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»Lesen, was da steht und was da nicht steht.«

Edward W. Said und die
deutschsprachige Literatur des 19. Jahrhunderts

  • Axel Dunker: Kontrapunktische Lektüren. Koloniale Strukturen in der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts. München: Wilhelm Fink 2007. 193 S. Kartoniert. EUR (D) 26,90.
    ISBN: 978-3-7705-4497-4.
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Zum Zusammenhang von Literatur und Kolonialismus

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In den vergangenen Jahrzehnten waren es vor allem US-amerikanische Studien, die die Bedeutung des Kolonialismus für die Literatur des 19. Jahrhunderts und vice versa untersuchten. Hervorzuheben sind hierbei die Studien des Literaturwissenschaftlers Edward W. Said, Orientalism von 1978, vor allem aber auch Culture and Imperialism von 1993. Darin argumentiert er weniger als in Orientalism normativ-wertend, sondern entwickelt ein Lektüreverfahren, das er »contrapuntal« nennt. 1 Seine kontrapunktischen Lektüren zeigen vor allem an französischen und englischen Romanen des 19. Jahrhunderts, wie sehr die Literatur vom Kolonialismus bedingt ist, diesen aber auch befördert. Dazu muss – wie in Mansfield Park von Jane Austen (1814) – der Kolonialismus keineswegs in aller Ausführlichkeit thematisiert werden. Dennoch geht die Autorin implizit von einer »complete subordination« 2 der Kolonien unter die englische Herrschaft aus, oder spezifischer: einer Zuckerplantage auf der karibischen Insel Antigua unter das Mansfield Park genannte Herrenhaus des reichen Sir Thomas Bertram. Dieses implizite, asymmetrische Machtverhältnis vom ›Westen und dem Rest‹ (Stuart Hall) wird mit Hilfe von kontrapunktischen Lektüren sichtbar gemacht, allerdings nicht, um die Literatur von Austen und anderen abzuurteilen, sondern um die inneren Ambivalenzen zwischen Subtext und Oberflächendiskurs herauszuarbeiten: »The point ist that contrapuntal reading must take account of both processes, that of imperialism and that of resistance to it, which can be done by extending our reading of the texts to include what was once forcibly excluded.« 3

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Said behandelt bekanntlich keine Texte aus dem deutschsprachigen Raum. Dass die dort produzierte Literatur des 19. Jahrhunderts, obwohl Österreich, die Schweiz und die deutschen Länder bzw. das Deutsche Reich gar nicht oder nur über einen kurzen Zeitraum über Kolonien verfügten, von der Expansionsbewegung in überseeische Länder mitgeprägt war, haben allerdings ebenfalls Untersuchungen vorrangig aus den USA gezeigt: Russel A. Bermans und Susanne Zantops Monografien 4 sind hier u.a. zu nennen oder die Sammelbände The Imperialist Imagination. German Colonialism and its Legacy 5 und A Companion to German Realism 1848–1900. 6 Erst seit ein paar Jahren wird die Erkenntnis, dass abgesehen vom kolonialen Streben Englands oder Frankreichs auch in den deutschsprachigen Ländern der Kolonialismus ein bedenkenswertes (Fantasie-)Thema war, auch in der Germanistik in Deutschland ernst genommen, was unter anderem die Sammelbände Kolonialismus als Kultur, 7 Mit Deutschland um die Welt 8 und (Post-)Kolonialismus und Deutsche Literatur 9 belegen.

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Der Herausgeber des zuletzt genannten Bandes, Axel Dunker, hat nun eine Monografie vorgelegt, in der er nach der Beziehung zwischen dem Kolonialen und deutschsprachigen Texten von der zweiten Hälfte des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fragt und dabei – wie der Titel bereits nahe legt – auf Saids Lektüreverfahren rekurriert.

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Saids Verfahren des ›kontrapunktischen Lesens‹, das sich auf den Einschluss dessen richtet, was wegen der scheinbaren Autonomie der Literatur ausgeschlossen wurde, sich aber dadurch in einem stetigen Absetzungsprozess davon befindet, erscheint als ein besonders fruchtbares Analyse-Verfahren. Sein Ansatz, ›das westliche Kulturarchiv als durch die imperiale Wasserscheide geographisch gebrochen neu zu interpretieren und eine ganz andere Art von Lektüre und Interpretation anzuregen‹, wird in der vorliegenden Studie daher für die deutschsprachige Literatur aufgegriffen, aber auch kritisch hinterfragt (S. 10).

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Besonderen Wert legt Dunker auf den »Zusammenhang zwischen literarisch-ästhetischen und kolonialen Strukturen« (S. 11), den er anhand von »diskursanalytischen Lektüren« (S. 11) herausarbeiten möchte, die aber – im Unterschied zu ›reinen‹ Diskursanalysen – die »ästhetische Faktur des Textes« (S. 11) stärker berücksichtigen. Dieser methodische Ansatz, den er an anderer Stelle als »Engführung von Diskursanalyse und Close Reading« bezeichnet hat, 10 bedingt zum einen die Auswahl der Texte; behandelt wird keine »aus heutiger Sicht der Trivialliteratur zuzurechnenden Kolonialliteratur der Zeit«, sondern »Texte kanonischer Autoren« (S. 12). Zum anderen resultiert aus diesem Ansatz die Fragestellung, unter der Dunker die Texte liest: Dunker geht es um die vor allem in der Struktur der Texte zu findende »poetische Alterität«, 11 dank der sie vielfach zumindest ein ambivalentes und zum Teil auch kritisches Verhältnis gegenüber der kolonialen Expansion einnehmen.

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Die Stärke von Dunkers sorgfältigen Lektüren besteht insbesondere darin, dass er die Mehrdeutigkeit der Texte extrapoliert, ohne anschließend der Versuchung der Vereindeutigung zu erliegen. Seine Analysen der Darstellungen des fremden Anderen und der eng damit zusammenhängenden Inszenierungen von Geschlechterbeziehungen und exotischen Landschaften sind gelungene Umsetzungen des Anspruchs, den er am Ende seiner Studie formuliert:

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In diesem Sinne hat gerade eine postkoloniale Lektüre darauf zu achten, die Literatur vergangener Zeit nicht wiederum ›kolonial‹ zu lesen, sondern ihr auch in der Begegnung der Zeiten – oder hermeneutisch gesprochen: der Horizonte – ihr Recht zu lassen. Auch hier kann es weder um eine Verurteilung noch um Verschmelzung gehen, sondern um etwas Drittes, um den behutsamen Nachvollzug eines Gemachten in all seinen Facetten, wozu die Ausfaltung des Impliziten gehört: um Aisthesis als Wahrnehmung des anderen, auch in seiner Schönheit. (S. 172)
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Umgang mit dem interkulturell Anderen
im 18. Jahrhundert

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Das zweite, »Vorspiel« genannte Kapitel thematisiert zum Teil bislang wenig beachtete Texte aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, u.a. Der tugendhafte Taugenichts von Jakob Michael Reinhold Lenz (entstanden 1775/76), Belphegor oder Die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne von Johann Karl Wezel (1176), Christoph Martin Wielands Kommentare zu Georg Forsters Reise um die Welt (1778) und insbesondere Texte von Johann Gottfried Seume, sein Schreiben aus America nach Deutschland (1789), das Gedicht Der Wilde (1793) und die Fragment gebliebenen Autobiografie Mein Leben (geschrieben 1810). An Seume, der – nicht gerade die Regel damals – außereuropäische Kulturkontakte aus eigener Anschauung kannte, arbeitet Dunker »die ganze Ambivalenz des späten 18. Jahrhunderts im Umgang mit dem interkulturell Anderen« (S. 19) heraus: Diese besteht in der aufklärerischen Kritik am Verhalten der weißen Kolonisten und der »Idealisierung« des ›edlen Wilden‹ (S. 26) einerseits, andererseits in einer spezifischen Art und Weise, Begegnungen mit der anderen Kultur, insbesondere mit einheimischen Frauen, zu beschreiben (vgl. S. 29) – diese lässt eine Überlegenheit der eigenen Kultur gegenüber der fremden deutlich werden. Dunkers luzide Analysen von Werken Seumes u.a. sind auch insofern wegweisend, als sie ein künftiges Forschungsgebiet in den Blick nehmen, das die Beziehungen zwischen frühen Entdeckungsreisen, Kolonialismus und deutschsprachiger Literatur des 18. Jahrhunderts untersucht. 12

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Ein neuer Blick auf kanonische Texte des 19. Jahrhunderts

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Auch wenn bei Adalbert Stifter der Kolonialismus nicht offen thematisiert wird, zeigt Dunker, dass sehr wohl eine Auseinandersetzung damit geführt wird, und zwar »in den Subtexten, der figurativen Praxis, den Figurentableaus oder den Raumstrukturen der jeweiligen Texte« (S. 77). Seine Lektüren von Narrenburg (1841), Katzensilber (1853) und Abdias (1847) offenbaren erstaunliche, untergründige Parallelen zwischen den durchweg in der Heimat spielenden Texten und der europäischen Expansion: So lässt sich der – letztlich scheiternde – Akkulturationsprozess des »braunen Mädchens« in Katzensilber an denjenigen anschließen, den in Daniel Defoes Roman Robinson Crusoe mit Freitag vornimmt, und in Abdias wird anhand eines nach Österreich einwandernden Wüstenbewohners gezeigt, wie jede auch noch so sanfte Kolonisierungsbewegung »mit strukturelle[r] Gewalt und Zugangslosigkeit zur fremden Umwelt verbunden« (S. 95) ist.

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Im Unterschied zu Stifter ist die Auseinandersetzung Wilhelm Raabes und Theodor Fontanes mit dem Kolonialismus bereits verschiedentlich untersucht worden, gerade auch in den Texten, die Dunker ausgewählt hat – Stopfkuchen (1891) und Zum wilden Mann (1874) von Raabe bzw. Fontanes Effi Briest (1894). Saids Forderung nach einer Neulektüre literarischer Texte, die das einschließt, »what was once forcibly excluded«, 13 greift Dunker auf; er liest, ›was da steht‹, und er liest, ›was da nicht steht‹, 14 aber doch vorhanden ist in den erzählerischen Verfahren. Dunker konzentriert sich darauf – etwa auf die Bedeutungskonstitution durch das Verfahren der Intertextualität oder die Art und Weise, wie das Schweigen strukturell eingesetzt wird – und kann so zeigen, dass das Erzählte »auf Ausgespartes« verweist, »dem über die Struktur des Textes eine Bedeutung gegeben werden kann« (S. 143). Er macht so nicht allein das Antikoloniale von Stopfkuchen plausibel, sondern vor allem, wie das »allfällige[ ] Schweigen[ ] über die Verbrechen des Kolonialismus« (S. 142) strukturell in Stopfkuchen Eingang findet.

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Ich möchte dafür plädieren, das Motto, das Raabe seiner Figur mitgibt, auch auf den Leser zu übertragen: Gehe aus dem Kasten, d.h. löse dich von dem, was da steht und beziehe es, im Saidschen Sinne, auf das, was nicht da steht, das, worüber geschwiegen wird, und du kommst von der Roten Schanze aus an bei der Weltgeschichte und beim Kolonialismus. (S. 142)
[15] 

Auch Raabes Aussparung von exotischen Details erweist sich als relevant, sowohl in Stopfkuchen als auch in Zum wilden Mann: Gewalt und Fremde werden nicht in einen fernen Raum verschoben, sondern sind Bestandteile des Eigenen. »Der ›dark continent‹, von dem Freud wenig später metaphorisch sprechen wird, liegt tatsächlich nicht in Afrika, sondern Europa liegt mitten darin.« (S. 149)

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Auf ähnliche Weise vermag Dunker bei seiner Lektüre von Effi Briest zu zeigen, dass der Chinese nicht nur all das verkörpert, was Effi ängstigt, sondern zugleich indirekt auf China verweist, das »zur Zeit der Publikation des Romans höchst ambivalent besetzt« (S. 159) ist. Auch hier werden bisherige Lesarten um eine kontrapunktische erweitert: »Das Koloniale wird hier zum phantasmatischen Resonanzraum, der es erlaubt, Dinge auszuagieren, sie aber dabei unausgesprochen zu lassen.« (S. 160) Viel mehr als bislang erkannt inszeniert Fontane über den Chinesen und seinen »strukturellen Ort« im Roman die »Ambivalenz der deutschen Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts gegenüber dem interkulturell Fremden und dem Kolonialen« (S. 159).

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Zwei weitere Lektüren analysieren kanonische Erzählungen Heinrich von Kleists (Die Verlobung in St. Domingo [1811]) und Gottfried Kellers (Pankraz, der Schmoller [1855], Don Correa und Die Berlocken [beide 1881]), mit denen sich die Literaturwissenschaft bereits ebenfalls intensiv auseinandergesetzt hat. Dunker unterstreicht hier Ergebnisse der Forschung, wenn er zeigt, wie in Kleists Erzählung insbesondere durch die Differenz zwischen der Erzähler-Figur und dem Text »die einlinige Parteinahme der Erzähler-Stimme für die Weißen und zugleich die weiße Sicht des 18. Jahrhunderts« (S. 39) subvertiert, oder bei Keller Don Correa und Die Berlocken als »Männerphantasie« (S. 123) und »Gegenphantasie« (S. 124) zu verstehen sind. Zugleich wird einzelnen, bislang wenig beachteten Details in den Texten – hier erweist sich die Kombination von Diskursanalyse und Close Reading als besonders fruchtbar – einleuchtend nachgegangen, etwa der Funktion des Betts in Die Verlobung in St. Domingo, einem »der wichtigsten Demonstrationsorte« für die »Politik der Körper in dieser Erzählung« (S. 35), oder dem Motiv des Blauen im Pankraz (siehe S. 116–119).

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Unbekannte Texte kanonischer Autoren
des 19. Jahrhunderts

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In den drei übrigen Lektüren werden eher unbekannte Texte kanonischer Autoren vorgestellt, Haimatochare von E.T.A. Hoffmann (1819), Eine Meerfahrt von Joseph von Eichendorff (1835/36 geschrieben; Erstpublikation 1864) und Von Jenseit des Meeres von Theodor Storm (1865). Auch hier erweist sich Dunkers Ansatz, zwischen Oberflächendiskurs und Subtext zu differenzieren und letzteren mittels kontrapunktischen Lektüren zu extrapolieren, als überaus produktiv.

[20] 

Wenn Hoffmanns Text überhaupt Beachtung fand und nicht einfach als eine seiner »schwächsten Erzählungen« 15 abgetan wurde, dann hatte man ihn als Gelehrten-Satire auf die Naturwissenschaften bezeichnet, 16 in dem das Fremde nur vage zum Thema wird. Dunker dagegen hält das Naturwissenschaftliche bestenfalls für »Beiwerk« (S. 54):

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Der Konflikt, der sich hier eigentlich einstellt, nämlich die Begegnung, man könnte auch sagen: der ›clash‹ zwischen Europäern und ›Wilden‹ wird verdeckt und umgeleitet auf den grotesken Konflikt zwischen den beiden Naturforschern, die sich um den Besitz und die Priorität der Entdeckung streiten […]. (S. 53)
[22] 

Haimatochare unterscheidet sich in der Darstellung dieses Zusammenpralls von nicht-ästhetischen Äußerungen dadurch, dass er die zeitgenössischen Diskurse aufgreift, diese aber zugleich durch seine »literarische Struktur« unterläuft (S. 59).

[23] 

Ähnliches gelingt Eichendorff Dunker zufolge in Eine Meerfahrt. Die für ihn typische Wiederholungsstruktur, die auch in dieser späten Erzählung zum Tragen kommt – Eichendorff schildert zwei Entdeckungsreisen –, liest Dunker nicht nur als Transformation des Erlebten ins »Uraltbekannte des Mythos«, 17 sondern als Reinszenierung des Südsee-Diskurses aus Reiseberichten des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts (vgl. S. 67). Diese Wiederholungsstruktur, in der sich Venus-Mythos und Venus-Topos der Reiseliteratur verschränken, zeige »wichtige Mechanismen der Begegnung mit der/dem Fremde(n) auf« und »zugleich die Unmöglichkeit, ihr auf eine Weise entgegen zu treten, in der Zurichtungen nicht schon a priori enthalten sind« (S. 74). Gerade diese der Struktur eingeschriebene Reflexion belege die Differenz zwischen dem literarischen und dem kolonialen Diskurs (vgl. S. 75).

[24] 

Die sich über die Struktur ergebende kritische Komponente fehlt in Von Jenseit des Meeres. Dennoch sieht Dunker in Storms Erzählung zurecht mehr als nur ein »rührselige[s] Erbauungsstück«: 18 Die Art und Weise, wie die Bedrohung durch das Fremde ganz auf die westindische Mutter-Figur verschoben und die Tochter so weit ›entlastet‹ (vgl. S. 108) wird, dass sie den weißen Protagonisten heiraten kann, macht deutlich, dass hier in keiner Weise von einer Versöhnung divergenter Welten gesprochen werden kann. Der literarische Text erweist sich damit in seiner »ästhetischen, strukturellen Formung […] als verbunden »mit dem imperialistischen Prozeß, dessen manifester und unverhohlener Bestandteil sie waren« (S. 109). Für Dunker wird damit mit Said aus dem rührseligen Erbauungsstück ein Text, »der die kolonialen Triebkräfte und Mechanismen des 19. Jahrhunderts bündelt und vor Augen führt« (S. 109).

[25] 

Das Koloniale und die Struktur des Literarischen

[26] 

Stärker als Said zeigt Dunker, dass literarischen Texten nicht nur eine dem Herrschaftsdiskurs konforme Strategie des ›Abdichtens‹, 19 sondern vielen zumindest ein kritisches Potenzial eigen ist, welches sich mittels einer Analyse ihrer Struktur herausarbeiten lässt. Das Koloniale als zentrales Thema der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts und der Zusammenhang dieses Themas mit der Struktur der Texte widersprechen der These von der Provinzialität dieser Literatur. Im Gegenteil: Sie verhandelt ähnliche »globale Probleme« (S. 168) wie die französische oder englische. Dunkers behutsame, Diskursanalyse und Close Reading kombinierende Textanalysen eröffnen fast durchweg diesen ›neuen‹ Blick und erweisen sich dadurch als äußerst anregend, nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Lehre an deutschen Universitäten, die sich endlich auch zunehmend auf die Beziehung von ›Kultur und Imperialismus‹ einlässt.

 
 

Anmerkungen

Edward. W. Said: Culture and Imperialism. New York: Vintage 1994, S. 18, 32.   zurück
Ebd., S. 90.   zurück
Ebd., S. 66 f.   zurück
Russell A. Berman: Enlightenment or Empire. Colonial Discourse in German Culture. Lincoln, London: University of Nebraska Press 1998; Susanne Zantop: Colonial Fantasies. Conquest, Family, and Nation in Precolonial Germany, 1770–1870. (Post-Contemporary Interventions Series) Durham: Duke University Press 1997.   zurück
Sara Friedrichsmeyer / Sara Lennox / Susanne Zantop: The Imperialist Imagination. German Colonialism and its Legacy. (Social history, popular culture, and politics in Germany) Ann Arbor: The University of Michigan Press 1998.   zurück
Todd Kontje (Hg.): A Companion to German Realism 1848–1900. Rochester, Woodbridge: Camden House 2002.   zurück
Alexander Honold / Oliver Simons (Hg.): Kolonialismus als Kultur. Literatur, Medien, Wissenschaft in der deutschen Gründerzeit des Fremden. Tübingen, Basel: Francke 2002.   zurück
Alexander Honold / Klaus R. Scherpe (Hg.): Mit Deutschland um die Welt. Eine Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit. Stuttgart, Weimar: Metzler 2004.   zurück
Axel Dunker (Hg.): (Post-)Kolonialismus und Deutsche Literatur. Impulse der angloamerikanischen Literatur- und Kulturtheorie. Bielefeld: Aisthesis 2005.   zurück
10 
Axel Dunker: Negationen, Oppositionen und Subtexte. Edward Said, die postkolonialen Studien, die deutschsprachige Literatur – und die Germanistik. In: literaturkritik.de Nr. 6, Juni 2008. Schwerpunkt: Postcolonial Studies. URL: http://www.literaturkritik.de/public/inhalt.php?ausgabe=200806 (14.06.08).   zurück
11 
Herbert Uerlings: Kolonialer Diskurs und Deutsche Literatur. Perspektiven und Probleme. In: Axel Dunker (Anm. 9), S. 17–44, hier S. 32.   zurück
12 
Vgl. zu diesem Forschungsgebiet auch Susanne Zantop (Anm. 4) oder Alexander Honold (Auf der Suche nach dem Ort des Neuen. Weltumseglung und Selbstbegegnung im 18. Jahrhundert. In: Hansjörg Bay / Kai Merten (Hg.): Die Ordnung der Kulturen. Zur Konstruktion ethnischer, nationaler und zivilisatorischer Differenzen 1750–1850. [Stiftung für Romantikforschung Band XXIX] Würzburg: Königshausen & Neumann 2006, S. 121–146), die aber beide auf die von Dunker behandelten Autoren nicht eingehen.   zurück
13 
Edward W. Said (Anm. 1), S. 67.   zurück
14 
Vgl. ebd., S. 96.   zurück
15 
Klaus Detering: Der Reigen des Lebens. Organisch-ganzheitliches Denken in der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts. Würzburg: Königshausen & Neumann 1993, S. 61.   zurück
16 
Hartmut Steinecke: Kommentar. In: Sämtliche Werke in sechs Bänden. Hg. v. Wulf Segebrecht und Hartmut Steinecke. Bd. 3. Werke 1816–1820. Hg. v. Hartmut Steinecke. Frankfurt/M.: Deutscher Klassiker Verlag 1985, S. 1106.   zurück
17 
Stefan Nienhaus: Eichendorffs Wiederholungsstil. Eine Untersuchung des Erzählwerks. Münster: Kleinheinrich 1991, S. 21.   zurück
18 
Wolfgang Tschorn: Idylle und Verfall. Die Realität der Familie im Werk Theodor Storms. Bonn: Bouvier 1978, S. 110.   zurück
19 
»In reading a text, one must open it out both to what went into it and to what its author excluded.« Edward W. Said (Anm. 1), S. 113.   zurück