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Ein stets drohendes Jenseits

Regulierungen des Lachens zwischen höfischer und bürgerlicher Gesellschaft

  • Eckart Schörle: Die Verhöflichung des Lachens. Lachgeschichte im 18. Jahrhundert. (Kulturen des Komischen 4) Bielefeld: Aisthesis 2007. 484 S. Paperback. EUR (D) 48,00.
    ISBN: 978-3-89528-618-6.
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Die Annahme, Eckart Schörle habe sich in seiner Dissertation eines unbedenklichen, womöglich heiteren Gegenstandes angenommen, erweist sich schon bei der Betrachtung des Titelbildes als fragwürdig. Zu sehen sind drei Schädel, die mit bloßen Zähnen und aufgeklapptem Kiefer den Anschein des Lachens erwecken. Doch Vorsicht ist angebracht. Rein physiognomische Erkennungsmerkmale des Lachens sind auch bei Lebenden mitunter trügerisch. Ob die drei lachen und ob wir einstimmen sollten, ob sie unserem übermäßigen Gelächter als memento entgegentreten oder ob wir den dauergrinsenden Tod im Makabren überwältigen, hängt (auch) von den Deutungen ab, die uns im Umgang mit dem Lachen zur Verfügung stehen. Es sind die Wandelbarkeit und die Bandbreite des Lachens, denen die Studie für das 18. Jahrhundert nachgeht.

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Gegenstandsbestimmung:
Lachen als Grenzphänomen

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Schörle entwirft eine historisch-anthropologische Perspektive auf das Lachen. In einer sorgfältigen Sondierung des Forschungsterrains grenzt er sich von einer disziplinär verfestigten Trennung zwischen körperlichem Lachvorgang und emotionalem Ausdruck ebenso ab wie von Reduktionen des Lachens auf das Komische oder einen ontologischen Kern. Das Anliegen der Studie ist es zum einen, Lachen als historisch und kulturell geformte Praxis mit körperlichem »Eigensinn« zu beschreiben (S. 15). Zum anderen soll der Blick auf einen – zumindest in der deutschen Geschichtswissenschaft – marginalen Gegenstand neue Einsichten in gesellschaftliche Selbstverständnisse ermöglichen. Auf der Basis klassischer und neuerer Lachforschungen plädiert Schörle in seiner Einleitung für eine offene Konzeptionalisierung des Phänomens. Lachen lässt sich als eine spontane körperliche Äußerung verstehen, die sich in kommunikativen Situationen ereignet, die jedoch über eindeutige Sinnzuschreibungen hinausschießt und einen rational nicht begreifbaren, autonomen Anteil besitzt. Lachen kann unwillkürlich aus- und in strukturierte Ordnungen einbrechen. Als stets drohende Grenzüberschreitung fordert Lachen umso mehr zur sozialen Einhegung und zur Kontrolle darüber auf, welche Ausdrucksformen, Anlässe und Orte des Lachens akzeptabel oder tabu sind. Lachen wirkt in soziale Prozesse hinein, es kann integrieren oder ausschließen und damit gesellschaftliche Grenzziehungen formulieren. Es berührt gesellschaftliche Normen und Wertesysteme, Mechanismen der Anerkennung und Ablehnung, Macht- und Herrschaftsverhältnisse – kurz, der nur vermeintlich ›banale‹ Gegenstand kann sich vor der ernsthaften Historie durchaus sehen lassen, wie prominente Vertreter der französischen Mentalitätsgeschichte, Jacques Le Goff und Georges Minois, gezeigt haben. 1

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Historizität und Facettenreichtum des Lachens
als methodische Herausforderung

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Auch die historische Fragestellung, ob sich für das 18. Jahrhundert ein Wandel im Umgang mit dem Lachen feststellen lässt, ist offen formuliert. Als Beschreibungsinstrument dient Schörle der von Norbert Elias im Prozeß der Zivilisation geprägte Begriff der ›Verhöflichung‹. 2 Statt damit eine lineare Entwicklung zunehmender Affektkontrolle zu unterstellen, fasst Schörle den Begriff eher als analytische Kategorie. Er begreift ihn als kulturelle Bearbeitung und Vergesellschaftung, der die Tendenz zur Mäßigung des Körpers und die Definition von (Un-)Zulässigkeiten eigen sei. Diese historisch unspezifische Definition sichert sich vor Teleologien (das ›Verschwinden‹ des Lachens), eindeutigen Zurechnungen und Polarisierungen (subversives Volkslachen versus autoritäre Hochkultur) ab. Soll damit dennoch auch eine historische These bezeichnet werden? Das bleibt im theoretisch-methodischen Teil der Studie ungeklärt. Elias’ historisch-prozessuale Perspektive dient als richtungsweisende Konnotation, während Schörle sich vor den Risiken, die mit der Konstruktion historischer Langzeitthesen verbunden sind, vorsichtig zurückzieht – auch wenn, so ist hinzuzufügen, die Vorsicht zu Recht in der methodischen Einsicht gründet, dass großflächige Aussagen schnell an der Ambivalenz des Phänomens scheitern können.

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Zeitraum, Untersuchungsebenen, Quellen

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Umso gespannter ist man auf die für den Untersuchungszeitraum spezifischen Qualitäten des Lachens. Die Studie behandelt ausführlich die Schwelle zwischen Absolutismus und Aufklärung, eine Umbruchphase der Orientierungen, in der gerade die »Vieldeutigkeit des Lachens« eine »geeignete Projektionsfläche« geboten habe, um neue Werte zu verhandeln (S. 226). In Verhaltensratgebern, der aufklärerischen Publizistik und, mit Blick auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, philosophischen, psychologischen und medizinischen Abhandlungen nahm das Interesse am Lachen zu. Zugunsten einer »gleichen Gewichtung unterschiedlicher Aspekte« des homo ridens (S. 34) hat Schörle sich die Mühe gemacht, viele auch kleinteilige Belege zusammenzutragen. Das Quellenmaterial repräsentiert im Wesentlichen den deutschsprachigen Raum, vergleichend werden aber auch die französische Honnête Homme-Literatur des 17. Jahrhunderts und Lachdebatten in englischen Wochenschriften des 18. Jahrhunderts einbezogen. Während eine erste Untersuchungsebene den »diskursiven Normierungen« des Lachens gilt (S. 33), die durch Höflichkeits- und Anstandsliteratur, theologische Stellungnahmen und moralische Wochenschriften erschlossen werden, ist Schörle auf einer zweiten Ebene um Annäherungen an die Lachpraxis selbst bemüht, indem er die empirisch beobachtende medizinische und psychologische Literatur des 18. Jahrhunderts sowie Selbstzeugnisse hinzuzieht. In vier der insgesamt fünf Kapitel wird zudem der Verortung des Lachens in sozialen Räumen Aufmerksamkeit geschenkt, in der Hofgesellschaft und im bürgerlichen Theater, in Aufklärungsgesellschaften und, knapp, in der Erziehung.

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Lachen als Waffe

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Das erste Kapitel gilt den »Disziplinierungen« des Lachens in der höfischen und bürgerlichen Anstandsliteratur sowie in der Kirche. Entgegen der Annahme, vornehmlich die Normierungen der bürgerlichen Aufklärer hätten das Lachen in Schranken verwiesen, kann Schörle den Anteil der höfischen Kontrollbemühungen deutlich machen. Die Verfasser der Höflichkeitsratgeber des 17. und 18. Jahrhunderts gehörten als Gelehrte und Geistliche dem Adel und dem Bürgertum an, häufig standen sie in fürstlichen Diensten und waren mit dem glatten Parkett der Hofgesellschaft vertraut. Anders verhielt es sich mit den Adressaten, aufsteigenden Landadeligen und Bürgerlichen, die durch die Ratgeber in die höfischen Umgangsformen eingeführt wurden, um nicht erst aus eigenem Schaden klug zu werden. Das galt besonders für den Spott, der zur höfischen Konversation gehörte und beherrscht werden musste, der aber auch die Gefahr barg, einem ausgrenzenden Lachen zum Opfer zu fallen. Wie empfindlich Prestige und Ehre davon getroffen werden konnten, zeigen die alternativen Entgegnungen, die dem idealen Aristokraten möglich waren: ein höfliches Lächeln oder der Degen.

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Lachen als soziale Grenzziehung

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Ein gefasstes, höfliches Lächeln diente auch der Abgrenzung von den niederen Ständen, denen ein eruptives, lautes Lachen zugeschrieben und die Herrschaft über den Körper abgesprochen wurde. Auch bürgerliche Ratgeber orientierten sich an diesem Distinktionsmerkmal, verstärkten aber die geschlechterspezifische Differenzierung des Lachens: Wo Männer in der Gesellschaft scherzend brillieren und ihre Bildung unter Beweis stellen durften, galt weibliches Lachen als grundlos und als Zeichen geringen Verstandes. Im ›Privaten‹ dagegen war ein heilendes weibliches Lächeln, das den mit ernsten Geschäften beladenen Gatten wieder aufmunterte, erwünscht. Schließlich modellierten auch religiöse, in Deutschland protestantische Maßstäbe die Lachkultur. Lachen galt als Sünde und musste zumindest aus dem Kirchenraum ausgeschlossen werden. Verbissene Lachfeindlichkeit kennzeichnete die Pietisten, in die um Mäßigung bemühte Anstandsliteratur fand sie jedoch kaum Eingang. Vor dem irdischen Urteil der Vernunft nahmen religiös motivierte Haltungen zum Lachen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ab, obgleich Religion weiterhin zu den Tabuzonen des Scherzens gehörte.

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Angst vor dem Lachen

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Im zweiten Kapitel konzentriert sich Schörle auf die »Verortungen« des Lachens in der höfischen Gesellschaft und fragt nach den Auswirkungen von Macht und Herrschaft auf das Lachverhalten. Deutlich wird die mit dem Lachen verbundene Gefahr des Scheiterns. Das galt nicht nur für das Lächerlichwerden bei Hofe, eine unter Höflingen verbreitete Angst, die die Anpassung an das Verhaltensreglement erhöhte und Lachen zu einem Disziplinierungsmittel werden ließ. Ungeschicktes Verhalten und ein Misslingen des Protokolls reizten zum Lachen, das die Machtrepräsentation des Herrschers in Frage stellte: die Gefahr des »komischen Scheiterns« der Zeremonie, zumal in Anwesenheit des Volkes, war auch ein Risiko für den Herrschaftsanspruch des Hofes (S. 152). Doch selbst Belustigungen und das Theater gaben einem ›echten‹, ›befreiten‹ Lachen keinen Raum. Dem gekünstelten Lachen des Hofes stellten kritische Außenseiter, die ihre Blessuren davongetragen hatten, ein ungezwungenes, herzliches Lachen gegenüber, das nicht ausgrenzen, sondern verbinden sollte. Mit der Abgrenzung von einem exklusiv-hierarchischen Lachen und oberflächlichen ›Amüsieren‹ der Hofkultur, für die Frankreich Modell stand, führte das neue, ›integrative‹ Lachideal zugleich eine Nationalisierung von Scherz und Lachen ein.

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Aufwertung des Lachens vor der Vernunft

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Die Genese des ›guten‹ Lachens verfolgt das dritte Kapitel »Aufklärungen«. In ihm zeichnen sich die Umdeutungen und neuen Paradigmen deutlicher ab. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts rückten ein anthropologisches Interesse und die Bewertung des Lachens als positive menschliche Eigenschaft in den Vordergrund. Für englische Moralphilosophen wie Shaftesbury und die Autoren der Moralischen Wochenschriften ging es nicht mehr um klare Verhaltensanweisungen, sondern um die vernünftige »Einsicht« in die Gründe für ein höflich-humanes Lachen (S. 210). Die Trennung von Scherz und verletzendem Spott, die Lachen »moralisch unbedenklich erscheinen ließ« (S. 193), und die Vorstellung, im Lachen offenbare sich die »gute Natur des Menschen« (S. 231), kennzeichneten ein neues Modell, das die bürgerliche Identität befestigte: das von Herzen kommende, freundliche Lachen wies die Fähigkeit zum gesellschaftlichen Miteinander aus. Als Voraussetzung für Leistung und ökonomischen Wohlstand wurde Frohsinn geradezu Pflicht. Dass Lachen und Vernunft in der Praxis jedoch nicht ganz vereinbar waren, zeigten die geselligen Zirkel der Aufklärer, in denen Diskussion und Unterhaltung zunehmend voneinander geschieden wurden.

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Das ›reine‹ Lachen im Konflikt mit dem Körper

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Auch die aufgeklärte Wissenschaft und das bürgerliche Theater waren, das ist das Thema des vierten Kapitels »Rationalisierungen«, um die Vereinbarung zwischen Vernunftideal und der körperlichen »Eigenmächtigkeit« des Lachens bemüht (S. 50). Dabei überlagerten und stützten sich mehrere Perspektiven. Während der anthropologische Ansatz Lachen ganzheitlich als Einheit von Leib und Seele beschrieb, suchte die Medizin ein ›normales‹ von einem krankhaften Lachen abzugrenzen. Empirisch-medizinisch definierte Normalität stützte den Geltungsbereich des vernünftigen Lachens ebenso wie die Kontrasttheorie, die Lachen auf die Erkenntnis eines Widerspruches zurückführte und rational begründete. Im bürgerlichen Bildungstheater wurden das Lächerliche und das Lachen zum Zweck moralischer Erziehung aufgewertet; das bürgerliche Publikum rückte vom verlachten zum »verlachenden Stand« auf (S. 303). Die »pädagogische Funktionalisierung« schränkte Lachen aber auf eine intentionale Handlung ein (S. 305). Auf ein entkörpertes Idealbild des Lachens lief sowohl die Inszenierung des Bühnenlachens als auch die Disziplinierung des still sitzenden und zur konzentrierten Empfindung genötigten Publikums hinaus. Von einem ›natürlichen‹ Lachen war das bürgerliche Theater weit entfernt. Bahn brach es sich dafür an ganz und gar unpassenden Stellen, wie ein Rezensent 1783/84 im Theater-Journal für Deutschland beklagte: während des Auftritts eines verwirrten König Lear war zu beobachten, dass »bey dieser rührenden Scene viele lachten, wo andere die theilnehmendsten Thränen weinten.« (S. 316)

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Schattenseiten der Ganzheitlichkeit

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Die Überschrift des letzten Kapitels, »Verinnerlichungen«, benennt die Richtung, in die sich die bürgerliche Neubewertung des Lachens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auswirkte. Die Auseinandersetzung mit dem ungewollten Lachen verlagerte sich in die Bereiche der psychologischen Untersuchung und der Selbstbeobachtung. Nicht mehr taktisch kluges Verhalten und äußere Sanktionen, sondern freiwillige Selbstkontrolle sollte das Lachverhalten steuern. Vor der Behauptung eines in der bürgerlichen Lachkultur manifesten zivilisatorischen Fortschritts wurde das unwillkürliche Lachbedürfnis der Scham überantwortet (und in fremde Winkel ›unzivilisierter Völker‹ verschoben). Ein ›freies‹ Lachen bedurfte der Heimlichkeit, die die Selbstwahrnehmung abweichenden Verhaltens erst recht beförderte. Auch die von Rousseau beeinflusste neue Pädagogik setzte auf eine moralisch überformte »Selbstregulierung der menschlichen Natur« (S. 327, 333). Kinder sollten fröhlich sein, um als künftige Leistungsträger zu bestehen. Wer jedoch sein Gelächter gegen bürgerliche Werte wie das Mitempfinden richtete, hatte selbst damit zu rechnen, alle Sympathien zu verspielen: »Sogar in der Schule wollte kein braves Kind neben ihm sitzen«, hieß es über einen Spötter in Johann Caspar Lavaters Regeln für Kinder 1794 (S. 336). Die Verlagerung des sozialen Ausschlusses in das individuelle Selbst verdeutlicht Schörle schließlich am Beispiel des psychologisch-autobiographischen Romans Anton Reiser, den Karl Philipp Moritz 1785/90 anonym veröffentlicht hatte. Reisers bitteres Lachen über sich selbst setzte dieses Selbst zum Objekt der Vernichtung herab, indem es die machtvolle Außenperspektive vollzog. In der Tat ist damit eine enorme Spanne zum höfisch-höflichen (Mit-)Lachen bezeichnet. Während hier das spöttische Lachen ein äußerer Gegner blieb und distanziert wurde, nahmen Lächerlichkeit und Lachen im Romanbeispiel totalitäre Züge an: sie stellten den ›ganzen Menschen‹ aus dessen tiefsten Inneren in Frage.

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Schluss

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Schörle setzt gegen vorgängige Thesen von einer Verdrängung und zunehmenden Disziplinierung des Lachens etwas anderes: Lachen wird stets reglementiert, es ändern sich aber die Bewertungsmaßstäbe. Im 18. Jahrhundert war es das Paradigma der humanen Mäßigung, an dem das gesellschaftsfähige Lachen bemessen wurde. Damit begegnete man dem Lachen positiver als zuvor, eine absolute Lachfeindschaft musste selbst lächerlich wirken. Die Kapitel spannen den Bogen von »Disziplinierungen« zu »Verinnerlichungen«, und zwischen beiden Stichworten liegt ein zeitlicher Verlauf. Schörle übernimmt Elias’ Entwicklungsmodell der Affektkontrolle, das von äußeren Sanktionen zum verinnerlichten Selbstzwang führt. Bei der Lektüre dieser Quellen und Literatur dicht verwebenden Studie, die mit der angestrebten Gleichgewichtung vieler Aspekte die Identifikation historischer ›roter Fäden‹ nicht ganz leicht macht, gibt diese Anlehnung Orientierung. Die differenzierende Perspektive zeigt Gemeinsamkeiten zwischen höfischen und bürgerlichen Normen auf, macht aber auch die Emanzipation einer sich abgrenzenden bürgerlichen Lachkultur deutlich. Gewünscht hätte man sich einen Ausblick auf die Situation um 1800, Reinhart Kosellecks ›Sattelzeit‹, und auf Verbindungslinien und Brüche im 19. Jahrhundert. Am Ende des Untersuchungszeitraumes stand der ›Verinnerlichung‹ ein Umbruch der politischen Kultur gegenüber, an dem Spott, Satire und Karikatur offensiv und öffentlichkeitswirksam beteiligt waren. In solchen Zusammenhängen ließe sich noch stärker auf die Dynamik des dem Lachen eignenden Nicht-Intentionalen blicken und fragen, wie sich das Unkalkulierbare als historischer Faktor auswirkte. Welche Wege das Lachen in der Moderne nahm, welche Verbindungen es mit Nationalismus und Gewalt, konkurrierenden Gesellschaftsentwürfen, mit Medien- und Werbelogiken einging? Schörles Studie regt zum Weiterfragen an.

 
 

Anmerkungen

Vgl. Jacques Le Goff: Das Lachen im Mittelalter. Mit einem Nachwort von Rolf Michael Schneider. Stuttgart 2004; eine Kulturgeschichte des Lachens von der Antike bis in das 20. Jahrhundert unternimmt Georges Minois: Histoire du rire et de la dérision. Paris 2000.   zurück
Norbert Elias: Über den Prozeß der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen. 2 Bde. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 15. Aufl. Frankfurt/M. 1990, S. 351 ff. zur »Verhöflichung der Krieger«.   zurück