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»wenn du das Volksblatt gelegentlich auch mal über den [!] Feuilletonstrich nachlesen wolltest« 1

Norbert Bachleitners Geschichte des europäischen Feuilletonromans

  • Norbert Bachleitner: Fiktive Nachrichten. Die Anfänge des europäischen Feuilletonromans. Würzburg: Königshausen & Neumann 30.04.2012. 136 S. Geheftet. EUR (D) 19,80.
    ISBN: 978-3-8260-4878-4.
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Ein Klassiker der Geschichte des Feuilletonromans

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Eine gute Nachricht: Norbert Bachleitners ›Klassiker‹ zum Feuilletonroman 2 ist wieder erhältlich – mit neuem Zuschnitt und in neuer Aufmachung. In bewährter Weise bestimmt Bachleitner den Feuilletonroman zum einen aus dessen Publikationsbedingungen (etwa dient der Roman als »Werbemittel«, um die Leser zur Verlängerung des Abonnements zu bewegen, S. 23), zum anderen im Kontext der allgemeinen Literaturgeschichte des Romans. Auf diese Weise kann er sich präzise den inhaltlichen und strukturellen Eigenheiten des Formats nähern, ohne in ältere Wertungsfallen zu geraten, die gerade am Beispiel von literarischen Produkten der Massenpresse auf der (wenig aussagekräftigen) Differenz von high culture und low culture beharrten. Dass die typographische Ordnung der Organe, die eine Trennung zwischen Textsorten ober- und unterhalb des »Feuilletonstrichs« nahelegt, durch die funktionale Nähe von Nachricht und Fiktion subvertiert wird, die beide Teile aufeinander hin transparent macht, erklärt Bachleitner mit Niklas Luhmann 3 : »Da die beiden Programmbereiche demselben Kommunikationssystem angehören, kann der Roman ohne weiteres in den Nachrichtenmodus wechseln, die Zeitung sich andererseits der Unterhaltung widmen« (S. 11 f.). Dazu passt, dass nicht wenige Schriftsteller zugleich als Journalisten arbeiteten (S. 18). Der ›Vermischte‹-Teil in Zeitungen bereits des 19. Jahrhunderts wies ohnehin eine große »Nähe« zu den »Romanerfindungen« auf (S. 16) – ein Fakt, den Gustav Freytags Journalisten-Satire gleichen Namens (1852 uraufgeführt) mit Lust ins Komische transponierte, getreu der (zynischen) Devise: »Erfinde deine eigenen Geschichten, wozu bist du Journalist?« 4

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Forschungskontexte

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An dieser Stelle hätte es sich angeboten, neuere Arbeiten in die Darstellung mit einzubeziehen, die seit dem Ersterscheinen der Studie von 1999 entstanden sind. Zu nennen sind v. a. verdienstvolle Untersuchungen aus dem (weiteren) Umkreis von Renate von Heydebrands Forschungsprojekt Differenzierungsprozesse in literaturvermittelnden Zeitschriften 1848–1890, die den literarischen Text dieser Zeit aus mediengeschichtlich-systemtheoretischer Perspektive ganz auf seine medialen Kontexte beziehen und als Produkt der literarischen Unterhaltungsindustrie beschreiben. 5 Hinzukommt selbst beim populären ›Roman in der Zeitung‹ die Nähe zum Literatursystem, worauf Bachleitner – ebenfalls im Rekurs auf Luhmann – völlig zu Recht hinweist (S. 12). So gesehen hätte es nahe gelegen, auch andere (ebenfalls neuere) Arbeiten mit zu bedenken, die die ästhetische Verfasstheit realistischer Erzählkunst betonen, den Publikationsort dieser Kunst aber leider völlig ausblenden. 6 Festzuhalten bleibt, dass den Feuilletonroman des 19. Jahrhunderts, zwischen Information, Unterhaltung und ästhetischem Anspruch angesiedelt, eine spannungsvolle Gemengelage kennzeichnet. Der sich durch die entstehende Massenpresse nach 1848 neu organisierende Zeitschriftenmarkt bedeutet demnach für den literarischen Text zweierlei: zum einen eine »Bedingung der Möglichkeit«, zum anderen eine »Einschränkung der Möglichkeiten«. 7 Gerhart von Graevenitz interpretiert diese Polarität als Doppelorientierung zwischen ›Medienkonformität‹ und »ästhetische[r] Opposition«. 8 Realistisch in populären Periodika zu schreiben heißt daher, unterschiedliche Kalküle für die poetische Beglaubigung der bürgerlichen Werteordnung zu würdigen. Vermittelnde Perspektiven, die beide Aspekte dieser Doppeladressierung anerkennen und textbezogen entfalten, wurden in jüngerer Zeit ebenfalls vorgelegt. 9

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Der Roman in der Zeitung –
der in einem Periodikum veröffentliche Roman

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Allerdings treffen diese Hinweise Bachleitners Arbeit nur bedingt – zum einen kann sie sich als Einführungs- und Überblicksdarstellung von Vielem entlasten, was ein umfassenderes Forschungsprojekt zu leisten hätte. Zum anderen klammert sie den »Romanabdruck in Zeitschriften« von vornherein aus ihren Untersuchungsinteressen aus, und zwar aus zunächst rein pragmatischen Gründen: »Die hier zugrunde gelegte Abgrenzung soll vor allem verhindern, dass sich das ohnehin schon große und unübersichtliche Untersuchungsgebiet der Tageszeitungen noch weiter vergrößert« (S. 10). Angesichts der unübersehbaren Textmengen, die allein der ›Roman in der Zeitung‹ für einen solchen Forschungsgegenstand liefert, ist diese Entscheidung mehr als nachvollziehbar. Weniger leuchtet dagegen die inhaltlich motivierte Beschränkung des Gegenstands ein, der zufolge die »Eingliederung des Romans in eine Tageszeitung […] Wechselwirkungen zwischen Nachrichten und Romanfiktionen hervor[bringt], die in einer Zeitschrift undenkbar wären« (ebd.). Erste Sichtungen repräsentativer Formate populärer Periodika im 19. Jahrhundert zeigen, dass Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen faktualen wie fiktionalen (jeweils zumeist seriellen) Narrativen nicht nur in einer Tageszeitung wie der Kölnischen Zeitung bestehen, sondern auch in Familienblatt-Modellen wie Die Gartenlaube oder Revuemodellen wie der Deutschen Rundschau. Bachleitners Arbeitsdefinition zum Feuilletonroman (ein »Roman, der im Medium der politischen Tageszeitung in Fortsetzungen veröffentlicht wird«, ebd.) wäre demnach um weitere Publikationskontexte zu erweitern, im Sinne von ›ein Roman, der in periodischen Organen der Massenpresse (des 19. Jahrhunderts) in Fortsetzungen veröffentlicht wird‹. Die insbesondere zwischen Zeitungen und Zeitschriften jeweils differierenden ›Fortsetzungsreichweiten‹ 10 wären dann Gegenstand vergleichender Untersuchungen.

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In allen Fällen stehen die Romane im Dienst des jeweiligen Programms der Organe, sei dies liberal, konservativ, kirchlich-konfessionell, politisch links o.a. orientiert (in Bezug auf Zeitungen vgl. dazu S. 19). Dass Bachleitners Überblickskapitel zum deutschsprachigen Feuilletonroman zwischen 1870 und dem Ende des 1. Weltkriegs (S. 77–102) zwischen Partei- und Meinungs- sowie populären Organen präzise unterscheidet, ist daher nur konsequent. In diesem Sinne lassen sich die Romane als Medien der Selbstbespiegelung der unterschiedlichen Interessenlagen und Milieus lesen.

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Die Nähe von Fakten und Fiktionen

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Jenseits aller Unterschiede in den ideologischen Stoßrichtungen bleibt die Verbindung von Fakten und Fiktionen, von Wirklichkeit und Literatur das die Organe ›transnational‹ (S. 21) verknüpfende Band. Zu seiner Erzeugung stehen unterschiedliche Mittel bereit: »realistische Details« etwa, die sich »auf beim Leser vorausgesetztes Wissen« beziehen (S. 13). Zugleich wird dieses Wissen – in typischer Manier des programmatischen Realismus – ins Idealische überhöht bzw. verschoben. Die Darstellung überschreitet die je eigene Lebenswirklichkeit also stets auf eine höhere, allgemein verbindliche Aussage hin. Dabei dient gerade das Mittel der »Spannung« (die erst evoziert, dann gelöst wird) dazu, jene Illusion zu erzeugen, die dem Unterhaltungsbedürfnis des Lesers dient. Auf diese Weise gelingt es, einerseits der genuinen Funktion des Feuilletonromans (Unterhaltung zu bieten) zu genügen. Andererseits wird so die spezifische Leistung dieser Erzählform möglich, nämlich, so Bachleitner, »Orientierungshilfen« in einer unübersichtlich gewordenen Lebenswelt zu geben (S. 14).

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Bachleitners Studie überliefert zahlreiche aufschlussreiche Beispiele für den engen Konnex von Nachricht und Roman. Die Autoren wussten diesen Zusammenhang durchaus für sich zu funktionalisieren. Weil sich Theodor Scheibes Roman Lori, die Fürstenbraut (1868 in der Morgenpost veröffentlicht) beim Publikum nicht durchsetzen konnte, brach der Autor die weitere Produktion mit dem Hinweis ab, seine beiden Protagonisten seien leider plötzlich verstorben. Es handle sich um exakt jene beiden Toten, die (wie Zeitungsmeldungen berichteten) zeitgleich im niederösterreichischen Höllental gefunden worden seien (S. 36). Bemerkenswert an diesem Beispiel ist nicht zuletzt, dass die Zeitgenossen selbst die Durchlässigkeit beider Bereiche offensichtlich wahrnahmen. Ja, mehr noch: Sie erkannten darin die Besonderheit dieser Vermittlungsformen und leiteten zum einen deren Relevanz, zum anderen deren (über das tagesaktuelle Geschehen hinaus gehende) Interessantheit daraus ab. Dies legt jedenfalls ein Brief Otto Erich Hartlebens an seine Frau nahe. Der Naturalist betont darin, dass das von Zola in seinem Roman Germinal dargestellte Elend – die deutsche Übersetzung des Romans über die Arbeits- und Lebensbedingungen im Bergarbeitermilieu konnte zwischen Oktober 1889 und Januar 1890 im Berliner Volksblatt nachgelesen werden – den realen Verhältnissen durchaus entspreche. Die Realität des Romans sei allerdings nur dann feststellbar, wenn man »das Volksblatt gelegentlich auch mal über den [!] Feuilletonstrich« lese, so Hartleben (S. 16). Die Frage danach, ob wiederum die hier topisch aufgerufene Geschlechterdifferenz in den Lektüregewohnheiten (die Frau erkennt die Nähe von Nachricht und Fiktion nicht, weil sie das politische Tagesgeschäft ausklammert) den Realitäten entspricht, wäre eine ebenso naheliegende wie interessante Forschungsaufgabe.

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Die Frühgeschichte des Feuilletonromans

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Mit genauerer Berücksichtigung der Verhältnisse in den deutschsprachigen Ländern liegt das Hauptaugenmerk der Studie Bachleitners auf der Frühgeschichte des Feuilletonromans in Frankreich, Deutschland und Österreich (S. 22–55). Den berühmten und nachhaltigen Mystères de Paris von Eugène Sue, 1842/43 im Journal des Débats abgedruckt, widmet Bachleitner besondere Aufmerksamkeit. Die »Struktur der Vertröstung« dieses Romans bildet Umberto Eco zufolge jene Gleichzeitigkeit von Faktizität und Fiktionalität ab, deren das Format bestimmende Rolle im Zentrum der vorliegenden Überblicksdarstellung steht. 11 Auch Sues Nachfolgeprojekt Le Juif errant wird gewürdigt, das den Constitutionnel rettete und dessen Abdruck in Übersetzung in der Leipziger Deutschen Allgemeinen Zeitung 1844/45 den Startschuss für den populären, also massenhaft verbreiteten Zeitungsroman in Deutschland gab. Georg Weerths Schnapphahnski (1848/49 in der Neuen Rheinischen Zeitung) und Karl Gutzkows Ritter vom Geiste (1850/51 in der Leipziger Deutschen Allgemeinen Zeitung) markieren den Beginn der Eigenproduktion fürs Feuilleton im deutschsprachigen Raum. Die Rolle der Kölnischen Zeitung dafür ist unbestritten (S. 31 f.), in Österreich die Rolle der Presse und ihrer populären Konkurrenz, der Morgenpost sowie der Wiener Stadt- und Vorstadt-Zeitung (S. 33–37).

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Die beiden Studien im Vergleich

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Ein Vergleich mit der früheren Arbeit von 1999 zeigt, dass der Schwerpunkt zum einen auf den Anfängen des Feuilletonromans, zum anderen auf seiner europäischen Geschichte liegt. Zwar wurde der Feuilletonroman auch in der Kleinen Geschichte des deutschen Feuilletonromans naturgemäß als europäisches Phänomen skizziert. Norbert Bachleitner hat den früheren 10-seitigen Exkurs zu England, Spanien, Italien und Russland 12 jetzt aber um einen wichtigen Abschnitt erweitert, wenn er am Beispiel des 1854 in der Familienzeitschrift Household Words veröffentlichten Dickens-Romans Hard Times (S. 59–68) insbesondere die enge Verklammerung von Romantext und den diesen umgebenden Kotexten augenscheinlich macht: »Die Komplementarität geht so weit, dass der Roman, aus dem Kontext der Zeitschrift gerissen, unvollständig erscheint« (S. 60).

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Darüber hinaus gibt Bachleitner nun genauere Einblicke in die weiteren Entwicklungen des Feuilletonromans in Frankreich vom Zweiten Kaiserreich (1852–1870) bis zur Jahrhundertwende (S. 103–126), mit genauerer Betrachtung von Ponson du Terrails Rocambole-Romanen (zwischen 1857 und 1870 in unterschiedlichen Organen), von Zolas Germinal (1884/85 in Gil Blas) und von Gaston Leroux‘ Le Mystère de la chambre jaune (1907 in L’Illustration). Neben Bachleitners Überlegungen bilden insbesondere die Forschungen von Hans-Jörg Neuschäfer, Dorothee Fritz_el Ahmad und Klaus-Peter Walter für den französischen Feuilletonroman nach wie vor die zentrale Richtschnur. 13

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Zugleich bringt es die Fokussierung der Studie auf die »Anfänge des europäischen Feuilletonromans« mit sich, dass wichtige Kapitel des historischen Überblicks der Vorgängerarbeit nicht wieder aufgenommen wurden: die Kapitel zum Feuilletonroman in Weimarer Republik und Drittem Reich sowie in Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. 14 Auch der Anhang mit den Illustrationen fehlt, der etwa die Ankündigung von Gutzkows Die Ritter vom Geiste in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 1. Juli 1850 oder eine Titelseite des Illustrirten Wiener Extrablatts einrückte 15 und somit gerade für denjenigen, der sich erstmals über das Thema informiert, hilfreiches Anschauungsmaterial lieferte – dies mag eine Verlagsentscheidung gewesen sein, die man nur bedauern kann.

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Fazit

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Aber auch unabhängig davon stellt Norbert Bachleitners Studie ein unabdingbares Standardwerk für all diejenigen dar, die sich im historischen Überblick über die Vielfalt, die Trägermedien, die Publikationsbedingungen und Funktionen des (europäischen) Romans in der Zeitung informieren möchten und genauere Informationen auch über einzelne Romanbeispiele suchen. 16 Zudem kann man sich von dieser Arbeit zu Nachfolgeprojekten und weiterführenden Studien anregen lassen. Ein lohnendes Forschungsfeld stellte etwa die Frühgeschichte populärer Serialität dar, die sich auf der Grundlage einer systematischen Analyse repräsentativer Zeitungen sowie Literatur- und Kulturzeitschriften des 19. Jahrhunderts schreiben ließe. Insbesondere könnte es dabei um die Frage gehen, wie diese Organe (in der Gesamtheit ihres Aufbaus) mediale Serialität historisch etablieren und in der zweiten Jahrhunderthälfte ausdifferenzieren. Darüber hinaus wäre auch die Frage nach den Leserbindungs- und Darstellungsstrategien von Interesse, die diese seriellen Effekte herbeiführen. (Um nur einige mögliche Fortsetzungen zu nennen.)

 
 

Anmerkungen

Norbert Bachleitner: Fiktive Nachrichten. Die Anfänge des europäischen Feuilletonromans. Würzburg: Königshausen & Neumann 2012, S. 16.   zurück
Norbert Bachleitner: Kleine Geschichte des deutschen Feuilletonromans, Tübingen: Narr 1999.    zurück
Niklas Luhmann: Die Realität der Massenmedien. 2., erweiterte Auflage, Opladen: Westdeutscher Verlag 1996. Eine weitere wichtige Referenzquelle der Studie Bachleitners für die Übergänglichkeit von Nachricht und Fiktion ist Reinhart Meyer: Novelle und Journal. Bd.1: Titel und Normen. Untersuchungen zur Terminologie der Journalprosa, zu ihren Tendenzen, Verhältnissen und Bedingungen, Stuttgart: Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1987 (vgl. ebd. etwa S. 63).   zurück
Gustav Freytag: Die Journalisten. Lustspiel. Mit einem Anhang »Erste Bühnenausgabe der Journalisten« von Friedrich Rosenthal, einem Nachwort von Georg Richard Kruse und einer Notenbeigabe, Leipzig: Reclam o. J., S. 24. Der Vermischte-Teil, hier genannt »das Mannigfaltige«, versammelt Themen wie »Wäsche vom Boden gestohlen – Drillinge geboren – […] Neuerfundene Lokomotive; die große Seeschlange gesehen« (S. 23). Die Bandbreite des Dargebotenen reicht von »Betrachtung über Menschenleben im allgemeinen« bis zu »wie ein Hamster sieben schlafende Kinder erbissen hat« (S. 24).   zurück
Vgl. vor allem Günter Butzer: Von der Popularisierung zum Pop. Literarische Massenkommunikation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Gereon Blaseio / Hedwig Pompe / Jens Ruchatz (Hg.): Popularisierung und Popularität, Köln: DuMont 2005, S. 115–135; Manuela Günter: Im Vorhof der Kunst. Mediengeschichten der Literatur im 19. Jahrhundert, Bielefeld: transcript 2008. Vgl. außerdem Daniela Gretz (Hg.): Medialer Realismus, Freiburg: Rombach 2011.   zurück
Lars Korten: Poietischer Realismus. Zur Novelle der Jahre 1848–1888. Stifter, Keller, Meyer, Storm. Tübingen: Niemeyer 2009.   zurück
Rudolf Helmstetter: »Kunst nur für Künstler« und Literatur fürs Familienblatt. Nietzsche und die Poetischen Realisten (Storm, Raabe, Fontane). In: Heinrich Detering / Gerd Eversberg (Hg.): Kunstautonomie und literarischer Markt. Konstellationen des Poetischen Realismus, Berlin: Schmidt 2003, S. 47–63; S. 55.   zurück
Gerhart von Graevenitz: Memoria und Realismus. Erzählende Literatur in der deutschen »Bildungspresse« des 19. Jahrhunderts. In: Anselm Haverkamp / Renate Lachmann (Hg.): Memoria. Vergessen und Erinnern, München: Wilhelm Fink 1993, S. 283–304; S. 302 (Anm. 20).   zurück
Vgl. z. B. Claudia Stockinger: Storms Immensee und die Liebe der Leser. Medienhistorische Überlegungen zur literarischen Kommunikation im 19. Jahrhundert. In: Jahrbuch der Deutschen Schiller-Gesellschaft 50 (2006), S. 286–315; Stefan Scherer: Pole Poppenspäler. Romantische Poesie der Kindheit in realistischer Prosa der Erwachsenwelt. In: Christoph Deupmann (Hg.): Theodor Storm. Novellen, Stuttgart: Reclam 2008, S. 48–67; ders.: Dichterinszenierung in der Massenpresse. Autorpraktiken in populären Zeitschriften des Realismus – Storm (C. F. Meyer). In: Christoph Jürgensen / Gerhard Kaiser (Hg.): Schriftstellerische Inszenierungspraktiken – Typologie und Geschichte, Heidelberg: Winter 2011, S. 229–49; Günter Butzer: Unterhaltsame Oberfläche und symbolische Tiefe. Die doppelte Codierung realistischer Literatur in Storms Immensee. In: Anna Ananieva / Dorothea Böck / Hedwig Pompe (Hg.): Geselliges Vergnügen. Kulturelle Praktiken von Unterhaltung im langen 19. Jahrhundert, Bielefeld: Aisthesis 2011, S. 319–46.   zurück
10 
Kategorie nach Tanja Weber / Christian Junklewitz: Das Gesetz der Serie – Ansätze zur Definition und Analyse. In: MEDIENwissenschaft 1/2008, S. 13‐31; S. 24.   zurück
11 
»Man nehme eine existente alltägliche, aber ungenügend reflektierte Realität, in der man Elemente ungelöster Spannungen finden muß (Paris und sein Elend); man nehme ein Lösungselement, das im Gegensatz zur Ausgangsrealität steht […]. Wenn die Ausgangswirklichkeit tatsächlich ist […], dann muß das Lösungselement phantastisch sein. […] Dieses Element ist Rudolph von Gerolstein. Er besitzt alle Märcheneigenschaften […]« (Umberto Eco: Eugène Sue. Sozialismus und Vertröstung. In: Literatur für viele 2. Studien zur Trivialliteratur und Massenkommunikation, hg. von Helmut Kreuzer, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1976, S. 43–71; S. 61).   zurück
12 
Bachleitner: Kleine Geschichte des deutschen Feuilletonromans (wie Anm. 2), S. 102–112.   zurück
13 
Hans-Jörg Neuschäfer / Dorothee Fritz_el Ahmad / Klaus-Peter Walter: Der französische Feuilletonroman. Die Entstehung der Serienliteratur im Medium der Tageszeitung, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1986 (vgl. darin etwa den instruktiven Überblick von Klaus-Peter Walter: Der Feuilletonroman und sein Medium, S. 29–90); Klaus-Peter Walter: Die Rocambole-Romane von Ponson du Terrail. Studien zur Geschichte des französischen Feuilletonromans, Frankfurt/M., Bern, New York: Lang, 1986.   zurück
14 
Bachleitner: Kleine Geschichte des deutschen Feuilletonromans (wie Anm. 2), S. 113–180.   zurück
15 
Ebd., S. 182, 184.   zurück
16 
Im deutschsprachigen Bereich genauer behandelt werden Weerths Schnapphahnski, Gutzkows Die Ritter vom Geiste und Breiers Die beiden Grasel, außerdem Hesekiels Fromm und Feudal, Wengrafs Armer Leute Kinder, Wilbrandts Schleichendes Gift und von Rosens Elegantes Gesindel (Bachleitner: Fiktive Nachrichten [wie Anm. 1], S. 40–55 und 88–102).   zurück