in der alten Topik bereits vorliegt, – wie Menschen auf der Grundlage eines Vertrautseins mit der kulturellen Geschichte ihre eigene Genese begreifen und diese in eigenen Worten so darstellen können, daß sie selbständig zu handeln vermögen. 15


PD Dr. Christian Sinn
Universität Konstanz

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Ins Netz gestellt am 14.10.2003
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Anmerkungen

1 Edmund Husserl: Gesammelte Schriften. Hg. v. E. Ströker. Bd. 6 / 2. Hamburg: Meiner 1992, S. 12. ["Erste Philosophie". 2. Teil. 29. Vorlesung. Text nach Husserliana VIII. Hg. v. R. Boehm]   zurück

2 Ebda., Bd. 6 / 1., S. 52. ["Erste Philosophie". 1. Teil. 8. Vorlesung. Text nach Husserliana VII. Hg. v. R. Boehm]   zurück

3 Wolfgang Wieland: Die aristotelische Physik. Untersuchungen über die Grundlegung der Naturwissenschaft und die sprachlichen Bedingungen der Prinzipienforschung bei Aristoteles. Göttingen 1962, S. 170 f.   zurück

4 Husserl (Anm. 1), Bd. 8 / 2, S. 72. ["Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie". § 44]   zurück

5 Husserl (Anm. 1), Bd. 8 / 2, S. 160. ["Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie". § 45]   zurück

6 Ebda, S. 4, 7, 72, 82, 93, 125, 213, 269 u.ö. [§§ 2, 3, 15, 18, 25, 33, 59, 73 u.ö.] Siehe auch: Elisabeth Ströker: Husserls Werk. Zur Ausgabe der Gesammelten Schriften. Hamburg 1992: Meiner, S. 71–79 u. S. 105 f. Hier findet sich auch weiterführende Literatur zum Verhältnis von Phänomenologie und Geschichte.   zurück

7 Jürgen Habermas: Theorie und Praxis. Neuwied 1963.   zurück

8 Martin Heidegger: Sein und Zeit. 15., an Hand der Gesamtausg. durchgesehene Ausg. mit den Randbemerkungen aus dem Handexemplar des Autors im Anhang. Tübingen: Niemeyer 1979, S. 159. [§ 33] "Zwischen der im besorgenden Verstehen noch ganz eingehüllten Auslegung und dem extremen Gegenfall einer theoretischen Aussage über Vorhandenes gibt es mannigfache Zwischenstufen. Aussagen über Geschehnisse in der Umwelt, Schilderungen des Zuhandenen, "Situationsberichte", Aufnahme und Fixierung eines "Tatbestandes", Beschreibung einer Sachlage, Erzählung des Vorgefallenen. Diese "Sätze" lassen sich nicht, ohne wesentliche Verkehrung ihres Sinnes, auf theoretische Aussagesätze zurückführen. Sie haben, wie diese selbst, ihren "Ursprung" in der umsichtigen Auslegung". Ebda., S. 158
[§ 33]   zurück

9 So bereits bei Kant, wenn er die Frage nach den sprachlichen Bedingungen der Möglichkeit des Denkens mit dem Argument ablehnt, daß es sich beim Schematismus unseres Verstandes um "eine verborgene Kunst in den Tiefen der menschlichen Seele" handele, "deren wahre Handgriffe wir der Natur schwerlich jemals abraten, und sie unverdeckt vor Augen legen werden." (Immanuel Kant: Werkausgabe. Hg. v. W. Weischedel. Bd. III. Kritik der reinen Vernunft. 6.A. Frankfurt / M.: Suhrkamp 1982, S. 190. ["Transzendentale Analytik. Von dem Schematismus der reinen Verstandesbegriffe". B181 f.])   zurück

10 Manfred Fuhrmann: Bildung. Europas kulturelle Identität. Stuttgart 2002.   zurück

11 Vgl. Edmund Husserls "I. Logische Untersuchung".   zurück

12 Christian Sinn: Dichten und Denken. Entwurf einer Grundlegung der Entdeckungslogik in den exakten und "schönen" Wissenschaften. Aachen: Shaker 2001, S. 185–189.   zurück

13 Aristoteles: Philosophische Schriften in sechs Bänden. Bd. 2. Topik. Sophistische Überlegungen. Übersetzt von Eugen Rolfes. Hamburg: Meiner 1995, S. 25 f. ["Topik" I 18 108a 14]   zurück

14 Immanuel Kant (Anm. 10), Bd. X, S. 296. ["Kritik der Urteilskraft". § 59. B 256 f.]   zurück

15 Martha C. Nussbaum: Cultivating Humanity. A Classical Defense of Reform in Liberal Education. Cambridge, Mass.: Harvard University Press 1997.   zurück