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Abweichung und ihre Darstellung
im Serienkillerkrimi

  • Christiana Gregoriou: Deviance in Contemporary Crime Fiction. (Crime Files Series) Houndsmills, Basingstoke, Hampshire u.a.: Palgrave Macmillan 2007. 192 S. Hardcover. GBP 47,00.
    ISBN: 9780230003392.
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Christiana Gregorious Buch Deviance in Contemporary Crime Fiction beschäftigt sich mit Abweichungen von Normalität in Krimi-Texten auf zweifache Art und Weise. Zum einen untersucht sie, wie das Krimigenre mit abweichendem Verhalten umgeht, das es in der ›realen Welt‹ vorfindet, wie es dieses beschreibt und darstellt. Zum anderen will sie aber auch die Abweichungen 1 analysieren, die im Genre selbst auftreten. Diese versucht sie über unterschiedliche Modi zu erfassen: »the linguistic, generic and social manifestations of deviation in the genre« (S. 1). Darüber hinaus möchte sie mit ihrer Untersuchung ein innovatives Analyseinstrument für Krimis und ›schöne Literatur‹ im Allgemeinen vorstellen. Die übliche Interpretation von Texten, unter der sie das Be- und Auswerten von Texte unter vorgeformten Annahmen (»presumed assumptions«, S. 18) versteht, ist Christiana Gregoriou zu subjektiv. Sie schlägt und stellt deshalb ergänzend linguistische Text-Analysen vor, die operationale Informationen liefern sollen, um die Leserwahrnehmung zu objektivieren. Gregoriou selbst spricht von einem ›triangulären‹ Untersuchungsansatz zwischen »stylistics, sociology and narratology« (S. 17).

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Die Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes

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Ein entscheidendes Problem der Studie ist ihre einschränkende Genre-Definition:

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[…] the genre that I have referred to as crime fiction is taken to only include ›detective‹ stories, the sort of stories that have to do with the detection of a criminal, who often happens to be a serial killer, not to mention that such novels are often part of a series. (S. 2)
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Gregoriou konzentriert sich auf Detektivromane, in denen es zumeist darum geht, Mordserien aufzuklären. Sie zieht hierzu einzelne Texte von Patricia Cornwell, Michael Connelly und James Patterson heran. Dieses Vorgehen mag im Rahmen einer Dissertation akzeptabel sein, doch ist die Extrapolation der Ergebnisse auf andere Autoren, andere Arten von Detektivgeschichten oder gar andere Varianten von Krimi (z.B. den Thriller) problematisch, so dass von einer Untersuchung der »contemporary crime fiction« insgesamt nicht die Rede sein kann. Das Vorgehen, crime fiction auf eine bestimmte Art von Detektivliteratur zu reduzieren, wirft auch deshalb Probleme auf, weil Gregoriou vielfach Positionen aus der Forschungsliteratur zitiert, ohne die Definitionen von crime fiction zu diskutieren, die dort zugrunde gelegt werden.

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Die Arten von Abweichung

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Die unterschiedlichen Modi der Abweichung, die sie untersucht, charakterisiert Gregoriou folgendermaßen: Unter linguistischer Abweichung versteht sie den ›besonderen Sprachgebrauch‹, während ›generic deviation‹ Abweichungen von den Regeln des Genres erfasst, die bis zur Ausbildung eines neuen Subgenres gehen können. In soziologischer Perspektive schließlich wird ›abweichendes Verhalten‹, also z.B. Kriminalität diskutiert. Weniger eindeutig ist Gregoriou bei der Art der Abweichung, die sie im Sinn hat, und die Art der Normalität, an der sie sich orientiert. Um das Ausmaß einer Abweichung beurteilen zu können, muss man wissen, worin abgewichen wird und ob Abweichungen von statistischen, normativen oder idealen Normen in den Blick genommen werden. Gregorious Vorstellungen sind hier unscharf und der Subjektivität anheim gestellt: »I take ›deviation‹ to refer to the difference between what we take to be normal or acceptable and that which not« (S. 1). Dabei besteht nicht einmal Konsens darüber, was innerhalb der Grenzen des Krimigenres als ›normal‹ gelten kann.

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Begriffe und Voraussetzungen

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In einem einleitenden Teil stellt Gregoriou einen umfangreichen begrifflichen Apparat zur Verfügung, auf den sie zum Teil in ihren Studien zurückgreift, der zum Teil aber auch nur als Hintergrundinformation dient. Sie referiert ausführlich die unterschiedlichen Positionen in der Forschungsliteratur, nicht immer allerdings bezieht sie eine eigene Position, so dass diesen Erörterungen mitunter etwas Willkürliches anhaftet.

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Das betrifft z.B. die Diskussion der »Rules, regularities and constraints« (S. 39) des Genres, die im Anschluss an den russischen Formalismus entwickelt wurden (S. 4–12, 39–48). Sie bauen auf der Unterscheidung von fabula und sjuzet bzw plot und discourse auf. Dabei stellen fabula und plot das Grundgerüst an erzählerischem Material dar, sjuzet und discourse das daraus resultierende Ergebnis künstlerischer Arbeit. Das sjuzet, so argumentiert sie, sei Produkt der Arbeit des Verbrechens und es sei Aufgabe des Detektivs, daraus die Wahrheit, das Grundgerüst, die fabula herzuleiten. Das sjuzet sei dagegen Produkt des Autors und stellt zusammen mit dem Verbrechen den literarischen Pol der Geschichte dar. Dagegen repräsentiert die fabula, also der Detektiv und seine Arbeit, den wissenschaftlichen Pol. 2

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Gregoriou setzt sich mit der verbreiteten Minderwertung der Kriminalliteratur am Beispiel der Argumentation von Margit Bönnemark auseinander, 3 der zufolge das Genre von Stereotypen und Schemata geprägt und deshalb zur ›Populärliteratur‹ zu zählen sei. Demgegenüber zeigt Gregoriou, dass die Texte, die ihrer Untersuchung zugrunde liegen, ästhetische Verfahren verwenden, die der ›Hochliteratur‹ zugerechnet werden, weil sie als Abweichungen von alltäglichen Sprachverwendungen zu verstehen sind (S. 14–16). Abweichung in diesem – ästhetischen – Sinne ist ein Innovationsmoment im Genre, das bis zur Ausbildung neuer Subgenres führen kann. Vor dem Hintergrund ihrer Abweichungspoetik (»poetics of deviance«, S. 1) untersucht Gregoriou vor allem Aspekte der Erzählperspektiven im Hinblick auf moralisch-ethische Evaluationen der dargestellten Welten und Handlungen durch Figuren, Erzähler und Leser. Dabei konzentriert sie sich auf die sprachlich-ästhetisch konstituierten ›mind styles‹ als Ausdruck individueller Vorstellungen von Realität. 4

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Linguistische Abweichungen

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Im Zentrum der Analysen zur linguistischen Abweichung von Krimitexten stehen zwei Kapitel. Im ersten analysiert die Autorin anhand dreier kurzer Textbeispiele aus James Pattersons Cat and Mouse, Michael Connellys The Poet und Patricia Cornwells Southern Cross (S. 63–66), welche sprachlichen Mittel Schriftsteller benutzen, um Verbrecher zu ›erklären‹. Das zweite ist eine linguistische Analyse, in der die Darstellung von Verbrechern in Texten der Alex-Cross-Serie von James Patterson untersucht wird.

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Dabei deutet Gregoriou an, dass sie im Krimi die Widerspiegelung von Gesellschaft sieht: »[…] the basic convention governing such literary forms […] is our expectation that the narrative is to produce the world« (S. 5). 5 So wundert es auch nicht, dass sie feststellt, dass die in Deviance in Contemporary Crime Fiction untersuchten Texte auch aus der Sicht von Kriminellen erzählt würden und diese so für das Publikum begreifbar machten: »[…] contemporary crime writers have come to refocus the genre on the criminal, […] by giving the criminal a voice of his/her own and allowing readers access to his/her concsiousness.« (S. 63) Das ermöglicht Unterscheidungen zwischen dem Typus des ›geborenen Verbrechers‹, der Prägung durch Umwelteinflüsse und einem Mischtypus.

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Though most crime novels […] make use of third person narration when addressing the criminal consciousness, the first-person narration is often preferred when addressing the detective’s consciousness. (S. 20)
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Deviantes Verhalten werde durch deviante Sprache dargestellt und unterschiedliche kriminelle Grundtypen korrelieren mit unterschiedlichen stilistischen Mitteln, die von Autoren gewählt werden. In einer tiefgreifenden Analyse der von James Patterson verwendeten Sprache zeigt sie, wie umfangreich die Verwendung von figurativen Elementen bei ihm ist (S. 78 ff.). So gibt es zum Beispiel bei Verbrechern, die böse geboren wurden, keine Rechtfertigungen, dagegen werden häufig Tiermetaphern verwendet und den Tätern wohnt etwas Kindliches inne. Dabei erhöhen figurative Darstellungen, so Gregoriou, den Erkenntniswert für Leser, da Menschen Erfahrung durch figurative Begriffe strukturierten. 6 Dadurch verschaffen die Autoren den Leser einen direkten Zugang zu Kriminellen und demystifiziert so kriminelles Verhalten. Denn die entsprechende Darstellung erlaube dem Leser mit dem Täter zu sympathisieren und so sein Handeln zu verstehen, wenn nicht gar zu akzeptieren (S. 90).

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Abweichungen von der sozialen Normalität

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Bei ihrer Untersuchung der Darstellung von Abweichungen von der sozialen Normalität greift Gregoriou auf das Archetypenkonzept von C.G. Jung zurück und ordnet ihre kriminellen Grundtypen (die nichts anderes sind als der Bezug auf die Frage, ob Verhalten angeboren oder anerzogen ist) als Archetypen ein (S. 111–121), welche die zeitgenössische Kriminalliteratur dominierten und die älteren Typen (der Habgierige, der Korrupte, der Eifersüchtige usw.) verdrängt hätten.

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Anhand von Michael Connellys Detektivfigur Harry Bosch zeigt die Autorin, dass die Reaktion des Publikums auf ›abnormes‹ soziales Verhalten relativ ist. Bosch wird in den Büchern Connellys als störrischer, einsamer Regelbrecher dargestellt, der die Detektivtradition der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts aufleben lässt. Auch wenn er formal gar kein Detektiv, sondern Polizist ist, könne er aufgrund seines Verhaltens den Detektiven zuordnet werden. Im Gegensatz zu dem der Verbrecher wird sein aberrantes Verhalten vom Publikum toleriert, denn am Ende stellt sich Bosch immer als Vertreter des Guten (›Saint‹) heraus, der das Ziel verfolgt, das Böse zu besiegen. Das aberrante Verhalten Boschs kann, so argumentiert sie, auch als Ausdruck des Karnevalesken verstanden werden: »It could be expressed this way: opposites come together, look at another, are reflected in one another, know and understand one another« (S. 103). 7

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Das Karnevaleske als Möglichkeit soziale Realität verzerrt darzustellen, so schreibt Gregoriou, sei wichtiges Element des zeitgenössischen Krimis. 8 Und, wie von Bakhtin gezeigt, siege am Ende die herrschende Ordnung. Aber die karnevaleske Darstellung, wie sie in übersteigerten und absurd anmutenden Gewaltdarstellungen zum Ausdruck kommt, fügt den Texten eine weitere Dimension hinzu. Als Beispiel dafür wird Harry Bosch herangezogen, der nach dem holländischen Maler Hieronymus Bosch benannt ist. In Connellys A Darkness More Than Night dominieren Gewaltdarstellungen im Stil des Malers, von dem der Detektiv sogar ein Gemälde besitzt. Die Gewalt der Bilder wird durch die ›reale‹ Gewalt in der erzählten Geschichte gespiegelt, so dass der Leser einen reicheren Schatz an Analogien zur Verfügung hat, durch die er die ›dunklen Seiten‹ des Protagonisten erahnen kann.

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Abweichungen vom Genrekonzept

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Um Abweichungen von einem Genreschema erkennen und analysieren zu können, muss ein Genrekonzept bestehen. Gregoriou hat eine eher linguistische Vorstellung von Genre und stellt ausführlich dar, wie Wittgensteins Konzept der Familienähnlichkeit (alle Mitglieder der Familie ›Spiele‹ teilen gewisse Eigenschaften, aber es gibt keine Eigenschaft die von allen Mitgliedern geteilt wird) (S. 124 ff.) und die psycholinguistische Vorstellung des Prototypensemantik (Singvögel werden landläufig als typischere Vögel angesehen als Pinguine) (S. 127 ff.) zusammenkommen, um Genre zu definieren. Diese Konzepte auf Genre anzuwenden ist nicht unbedingt neu (Daniel Chandler stellt sie aus der Sicht einer semiotischen Genretheorie dar 9 ), aber der Versuch, sie zu kombinieren, ist interessant. Das Krimigenre sei demzufolge eine Gruppe von Texten, die gewisse gemeinsame Merkmale teilten und einige Bücher würden das Genre besser repräsentieren als andere.

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Weiterhin betont Gregoriou die Bedeutung der Verfremdung (›defamiliarisation‹): »Since perception is usually too automatic, art develops a variety of techniques to impede perception, or at least, to call attention to themselves« (S. 130). 10 Die Verfremdung diene dazu, Vertrautes dem Leser so zu präsentieren, dass er es wieder bewusst wahrnimmt. Auch das Krimigenre als Ganzes unterliege der Verfremdung, das führe dazu, dass es durch die Hinzunahme von neuen Werken in die Familie der Krimis ständig zur Erneuerung des Genres komme und alte Elemente in neuer Form wieder auftauchen. Dieses führe zu einer Selbstreferentialität des Krimigenres, setze aber die Bereitschaft des Lesers voraus, die Literarizität eines Textes anzuerkennen und sich mit dieser auseinander zu setzen.

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Genre sei also etwa dynamisches und anhand der Dr.-Kay-Scarpetta-Serie von Patricia Cornwell diskutiert Gregoriou die Frage, wann denn nun neue Texte des Genres so eigenständig seien, dass von einem Subgenre, und wann sie so anders seien, dass man von einem neuen Genre sprechen könne. Die einzelnen Texte der Serie orientierten sich am ›Police Procedural‹, wobei Scarpetta selber eher wie ein Privatdetektiv (PI) arbeite, medizinische Spurenanalyse betreibe und ganz im Stil von E.A. Poes Dupin diejenige sei, die über das überlegene Wissen verfüge, das zur Lösung des Falls notwendig sei (S. 141); die Täter seien häufig böse geboren und hätten zumeist auch körperliche Auffälligkeiten. Scarpetta selber sei eine Frau, die mit den Opfern fühle und die in einem von Männern dominierten Arbeitsumfeld um ihren Platz kämpfen müsse. Insgesamt wiesen Cornwells Bücher zahlreiche Parallelen zu denen von Kathy Reich auf. Dadurch dass andere Autoren (hier Reich) die Vorgaben Cornwells aufgenommen haben, die in ihrer Summe von den bis dato üblichen Spielregeln abweichen, bilde sich, so Gregoriou, ein neues Subgenre aus, welches am Wie der Tat und weniger an ihrem Warum interessiert sei und das Opfer zu Lasten des Täters fokussiere.

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Fazit

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Deviance in Contemporary Crime Fiction belegt, dass die linguistische Textanalyse auch für Krimitexte einige interessante Tatsachen zu Tage fördern kann. James Patterson, der landläufig nicht als hochqualitativ schreibender Autor gesehen wird, eignet sich womöglich hier sehr gut. Denn durch ihre Analyse zeigt Gregoriou, dass Patterson zahlreiche figurative Sprachelemente verwendet und über die wiederholte Verwendung mancher dieser Elemente zwischen den einzelnen Texten einer Serie eine tiefere Beziehung erzeugt. Unstrittig ist es ein Werkzeug, mit dem die handwerkliche Vorgehensweise eines Autors aufgezeigt werden kann, ob sie allerdings damit ein wichtiges Werkzeug zur Beurteilung von Genretexten bereit hält, bleibt dahin gestellt. Auch wenn Patterson eine literarisch ansprechende Sprache anwendet, müssen seine Bücher meiner Meinung nach immer noch in einem Genrekontext beurteilt werden, der Gregorious Analyse fehlt. Möglicherweise geben sich hier die strukturalistischen Wurzeln der durchgeführten Stilanalyse zu erkennen.

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Die Diskussion der Kay-Scarpetta-Serie von Patricia Cornwell und der Emanzipation dieser Serie vom Genre vermittelt einen ersten Eindruck von der Dynamik des Genres und würde eine tiefer gehende Untersuchung rechtfertigen. Hier würde man gerne den Unterschied und den Bezug zu anderen Autoren sehen, unabhängig davon, ob diese Detektivromane oder Thriller schreiben und mit und ohne Serienkillermotiv arbeiten.

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Gregoriou zeichnet einen soliden theoretischen Rahmen für ihre Analyse, der, wenn auch nicht gänzlich neu, von allgemeinem Interesse ist. Letztlich leidet das Buch aber unter der eigenwilligen Definition von crime fiction und der Auswahl der Beispiele. Denn weder lässt sich crime fiction auch nur ansatzweise unter Detektivromanen subsumieren, noch diese auf das Serienkillermotiv reduzieren; im Gegenteil: Wie die Krimiliteratur der jüngeren Zeit zeigt, ist dieses Thema unter Autoren schon nicht mehr aktuell. Damit sind natürlich auch einige von Gregorious Schlussfolgerungen nicht mehr gültig, insbesondere ihre Feststellung, dass die von ihr definierten Archetypen der Serienkiller die klassischen Archetypen verdrängt hätten, kann so offensichtlich nicht aufrecht erhalten werden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Archetypen nicht weiterhin gegenwärtig wären, denn natürlich stellt sich auch beim Eifersüchtigen, Geizigen usw. die Frage, ob ihre Entscheidung zum Bösen angeboren oder anerzogen ist.

Die einschränkende Definition von crime fiction bei Gregoriou führt dazu, dass sie einen großen Reichtum an Krimiliteratur ignoriert. Es wäre interessant zu sehen, wie sie mit diesem im Hintergrund im ersten einleitenden Teil des Buches die Diskussion um das Stereotype im Krimi zusammenfasst hätte. Auch repräsentieren die von Gregoriou ausgewählten Autoren nicht unbedingt die Breite der englischsprachigen Detektivkrimiliteratur diesseits und jenseits des Atlantiks. 11 Rückblickend wären Autorin und Verlag unter dem gegebenen Aufbau des Textes vermutlich besser beraten gewesen, die Konzentration auf das Serienkillermotiv konsequenter herauszuarbeiten. Denn hier liefert Gregoriou für versierte Leser interessante Informationen und sinnvolle Ansätze.

 
 

Anmerkungen

Im Rahmen der Rezension verwende ich durchgehend den deutschen Begriff ›Abweichung‹ anstelle des englischen ›Deviation‹.   zurück
Gregoriou bezieht sich hier u.a. auf Franco Moretti: Signs Taken for Wonders: Essays in the Sociology of Literary Forms. London: Thetford Press Ltd. 1983.   zurück
Margit Bönnemark: The Mimetic Mystery. A Linguistic Study of the Genre of British and American Detective Fiction Including a Comparison with Suspense Fiction. Unpublished PhD Thesis. Stockholm 1997.   zurück
Im Anschluss an Roger Fowler: Linguistics and the Novel. London: Methuen 1977, und Ineke Bockting: Mind Style as an Interdisciplinary Approach to Charakterisation in Faulkner. In: Language and Literature 3.3 (1994), S. 157-174.   zurück
Hierbei bezieht sich Gregoriou auf Jonathan D. Culler: Structuralist Poetics: Structuralism, Linguistics and the Study of Literature. London: Routledge and Kegan Paul 1975.   zurück
Unter Bezugnahme auf George Lakoff / Mark Johnson: Metaphors We Live By. Chicago: University of Chicago Press 1980.   zurück
Mikhail Bakhtin: Problems of Dostoevsky's Poetics. Edited and translated by Caryl Emerson. Introduction by Wayne C. Booth. Minneapolis: University of Minnesota Press 1984.   zurück
Vgl. Thomas Wörtche, der ebenfalls mit Bezug auf Bakhtin die karnevalesken Elemente des Genres betont: Das Mörderische & das Komische. Ein Vortrag gehalten auf der Tagung Schöne Kunst? Simple Kunst? Keine Kunst? Zur Ästhetik der Kriminalliteratur. 31.10. – 1.11. 2006 in Haus Villigst, Schwerte. 2006. URL http://www.kaliber38.de/woertche/komik.htm (Letzter Aufruf: 20.11.2007).   zurück
Daniel Chandler: An Introduction to Genre Theory. 1997. URL: http://www.aber.ac.uk/media/Documents/intgenre/intgenre.html (Letzter Aufruf: 20.11.2007).   zurück
10 
Russian Formalist Criticism. Four Essays. Translated and with an Introduction by Lee T. Lemon and Marion J. Reis. Lincoln, Nebraska: University of Nebraska Press 1965, S. 4 f.   zurück
11 
Vgl. dazu etwa folgende Übersichten zu prämierten P.I. Novel-Autoren im Netz: Award Annals. Creative Works Judged Best. Honor Roll: Shamus Award for Best P.I. Novel Authors. 2007. URL: http://www.awardannals.com/wiki/
Honor_roll:Shamus_Award_for_Best_P.I._Novel_authors
, sowie: Honor Roll: Shamus Award for Best Paperback Original P.I. Novel Authors. 2007. URL: http://www.awardannals.com/iki/Honor_roll:Shamus_Award_for_
Best_Paperback_Original_P.I._Novel_authors
(Letzter Aufruf in beiden Fällen: 20.11.2007).   zurück